Ankh Äh, ja, das riesige, zerfledderte alte Buch kommt auch vor. ABER dann hat sich eine Freundin, mit der ich das diskutiert habe, dass hier für ein Ding aus so uralter Zeit "Buch" ein viel zu schnöder Begriff sei und es zumindest am Anfang der Szene ruhig etwas mehr, hm, geschichtsträchtig rüberkommen könnte. Und so hat sie die ganze Frage losgetreten.
Wie du sagst, jeder hat seine Empfindlichkeiten. Ich bin ja aus Boshaftigkeit und Ärger über das Thema schon kurz davor, in der supermythischen Bibliothek ein Kochbuch und einen Notizblock einzubauen. Mal sehen, ob es jemandem auffällt.
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Das ist ein wichtiges Thema.
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Oder halt ganz einfach "Sie blätterte durch das riesige, uralte Buch."
Wobei ich Lesern durchaus zutrauen würde, solche Dinge aus dem Kontext zu verstehen bzw. nachzuschlagen, wenn sie es denn wirklich nicht kapieren. Man muss denen nicht alles vorkauen. Selbst in "Piraten der Karibik" hat man den Zuschauern einfach mal etwas vom Piraten-Kodex erzählt, und keiner hat sich beschwert. Irgendwie sind die Leute auf Twitter ein bisschen überempfindlich, scheint mir.
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Ankh Peter Nachtmahr Foliant habe ich schon, auch diese ganzen alten Begriffe wie Folio, Quart etc. für die Formate. Danke für die Synonym-Listen. Grimoire traue ich mich nicht zu verwenden. Es entsteht in der Szene zwar durchaus die Erwartungshaltung, dass man hier das supermystische, sagenumwitterte, thaumaturgisch aufgeladene Prophezeiungsbuch (mit Zauberformeln im Anhang und ausklappbaren magischen Karten) vor sich hat ... aber am Ende ist es einfach ein ganz gewöhnliches, wurmstichiges altes Ding.
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Also Woxikon bietet noch Handschriftensammlung https://synonyme.woxikon.de/synonyme/codex.php an und der Duden auch https://www.duden.de/rechtschreibung/Kodex.
Kodex oder Codex, klingt natürlich besser und ist auch griffiger, aber vielleicht eine Möglichkeit: ... schlug den hölzernen Deckel auf ... blätterte durch die (gebundenen) Handschriften.
Wobei "Handschriften", mit mangelndem Wissen auch missverstanden werden kann. Plenarium für religiöse Bücher, ist wohl auch nichts.
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Nachtmahr Peter Ankh Ich hab das auch mal auf Twitter in die Runde gestellt und fand doch erstaunlich, wie viele Leute meinten, auch mit Kontex "blättern" fänden sie es irreführend bzw. könnten nix damit anfangen. Weckt wohl Assoziationen zu "Index", gerade in einem Bibliotheksumfeld. Naja, muss wohl noch weiter Synonyme für "uralt aussehendes Buch" googeln.
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In dem Satz ja. Worin sollte man sonst blättern, als in einem Buch.
Tatsächlich ist für mich Kodex in erster Linie eine Sammlung von Gesetzen, Regularien und Verhaltensnormen. Vielleicht auch berufliche oder soziale Ethik. In Buchform muss es aber nicht sein. Also wenn Buch, dann Gesetzbuch. Für mich persönlich.
Das kommt wohl daher, dass ich Jura studiert habe.
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Bei dem Satz, auf jeden Fall. Auch in der lateinischen Schreibweise Codex.
Na ja, das ist auch ein Stück weit Allgemeinbildung, also kein Wissen, das nur Bibliophilen vorbehalten ist. Aber wenn du schreibst "Sie blätterte in dem alten Kodex" oder "Sie blätterte die Seiten des alten Kodex um", dann sollte schon ersichtlich sein, das es sich um ein Buch handelt.
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Denkt Ihr bei dem Wort "Kodex" automatisch "Buch"? (Wie in: "Sie blätterte in dem alten Kodex?")
Und da die Frage in einem bibliophilen Forum wahrscheinlich die falsche Zielgruppe trifft: Denkt ihr auch, nicht ganz so bücherfanatische Menschen können mit dem Wort was anfangen, oder führt es eher zu Verwirrung?
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Nachtmahr Kohlestifte gibt es auf jeden Fall schon ewig. Ich hab mal eine Kurzgeschichte über die Cranach*sche Werkstatt geschrieben, und damals (also ~ Fünfzehnhundertnochwas) wurde mit Kohlestift skizziert und auch notiert. Als Radiergummi nutzte man übrigens geknetete, frische Brotkrume.
Altenativ könnte dein Charakter die Botschaft evtl. schnell in ein Wachstäfelchen ritzen? Es ist zwar umstritten, wie verbreitet die bei uns im Mittelalter wirklich noch waren, aber auf jeden Fall gab es sie noch. Und in einem fiktiven Setting fände ich sie einen plausiblen Ersatz für den Notizblock der Jetztzeit.
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Alys II.
Ich weiß nur nicht, ob die Eigenschaften von Backpapier (das mit Silikon beschichtet ist) mit denen von Pergament vergleichbar ist. Und letzteres hab ich nicht da. Tinte schon.
Ankh
Ich müsste mir 1. überlegen, mit welcher Begründung er nicht die offen auf einem Arbeitstisch bereitliegenden Schreibmaterialien (Tinte und Feder) benutzt und 2. woher er erwas anderes kriegen kann. Viel Zeit, etwas anderes zu besorgen hat er nicht. Deshalb sollte er ja schnell eine kurze Botschaft auf einen Streifen Pergament kritzeln und ihn gleich anschließend in den Beutel stecken.
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