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    #31
    Englisches Original (Bantam Books, 2011):

    1) One of your sons, Tyrion thought.

    2) Trout, he thought. Suckling pig. Damn my father.

    3) Better than you, you chinless craven, Tyrion thought.


    2 ist ein Fehler im Deutschen, 3 ist korrekt und 1 ist eine Inkonsistenz, die aus dem Original übernommen wurde.
    Wobei ich die Inkonsistenz ehrlichgesagt besser verständlich finde, als die konsistente Version "One of your sons, Tyrion thought." Bei letzterer betone ich unfreiwillig immer "of your sons". Auf deutsch finde ich es sogar noch missverständlicher, weil es bei "Einen deiner Söhne, dachte Tyrion." sogar Sinn ergeben könnte, "deiner Söhne" zu betonen. (Für den gleichen Effekt würde ich im Englischen nur "your sons" kursiv setzen, ohne "of".)


    Wie sehr rollt es einem Lektor eigentlich die Fußnägel hoch, wenn ich kursiv setze, sobald ich keinen Inquit verwende, aber normal, wenn ich doch einen benutze?
    Beispiel: So ein Mist. [...] Das darf sie nicht merken, dachte Thorsten.

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Guter Gedanke.
      Im allein stehenden Satz und mit dem Wort am Anfang liest es sich missverständlich.

      Persönlich finde ich normale Wörter in kursiven Sätzen generell verwirrend. Dafür bin ich zu modern. *hust*
      Es gäbe noch die Möglichkeiten:
      One of your sons, Tyrion thought.
      O n e of your sons, Tyrion thought.
      ONE of your sons, Tyrion thought.

      Aber konservative Buchmenschen wollen aber keine fetten, spationierten Wörter oder Majuskeln sehen. Genauso wollen sie nicht sehen, dass du deine Gedankenzitate mal mit, mal ohne Kursivierung machst. Es kommt aber eben auf den Menschen an.

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Danke, Kari! Das ist interessant.

      Ich würde dann am ehesten zu Majuskeln tendieren, da ich Fett, wenn sonst nichts fett geschrieben ist, irgendwie komisch finde. Und Majuskeln verwenden ja dann doch ein paar Autoren, Rowling z.B. wenn die Dursleys wieder mal rumschreien ^^

      Generell würde ich sagen, dass man einfach nichts in Gedanken betonen sollte (ich versuche die Betonungen in meinem Roman mittlerweile eh zu reduzieren), aber im Falle von obigen Beispiel ist sie in meinen Augen schon essentiell ...

    • Kari
      Kari kommentierte
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      VickieLinn Mir fallen normale Wörter in kursiven Sätzen teilweise auch gar nicht auf. Den Wortteil, den du oben normal gesetzt hast, habe ich nach mehrmaligem Lesen auch nur gefunden, weil ich wusste, dass da einer sein muss.

      Die anderen Möglichkeiten finde ich für einen Romantext ehrlichgesagt nicht so überzeugend. Fettdruck kenne ich nur aus Sachbüchern, spationierte Wörter finde ich (besonders in der Menge) nicht gut lesbar. Majuskeln klingen immer sehr nach Schreien.

      Gut zu wissen. Dann bleibe ich einfach dabei, keine Inquits zu benutzen und kursiv zu setzen. Hehe.

      Kelpie Hm, wenn der Satz gewesen wäre "Es ist nur einer deiner Söhne, dachte Tyrion." hätte man das auch intuitiv verstehen können. Aber naja, bevor ich den Inhalt meiner Texte der Formatierung unterwerfe...

    #32
    So. Ich hol den Thread jetzt ebenfalls mal aus der Versenkung. Ich bin gerade am letzten Rumtüffteln an diversen Szenen und habe beschlossen, dass ich Eigennamen usw. nicht kursiv setze, sondern in einfache Anführungszeichen (Möwchen btw.) setze. Grund: Ich hab nen Satz wo ein Eigenname und daraufhin gleich ein Gedankengang kommt. Sieht verwirrend und nicht schön aus.
    Und überhaupt soll ja der Leser Gedankengang und anderes Zeug gut auseinanderhalten können.

    Es gibt jetzt aber Fälle, wo ich mir nicht sicher bin (und ich hab etwa Angst, es zu zerschießen, weil die Lektorin im Groben nix Dramatisches am Formalen auszusetzen hatte ^^):

    Er sah auf sein Handy: Anna.
    "Anna" war ursprünglich kursiviert, weil ich Anzeigen auf Displays immer kursiv gesetzt hatte. Nach meinem neu erdachten System ("nur Gedankengänge kursiv!"), würde ich da aber einfache Anführungszeichen hinsetzen -- oder gar nix.

    Und: Zeitungsausschnitte, Briefe u.ä. hatte ich auch immer abgesetzt und kursiv geschrieben. Fiele jetzt auch weg, da kein Gedankengang. Also abgesetzt und in einfachen Anführungszeichen (?)

    Oooooder (und diese Methode würde mir sogar besser gefallen): Ich lasse kursive Gedankenrede komplett weg. Bäh. (Und dafür die hier genannten Dinge kursiv statt einfache Möwchen).
    Aber ich trau mich nicht. So hat das noch kein Lektor gelesen dann. Arghs! Und ... Hilfe!!! Das ist so n großer Schritt.
    Aber ich will meinen Roman von allen unnötigen Lasten befreien, auch von darstellerischem Firlefanz. So.

    Nachdem ich mich letztens noch mal generell mit formalen Kriterien befasst habe (und auch Autoren- bzw. Buch(-Analysen) ranzog, hab ich diesen Wunsch dann noch weitergesponnen: Gedankenrede mal kursiv, mal nicht kursiv -- je nachdem, wie stark und spontan (dieses Thema wurde ja von Kelpie und VickieLinn hier schon mal angesprochen) sie wirken soll. Das wäre zwar jetzt nicht ach-so-irgendwelcheRegeln-konform, bzw. nicht einheitlich, aber ich sehe Texte mittlerweile ein bisschen wie ne Kamera-Einstellung, wo das Formale auch ne Rolle spielt. Auf diese Idee hat mich die Analyse eines Textes gebracht, wo der Autor bewusst einzelnen Sätzen oder Wörtern einzelne Absätze gewidmet hat, wo man normalerweise keine Trennung vornimmt. Und dann fiel mir auf, dass ich solche und ähnliche visuelle Effekte extrem oft in Büchern lese. -- Und dann dacht ich, warum nicht auch mit kursiv/nicht kursiv eher nach Effektwirkung als nach starrer Einheitlichkeit gehen? (Die Voraussetzung wäre dann wie gesagt wiederum, dass ich das Kursive, außer in der Gedankenrede, weglasse.)

    Aber irgendwie will ich den Leser auch nicht darin beeinflussen, wo er welchen Effekt fühlen soll. Ich mag Texte eigentlich mehr, die keine kursiven Textstellen erhalten, außer bei extremen Wortbetonungen -- und die können ja in Gedanenrede, im Erzähltext, und überall vorkommen).

    Also alles in allem bin ich jedenfalls für eine Minimierung des Kursiven. Mir fällt auch auf, dass ich sehr oft beim Formatieren Dinge nicht kursiv gemacht habe, die eigentlich eine Gedankenrede wären -- Ein Ausruf (Verdammt!), oder so -- mir das Kursive dann aber zu auffällig vorkam, eben als Rausreißen aus dem Text.

    Was Trend ist oder nicht, ist mir übrigens verdammt egal. Mir geht es darum, was im Rahmen des Erträglich(s)ten für den Leser ist, und welche Methode welche Wirkung erzielt (bzw. .. ich kann mich einfach nicht ganz entscheiden).

    Entscheidung 1: Alles so lassen wie es ist (hat schon mal n Lektor gesehen, nix Dramatisches gefunden. Sicherste Methode.)
    Entscheidung 2: Alles so lassen wie es ist, nur die Gedankenrede ent-kursivieren. Kann bloß etwas ungewohnt sein, so zwischen 1. und 3. Person mal eben hin und he rzu switchen. (*freudig in die Runde guck* sagt Ja! Ja! Ja!)
    Entscheidung 3: Umgekehrt: Alles ent-kursivieren (einfache Möwchen bei Displaytexten, Ironie, Flyertexten, Rede in Rückblenden, etc.), nur die Gedankenrede nicht (So hab ichs jetzt im 1. Kapitel mal versucht. Und irgendwie nervts.)


    Meinungen? Genervtes Augenrollen ("Worüber zerbricht sie sich jetzt schon wieder den Kopf")? Zustimmung? Einwände?
    Ich wäre gespannt
    (Ansonsten entschließe ich mich glaub ich zu Zwei.)

    Zuletzt geändert von Mona; 26.04.2017, 15:30.

    Kommentar


    • Mona
      Mona kommentierte
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      Okay, danke!
      Dann sollte ich von meinem Formatierungszwang vielleicht in bisschen ablassen.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      und dachte dann, einfache Anführungszeichen kommen Anführungszeichen noch am nächsten. -- Offenbar lieg ich damit falsch (auch, wenn ich, soweit ich das im Kopf hab, schon häufig diese Option in Büchern las). -- Warum wäre hier Kursiv oder gar keine Kennzeichnung richtiger?
      Weil das amtliche Regelwerk die einfachen Anführungszeichen nur für Anführungen in Anführungen vorsieht.
      Ich habe das schon einmal tabellarisch dargestellt: https://wortkompass.de/forum/handwer...=7022#post7022
      Niemand verbietet es, einfache Anführungszeichen zu wählen. Und so wirst du es auch immer wieder in Büchern finden.

    • Mona
      Mona kommentierte
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      Aber wäre dann nicht "gar keine Anführungszeichen" oder "kursiv statt Anführungszeichen" demnach genauso falsch?
      Ich will dich jetzt nicht nerven, aber die Frage kam mir gerade in den Sinn. (Wenn man mich überhaupt noch nachvollziehen kann gerade).

      Hab noch mal in Uni-Leitfäden nachgeguckt, da ist es erlaubt, eben um von Zitaten abzugrenzen. :S
      Hm.

      Na gut, dann bleib ich jetzt entweder bei "Nix!" oder bei "falsch lt. Duden." ^^

      Danke Vickie (und danke auch für den Link, hab mich jetzt wieder an die Tabelle erinnert) !

    #33
    Ich bins noch mal (grmpf).

    Ich schwanke noch immer zwischen kursiv da und Anführungsstriche dort und überhaupt ...

    Hab mich jetzt für folgendes entschieden:
    Kursiv bei Betonungen, erstmalig erwähnten fiktiven Eigennamen, Songtitel u.ä.
    Kein Kursiv bei fiktiven Textausschnitten und folglich auch nicht beim Rezitieren fiktiver Textausschnitte.
    Briefe, Zeitungsartikel etc. würde ich einfach nur leicht eingerückt und via Leerzeile davor und danach vom Fließtext abheben.
    Wäre ja schön und gut.

    Aber jetzt tauchte eine neue Frage in mir auf: Was mach ich, wenn jemand nur ein Wort oder eine Überschrift liest? Das ist doch lächerlich, ein einziges Wort oder eine Schlagzeile vorher und nachher mit Leerzeile und eingerückt vom Fließtext abzuheben.
    Ich hab mir schon gedacht, dass ich einfach so verfahre, wie es in wissenschaftlichen Arbeiten gehandhabt wird: Alles was über zwei Zeilen geht, eben vom restlichen Text durch Einrücken abheben. -- Alles darunter einfach in Anführungszeichen [und da ich die ja nicht machen kann, würde ich stattdessen Kursiv nehmen. Wobei es mich noch immer zu einfachen Anführungszeichen hinzieht, weil die dann nicht mit Gedankengängen verwechselt würden, was ich sehr blöd fände].

    Ach ja und bzgl. Rezitieren -- ich kann das hier ja nicht so pingelig machen wie bei WA, wo ich fehlende Punkte in Klammern setze und so weiter ^^.
    Wie mach ich das denn, wenn der Originaltext z.B. lautet:

    "Der Himmel ist blau. Die Wolken sind weiß und die Wiese ist grün."

    Zitat:
    "Sag mir, was im Buch XY stand."
    "Okay. Ich weiß - der Himmel ist blau", sagte er. "Die Wolken sind weiß ... äh ... und die Wiese, die ist grün."

    Das müsste ich dann ja eigentlich irgendwie kennzeichnen, ungefähr so:
    "Okay. Ich weiß - der 'Himmel ist blau [.]", sagte er. "'Die Wolken sind weiß.' ... äh ... 'und die Wiese', die 'ist grün."
    Da das natürlich total wirr wirkt, hab ich alle Kennzeichnungen (auch einfache Anführungszeichen im Dialog) weggelassen, weil der Leser den Originaltext ohnehin nicht kennt, sondern nur das Zitat, es daher auch nicht ganz klar ist, ob er wortwörtlich zitiert wird oder nicht.
    Hoffe, das passt dann so?

    Mich macht das alles echt verrückt. Schlimmer als die ganze restliche Überarbeitung ^^.

    Kommentar


    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Du machst dir das Leben viel zu kompliziert, Mona Also dein Zitat vom Himmel kommt absolut ohne Kennzeichnung aus - es sei den du bewegst dich in einer Grauzone, was Copyright angeht, aber das würde mich wundern. In einer wörtlichen Rede eckige Klammern und drei Punkte einfügen, das wirkt nicht nur ungewollt komisch, sondern wie ein Stück Satire auf wissenschaftliche Arbeiten. Davon rate ich dir allerwärmstens, nein, glühend heiß ab ^^

      Ansonsten würde ich diese ganzen Regeln möglichst vermeiden. Einen Titel eines Zeitungsartikels würde ich entweder in Kursiv oder unter Anführungszeichen setzen - je nach persönlicher Präferenz, ich finde beides in Ordnung. Vermutlich würde ich einen Titel kursiv setzen, ein Einsatzzitat unter Anführungszeichen. Ein längeres Zitat wie du oben schreibst dagegen mit Leerzeile und Einrückung.
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