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Teenagerverhalten in Teenagerromanen

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  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Egozentrisches und narzisstisches Verhalten entsteht vor allem in sozialen Netzwerken bzw. generell im Web 2.0, und ich denke daher, dass Bücher dazu einen nur sehr geringen Teil beitragen.
    Zur Bildung eines solchen Verhaltens vermutlich nicht, aber wenn es in den Büchern nie hinterfragt wird, dann hinterfragt der Jugendliche es wohl auch selbst nicht so schnell.

    Ich will ja auch nicht nur "Vorzeige-Teenies" (wobei, was ist an einem so schlecht? Warum dürfen die vernünftigen Kinder nicht auch mal ne Identifikationsfigur haben?), ich will, dass die, die Mist bauen, damit auch mal auf die Schnauze fallen. Wie das Leben so läuft. Und dann eben mit der Erkenntnis durch's Buch gegen, dass Freundschaften nicht nur aus Nehmen bestehen, sondern auch aus Geben. Mich stört nicht das Verhalten an sich (alle unsere Protas machen Fehler, auch die erwachsenen), mich stört, dass es meistens völlig folgenlos bleibt und damit als normal und prima dargestellt wird.

  • Dodo
    kommentierte 's Antwort
    Ankh In der Tat, das würde ich in entsprechenden Büchern als „Lösungsangebot“ und Entwicklung tatsächlich erwarten. Raus aus dem Pubertären Sumpf
    Ansonsten wäre es simple Bestandsaufnahme mit wertlosem Gutso-Siegel ... Wohin entwickelt sich denn die Prota in den Stories, über die Du gerade stolperst?

  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Mal so als Beispiel, wirkt Hermione in Harry Potter für dich unglaubwürdig weil "zu reif"?

  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Ah, ich sehe, du kennst auch solche Bücher

    Allerdings habe ich schon oft von anderen Schreibern in der Romanwerkstatt, aber auch von unseren Lektoren- und Agentengästen, die Kritik bekommen, dass es nicht authentisch ist, wenn meine Teenager-Figuren Aussprachen anstreben, Verständnis zeigen oder sich in den anderen hinein versetzen, weil Teenager das (angeblich!) nicht machen.
    Da ist dann halt die Frage, was die für Jugendliche kennen. Ich war fast ein Jahrzehnt lang in der Jugendarbeit tätig, mit Kids von 9 bis 16. Ich habe eine Menge Konflikte erlebt, auch selbstgebackene nach dem Motto "ich trau mich nicht, mit X darüber zu reden" (und viel, viel überes). Aber ich habe nie erlebt, dass sich jemand so dämlich angestellt hätte wie in diesen Büchern. Im Gegenteil, es gab da Jugendliche, die mich mit ihrer Reife aus den Socken gehauen haben. Wo sind die in diesen Büchern?

  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Schlechte, offensichtlich.

  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Es geht mir ja nicht darum, die Jugendlichen durch die Bank erwachsen darzustellen. Es geht mir darum, dass ihr pubertäres Verhalten auch mal hinterfragt und kritisiert wird.

  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Ich bekomme aber häufig mit, dass sich Leser/Blogger darüber erfreuen, wenn sich eine Romanze (egal ob YA oder NA) nicht diesen Klischees bedienen – andere beschweren sich über die dargestellten toxischen Beziehungen.
    Bei romantischen Beziehungen bekomme ich auch mit, dass das thematisiert wird. Ungleiche oder gar toxische Beziehungen auf Freundschaftsebene werden zwar manchmal von Lesern kritisiert, aber eine ernsthafte Diskussion darüber unter Autoren habe ich noch nirgendwo gefunden.

  • In-Genius
    kommentierte 's Antwort
    Alys II. Die "Jugend von heute" macht ja auch immer alles falsch - nämlich anders. Fortschritt und so. Veränderung zumindest.

    Ich denke allerdings, egozentrisches und narzisstisches Verhalten gab es auch schon immer, das "entsteht" nicht in sozialen Netzwerken/Web 2.0. Wenn die alten Griechen eine Sage erfanden, um narzisstisches Verhalten zu erklären und zu benennen (Narziss anyone?), dann gibt es solches Verhalten schon sehr, sehr lange.
    Ob das Internet das bestärkt, kann sein, vielleicht auch nicht. Kommt vermutlich darauf an, wie man's benutzt.

  • Alys II.
    kommentierte 's Antwort
    Das ist ein guter Punkt. Wenn man "teenie-typisches" Verhalten sagt, dann schert man damit tatsächlich schon alle Teenager über einen Kamm.

  • Alys II.
    kommentierte 's Antwort
    Das Zitat kenne ich auch, wird auch oft Sokrates zugesprochen (hier zum Beispiel: http://www.bildungswissenschaftler.d...d-arbeitswelt/ ) aber das ist wohl eine misattributed quote, also Falschzuordnung. Egal wie, wenn man sich die Sprüche durchliest, dann sieht man schon eine Konstante: über die "Jugend von heute" wurde schon immer gemeckert.

  • Mona
    kommentierte 's Antwort
    Das mit den Lovern ist ein sehr veranschaulichendes Beispiel Das sehe ich auch so.

  • In-Genius
    antwortet
    Wenn ich mir die Antworten so anschaue … Sollten Teenager nicht auch individuell betrachtet werden? Das predigen wir doch in unseren Charakter-Threads über andere Demografien auch.

    Ich mein, wenn VickieLinn erzählt, dass sie mit 14 ihre Mutter gemein fand ist das eine Art, wie ein Teenager von seinen Eltern denkt.
    Ich fand mit 14, dass meine Mutter ein bisschen peinlich aber ziemlich gut war. Ich fand mein Zuhause viel besser als das meiner Freunde - nämlich ohne das ganze Trara.

    Natürlich gibt es die emotionalen und unreifen Teenager, die das auch noch jedem ins Gesicht werfen müssen; aber es gibt eben auch Teenager, die sind ruhig und machen ihre Emotionalität im Kleinen aus - das macht nur nicht so viel Drama.
    Das stört mich wohl am meisten, dass dieses klischeehafte Teenie-Verhalten - so normal das auch ist - eher für billiges Drama benutzt wird in manchen Büchern, als dass es wirklich ein Ausdruck des Charakters ist. Wenn es nur eine Hinhaltetaktik ist, damit das Finale hinausgezögert wird, dann kreide ich das an, Normalität hin oder her.
    Zuletzt geändert von In-Genius; 07.11.2018, 10:19.

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  • Mona
    antwortet
    Ich habe jetzt länger keine Bücher für Jugendliche gelesen, früher aber verschlungen (v.a. Reality bzgl. Homosexualität/Outing, Drogen, Essstörungen und was es da halt alles gibt), und ich sehe das, was Du ansprichst, nämlich, dass sich quasi alle nur um den Prota kümmern usw. aus pädagogischer Sicht nicht ganz so negativ, und zwar aus folgendem Grund: Gerade Jugendliche sind ja oft massiv verunsichert in ihren Gefühlen, in ihrer Unerfahrenheit usw. Wenn man davon ausgeht, dass sich der Jugendliche dann so ein bisschen mit de Prota identifiziert bzw. da hineinversetzt, dann finde ich das für das "Seelenheil" sogar ganz gut, dass der jugendliche Leser dann das Gefühl erfährt, dass die Nebenfiguren sich um das Heil des Protas (und damit um ihn) kümmern.
    Das kann meiner Meinung nach sogar dazu führen, dass ein selbst Betroffener den Mut fasst, sich dem Umfeld anzuvertrauen, selbst wenn der Aspekt des Kümmerns in der Realität nicht in de Ausmaß vorhanden ist.

    Egozentrisches und narzisstisches Verhalten entsteht vor allem in sozialen Netzwerken bzw. generell im Web 2.0, und ich denke daher, dass Bücher dazu einen nur sehr geringen Teil beitragen.

    Was das "typische Teenieverhalten" nun ausmacht, kann ich nicht beantworten, weil das wohl doch recht individuell ist, bis auf alles, was mit den Hormonen und den Entwicklungsstufen zusammenhängt . Ich kann nur sagen, dass ich fehlende Kommunikation sehr häufig vor allem auch bei Erwachsenen in meiner Altersspanne erlebe.
    Aber es gibt eben auch "Teenie-Verhaltensweisen", die sich vermutlich nie ändern werden, denn wie irgendjemand (offenbar John Freeman) schon vor mehr als 100 Jahren gesagt hat:
    "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
    Nun ja.
    Mangelnde Kommunikation wäre mir da noch nie aufgefallen (auch nicht in den Büchern, aber ich las schon länger kein YA mehr).
    Jedenfalls find ich es total okay, typische Verhaltensweisen einzubauen. Als Teenie hätt ich so nen altklugen Teenie sicher voll nervig gefunden und meine Bücher gleich wieder zugeklappt. Und um pädagogisch irgendwas zu vermitteln, muss man das ja nicht gleich anhand eines "Vorzeige-Teens" machen, der fehlerlos durchs Buch flattert und Kommunikationsexperte sein könnte - das wäre rhetorisch gesehen u.U. sogar kontraproduktiv, weil Erziehung und Umgestaltung am besten dann klappt, wenn man sich der Welt des zu Erziehenden nähert (funktioniert in manchen psychoth. Schulen und auch bei Demenzkranken ähnlich). Da dann Vorbilder irgendwie einzuflechten, damit es derjenige dann auch annimmt, ist mitunter eine Gratwanderung. Aber bringt mMn mehr, als der Zielgruppe (die man mit seinem Roman pädagogisch beglücken will) eine Welt vorzusetzen, die sich über ihre Macken stellt.

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  • Peter
    antwortet
    Alys II.
    Zu reif wirkende Teenager mögen unglaubwürdig und altklug sein, viel schlimmer finde ich, dass die meisten dann einfach nur langweilig rueberkommen.
    YA lebt von einem ordentlichen Schuss Emotionen, passend zur Pubertät, der Suche nach der Identität und der Entwicklung der Protas. Kann also kaum genug Emotionen und emotionale Verwirrungen und Sackgassen geben.

    Klar macht es einen Unterschied ob ich einen YA von John Green oder von einer Autorin, die jeden Monat ein Buch heraushaut, lese.

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  • Alys II.
    antwortet
    Ich stimme Euch zu, dass zu reif wirkende Teenager einfach unglaubwürdig sind. Es kommt aber ein bisschen auf das Genre an. In einem Buch über 14jährige Pferdemädchen und ihr großes Abenteuer auf dem Turnierplatz würde ich Teenie-Verhalten erwarten. In anderen Romanen geht es mir auf die Nerven.
    Ich fand z.B. im 5. Harry Potter-Buch dieses Rumgeschreie von Harry und diese plötzlichen Knutschanwandlungen, die einige der Chars hatten, ganz furchtbar. (Was aber vielleicht auch ein bisschen an der Umsetzung lag.)

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