Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Mittwochsfrage #67: Voll Emo. Voll peinlich?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Mittwochsfrage #67: Voll Emo. Voll peinlich?

    Nein, Emo ist nicht peinlich, genau das wollen wir ja beim Leser anrühren! Äh. Wollt Ihr?

    Wenn man nicht gerade einen empfindungslosen Soziopathen auf seine Leser loslassen möchte, braucht die Figur Emotionen.
    Egal, wie sehr es den Charakter selbst stört, dass er gerne an einem Gänseblümchen schnuppert, weil ihn der Geruch an Mamas Marmelade erinnert und er sich behütet fühlt. Selbst der empathielose Serienkiller braucht etwas, um seine (Gefühls-)Leere zu füllen. Umgekehrt kann der lebensunerfahrene Teenager seine Gefühlswellen gar nicht einordnen und quillt in alle Richtungen über. Auch nervig. Nicht nur in echt, auch beim Schreiben.

    Eure Figuren verstricken sich in einem Wollknäuel aus Gefühlen? Oder lösen sie emotionslos jeden Fall? Ballern sie alles um, was sich auf der 5th Ave bewegt? Zerfließen sie vor emotionalem Verständnis füreinander? Was lässt sie abstumpfen, was wühlt sie auf?

    Wie viel Emotionalität und welche Emotionen gesteht Ihr Euren Figuren zu? Welche positiv, welche negativ konnotierten Gefühle?
    Wie fangt Ihr Emotionen ein, wie transportiert Ihr sie zum Leser? Durchlebt Ihr die Gefühle beim Schreiben?
    Wann wird's peinlich?

    Schlimm finde ich beispielsweise Teenies oder gar Kinder, die die Gefühlswelt ihrer Mitmenschen durchschauen, entwirren, erklären und beratend/therapeutisch tätig werden. Solche Figuren halte ich für genauso unglaubwürdig wie den Klassennerd, der die Stringtheorie besser verstanden hat als deren Postulierer, oder den versoffenen Polizisten, der unbewaffnet im Alleingang einen Hubschrauber vom Himmel holt (obwohl letzteres etwas für sich hat).
    Aber auch im Ausdruck kann man sich schwer verheben. Versachlichung und Melodrama im falschen Augenblick - *Luft durch die Zähne einsaug* - kann dem Leser unnötig Schmerzen bereiten.

    #2
    Emotionen sind das, was den Leser an die Figuren und damit an das Buch bindet. Daher sind sie wohl unerlässlich.

    Wieviel Emotionalität ich einbaue und wie diese Figur damit umgeht hängt von der Figur ab. Generell benenne ich aber möglichst keine Emotionen Á  la: Er fühlte Angst, er war verliebt usw.. Sondern versuche diese Gefühle zwischen den Zeilen zu vermitteln. Das passiert oft durch Körperreaktionen oder Bewusstseinsstrom, da das reine Gefühl ein rationales Denken und Reflektion für mich ausschließt. Kommt meine Figur zu dem Schritt des denkens kommt es dann auch wieder auf meine Figur an, wie sie die Gefühle rational verarbeitet. Eine Figur versucht bspw. mit lakonischen Bemerkungen seine Gefühle zu nivellieren. Eine Andere bleibt in Gefahrensituationen sachlich, rational doch ihn können dann die Gefühle im stillen Kämmerlein überrennen. Auch befindet er sich ab und an in einem Zwiespalt zwischen Emo und Ratio.

    Ich gestehe meinen Figuren jegliche Emotion zu, die man fühlen kann. Nur wird der Umgang mit diesen bei jeder Figur ein anderer sein, was dann auch die Individualität ausmacht.

    Selbst durchlebe ich die Gefühle nicht. Ich versetze mich rational in meine Figur, bei den meisten Emotionen kann ich auch auf einen persönlichen Erfahrungsschatz zurück greifen und muss dann die Reaktion der Figuren entsprechend ihres Charakters anpassen.

    Mir ist allerdings aufgefallen, und das finde ich wirklich interessant, das einige Testleser Klischees bevorzugen. Ich denke gerade im Bereich Emotion kann man sehr viel mit Klischees arbeiten, weicht man ab, sind einige Testleser verwirrt, teilweise dahingehend das sie sagen: So kann der nicht fühlen.

    Doch, kann er (meine Aufgabe ist es, das schlüssig zu transportiern).
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    Kommentar


    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Frut - Wut auf Obst?

      Ich meine (in meinem Fall) tatsächlich klischeehaftes Verhalten und das hatte mich erstaunt.

      Curiosus, ach so, nein. Ich meine nicht diese Diskussion.

    • Zwielicht
      Zwielicht kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Klischees entstehen ja erst, weil ein Sachverhalt / eine Verhaltensweise / ein Charakterzug tatsächlich typisch ist bzw. häufig vorkommt. Deshalb wird es von Lesern dann oft so empfunden, dass die Figur sich nicht glaubwürdig verhält oder nicht glaubwürdig fühlt, wenn man Klischees um jeden Preis vermeidet. Ich finde schon, dass das ne Gratwanderung ist.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Wut auf Obst? Oh Mann, die Frut hat mir gerade den Abend versüsst. Auch wenn das gerade vollkommen off-topic ist. Aber den kleinen Lachanfall hatte ich gerade echt gebraucht.

    #3
    Grundsätzlich kann und sollte eine Figut alle Emotionen haben, die für iht Leben/Geschichte relevant sind.

    Meine Geschichten sind oft sehr kopflastig und nah an der Figur dran. In meinem Langzeitprojekt LP hat die Hauptfigur viele Gefühle und Emotionen, kann damit aber nicht immer umgehen. Er ist oft verwirrt und zwiespältig. Beispielsweise ist er - trotz Freundin - in nen anderen Jungen verliebt, will das aber nicht. Das drückt sich dann zB so aus, dass er dem Typen immer auf den Hintern starrt und sich "Zufälle" in der Sportumkleide ausmalt - nur um sich dann innerlich zur Ordnung zu rufen, dass er seine Freundin doch liebt.
    Der Leser soll nachempfinden können, was meine Figuren fühlen, nicht einfach nur "wissen". Ich denke, Emotionen sind komplex und verlangen daher eine ausführliche Erörterung, nicht einfach nur "Er war verliebt und konnte damit nicht umgehen"; ich will Details, nicht Zusammenfassungen.

    Peinlich find ich gar nicht schlimm. Manchmal muss das sein. Manchmal muss eine Textpassage auch darin schwimmen, denn sein Inneres nach außen kehren, ist peinlich, notwendig manchmal, aber peinlich. Das gehört zum Menschsein dazu.

    Was ich schwierig finde zu schreiben, ist einfache Zufriedenheit oder Glücklichsein. Das kommt so selten in meinen Geschichten vor, Konflikte machen eben nicht glücklich. Trotzdem finde ich, gehört das auch dazu.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

    Kommentar


      #4
      Wie viel Emotionalität und welche Emotionen gesteht Ihr Euren Figuren zu? Welche positiv, welche negativ konnotierten Gefühle?
      Sie dürfen alles fühlen, was sie wollen. Hier wird nichts unterdrückt.

      Wie fangt Ihr Emotionen ein, wie transportiert Ihr sie zum Leser?
      Ich beobachte die Figur ganz genau und diskutiere mit meinem Schreibparter, um die Figur bis ins Innerste zu verstehen.
      Z. B.: Die Figur schmollt, aber dahinter spüre ich Wut. Ich grabe weiter und erkenne, ob es tatsächlich Wut ist, oder eher überdeckte Verletztheit, erkenne ihre tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche. Und alles versuche ich im selben Absatz zu vermitteln. Vielleicht haut die Figur einen eingeschappten Satz heraus und verschränkt die Arme. vielleicht sieht man aber in ihren Augen, an den geblähten Nasenlöchern und den verspannten Schultern die Wut? Vielleicht schleicht sich in die direkte Rede, in die Handlung oder in die Gedanken ein paar Anzeichen, die darauf hinweisen, dass die Figur in Wahrheit tief getroffen ist.

      Durchlebt Ihr die Gefühle beim Schreiben?
      Weniger beim Schreiben, eher wenn ich im Kopf die Szene durchspiele und mich in die Figur hineinversetze. Das ist so wie beim Theaterspielen. Denn irgendwo in den ganzen Emotionen und Beweggründen gibt es Überschneidungen mit meinem Erfahrungsschatz … hm … ich fühle weniger deren Gefühle, sondern eher die Figur. Und bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass, wenn ich die Figur wirklich verstanden habe, der Leser sie ebenfalls greifen kann.

      Wann wird's peinlich?
      Mir ist nichts peinlich. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Ich bin wohl eher meinen eigenen Figuren peinlich.

      Kommentar


        #5
        Wie viel Emotionalität und welche Emotionen gesteht Ihr Euren Figuren zu? Welche positiv, welche negativ konnotierten Gefühle?
        Ach, mir wegen können die alles fühlen, auch wenn es manchmal gar nicht zur Situation passt. Zum Beispiel passiert etwas Lustiges und der Chara fängt an zu weinen (und das nicht vor lachen). Es ist eher die Frage, ob ich ihnen die zugestandenen Emotionen gestatte sie auch zu zeigen.

        Wie fangt Ihr Emotionen ein, wie transportiert Ihr sie zum Leser? Durchlebt Ihr die Gefühle beim Schreiben?
        Ich mag Figuren, die verschlossen sind, die nach außen nicht zeigen wollen, was sie innerlich fühlen. Umso interessanter wird es, wenn man dann in ihnen gräbt, um herauszufinden, wer derjenige wirklich ist. Auch schreibe ich nicht die Emotionen hin, sondern versuche sie mit Details zu umschreiben. Wie In-Genius schrieb, sind auch meine Geschichten kopflastig. Momentan hat meine Prota das Problem von einem Chara bedroht zu werden, kann das aber mit niemand teilen, da sonst ihr Freund dran ist. Somit muss sie vor ihrem Freund ihre Emotionen verbergen und doch in ihrer Bedrängnis eine Lösung finden. Ich schreibe dann nicht, dass sie Angst hat zu versagen oder verzweifelt ist, sondern versuche das mit ihrer überspitzten Fantasie auszudrücken oder das ihre Hände leicht zittern etc.

        Wann wird's peinlich?
        Wenn Figuren übertrieben reagieren und dann auch noch alle in dieser Szene. Ich brauche da eine Figur, die den kühlen Kopf bewahrt. Kann auch sein, dass ich mit sowas nicht umgehen kann. *Schulter zuck* Fakt ist, ich mag es nicht.
        Gut, peinlich ist es nicht bedingt, sondern eher überfordernd.

        Kommentar


          #6
          Ich versuche die Emotionen unterschwellig zu erzeugen, obwohl mir das sicher nicht immer gelöst.
          Schön zu lesen und schwierig zu schreiben, ist es, wenn zwei Emotionen miteinander kämpfen.

          Kommentar


            #7
            Meine Figuren sind meist zumindest am Ende der Geschichte emotionale Wracks, die so ziemlich alles durchlaufen dürfen (müssen ).
            Die Intensität hängt natürlich immer von der POV-Figur selbst ab, aber das sind bei mir sehr selten ruhige, emotionslose Persönlichkeiten.

            Transportieren ... ich versuche ebenfalls Emotionen (gerade die starken) über Show don't Tell zu vermitteln. Da finde ich es auch wichtig, nur so viel wie nötig zu erzählen. Zwei Paragraphen darüber, wie wütend die Figur ist, wird dann schon wieder langweilig. Und ich versuche, einerseits die Leser an die "Standardemotion"/das Standardverhalten meiner Charaktere möglichst oft zu erinnern, damit Abweichungen davon auffälliger werden.
            Beispielsweise habe ich eine junge Frau, die quasi immer lächelt, Witze macht, nach außen immer zufrieden ist. Wenn ihr dann in einer Szene das Lächeln von den Lippen fällt, hat das meiner Meinung nach einen stärkeren Effekt als wenn ein sonst sowieso sehr weinerlicher Charakter erneut zu weinen anfängt. (Gut, diese Figur ist auch ein Extrembeispiel, das man aber auch auf andere übertragen kann). Das verleirt dann natürlich auch wieder an Effektivität je häufiger das passiert.

            Peinlich wird es meiner Meinung nur dann, wenn man merkt, dass der Autor selbst nicht dahinter steht.
            Ich kann es zum Beispiel garnicht leiden, wenn dramatische Szenen mit viel emotionalem Potential von Bathos durchbrochen werden. Ein Witz kann helfen, wenn er richtig eingesetzt wird, aber meistens fühlt es sich so an, als ob der Autor die Szene ansonsten zu peinlich findet.

            Kommentar


              #8
              Wie viel Emotionalität und welche Emotionen gesteht Ihr Euren Figuren zu? Welche positiv, welche negativ konnotierten Gefühle?
              So viel Emotionalität, wie ich als realistisch finde (beim derzeitigen Projekt hab ich zeitweise Gefühlsbeschreibungen etwas gekürzt, sonst wärs noch deprimierender für den Leser ^^, aber dabei wiederum darauf geachtet, dass es dennoch authentisch, also im Rahmen des Möglichen, bleibt).
              Und an Gefühlen gestehe ich den Figuren absolut alle zu, die eben gerade passen. Da gibts für mich keine Tabus.

              Wie fangt Ihr Emotionen ein, wie transportiert Ihr sie zum Leser?
              Du meinst mit "einfangen", wie ich sie mir zugänglich mache, um sie dann zu Papier zu bringen?
              Das kommt ganz auf den Charakter, die fiktive Situation und die Emotion an. Auf jeden Fall nehme ich bei allen Emotionenen eine logisch erklärbare Basis/psychologische Theorien (auch wenn der Charakter trotzdem oder gerade deshalb unlogisch wirkt, will ich die Emotionen trotzdem begründen können).
              Von dieser Basis (und die verwend ich schon bei der Charaktererstellung) geh ich dann aus und vergleiche mit meinen Lebenserfahrungen oder den Lebenserfahrungen anderer. Dann versuche ich mich einfach in den jeweiligen Charakter hereinzuversetzen. Manchmal hat man eben schon ein sog. Vorverständnis von einer Situation, also eine Vorerfahrung, wo man nur noch ableiten muss (wenn z.B. der Kanarienvogel des Nachbars gestorben ist und dieser Nachbar todtraurig war, und im Plot stirbt die Katze des Protas, dann hat man eben schon ein Vorverständnis von "Mögliche Emotionen, wenn ein Haustier stirbt." und kann Vergleiche und Unterschiede zwischen Nachbar und Prota ziehen.)

              Wenns die Situation zulässt, begebe ich mich gern auch mal selbst in eine solche rein, was ich aktuell gerade wieder mache für ein weiteres geplantes Projekt, und oft schlage ich da zwei Fliegen auf einmal, nämlich die "fachliche" Recherche (also wie etwas abläuft), und dann eben auch gleich der emotionale Aspekt dazu. Also quasi so ne Art "Millieustudie". Da kann ich dann gucken, was diese oder jene Erfahrung mit mir emotional macht, und daraufhin meine Psyche von jener der Charaktere klar abgrenzen und gucken, wie sich meine Emotionen auf den Charakter umwandeln lassen.
              Manchmal halte ich mich auch an speziellen Orten auf, um ein Feeling dafür zu bekommen, wie meine Charaktere diese Orte empfinden könnten, oder um einfach meine eigenen Gefühle wachzurütteln und emotionaler zu werden für die jeweilige Situation.

              Wenn ich darauf keine Lust habe, keinen Nerv dafür oder keine Möglichkeiten, dann lese ich mich in emotionale Erfahrungsberichte ein (Foren sind dafür mMn sehr gut, weil sie weniger wissenschaftlich sind, sondern oft eben sehr emotional), sehe mir Dokumentationen an oder lasse mich von emotional ähnlichen Filmen berieseln.
              Apropos Film: Ich höre beim Schreiben mitunter sehr gerne Soundtracks, wenn ich ich in eine gewisse Stimmung versetzen will/muss. Für Verfolgungsszenarien häufig irgend was aus dem Horrorgenre, für Liebesszenen dann etwas, das ich irgendwie mit den Charakteren verbinde, usw.
              Ich glaube, mit Musik kann ich mich sogar am schnellsten in einen gewünschten emotionalen Zustand versetzen.

              Super finde ich übrigens auch Träume. Besonders dann, wenn ich zu nem Thema auch die emotionale Ebene recherchiere, keine Eigenerfahrung damit habe und doch wissen will, wie sich etwas anfühlt. Manchmal ist mein Gehirn dann so freundlich und gesteht mir im Traum eine ziemlich realistische Eigenerfahrung zu. Am einfachsten ist es dann, sich direkt nach dem Aufwachen an den Laptop zu setzen und schnell den Traum in Form einer Szene aufzuschreiben. Quasi Rohfassung. Da sind dann Emotionen noch unzensiert eingefangen.

              Und all meine eigenen Emotionen analysiere ich dann eben und gucke, wie ähnlich oder anders (und weshalb anders --> da hilft dann wieder psychologische Basis) der jeweilige Charakter fühlen würde.

              Durchlebt Ihr die Gefühle beim Schreiben?


              Häufig schon, ja. Nicht immer stark, kommt auf meine Tagesverfassung, das Setting in der Szene und auf den Charakter an. Häufig fühle ich zwar mit, aber leide nicht mit, wahre also beim Schreiben so ne Art therapeutische Distanz (eigentlich ist es meistens so, vor allem dann, wenn ich eine Szene schon mehrmals überarbeite).
              Manchmal nimmt mich allerdings sogar das Schreiben auf emotionaler Distanz zu sehr mit, weil ich manche Situationen an sich einfach schon so furchtbar finde, obwohl ich nicht haargenau so fühle wie mein Charakter. Dann heißts erst mal Kräutertee trinken, tief durchatmen und vielleicht erst mal besser ablenken. Es gab da z.B. eine Folterszene, da brauchte ich ca. 10 Anläufe, um die mal packend zu schreiben, weil ich sie schon in der Vorstellung so hart fand, dass ich sie kaum zu Papier gebracht habe. Mittlerweile bin ich glaub ich ein wenig abgebrühter.
              Manchmal, wenn ich so richtig in Fahrt komme, versetze ich mich allerdings tatsächlich so sehr in einen Charakter hinein, dass ich danach völlig fertig bin. Das ging schon mal so weit, dass ich ein paar Tage lang mit dem Schreiben pausieren musste, weil mich mein eigener Roman zu sehr mitnahm. ^^ Daher gibt es auch Charaktere, aus deren Perspektive ich lieber schreibe. Und welche, aus deren Perspektive ich besonders gerne schreibe, wenn ich mal Ruhe haben möchte.


              Wann wird's peinlich?

              Wenn Emotionen absichtlich nicht auf die Erfahrungen der Charaktere zugeschnitten sind, sondern ausschließlich auf die Erwartungshaltung der Zielgruppe, oder wenn man auf den ersten Blick liest, dass der Autor da mal eben in eigene Wunschvorstellungen abedriftet ist, anstatt den Charakteren treu zu bleiben.
              Ich meine da jetzt aber nicht ein bisschen "Zurechtbiegen", das find ich schon okay, sondern einfach so Geschichten, wo Emotionales absolut unglaubwürdig wirkt. Ich kann das jetzt so schwer beschreiben und Beispiele will ich keine nennen.
              Also, wie Ena bereits erwähnt hat, ich glaube, mir geht es ähnlich wie ihr ... Solange der Autor dahinter steht (und solange ich das Gefühl habe, er betrügt sich nicht selbst mit krampfhaft herbeigeführten Wunsch-Emotionen), finde ich die Emotionen nicht peinlich.
              Ansonsten: Jede Emotion hat ihre Berechtigung und ihre Gründe (hoffentlich).
              Zuletzt geändert von Mona; 21.06.2018, 11:17. Grund: Gekürzt, sonst wär das hier ja auch schon fast ein Roman gewesen.

              Kommentar


              • Dodo
                Dodo kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Wenn Du irgendwie eine Verwarnung erhalten haben solltest ... mein Display ist gegen meine Pfote gehüpft, als ich das Like anpeilte ... Sorry!

              • Mona
                Mona kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ha ha ha ... okay. Danke für die Info.
            Lädt...
            X
            Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung