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    Gedankenrede

    Jetzt mal was wohl einfaches. Ich hatte in meiner Lyr-Laufbahn einige Probeleser und dabei wurdne mir zwei sachen immer angemerkt, über die ich nu klarheit will. Da könnt ihr mir sicher helfen! Welcher der zwei Sätze ist richtig:

    Doch jetzt wirkte dieser Traum so sinnlos. Warum noch Soldat werden, fragte sich Kento.
    oder

    Doch jetzt wirkte dieser Traum so sinnlos. Warum noch Soldat werden? Fragte sich Kento.
    Oder doch anders?
    Zuletzt geändert von Davebones; 24.07.2016, 16:20. Grund: Formatierung entfernt

    #2
    Das hätte sicher gut in
    Schnellrecherche
    Wie formuliere ich am besten
    gepasst.

    Besonders da die Frage schnell zu klären ist. Genau wie mit Anführungszeichen.

    Warum noch Soldat werden?, fragte sich Kento.

    Kommentar


    • Schneeregen
      Schneeregen kommentierte
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      Jap. Ich schreib ersteres. So steht das auch in Büchern.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Er fragt ja "sich" in Gedanken. Würde man es in Anführungsstriche setzen, wie hier vorgeschlagen, dann impliziert das eine ausgesprochene Frage. Da es also ein Gedanke ist, sollte das immer so geschrieben werden, wie man allgemein Gedanken in seinem Werk schreibt. Meist in kursiv. Ich neige also zu der Variante ohne Anführungsstriche.

      Hey, ich kann einen Kommentar schreiben!

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Anführungszeichen in Gedankenrede würde ich auch eher weglassen. Habe ich mitunter gelesen und das ist wirklich extrem irritierend als Leser.

      @Amilyn
      Weil ich schreibe: "Warum soll ich noch Soldat werden?" fragte Keno.
      Das ist falsch. Das sieht man gerne in Texten im Netz, aber das ist schlicht und ergreifend völlig falsch im Deutschen :/
      Kann sein, dass das aus dem Englischen kommt - mir ist inzwischen aufgefallen, dass jede Sprache ihre ganz eigenen Zeichensetzungsregeln hat, die mitunter echt komisch aussehen.

    #3
    Warum noch Soldat werden?, fragte sich Kento.
    Das ist jetzt die dritte Art die ich zu diesem Thema gehört habe. Was genau macht diese art "richtiger" als die anderen beiden?

    Kommentar


    • Schneeregen
      Schneeregen kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Die Regeln der deutschen Zeichensetzung bei wörtlicher Rede.

    • Davebones
      Davebones kommentierte
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      Damit muss sich mein Herz zufrieden geben.

    #4
    Warum überhaupt der Redebegleitsatz? Du hast doch einen limitierten POV, oder? Wer sonst soll sich diese Frage stellen, wenn nicht Kento, wir sind schließlich in Kentos Kopf. Warum noch Soldat werden? Reicht völlig.

    Kommentar


    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Man muss nicht, kann aber. Ich persönlich finde, es liest sich schöner. Manche schreiben den Gedanken so auf, wie er kommt, in Kursivschrift. Also z. B.: Warum soll ich noch Soldat werden?
      Kento fragte sich, warum er noch Soldat werden sollte, geht erstens übrigens auch und finde ich einfach schöner. Aber das ist einfach Geschmackssache des Lesers.

    • Flori
      Flori kommentierte
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      Konjunktive beißen mich ja immer, aber müsste das nicht eigentlich so heißen:

      "Warum soll ich noch Soldat werden?" [Indikativ Präsens] -> Kento fragte sich, warum er noch Soldat werden solle. [Konjunktiv I Präsens]
      "Warum sollte ich noch Soldat werden?" [Konjunktiv II Präsens] -> Kento fragte sich, warum er noch Soldat werden sollte. [Konjunktiv II Präsens]

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Naja, man kann den Gedanken auch kursiv schreiben UND einen Inquit hinzufügen. Mache ich mitunter, wenn es die Satzmelodie verlangt, auch wenn mir eine Probeleserin immer wieder sagt, das sei dann doppelt gemoppelt. Aber dann ist eigentlich jeder Inquit doppelt gemoppelt, weil ja bereits Anführungszeichen dastehen ...

    #5
    Ich fass die Möglichkeiten vielleich nochmal zusammen. Also, laut Duden werden direkt wiedergegebene Gedanken genauso gekennzeichnet wie direkte Rede, nämlich mit Anführungszeichen und dem obligatorischen Komma:

    "Warum noch Soldat werden?", fragte sich Kento.

    Viele Leser und auch Autoren finden das aber doof, weil man, wenn man den Satz beginnt zu lesen davon ausgeht, dass er ausgesprochen wird, und erst ganz am Ende durch das Inquit erfährt, dass es eigentlich ein stummer Gedanke ist. Da stolpert man in seiner Vorstellung.
    Eine weitere akzeptierte Variante ist, es einfach gar nicht zu kennzeichnen:

    Warum noch Soldat werden?, fragte sich Kento.

    Das Komma sieht vielleicht doof aus, gehört dort aber genauso hin wie oben, weil es bis auf die Anführungszeichen genau den Regeln der wörtlichen Rede folgt.

    Weil auch hier nicht immer sofort ersichtlich ist, dass es sich um einen Gedanken handelt, weichen mittlerweile viele Autoren darauf aus, die Gedanken kursiv zu setzen, ohne Anführungszeichen:

    Warum noch Soldat werden?, fragte sich Kento.

    Damit sind eigentlich keine Irrtümer mehr möglich. Da das Kursiv schon so schön die Gedanken andeutet, brauchst du das Inquit hinterher auch eigentlich gar nicht, vor allem, wenn du tief in Kentos Perspektive bist:

    Warum noch Soldat werden?

    Natürlich kannst du den Satz auch so umstellen, dass du das Komma vermeidest:

    Kento fragte sich: Warum noch Soldat werden?

    ... oder dass er keine direkte (Gedanken)rede mehr ist:

    Kento fragte sich, warum er überhaupt noch Soldat werden sollte.

    Alle diese Varianten sind korrekt bzw breit akzeptiert. Such dir eine aus!
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Richtig.

    #6
    Das zweite ist definitiv falsch wegen dem fehlenden Komma und der Großschreibung nach "werden".

    Ich würde es so schreiben:
    Doch jetzt wirkte dieser Traum so sinnlos. Warum noch Soldat werden?, fragte sich Kento.
    Grund: Frage = Fragezeichen; Gedanken schreib ich persönlich für bessere Lesbarkeit immer in Kursiv (muss man aber nicht so machen).
    Ich finde, man kann theoretisch das Fragezeichen auch weglassen, wenn man damit Resignation ausdrücken möchte (quasi als ziemlich gleichgültige Frageformulierung, wenn man versteht, was ich meine), aber das ist mir nur gerade spontan als Gedanke gekommen. Also würde ich lieber auf Nummer Sicher gehen und das Zeichen auch setzen.

    Kommentar


      #7
      Kento fragte sich, warum er noch Soldat werden sollte, geht erstens übrigens auch und finde ich einfach schöner. Aber das ist einfach Geschmackssache des Lesers.
      Ich finde, dass ist nicht Geschmackssache des Lesers sondern bewusste Design-Entscheidung des Autors. Filter-Verben weglassen. erzeugt einen dichteren POV.

      Was soll das?
      statt
      Er fragte sich, was das sollte.

      Ein Pistolenschuss!
      statt
      Er hörte einen Pistolenschuss.

      Sie kam auf ihn zu
      statt
      Er sah sie auf sich zukommen.

      Kommentar


        #8
        Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
        Ich finde, dass ist nicht Geschmackssache des Lesers sondern bewusste Design-Entscheidung des Autors. Filter-Verben weglassen. erzeugt einen dichteren POV.
        Sicher ist es eine Entscheidung des Autors, wie er es schreibt, aber natürlich auch Geschmackssache des Lesers, wie er es lieber liest.

        Ein Pistolenschuss!
        statt
        Er hörte einen Pistolenschuss.
        Denn mir gefällt z. B. "Er hörte einen Pistolenschuss." einfach besser als "Ein Pistolenschuss!" Ich finde das zweite plump und würde es deswegen auch so nicht schreiben.

        Kommentar


          #9
          Grammatikalisch Typografisch
          richtig „Warum noch Soldat werden?“, fragte sich Kento.
          richtig Warum noch Soldat werden?, fragte sich Kento.
          richtig Warum noch Soldat werden?, fragte sich Kento.
          unsinnig „Warum noch Soldat werden?“, fragte sich Kento.
          falsch „Warum noch Soldat werden?“ Fragte sich Kento.
          falsch Warum noch Soldat werden? Fragte sich Kento.
          falsch nach Duden ‚Warum noch Soldat werden?‘, fragte sich Kento.

          Kommentar


          • Amilyn
            Amilyn kommentierte
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            Ei, Kinder, warum mach ich denn nie ein Komma nach dem Fragezeichen? Wann ist mir denn bloß dieses Komma abhanden gekommen in all den Jahren...? *grübel*
            Da hab ich mir extra "Deutsche Grammatik für Dummies" gekauft... Merke: ins Regal stellen und nie reingucken, bringt nix

          #10
          Verschiedene Arten, um Gedankenrede auszudrücken.
          Ganz oben wirkt sehr auktorial. Um so weiter unten, desto näher ist man an der Perspektivfigur.

          In den Beispielen habe ich das epische Präteritum gewählt, um den Unterschied der Zeitformen zu verdeutlichen.
          .
          tell Bewusstseinsbericht Kento dachte über das Soldatendasein nach. Episches Präteritum
          tell Indirekte Rede Er sehe keinen Sinn darin, Soldat zu werden [, dachte Kento]. 3. Person. Konjunktiv I
          tell Gedankenzitat Ich sehe keinen Sinn darin, Soldat zu werden [, dachte Kento]. 1. Person. Präsens Indikativ.
          show Erlebte Rede Er sah ja gar keinen Sinn darin, Soldat zu werden! 3. Person. (Episches) Präterium Indikativ.
          show Innerer Monolog Ich sehe ja gar keinen Sinn darin, Soldat zu werden! 1. Person. Präsens Indikativ.
          show Bewusstseinsstrom Soldat? Ich? Was für’n Schwachsinn! 1. Person. Präsens Indikativ.

          Lässt man bei der indirekten Rede oder beim Gedankenzitat die Inquitformel weg, so ähnelt es sich der erlebten Rede oder dem inneren Monolog. Vor allem, wenn bei der indirekten Rede auf den Konjunktiv verzichtet wird, sind die Sätze grammatikalisch gleich. Der Unterschied liegt in der Erzählstimme. Die erlebte Rede oder der innere Monolog darf – soll sogar – darauf hinweisen, dass es die persönliche Ausdrucksweise der Figur ist. Adäquat angewandte Füllwörter sind völlig okay!
          Zuletzt geändert von Victoria; 24.07.2016, 20:06.

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            #11

            Sicher ist es eine Entscheidung des Autors, wie er es schreibt, aber natürlich auch Geschmackssache des Lesers, wie er es lieber liest.
            [...]
            Ich finde das zweite plump und würde es deswegen auch so nicht schreiben
            Sehe ich ganz anders. Es ist eben keine Frage von "finde ich schöner". Das eine erzeugt mehr Nähe, dass andere mehr Distanz. So etwas sollte man gezielt einsetzten, je nachdem was für eine Geschichte man erzählen möchte und gegebenenfalls auch den Erfordernissen anpassen.
            Mit Plump oder Eleganz hat das einfach mal überhaupt nichts zu tun. Hilary Mantel schreib extrem dichte POVs und ihr Stil ist alles andere als Plump, sonst hätte sie kaum zwei mal hintereinander den Booker Preis gewonnen.

            Kommentar


            • Amilyn
              Amilyn kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Das mag ja sein, aber es ändert nichts daran, dass ich als Leser gewisse Formulierungen schöner und besser zu lesen finde als andere. Und ich kenne Hilary Mantel nicht, waren das Beispiele von ihr?

            #12
            Wir haben ja jetzt von Vickie gelesen, wie es richtig ist in verschiedensten Ausführungen und so sollte es meines Erachtens sein. Ich finde die "Tabelle" sehr praktisch.

            Alles andere ist Geschmackssache. Und wer das nicht so findet, darf seine Meinung auch haben. Kein Grund, das wir uns gegenseitig mal wieder wegen nichts zerfetzen.

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            • Maggi
              Maggi kommentierte
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              Wir zerfetzen uns doch nicht, aber man muss ja auch nicht jede Diskussion mit "jeder hat seine Meinung" im Keim ersticken, bevor alle Argumente ausgetauscht sind.

            • Davebones
              Davebones kommentierte
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              Zerfetzen erkenn' ich hier auch nicht

            #13
            Also erstmal Kudos an die tolle WK-Community. Hier ist echt ne menge dabei, was ich noch nicht kannte.

            Kommentar


              #14
              Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
              Sehe ich ganz anders. Es ist eben keine Frage von "finde ich schöner". Das eine erzeugt mehr Nähe, dass andere mehr Distanz. So etwas sollte man gezielt einsetzten, je nachdem was für eine Geschichte man erzählen möchte und gegebenenfalls auch den Erfordernissen anpassen.
              Mit Plump oder Eleganz hat das einfach mal überhaupt nichts zu tun. Hilary Mantel schreib extrem dichte POVs und ihr Stil ist alles andere als Plump, sonst hätte sie kaum zwei mal hintereinander den Booker Preis gewonnen.
              Ich finde schon, dass man von "schöner" reden kann, auch wenn es um ein Stilmittel geht (in dem Sinne hast du ja recht). Sätze haben aber nicht nur eine Funktion, sondern auch einen Rhythmus und eine Melodie. Das Empfinden bei Gedichten schwingt auch bei Prosa mit. Aber aus diesem Grund kann man auch nach einer einzigen Formulierung sagen, dass sie plump klingt.

              "Ein Pistolenschuss!" kann in einem gut geschriebenen Absatz eingebettet, fantastisch wirken.
              Ist dieser Nominalsatz zwischen anderen abgehackten Satzteilen eingeschoben, kann es so wirken, als wäre der Autor der Sprache nicht mächtig. Ich persönlich beurteile die Erzählstimme und frage mich, ob die Figur (oder sogar der Autor) denn keinen einzigen Satz ordentlich formulieren kann.
              Kommt dieser Satz an der richtige Stelle und beweist, dass er als Stilmittel eingesetzt wird, um unmittelbar das Geschehen zu zeigen, finde ich es sehr gut. Stellt euch vor, ihr unterhaltet euch gemütlich mit einem Glas Rotwein auf der Veranda. Plötzlich macht es PENG! Mit "Ein Schuss!" wird der Leser genauso wie die Figur herausgerissen. Schreibt man "Plötzlich hört Waltraud in der Ferne einen ohrenbetäubenden …", wird der Leser vorgewarnt.

              "Hören" und andere Wörter der Wahrnehmung ist ein Stichwort für mittelbare Ausdrucksweise.
              Ihr telefoniert mit einer Freundin. Was hört ihr?
              • Ich erzähle es dir ein anderes Mal in Ruhe. Ich bin gerade beim Kochen, außerdem brüllt der Kleine.
              • Ich erzähl's dir ein anderes Mal. Geht gerade gar nicht. Tommi brüllt. Oh Mann! Die Nudeln kochen über!
              • Ich erzähl's dir ein *brüll* anderes Mal. Geht gerade gar nicht. *rääbääääää* Oh Mann! *brodel* *blubb* *blubb* Die Nudeln! Meld mich spä– *klick* * tut tut tut*
              Und diese Gefühle könnt ihr auch im Text rüberbringen.

              Es gibt luftig leichte Romane, in denen die Sätze vom Wind gesäuselt wird. Diese Texte wirken so, als würde man in einer lauen Sommernacht die Erzählung der Liebsten lauschen. Dann gibt es eben Roman, wo man mittendrin steckt. Dort braucht man die direkten Gedanken, sehr nahe POV. Und es ist eben lebensnäher, wenn man die Sätze den Emotionen gerecht kurz sind.

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              • Badabumm
                Badabumm kommentierte
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                Es gibt luftig leichte Romane, in denen die Sätze vom Wind gesäuselt wird.
                Wie schööööön...

              #15
              Es gibt luftig leichte Romane, in denen die Sätze vom Wind gesäuselt wird. Diese Texte wirken so, als würde man in einer lauen Sommernacht die Erzählung der Liebsten lauschen. Dann gibt es eben Roman, wo man mittendrin steckt. Dort braucht man die direkten Gedanken, sehr nahe POV. Und es ist eben lebensnäher, wenn man die Sätze den Emotionen gerecht kurz sind.
              Genau das wollte ich damit sagen. "Das klingt plump, anders klingt es schöner" ist nun mal sehr (ab)wertend und das finde ich in diesem Zusammenhang unangebracht, weil beide Varianten einen anderen Effekt haben und dann geht es eben bei der Wahl der Formulierung nicht um "Geschmack" sondern um "was will ich erreichen?".

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