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    #31
    Zitat von Mohnmuffin Beitrag anzeigen
    Während ich das nicht einfach so machen kann in meinen Geschichten, ich muss schon Acht darauf geben, dass es auch glaubwürdig und nicht zu aufdringlich wäre, wenn ich wild Figuren aus allen möglichen Ecken erschaffe und zusammenbringe. Sie hat das partout nicht verstanden und meinte, ich wäre langweilig, wenn ich beim Schreiben nicht alles schreiben würde, was ich wollte. Ich habe eben schon gelesen, dass ihr versteht, worum es mir geht. Ich bin des Öfteren aufgeschmissen, weil ich vielfältige Figuren einbringen möchte und nicht weiß, wo die Grenze ist. Hat da irgendjemand von euch auch Probleme mit?
    Ich denke, es kommt auf die Welt an, in der sich deine Protagonisten tummeln. In einem realistisch-historischen Setting dürfte es (je anch Kulturkreis) eher Leute geben, die eigentlich nicht hetero sind aber trotzdem verheiratet und nach außen hin der Norm entsprechen, bis zu dem Punkt, wo es auch der Leser nie erfährt. In einem Fantasysetting kannst du hingegen machen was du willst. Wie glaub ich schon erwähnt, ich kenne auf Anhieb zwei Bücher, wo homosexuelle Beziehungen in gewissen Zeiten/ Reichen die Norm sind, und heterosexuelle Verpartnerung auf die Ehe/Fortpflanzung beschränkt ist. Warum nicht? Ist bestimmt auch interessant da einen Charakter zu betrachten, der da partout nicht drauf steht ...

    Wenn ich dich recht verstehe, hält dich vor allem der Realismus davon ab, alles zu schreiben, was du willst. Selbst wenn deine Handlung in unserer gegenwärtigen Realität spielt, kann man die aber doch ziemlich hinbiegen, sodass man die Gruppen zusammenbringt, die man möchte. Überall auf der Welt gibt es Szenen, wo sich Gleichgesinnte und solche, die ähnlich ticken, zusammenfinden. Warum solltest du nicht über eine solche Gruppe schreiben, die sich zwar statistisch von der Norm abhebt, aber ansonsten durchaus zusammenfinden könnte, gerade weil sie anders sind? Und wenn es dich juckt, warum muss deine Welt überhaupt der unseren entsprechen? Vielleicht stört es einige Leser, aber ich denke, es wird auf der anderen Seite auch welche anziehen, die diese Grenzen genauso überschreiten wollen wie du. Und den Rest dazwischen wird es egal sein, so lange die Figuren an sich interessant sind, völlig unabhängig von ihrer Orientierung.

    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #32
      Ankh Ja, so ein Fantasysetting hatte ich mir sogar schon selbst überlegt, in dem die humanoid aussehenden Weltenbewohner eigentlich die Früchte einer Pflanze sind und ebenjene sich per Bestäubung vermehrt - die Liebesangelegenheiten waren dann nur in Ausnahmen heteroromantisch. //offtopic Aber starkes Fantasy mit kompletten Worldbuilding und dreißig neuen Rassen und allem drum und dran war noch nie so mein Fall gewesen. Deshalb stehe ich ich in meinen mehr oder minder realistischen Welten immer wieder vor der Frage, wie viel Vielfalt gerechtfertigt ist.

      Ich habe nämlich auch keine große Begeisterung dafür über, meine Figuren einfach Teil der "Szene", also eine Gruppe von LGBT-Warriorn werden zu lassen. Das nervt ja sogar mich Bisher war mein Verfahren immer, eine homosexuelle Romanze genauso darzustellen wie eine heterosexuelle. Es gibt direktes kein Coming Out und keine klischeehaften Mobbingattacken, kein "aber wir sind doch Mädchen!" und kein Rechte erkämpfen. Figur verliebt sich, fertig (plus altbekanntem Liebeskummer). Weil ich nicht hervorheben will, dass es etwas "anderes" oder "problematischeres" ist. Das ist natürlich nicht immer realitätsgerecht, denn viele wanken ja sehr unter ihren Empfindungen oder dem Umfeld. Quasi ist dies meine abgewandelte Realität, vielleicht sogar perfektioniert, anstatt eine eigene Fantasykultur zu schaffen. Hm, ich würde mir wirklich wünschen, das der Rest der Literatur das auch so handhaben könnte und es im Bücherregal meiner Buchhandlung bunter wird.
      i'm somewhere... you're somewhere... i could go there... but i don't

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        #33
        Also bei Pflanzen würde ich mich wundern, dass die überhaupt romantsiche Beziehungen suchen, egal welcher Art

        Ich bin auch dafür, es nicht als etwas Besonderes hervorzuheben und die Probleme großartig zu thematisieren. Trotzdem bemühe ich mich auch, da insofern Realismus reinzubringen, als dass eben nicht jeder für alles zu haben ist. Meine Geschichte spielt ja in einer nicht allzu fernen Zukunft, und niemand zuckt mit der Wimper, als unter den Nebenfiguren zwei Frauen eine Beziehung anfangen, beziehungsweise es wird darüber unter gewissen Kreisen genauso derb gescherzt wie über Heterobeziehungen. Trotzdem nimmt es nicht jeder Mann gleichgültig oder gar positiv auf, von einem anderen Mann angebaggert zu werden oder steigt gar drauf ein, nur weil ich das gern so hätte

        In punkto Normalität achte ich vor allem drauf, dass diese Figuren nicht nur "der/die Homo/Bisexuelle" sind, sondern eben einen ausgebauten Charakter jenseits ihrer Sexualität haben. Und wenn ich es schaffe, dass ein bisexueller Charakter zum Publikumsliebling wird auch unter Lesern, die jetzt nicht besonders Wert auf Gay Romance legen, dann ist das genau die Art von Normalität, die ich mir in der Beziehung wünsche. Ich fände es schade, wenn sie ihn nur mögen weil er bi ist, ich bin zufrieden, wenn sie ihn mögen trotz dass er bi ist, und am liebsten ist mir, wenn sie ihn einfach mögen weil er ein cooler Charakter ist.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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        • Kelpie
          Kelpie kommentierte
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          Das ist dir auch gut gelungen. Obwohl Scratch Tier ja ziemlich anbaggert, gelingt es dir, seine Sexualität nicht in den Vordergrund zu stellen - "Guckt mal!!! Der ist bihii!" -, sondern ganz natürlich zu behandeln.

        • Mohnmuffin
          Mohnmuffin kommentierte
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          Haha, es war ne Fantasymagiewelt, und in den Pflanzen wuchsen diese Wesen nur wie im Mutterleib, aber lassen wir das.

          Hoffen wir mal, dass deine Zukunftsvisionen sich bewahrheiten xD Tatsächlich habe ich bisher noch kein Werk geschrieben, in dem das Thema gleichgeschlechtliche Liebe so sehr ins Bild rückte, dass ich mich mit ernsthaften ausgeplanten Reaktionen der ganzen Figuren beschäftigen musste. Romance läuft bei mir hintergründig und intim ab. Aber wenn ich sie in den Vordergrund rücken würde, würde ich es wohl auch handhaben wie du.

          Jesus Christus, das wäre ja grausam! So eine Figur, die sich als erstes durch seine Homosexualität auszeichnet, kenne ich aus der House of Night Reihe. Es ging einfach so stark nur um seine Sexualität, und er war natürlich der süße Quotenschwule. Was aber noch trauriger ist, ist dass ich Menschen kenne, die Personen automatisch toll finden, wenn sie gay sind - auch reale Menschen. Oh je.
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