Inhalt: Vor 20 Jahren war Francis Petrel in einer Nervenklinik. Dort ereignete sich ein Mord, der schnell einen Patienten namens Lanky zugeschrieben wurde. Doch davon waren nicht alle überzeugt. Zusammen mit Staatsanwältin Lucy Jones und Peter the Firman versucht Francis den wahren Mörder, wovon Jones überzeugt war, dass es ihr gesuchter Serienkiller war, der sie schon im Gesicht vernarbt hatte, zu entlarven. Der Mörder, der von den Patienten als „Engel“ bezeichnet wird, dank der ersten Beschreibung von Lanky, mag es ein Versteckspiel zu veranstalten…
Diese Geschichte schreibt Francis, 20 Jahre später, an die Wand seiner Wohnung und verliert sich mehr und mehr in den Erinnerungen, die seine alte Schizophrenie aufblühen lässt.
Das Buch war eigentlich ein Re-read und ich hatte es noch gut in Erinnerungen. Der Anfang war auch recht gut, wie man Francis kennenlernte und mich hat es besonders beruhigt, dass die Geschichte in der Vergangenheit, was eigentlich riesige Rückblicksszenen sind, aus der dritten Person erzählt wurde. Die Gegenwart fing nämlich in der Ich-Perspektive an und man weiß ja inzwischen von mir, dass das nicht meine bevorzuge Perspektive ist.
Aber schon bald habe ich mich über die Rückblickszenen gewundert. Ich meine, Francis schreibt die Geschichte an die Wand und dann schlüpft er in die Köpfe von Lucy und Peter, beschreibt ihre Empfindungen und was passiert ist, während er nicht anwesend war? Klar, man hätte ihm das erzählen können, was passiert war und dennoch fand ich das mehr als merkwürdig. So richtig hat sich mir die Logik dahinter nicht erschlossen.
Zumal ich Francis als die interessanteste Figur empfand. Er ist mit seinen Stimmen anstrengend, aber dennoch hatte er die spannendsten Ansichten. Und irgendwie traurig, dass er keinen Besuch von seiner Familie in der Klinik bekommen hat. Aber das ist nichts Seltenes. Sobald herauskommt, dass jemand psychische Probleme hat, dann distanzieren sich einige Leute von der Person oder nehmen diese nicht mehr für voll.
Die mehreren Perspektiven waren nicht mein Problem mit dem Buch. Mit den Figuren an sich konnte ich mich noch anfreunden, obwohl sie mich nicht so gepackt habe, dass ich sie jetzt vermissen würde oder dass ich mir noch ein Buch mit ihnen wünschen würde.
Das ganze Buch war teilweise so zäh, obwohl ich es anfangs noch interessant fand, über eine Psychiatrie mehr zu erfahren. Allerdings kann ich nicht sagen, inwieweit das an die Realität rankommt, da ich dahingehend wenige Erfahrungen habe.
Ich bin mir auch noch nicht so sicher, ob ich diese albernen Spitznamen gut finden soll. „Little-“ und „Big Black“ für zwei schwarze Pfleger, die auch noch Brüder sind. „Short Blond“ für eine Schwester mit kurzen blonden Haaren. „Gulp-a-pill“ für den Oberdoc (Anspielung auf dessen Namen), „Mr. Evil“ für einen fiesen Psychiater und dann noch für einzelne Patienten. Napoleon, Cleopatra, Peter the fireman, da er Feuerwehrmann war (übrigens der einzige, der Patienten, der nicht verrückt ist, sondern sein Geisteszustand überprüft wird, da er als Feuerwehrmann ein Feuer gelegt hat). Und Francis selbst als C-Bird. Leider habe ich vergessen bzw. verpasst, warum er C-Bird genannt wird. Ich glaube, dass es etwas mit seiner Beobachtungsgabe zu tun hat.
Ich sag mal so, nach dem ersten Mord ist nicht mehr viel passiert. Bis die überhaupt angefangen haben zu ermitteln, dann die ständigen Streitereien, ob es wirklich einen Mörder in der Klinik gibt oder ob es doch der festgenommene Patient war und dann diese ewig langen Befragungen bei denen nicht einmal etwas herauskam.
Und dann quält man sich durch die endloslangen Seiten, in denen die Charaktere immer wieder vor sich hin philosophieren, ich irgendwann aus Langeweile gar nicht mehr alle Zusammenhänge mitbekommen habe (keine Ahnung was das für Leute waren, die Peter irgendwo anders hinbringen wollten) und doch gespannt darauf wartet, dass endlich der Showdown kommt.
Tja… dann fällt denen plötzlich eine hirnrisse Aktion ein, um den „Engel“ aus der Reserve zu locken und glauben wirklich, dass sie alles getan haben, damit es nichts schief geht. Natürlich geht alles schief, aber das war nicht nur so, weil man es plotmäßig ahnen konnte, sondern weil die Aktion einfach nur dumm war.
Ich habe ehrlich fassungslos die letzten Seiten gelesen und dachte mir nur, wie verzweifelt die wirklich sein können oder ob den ihr Wunsch zu sterben so groß ist? Ich weiß es ehrlich nicht, was das sollte und warum man dann die Action auf 100 Seiten gequetscht hat und vorher 400 Seiten einfach nur dahinsiechen ließ und das Gefühl gehabt hat, dass nichts passiert.
Die Frequenzen, wenn man kurz in die Gegenwart gesprungen ist, fand ich auch alles andere als gut. Ich bin mir nicht sicher, ob man das gebraucht hat. Irgendwie wurde man dadurch nur unnötig aus der eigentlichen Geschichte rausgeschmissen. Ich hätte es wohl besser gefunden, wenn man nur die Vergangenheit beschrieben hätte und die Gegenwart einfach weglassen hätte. Der Anfang war zwar gut, wie man erst einmal Francis kennenlernte, aber dann hörte es schon auf. Höchstens war es dafür gut, dass man da teils (zumindest ich), auf eine falsche Fährte gelockt wurde.
Zum Abschluss muss ich noch sagen, dass ich die Auflösung des „Engels“ ziemlich enttäuschend fand. Ich hatte ja durchaus mitgerätselt und teilweise sind mir persönlich echt wilde Theorien gekommen bis zu schönen Plottwists, wer er nun ist. Aber letzten Endes war es für mich eine Enttäuschung.
Und die Bezeichnung „Engel“ finde ich immer noch unpassend, makaber sogar. Nur weil Lanky ihm am Anfang als eine Gestalt mit weißem Schein um sich herum an seinem Bett beschrieben hat (was wohl bloß das Licht war), mussten die das bis zum Schluss durchziehen. Der „Engel“ war einfach ein gewöhnlicher, irrer Killer. Punkt.
Fazit: Das Buch hatte ich wirklich anders und viel besser in Erinnerung, obwohl ich noch ganz dunkel im Hinterkopf hatte, dass es stellenweise zäh war (vielleicht hätte ich mich daran besser orientieren sollen, denn ich wusste auch nicht mehr, wer der Killer war). Heute muss ich sagen, dass es bis auf Anfang und Ende durchgängig zäh ist und man da einiges hätte kürzen müssen. Obwohl, wenn man dann zu diesem haarsträubenden Ende kommt, dann hilft das auch nicht mehr. Daher leider nur einen Wortkompass von mir, obwohl ich Setting und Schreibstil gut fand. Aber das war es dann leider auch mit dem Buch.
Diese Geschichte schreibt Francis, 20 Jahre später, an die Wand seiner Wohnung und verliert sich mehr und mehr in den Erinnerungen, die seine alte Schizophrenie aufblühen lässt.
Das Buch war eigentlich ein Re-read und ich hatte es noch gut in Erinnerungen. Der Anfang war auch recht gut, wie man Francis kennenlernte und mich hat es besonders beruhigt, dass die Geschichte in der Vergangenheit, was eigentlich riesige Rückblicksszenen sind, aus der dritten Person erzählt wurde. Die Gegenwart fing nämlich in der Ich-Perspektive an und man weiß ja inzwischen von mir, dass das nicht meine bevorzuge Perspektive ist.
Aber schon bald habe ich mich über die Rückblickszenen gewundert. Ich meine, Francis schreibt die Geschichte an die Wand und dann schlüpft er in die Köpfe von Lucy und Peter, beschreibt ihre Empfindungen und was passiert ist, während er nicht anwesend war? Klar, man hätte ihm das erzählen können, was passiert war und dennoch fand ich das mehr als merkwürdig. So richtig hat sich mir die Logik dahinter nicht erschlossen.
Zumal ich Francis als die interessanteste Figur empfand. Er ist mit seinen Stimmen anstrengend, aber dennoch hatte er die spannendsten Ansichten. Und irgendwie traurig, dass er keinen Besuch von seiner Familie in der Klinik bekommen hat. Aber das ist nichts Seltenes. Sobald herauskommt, dass jemand psychische Probleme hat, dann distanzieren sich einige Leute von der Person oder nehmen diese nicht mehr für voll.
Die mehreren Perspektiven waren nicht mein Problem mit dem Buch. Mit den Figuren an sich konnte ich mich noch anfreunden, obwohl sie mich nicht so gepackt habe, dass ich sie jetzt vermissen würde oder dass ich mir noch ein Buch mit ihnen wünschen würde.
Das ganze Buch war teilweise so zäh, obwohl ich es anfangs noch interessant fand, über eine Psychiatrie mehr zu erfahren. Allerdings kann ich nicht sagen, inwieweit das an die Realität rankommt, da ich dahingehend wenige Erfahrungen habe.
Ich bin mir auch noch nicht so sicher, ob ich diese albernen Spitznamen gut finden soll. „Little-“ und „Big Black“ für zwei schwarze Pfleger, die auch noch Brüder sind. „Short Blond“ für eine Schwester mit kurzen blonden Haaren. „Gulp-a-pill“ für den Oberdoc (Anspielung auf dessen Namen), „Mr. Evil“ für einen fiesen Psychiater und dann noch für einzelne Patienten. Napoleon, Cleopatra, Peter the fireman, da er Feuerwehrmann war (übrigens der einzige, der Patienten, der nicht verrückt ist, sondern sein Geisteszustand überprüft wird, da er als Feuerwehrmann ein Feuer gelegt hat). Und Francis selbst als C-Bird. Leider habe ich vergessen bzw. verpasst, warum er C-Bird genannt wird. Ich glaube, dass es etwas mit seiner Beobachtungsgabe zu tun hat.
Ich sag mal so, nach dem ersten Mord ist nicht mehr viel passiert. Bis die überhaupt angefangen haben zu ermitteln, dann die ständigen Streitereien, ob es wirklich einen Mörder in der Klinik gibt oder ob es doch der festgenommene Patient war und dann diese ewig langen Befragungen bei denen nicht einmal etwas herauskam.
Und dann quält man sich durch die endloslangen Seiten, in denen die Charaktere immer wieder vor sich hin philosophieren, ich irgendwann aus Langeweile gar nicht mehr alle Zusammenhänge mitbekommen habe (keine Ahnung was das für Leute waren, die Peter irgendwo anders hinbringen wollten) und doch gespannt darauf wartet, dass endlich der Showdown kommt.
Tja… dann fällt denen plötzlich eine hirnrisse Aktion ein, um den „Engel“ aus der Reserve zu locken und glauben wirklich, dass sie alles getan haben, damit es nichts schief geht. Natürlich geht alles schief, aber das war nicht nur so, weil man es plotmäßig ahnen konnte, sondern weil die Aktion einfach nur dumm war.
Ich habe ehrlich fassungslos die letzten Seiten gelesen und dachte mir nur, wie verzweifelt die wirklich sein können oder ob den ihr Wunsch zu sterben so groß ist? Ich weiß es ehrlich nicht, was das sollte und warum man dann die Action auf 100 Seiten gequetscht hat und vorher 400 Seiten einfach nur dahinsiechen ließ und das Gefühl gehabt hat, dass nichts passiert.
Die Frequenzen, wenn man kurz in die Gegenwart gesprungen ist, fand ich auch alles andere als gut. Ich bin mir nicht sicher, ob man das gebraucht hat. Irgendwie wurde man dadurch nur unnötig aus der eigentlichen Geschichte rausgeschmissen. Ich hätte es wohl besser gefunden, wenn man nur die Vergangenheit beschrieben hätte und die Gegenwart einfach weglassen hätte. Der Anfang war zwar gut, wie man erst einmal Francis kennenlernte, aber dann hörte es schon auf. Höchstens war es dafür gut, dass man da teils (zumindest ich), auf eine falsche Fährte gelockt wurde.
Zum Abschluss muss ich noch sagen, dass ich die Auflösung des „Engels“ ziemlich enttäuschend fand. Ich hatte ja durchaus mitgerätselt und teilweise sind mir persönlich echt wilde Theorien gekommen bis zu schönen Plottwists, wer er nun ist. Aber letzten Endes war es für mich eine Enttäuschung.
Und die Bezeichnung „Engel“ finde ich immer noch unpassend, makaber sogar. Nur weil Lanky ihm am Anfang als eine Gestalt mit weißem Schein um sich herum an seinem Bett beschrieben hat (was wohl bloß das Licht war), mussten die das bis zum Schluss durchziehen. Der „Engel“ war einfach ein gewöhnlicher, irrer Killer. Punkt.
Fazit: Das Buch hatte ich wirklich anders und viel besser in Erinnerung, obwohl ich noch ganz dunkel im Hinterkopf hatte, dass es stellenweise zäh war (vielleicht hätte ich mich daran besser orientieren sollen, denn ich wusste auch nicht mehr, wer der Killer war). Heute muss ich sagen, dass es bis auf Anfang und Ende durchgängig zäh ist und man da einiges hätte kürzen müssen. Obwohl, wenn man dann zu diesem haarsträubenden Ende kommt, dann hilft das auch nicht mehr. Daher leider nur einen Wortkompass von mir, obwohl ich Setting und Schreibstil gut fand. Aber das war es dann leider auch mit dem Buch.
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