Hallo, da bin ich wieder. Ich hoffe, es ist für Euch okay, dass ich mich so über das Gedicht hermache, aber ich bin gerade so schön im Schwange. *mehehe*
Ich habe mich gestern nach meinem Posting noch ein bisschen in das Gedicht reingefühlt und ein paar erstaunliche Kostbarkeiten entdeckt. Es hat mir ja von Anfang an gut gefallen, aber so ganz allmählich bekomme ich meine Kinnlade nicht mehr zu vor Staunen. Schon gestern ist mir aufgefallen, dass die vierte Strophe sich von den ersten dreien abhebt. Die ersten drei bilden eine Einheit, einen zusammenhängenden Gefühlsprozess. Die vierte Strophe rückt ein wenig davon ab und zieht eine Schlussfolgerung, eine Erkenntnis daraus. Das bildet sich auch in den einzelnen Strophen so ab, in denen die ersten 6 Zeilen im Kreuzreim, die letzten beiden Zeilen im Paarreim stehen. Ich finde, das ist eine spannende Kombination. Auf den ersten Blick denkt man bei diesem Gedicht, man hätte es mit der Zahl 4 zu tun, es sind 4 Strophen mit 8 Zeilen. Aber dann entdeckt man, dass die Zahl 3 viel wichtiger ist und das ganze Gedicht inhaltlich strukturiert.
Jede Strophe hat (in etwa) dieselbe inhaltliche Struktur wie das ganze Gedicht, wobei jeweils 2 Zeilen zusammen gehören:
1. Strophe bzw. 1./2. Zeile: Begegnung/Kontakt
2. Strophe bzw. 3./4. Zeile: Erinnerung
3. Strophe bzw. 5./6. Zeile: Reflektion/Gegenwart
4. Strophe bzw. 7./8. Zeile: Schlussfolgerung/Erkenntnis
Das führe ich jetzt nicht im Einzelnen aus. Wer Spaß daran hat, kann es ja selbst für sich entdecken. Ich finde, es ist auch nicht in jeder Strophe so klar, aber doch angedeutet.
Und nochmal zu den Bildern, die ich in jeweils vier zusammengefassten Zeilen gestern ausgemacht habe. Wenn man die ersten drei Strophen betrachtet, so gibt es hier eine Steigerung im Gefühl, erst in Richtung Freude, dann in der Mitte ein Wendepunkt und ab hier in Richtung Schmerz:
1a Begegnung, erster Kontakt, noch fremd
1b Berührtsein, Gewinn
2a Freude der Erinnerung
2b Schmerz der Erinnerung
3a Verlust
3b Einsamkeit, Fremde
Und wenn man die Strophen jeweils zusammenfasst, ergibt sich eine weitere Gefühlsdynamik:
1. Schwer fassbare Gefühlsbegegnung
2. Eintauchen in klare Erinnerung
3. Gefühl der Einsamkeit
In der letzten Strophe wird diese Bewegung in den ersten 6 Zeilen nochmal aufgegriffen, aber in etwas anderer inhaltlicher Bedeutung und in gewissem Sinne gegenläufig:
1./2. Klare geistige Sehnsucht (nach Begegnung mit dem stillen Geisterreich)
3./4. Schweben in schwer fassbarer Erinnerung
5./6. Gefühl der Verbundenheit (mit sich selbst)
Und dann in den letzten beiden Zeilen nochmal die Erkenntnis komprimiert:
7. Heute Einsamkeit und Fremde
8. Aus dem Damals ins Heute Wirklichkeit und Verbundenheit
Wenn man das hier jetzt so liest, mag das sehr trocken und analytisch wirken. Aber wenn man das Gedicht liest und sich von den Gefühlen und Bildern berühren und tragen lässt, dann kann man all das erleben.
Eure im Moment total begeisterte Tsaphyre
Ich habe mich gestern nach meinem Posting noch ein bisschen in das Gedicht reingefühlt und ein paar erstaunliche Kostbarkeiten entdeckt. Es hat mir ja von Anfang an gut gefallen, aber so ganz allmählich bekomme ich meine Kinnlade nicht mehr zu vor Staunen. Schon gestern ist mir aufgefallen, dass die vierte Strophe sich von den ersten dreien abhebt. Die ersten drei bilden eine Einheit, einen zusammenhängenden Gefühlsprozess. Die vierte Strophe rückt ein wenig davon ab und zieht eine Schlussfolgerung, eine Erkenntnis daraus. Das bildet sich auch in den einzelnen Strophen so ab, in denen die ersten 6 Zeilen im Kreuzreim, die letzten beiden Zeilen im Paarreim stehen. Ich finde, das ist eine spannende Kombination. Auf den ersten Blick denkt man bei diesem Gedicht, man hätte es mit der Zahl 4 zu tun, es sind 4 Strophen mit 8 Zeilen. Aber dann entdeckt man, dass die Zahl 3 viel wichtiger ist und das ganze Gedicht inhaltlich strukturiert.
Jede Strophe hat (in etwa) dieselbe inhaltliche Struktur wie das ganze Gedicht, wobei jeweils 2 Zeilen zusammen gehören:
1. Strophe bzw. 1./2. Zeile: Begegnung/Kontakt
2. Strophe bzw. 3./4. Zeile: Erinnerung
3. Strophe bzw. 5./6. Zeile: Reflektion/Gegenwart
4. Strophe bzw. 7./8. Zeile: Schlussfolgerung/Erkenntnis
Das führe ich jetzt nicht im Einzelnen aus. Wer Spaß daran hat, kann es ja selbst für sich entdecken. Ich finde, es ist auch nicht in jeder Strophe so klar, aber doch angedeutet.
Und nochmal zu den Bildern, die ich in jeweils vier zusammengefassten Zeilen gestern ausgemacht habe. Wenn man die ersten drei Strophen betrachtet, so gibt es hier eine Steigerung im Gefühl, erst in Richtung Freude, dann in der Mitte ein Wendepunkt und ab hier in Richtung Schmerz:
1a Begegnung, erster Kontakt, noch fremd
1b Berührtsein, Gewinn
2a Freude der Erinnerung
2b Schmerz der Erinnerung
3a Verlust
3b Einsamkeit, Fremde
Und wenn man die Strophen jeweils zusammenfasst, ergibt sich eine weitere Gefühlsdynamik:
1. Schwer fassbare Gefühlsbegegnung
2. Eintauchen in klare Erinnerung
3. Gefühl der Einsamkeit
In der letzten Strophe wird diese Bewegung in den ersten 6 Zeilen nochmal aufgegriffen, aber in etwas anderer inhaltlicher Bedeutung und in gewissem Sinne gegenläufig:
1./2. Klare geistige Sehnsucht (nach Begegnung mit dem stillen Geisterreich)
3./4. Schweben in schwer fassbarer Erinnerung
5./6. Gefühl der Verbundenheit (mit sich selbst)
Und dann in den letzten beiden Zeilen nochmal die Erkenntnis komprimiert:
7. Heute Einsamkeit und Fremde
8. Aus dem Damals ins Heute Wirklichkeit und Verbundenheit
Wenn man das hier jetzt so liest, mag das sehr trocken und analytisch wirken. Aber wenn man das Gedicht liest und sich von den Gefühlen und Bildern berühren und tragen lässt, dann kann man all das erleben.
Eure im Moment total begeisterte Tsaphyre
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