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Was sind "sich", "mich", etc eigentlich für Wörter? Reflexiv-Dingsda? Pronomen? Aber daran kann es auch nicht liegen, sagte er und erklärte sich unschuldig.
Dodo
Reflexivpronomen.
Aber ich denke nicht, dass das eine das andere ersetzt. Im Stilduden steht "erklären" ebenfalls nur mit der Kombination als/für/wie, im anderen Duden zu + Nomen. Im Stilduden findest du auch ein Beispiel mit sich + als. Aber die Kongruenz ist interessant.
Er erklärte sich als pflichttreuer Beamter.
Er erklärte sich als pflichttreuen Beamten. (Akkusativ ist auch erlaubt)
Ich suche den passenden Begriff für den "Deckel" einer Vitrine – der aus Glas ist. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine?
Die Glasscheibe, die das in der Vitrine ausgestellte Material schützt und es zugleich für den Betrachter sichtbar macht.
Mir fällt nur "Glasdeckel" ein, was nicht richtig klingt.
Hat sich geklärt! Der Blick in den Wiki-Artikel "Vitrine" hat ergeben, dass man hier tatsächlich von "Glasdeckel" spricht (oder von "Glaswand", was in meinem Fall aber nicht zutrifft).
Schlurfen Kinder? Oder passt das Verb eher für die Gehweise von Betrunkenen und Älteren und weniger für Kinder?
Mein Problem-Satz, den ich vor kurzem mit meiner Mum (aka Betaleser^^) diskutiert habe:
Sie [Mädchen von 4 Jahren] dreht sich um und brüllt ein geübtes “Mamaaaa!”, bevor sie davonschlurft und eine Spur in dem ausgelegten Stroh hinterlässt.
"Chamuka! Füße heben! Wie oft muss ich-"[...]
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Ich schlage mich auf die Seite deiner Mutter. "Schlurfen" finde ich ohnehin seltsam, ich habe sehr selten Menschen schlurfen sehen, und die waren alle wesentlich älter als vier. (Ich stelle mir da eher lebensmüde Bewohner eines Altenheims vor.)
Mit vier Jahren, finde ich, ist man eher quirlig unterwegs. Vielleicht "trödelt" man – aber "schlurfen"?
Edit
Mir ist jetzt ein Nachbarsjunge eingefallen, der die Angewohnheit hatte, im Treppenhaus immer an der Wand entlangzuschleichen. Vielleicht passt "schlurfen" ja doch – ist für mich aber trotzdem mit Lustlosigkeit konnotiert.
Ich lese häufig bei verschiedenen Autoren, dass Figuren "auf etwas nicken" (er nickte auf ihre Schuhe), "in Richtung XY nicken", "zu etwas nicken" oder "durch den Raum nicken" usw.
Kennt ihr das? In welcher Kombination würdet ihr das Nicken akzeptieren bzw. wie würdet ihr es benutzen?
Irgendwohin nicken verbinde ich mit Banditen/Piraten/Strolche, die aber gleichzeitig noch in diese Richtung spucken. Aber, ich denke mal das ist nicht so gemeint...
Komisch, die Formulierung hab ich schon häufiger gehört und finde sie auch völlig in Ordnung. Zu etwas hinnicken ist für mich auch nicht ganz dasselbe wie mit dem Kinn auf etwas zeigen, da beim Nicken bereits das auf und ab des Kopfes inbegriffen ist. Bei der Beschreibung mit dem Kinn geht es erstmal nur in eine Richtung, nämlich in die, wohin das Kinn zeigt, egal ob unten oder oben.
In eine Richtung nicken, impliziert für mich eine gleichgültigere Haltung, eine innere Distanz. Jemand, der begeistert mit Dritten von seinem Freund spricht, nickt nicht in seine Richtung, wenn er nicht gerade unglaublich cool wirken will. Mit dem Kinn dorthin deuten - schon eher.
"Sie nickte ihm zu." (Begrüßung)
"Er nickte in Richtung der Tür." – Schwierig.
Ich finde auch, dass "nicken" eher dann passt, wenn das "Angenickte" menschlich ist. "Er nickte auf ihre High Heels/zur Jazz-Combo"? Klingt sehr komisch.
"Mit einem Nicken wies er auf die Jazz-Combo" – das ja.
Meine two cents.
("Aber je länger man darüber nachdenkt, desto verwirrender wird es", nickte sie.)
Meine Testleserin fand das irritierend und hat vorgeschlagen: "Er nimmt mich wieder bei der Hand."
Was findet ihr besser?
2)
Das Lächeln erreicht ihre Augen.
Ich will damit ausdrücken, dass das Lächeln der Figur ein ehrliches ist, sodass es sich auch in ihren Augen widerspiegelt. Testleserin hat damit nichts anfangen können.
Der Ausdruck scheint aus dem Englischen zu kommen ("her smile reached her eyes"). Würdet ihr das auch auf Deutsch durgehen lassen?
An die Hand nehmen ist für mich nicht auf ein Eltern-Kind-Verhältnis beschränkt.
Ich fürchte, die beiden Varianten haben ihren Ursprung in unterschiedlichen Dialekten.
An die Hand nehmen klingt mir vertrauter.
2. Frage ist eine Metapher, anscheinend eine aus anglophonen Sprachraum. Neutraler: Das Lächeln nahm sie wahr.
Ist zwar schon spät, aber ich schließe mich Vickie an, dass ich den Satz nur im negativen Zusammenhang "... erreichte ihre Augen nicht" kenne. Positiv klingt es für mich sehr seltsam, irgendwie auch ein bisschen nach einem Mr. Obvious.
Und "sie holten ihre Hunde" bedeutet, dass jeder mehrere Hunde hat. Manno! Ist irgendwie IMMER falsch!
Vielleicht: sie holten jeweils ihren / einen Hund, sie holten jeder ihren Hund, alle holten den eigenen Hund ...
Hier kommt man echt auf den Hund!
Badabumm ich würde aber auch sagen "Er stirbt an inneren Blutungen", und nicht "... durch innere Blutungen". Sehr ihr das anders? Vielleicht ist das so eine regionale Sache.
Man kann durch, an, wegen (bitte jeweils passende Pronomina einfügen) Blutung oder Beinbruch oder Unfall oder Virusinfektion oder Lungenentzündung oder Schnickschnack sterben, draufgehen, verrecken, aber nicht alles klingt schön. "Sterben an" ist sicher das geläufigste. Sterben durch ... doch, ginge auch.
Aber draufgehen ist anders, da ist ja eine Bewegung dabei ... Er ging an einem Virus drauf. Doch. Für mich OK. Aber in dem Zusammenhang mit der Todesursache oder dem Todesverursacher würde ich draufgehen nicht wählen. Gibt so viele andere plastische Ausdrücke ... Badabumm Man stirbt auch nicht an inneren Blutungen, sondern an dem folgenden Schock. Es gäbe nur ganz wenige Todesursachen, wenn man die Pathophysiologie zuende denkt. 99% davon wäre Sauerstoffmangel in den Zellen (inneres Ersticken). Man stirbt auch nicht an Bakterien, sondern an den Folgen der entsprechenden Krankheit. Wahrscheinlich ein inneres Ersticken. Da das aber zu wenig differenziert, wird die offizielle TU in drei Zeilen aufgegliedert: unmittelbare Todesursache: XYZ (Verblutungsschock) - die ist Folge von: JKLÖ (Aortenruptur) - die ist Folge von: ABC (Verkehrsunfall) Todesart: (fürs Beispiel) Nicht-natürlich.
1. Wie würdet ihr die Hintergrundgeräusche im Eingangsbereich eines Krankenhauses beschreiben?
2. Wie würdet ihr die Geräusche nennen, die laufende Elektrogeräte (Computer, Lampen, was man so in einem Büro findet) machen? Summen? Rauschen?
Doch, da wird gnadenlos durchgeschoben, was durchpasst! Definitiv die nervenden Fahrstühle! Das Rumpeln aus einer Maschine, die dir Chips, Schoko, Bonbons, Cola verkauft ...
Die Erwähnung des Fahrstuhls finde ich sehr atmosphärisch. Da hör ich regelrecht sein wichtigtuerisches Piepen, wenn er die Tür rumpelnd aufmacht und dann so ein Krankenhausbett rausrattert.
"(...) kamen zwei kläglich schielende Pupillen, umgeben von blutrot unterlaufener Sklera, zum Vorschein"
Mein Psychiater (POV) ist gerade in seinem distanzierten Folter...Arztmodus. Von daher würd ich "Sklera" gerne stehenlassen.
Oder wäre "Lederhaut" ebenfalls überheblich-ärztlich-verkopft genug? ^^ Was meint ihr?
Ich kenne Sklera nicht, aber ich brauch es in diesem Satz auch nicht zu verstehen. Kläglich, schielen und blutrot unterlaufen reicht völlig, damit ich mir vorstellen kann, dass der Patient kacke aussieht.
Ich finde es auch besser, wenn er schön medizinisch redet. Ist authentisch.
Hm, bin mir gerade unsicher: Ich habe da den Namen eines Volkes in meinem Roman, bei dem Assoziationen mit Krähenvögeln naheliegend sind. Dementsprechend machen alle Naselang irgendwelche Typen Witze darüber ("uhaha, hat er gekrächzt?", "uhaha, Federvieh ist halt immer krank", "halt doch mal deinen Schnabel, uhahahaha"). Meine Intention dahinter ist eigentlich bloß, dass Menschen ja dazu neigen, solche blöden Witze zu reißen, bestenfalls kommen sie sich sehr originell vor, obwohl das Ganze wahnsinnig ausgelutscht ist. Ich möchte diese Sprüche aber auch nicht kommentieren ("urgs, schon wieder der blöde Krähen-Witz").
Jetzt frage ich mich, wie das beim Leser ankommt. So, wie ich es mir wünsche oder sitzen die Leser davor und schütteln den Kopf, weil die Autorin sich so sehr über ihren tollen, tollen Witz freut, dass sie ihn ständig wiederholen muss? xD
Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber
xD Mona, ich hab da regelrecht ne Szene vor Augen. Wenn jemand über total verquere Ecken zur Mauser kommt und sich dann einen blöden Blick von allen Seiten einfängt
Der Running Gag war tatsächlich als etwas zwischen allen Schichten gedacht ... hm, okay. Vielleicht mache ich beim Korrigieren eine Strichliste, wie oft der Witz auftaucht und kürze dann gezielt bzw. bringe irgendwo eine genervte Figur ein.
Solange es niemand auf mich zurückführt ^^'
Mauser? Verliert jemand Federn? Dann wäre ein Witzchen ja OK ...
Wenn sich die Witze stupide wiederholen (die Witzereißer denken ja von sich, sie wären die originellsten der Welt und niemand wäre vor ihnen drauf gekommen), würde ich die Witze jedoch nicht mehr wörtlich wiederholen, sondern in einer Art aufstöhnender Verzweiflung nur erwähnen "jetzt kam schon wieder der Spruch" oder "er hörte den hinkenden Vergleich heute zum 23. Mal". Immerhin wird der Spruch nach dem dritten Mal nicht nur vom Prota ignoriert, sondern auch vom Leser überflogen - du machst dir die Mühe also umsonst und verlängerst bloß unnötig den Text.
Hm, ich verstehe, was du meinst, Badabumm, aber so eine Formulierung würde ich dann doch eher vermeiden, weil sie ja indirekt ist. Lieber wiederhole ich den Spruch zum xten Mal, als nur zu sagen, dass er erwähnt wird, weil das in meinen Augen die Direktheit und Natürlichkeit aus der Situation herausnimmt.
Aber gut, so oft wollte ich ihn eh nicht bringen, dass der Leser ihn gar nicht mehr liest
Der Duden "Das Stilwörterbuch" schreibt "das Auto prallte auf den Mast auf". Allerdings gibt es für "das Flugzeug war auf das Wasser aufgeprallt" auch die seltene Form "auf dem Wasser aufgeprallt". Dann könnte es regionale Unterschiede geben - oder seitdem (der Duden ist von 1970...) hat sich einiges verändert, obwohl das , so meine ich, nicht von der NDR korrigiert wurde. Der Dativ wird aber allgemein - entgegen früher - mehr und mehr akzeptiert (wegen "dem"), wenn es auch holperig klingt...
Huch, der Duden sagt, dass „auf etwas aufprallen“ mit Akkusativ UND Dativ geht :o .... und dass Dativ seltener ist. Lustig, ich kannte es bisher nur mit Dativ. https://www.duden.de/rechtschreibung/aufprallen
Ah, da stehts ja auch. Naja, dann haben sich die Beispiele von 1970 (Erscheinungsdatum) bis heute nicht verändert...
Allerdings glaube ich persönlich trotzdem, dass man auf das zweite "auf" verzichten sollte... "auf etwas aufprallen" hört sich doppelt gemoppelter an als "auf etwas prallen"...
Edit: "schlagen" funktioniert dann tatsächlich nur mit zwei "aufs": "er schlug auf den Boden" (ist was anderes gemeint) - "er schlug auf dem Boden auf".
Und noch eine Frage:
Es gibt ja die Redewendung "jemanden um den (kleinen) Finger wickeln".
Nehmen wir an, Figur A. wickelt B. um den Finger. Wird dann A.s Finger eingewickelt? Oder B.s Finger?
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