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    #31
    Ich habe jetzt ein paar Szenen fein geplottet, für die mir jede Motivation fehlt, sie aufzuschreiben. Die schiebe ich schon wochenlang vor mir her.
    Und wenn es nun daran liegt, dass sie Szenen einfach... nun ja... langweilig sind? Nur weil man etwas vorher plant, heißt das ja nicht automatisch, dass es auch gut wird. Vielleicht sind die die Szenen am Ende des Romans einfach an einer spannenderen Stelle und fallen dir deshalb so viel leichter?

    Ich habe mal einen tollen Tipp gehört, der in einem Artikel vorkam, in dem eine Autorin geschildert hat, wie sie es geschafft hat von täglich 3000 Worte schreiben auf täglich 10,000 Worte zu kommen. Ihr ist nämlich auch aufgefallen, das manche Szene, vor allem die am Ende, sich quasi von selbst schreiben, während sie sich bei anderen durchquält. Das liegt darin, dass diese Szenen einfach etwas hatten, was sie richtig cool fand.
    Sie ist dann dazu übergegangen, sich vor jeder Szene, die sie schreiben wollte, darüber Gedanken zu machen, was an dieser Szene cool ist, was am Schreiben der Szene total Spaß machen wird. Wenn sie nichts findet, plant sie die Szene entsprechend um oder überspringt sie.

    Also das würde ich kritisch prüfen, wenn ich du wäre. Liegt es wirklich am Grad der Planung oder sind die Szenen, die du nicht geplant hast einfach grundsätzlich unterhaltsamer als die geplanten?

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      #32
      Es kann auch sein, dass mit der Szene oder dem Plot an sich irgendetwas nicht stimmt, so dass man sich nicht aufraffen kann, die endlich zu schreiben. Am Anfang kann es schwer sein, den Grund auszumachen, warum man mit dem Projekt nicht weiter kommt, weil es da so viele verschiedene und oft nicht gleich definierbare Möglichkeiten gibt.

      Was es übrigens auch immer sein kann ist, dass man erst nicht weiterkommt und sich dadurch unter Druck setzt, womit man das ganze nur noch schlimmer macht. Hier kann es helfen, ein oder zwei Wochen Pause vom Projekt zu machen und dann mit frischem Blick das Problem suchen gehen.

      Die Erfahrung in Schreibforen hat einfach gezeigt, dass es nur einem Bruchteil der Autoren wirklich hilft, ein nicht abgeschlossenes Projekt zur Seite zu legen und was Neues anzufangen. Oft ist es beim nächsten Projekt nämlich dann genau wieder so. Deswegen sollte man versuchen, das eigentliche Problem zu finden (gab hier ja schon genug Anreize), und auch so weit realistisch sein, dass Schreiben nicht immer lockerflockig von der Hand geht, sondern durchaus auch Arbeit ist.
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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        #33
        Und wenn es nun daran liegt, dass sie Szenen einfach... nun ja... langweilig sind? Nur weil man etwas vorher plant, heißt das ja nicht automatisch, dass es auch gut wird. Vielleicht sind die die Szenen am Ende des Romans einfach an einer spannenderen Stelle und fallen dir deshalb so viel leichter?
        Liegt es wirklich am Grad der Planung oder sind die Szenen, die du nicht geplant hast einfach grundsätzlich unterhaltsamer als die geplanten?
        Berechtigter Einwand, Maggi. Das trifft zu einem Teil zu, da genau dort der Hund begraben liegt. Ich kann nicht spannend plotten.
        Deswegen meinte ich auch, dass ich im Plotten einfach nicht gut bin. Während, wenn ich drauflosschreibe, kommen die spannendsten Ideen und Möglichkeiten Szenen aufzuziehen. Aber wenn ich das vorher planen muss, gähnende Leere in meinem Schädel. Kreativität wo bist du hin?
        Dementsprechend ist dann auch klar, dass ich keinen Spaß daran habe, solche Szenen zu schreiben.

        Ich habe auch eine Szene/Handlung, auf die ich mich ungeplottet total gefreut habe und nicht abwarten konnte sie zu schreiben. Jetzt, wo sie fein geplottet ist, habe ich überhaupt keine Lust mehr darauf.^^


        Mit der Plotterei beschäftige ich mich schon eine ganze Weile und bin auch von Schreibkollegen umgeben, die zum Teil penibelste Plotter sind und damit hervorragend zurechtkommen. Ich sitze daneben und denke mir, wie bekommt ihr das hin? Es will bei mir einfach nicht funktionieren.

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          #34
          Ich habe auch eine Szene/Handlung, auf die ich mich ungeplottet total gefreut habe und nicht abwarten konnte sie zu schreiben. Jetzt, wo sie fein geplottet ist, habe ich überhaupt keine Lust mehr darauf.^^
          Ist ja witzig. Wenn ich irgendetwas gut geplottet habe und raus gefunden habe, wie alle teile zusammen passen und alle Rädchen ineinander greifen, kriege ich erst richtig Lust zu schreiben.

          Ich sitze daneben und denke mir, wie bekommt ihr das hin? Es will bei mir einfach nicht funktionieren.
          Schon komisch wie unterschiedlich Menschen sind, oder? Ich kann mich nur auf eine Sache konzertieren. Clever plotten oder oder stilistisch anständig schreiben. Das sind bei mir einfach völlig andere Abteilungen im Gehirn und wenn ich beides gleichzeitig probieren, dann wird beides schlecht. Ich schreibe mich dann ständig in irgendwelche Plot-Sackgassen und mein Stil ist total holprig, weil ich immer wieder drüber nachdenke, wie es jetzt eigentlich weiter gehen soll, anstatt mich auf das schreiben an sich zu konzentrieren.

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            #35
            Ja, das ist echt ulkig, wie unterschiedlich die Menschen sind. Ist auch gar nicht so einfach herauszufinden, wie man am besten arbeitet. Hat mich ordentlich Zeit und Nerven gekostet, bis ich nun in etwa weiß, wie ich vorgehen muss. Viel ausprobieren.

            Ich denke, ähnlich ist es auch mit mehreren Projekten gleichzeitig - um mal ganz dezent auf das Hauptthema zu schwenken. Da tickt auch jeder anders. Den Einen würde es wahnsinnig machen, der Andere braucht es zur Abwechslung. Aber wichtig ist, nicht ständig etwas abzubrechen, nur um etwas Neues anzufangen. Das kann nicht Sinn der Sache sein, finde ich. Lieber auf 2 Projekte beschränken und darauf konzentrieren - und durchbeißen. Die vielen anderen Ideen, die angeflogen kommen, kann man sich ja notieren.

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              #36
              Hey ihr Lieben,

              ich wollte nur Bescheid sagen, dass mir diese Diskussion wirklich viel gebracht hat. Mittlerweile bin ich nach einer kurzen Pause zu meinem "alten" Projekt zurückgekehrt. Ich rolle es jetzt neu auf und will es diesmal konsequent durchplanen. Momentan arbeite ich den groben Plot aus und es macht Spaß!
              Wobei ich festgestellt habe, dass es bei mir auch auf die Methoden ankommt. Zum Beispiel wollte ich zuerst mit den Charakteren anfangen (also Motive, Charakterkonflikte und Entwicklung usw.), doch irgendwie ging das ohne konkreten Plot nicht. Dann wollte ich eine Handlungstabelle anlegen, aber Tabellen machen mich kirre. Deshalb jetzt Stichpunkte. In der nächsten Zeit werde ich viel mit verschiedenen Techniken rumprobieren.
              Was das neue Projekt angeht, werde ich Maggis Tipp folgen und zumindest meine Ideen für die Handlung festhalten, damit ich mich nach meinem jetzigen Projekt gleich wieder frisch ans Werk machen kann.
              Also noch mal vielen Dank! Manchmal komme ich alleine einfach nicht weiter - deshalb wird es bald bestimmt auch im Projekte-Thread von mir zu lesen geben!

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