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Macht ein Reboot Sinn?

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    Macht ein Reboot Sinn?

    Erstmal danke an Kelpie Wegen dir konnt' ich die Nacht nicht gut durchschlafen Denn sie hat sich die ersten 10 Seiten Lyr angesehen und mir klar gemacht, wie scheiße es ist. Sie war ehrlich, was ich natürlich bevorzuge. Nun stellt sich mir aber die Frage: Was nu? Sie hat vieles kritisiert und das bei den ersten 10 Seiten und in mir schlummert schon lange die Idee, mit Lyr von vorne anzufangen. Der Plot steht ja im Lyr-Thread bereit. Denn Lyr hat eine bewegende Geschichte hinter sich. Darunter ein vollständiges Replotting. Aber das Grundgerüst ist seit 14 Monaten das gleiche. Kann das noch taugen? Das Grudngerüst stammt aus einer Zeit, wo ich nicht geplottet habe, wo ich voll auf Info-Dump ging. Macht es sinn, einfach wieder bei 0 Anzufangen?

    Woran erkennt man, das ein Skript noch zu "gebrauchen" ist? Oder ganz krass formuliert:

    Kann aus Scheiße noch Gold werden? Oder Silber? Kupfer? Wenigstens Draht?

    #2
    Falls es dich interessiert:
    Mein allererstes Projekt habe ich schon zweimal neu begonnen.


    Und falls du doch für ein Reboot entscheidest, kannst du auch überlegen, eine Pause mit Lyr zu machen und an kleineren Werken dein Handwerk zu üben, dich auszutesten.

    Das ist wie so ein Kungfu-Film.
    Vom Antagonisten verprügelt werden, als dieser deine Eltern ermordet. Dann sich durchs Leben schlagen, bei Straßenkämpfen besser werden, den Anta aufsuchen, nochmal verprügelt werden, auf den Meister treffen, richtiges Kungfu verinnerlichen, dann noch mal antreten und gewinnen.

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    • Davebones
      Davebones kommentierte
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      Ich will ja nur im Lyr-Universum schrieben. Das nächste Lyr-Projekt wäre, neben die Forstmannen auf dem Blog, ein Quellenbuch, was mein Handwerk wohl nicht so sehr verbessern wird, fürchte ich

    #3
    Ich habe zwar deine Lyr-Threads nicht mitverfolgt (ich bin nicht heimisch in Fantasy), aber ich denke, wenn du selbst wirklich für deine Idee von Lyr brennst, dann solltest du es einfach ausprobieren. Inzwischen hast du ja auch einiges gelernt und dich weiter entwickelt.
    Das Grundgerüst beiseite legen und einfach mal losspinnen.
    Zu verlieren hast du dabei nichts. Entweder kommst du danach an einen Plot, aus dem du ein Metall machen kannst oder nicht. In jedem Fall hast du dann eine neue Erfahrung gesammelt.
    "You only cry for help if you believe there's help to cry for." - Wentwort Miller

    "How do I know what I think, until I see what I say?" - Howard Tayler

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      #4
      Kady Ja, das stimmt. Dann werd eich mich mal ans Plotten machen.

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      • Kady
        Kady kommentierte
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        Ich wünsche dir viel Erfolg
        Ich denke, dass es vielen am Anfang so geht, dass sie ihre Geschichte komplett neu schreiben. Ging mir auch nicht anders. Aber ich wollte meine Geschichte unbedingt erzählen, auch, wenn ich sie dafür ganz neu erschaffen musste.

        was mein Handwerk wohl nicht so sehr verbessern wird
        Ich bin überzeugt davon, dass jeder Moment, in dem man sich mit seinem Werk oder seiner Welt befasst, sich positiv auf das Handwerk auswirkt. Du siehst es vielleicht nicht direkt, aber mit der Zeit wirst du es merken.

      #5
      Ich denke, so viel wie du in den letzten Monaten gelernt hast, solltest du komplett neu anfangen. Deine alte Sturktur mag zwar funktionieren, aber sie kann dich auch hindern, da du beim Überarbeiten ja keine zu großen Änderungen machen kannst.

      Ich hab das übrigens auch schon gemacht. Es macht die Geschichte wirklich besser
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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        #6
        Ich denke auch, dass ein Neuanfang Sinn machen kann. Er hilft auf jeden Fall dabei, überflüssigen Ballast über Bord zu werfen.

        Allerdings würde ich raten, eine Weile an einem Projekt zu arbeiten, das nicht in der gleichen Welt angesiedelt ist. Hin und wieder Abstand zu nehmen, ist enorm wichtig für den Lernvorgang. Erstens tritt sonst die berüchtigte Betriebsblindheit auf; zweitens erweiterst du deinen Horizont, so dass dir mehr Wege offenstehen. Glaube mir, Lyr ist in ein paar Monaten auch noch da, und die bisherigen Erfahrungen können so um ein Vielfaches besser einsickern. Nach der Pause siehst du wahrscheinlich viele Dinge mit anderen Augen. Betrachte es zur Not als wichtigen Bestandteil des lyrschen Schaffensprozesses.
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        Zuletzt geändert von Flossenschwinge; 21.12.2019, 10:27.

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        • Victoria
          Victoria kommentierte
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          Ja, das denke ich auch.
          Probiere es mal mit einer anderen Welt.

        #7
        Also eine andere Welt mach ich definitiv nicht. Ich Schreibe nicht für des Schreibenswillen, sondern ich Schreibe für Lyr. Ich könnte durchaus was neues im lyr-Univerusm schreiben (Z.b Forstmannen 2, wobei 1 noch net auf dem Blog ist) Aber ein neues Universum will ich aktuell nicht machen.

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          #8
          Allerdings würde ich raten, eine Weile an einem Projekt zu arbeiten, das nicht in der gleichen Welt angesiedelt ist. Hin und wieder Abstand zu nehmen, ist enorm wichtig für den Lernvorgang. Erstens tritt sonst die berüchtigte Betriebsblindheit auf; zweitens erweiterst du deinen Horizont, so dass dir mehr Wege offenstehen. Glaube mir, Lyr ist in ein paar Monaten auch noch da, und die bisherigen Erfahrungen können so um ein Vielfaches besser einsickern.
          Das sehe ich auch so. Du hast ja selbst gemerkt, dass man sich einen epischen Fantasy-Zyklus nicht mal so eben aus dem Ärmel schüttelt. Da das sozusagen dein Herzensprojekt ist, finde ich den Gedanken gar nicht so schlecht, erst mal an anderern, weniger ambitionierten Projekten zu üben, bis deine Fähigkeiten deinen Ansprüchen entsprechen.
          Du bist ja zur Zeit noch auf einer steilen Lernkurve und ich kann dir versprechen, wenn du jetzt den zweiten Versuchs machst, dann wirst du danach vor der selben Situation stehen und feststellen, dass du noch mal so viel besser geworden bist, dass du eigentlich noch ein drittes Mal anfangen müsstest.
          Es wäre doch doof, wenn ausgerechnet dieses eine Projekt, dass dir so wichtig ist, dadurch versaut wird, dass du noch nicht die Fähigkeiten hast, es so umzusetzen, wie es sein soll.
          Also das wäre meine Empfehlung: Lasse Lyr eine Weile Ruhen, probiere andere Dinge aus, verschiedenen Welten, verschiedene Genres, verschiedene Themen, experimentiere herum und wenn du deinen Stil gefunden hast und das Handwerk so sicher beherrscht, dass die Lernkurve etwas abflacht (Ausgelernt hat man nie, aber irgendwann erreicht man einen Punkt, wo man nicht mehr das Gefühl hat, Anfang und Ende eines Romans sein von verschiedenen Leuten geschrieben worden, weil man sich im Laufe des Schreibprozesses so stark verbessert hat).
          Während dessen kannst du ja weiter Ideen für Lyr sammeln. Schon ein bisschen Plotten und Planen und ausprobieren, ob und wie die neuen Techniken die du lernst, dir auch bei Lyr helfen können.

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          • Davebones
            Davebones kommentierte
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            magico Ja, es gibt einen Lyr-"Krimi" auf dem Blog, den ich aber kurzzeitig abgebrochen habe, aufgrund mangelndem Interessen seitens Leser. Es war mein erstes mal "Krimi". Aber solche Genre-Umschwünge habe ich öfter in Lyr. Wie z.b die Forstmannen. Andere Perspektive, andere Zeit, Plot etc. Nur halt "nur" 100 Seiten lang.

            Dodo Wo finde ich die Übungen?

          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Z B ihre Oktoberimpulse oder die Dienstagsschreibübungen (auch in der KSS)

          • Gast-Avatar
            Gast kommentierte
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            Davebones - Krimi war jetzt nur ein Beispiel. Es kann alles mögliche sein.
            Nur 100 Seiten? Darauf kommt es doch gar nicht an. Und wenn es nur 10 Seiten sind, an denen du dich aber intensiv ausprobieren konntest, ist es immer noch besser, als 0 Seiten.

          #9
          Ich kann das nachvollziehen, ich bin auch ein Mensch, der sch lieber in etwas Begonnenem festbeißt, und je komplexer es ist, desto mehr Motivation habe ich auch, es trotzdem zu perfektionieren.
          Aber ich habe trotzdem auch immer bestimmte Sachen am Rande ausprobiert oder niedergeschrieben, um sie loszuwerden, wenn sie nicht recht in mein Hauptprojekt passten, sozusagen auf virtuellem Schmierpapier. Lyr ist groß. Selbst wenn alles, was du schreibst unbedingt auf dieser Welt sein muss, dann such dir eine andere, entfernte Ecke davon und schreibe eine Geschichte von dort. Maggi hat recht, wenn du ausgerechnet dein Herzensprojekt immer und immer wieder von vorne anfangen musst, dann kann es sein, dass du ausgerechnet daran auch irgendwann die Lust verlierst. Schreib Forstmannen 2, schreib eine Geschichte aus Sicht der Orutaner, schreib eine geschichte über die Wesen, die hinter den unüberwindlichen Bergen leben. Auf diese Weise gewinnt deine Welt gleichzeitig an Substanz, und vielleicht entdeckst du dabei neue Ideen, die wiederum auf dein Hauptwerk Einfluss haben, ohne dass du dieses mit Infodump überschütten musst, denn es steht ja alles schon in der anderen Geschichte
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Die Texte sollen erstmal als Schreibübungen dienen, wenn ich es richtig verstanden habe. Die sind zunächst, wie Ankh so schön schrieb, virtuelles Schmierpapier.

          • Maggi
            Maggi kommentierte
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            Macht doch nichts. Du kannst doch nicht erwarten, dass man dir für alles, was du jemals zu Papier bringst, Geld bezahlt. Jetzt sowieso noch nicht.
            Was glaubst du, wie viel Kram ich in der Schubladen habe, den ich niemals irgendjemandem zeigen werde, weil er einfach nicht gut genug ist? Drei abgeschlossene Romane und noch ne ganze Menge mehr. Trotzdem hat es Spaß gemacht und ich war hinterher eine bessere Autorin als vorher..

            Wenn man ein Instrument lernt, dann spielt man ja erst mal nur für sich selbst und fragt nicht bei jedem neuen Lied "Aber werde ich mit diesem Lied Auftritte bekommen und CDs verkaufen?"

          • Kady
            Kady kommentierte
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            Stell die Geschichten auf deinem Blog ein. Ich hab meine KGs auch in meinem Blog stehen. Allerdings hab ich auch keinen Plan ob und wenn ja, wie oft welche gelesen wurde. Für mich dienen sie eher, um mir meinen eigenen handwerklichen Fortschritt anzuzeigen. Und mitunter macht es mir Spaß, da heute durchzublättern und auf die Anfänge zurück zu blicken.

          #10
          Auf der anderen Seite hätte Dave mit kleinen Fingerübungen oder Kurzgeschichten auch die Möglichkeit, sie hier einzustellen und kommentieren zu lassen. Viele Leute schreckt es einfach ab, wenn da gleich ein Riesenprojekt kommt. Aber so 500-1000 Wörter, die sind einfacher kommentiert - vor allem, wenn man nicht das halbe Lyr-Vorwissen braucht
          »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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            #11
            Ich kann 100 % nachvollziehen, dass du nur Lyr schreiben willst.

            Ich arbeite ebenfalls an genau einem Projekt - das zwar keine Fantasy ist und von daher kein vergleichbares Worldbuilding beinhaltet, aber trotzdem sehr komplex ist und nur als Mehrteiler funktioniert. Und ich hab genau wie du 0 % Lust, irgendetwas anderes zu schreiben. Weder zu Übungszwecken, noch "um erstmal mit etwas Einfacherem einzusteigen". Mich interessiert nur diese eine Geschichte, und an der werde ich so lange herumdoktern, bis sie veröffentlicht ist.

            ... vermutlich. Wer weiß. Manchmal bin ich lernfähiger als gedacht. Selbstverständlich wäre es gut, mal Abstand zu gewinnen, sich erst an etwas anderem "abzuarbeiten" und dann mit neuen Fähigkeiten und ungeminderter Motivation das Herzensprojekt neu aufzurollen. Aber momentan ist es so, dass allein bei dem Gedanken, etwas anderes zu schreiben, meine Motivation in den Minusbereich sinkt. Und ich gar nicht erst starte.

            Ich hab 2013 angefangen, ziemlich chaotisch herumzuplotten. Dann Schreibübungen innerhalb dieser Story gemacht - Szenen ausprobiert, an ihnen herumgefeilt, Perspektiven getestet und so weiter. Ein erstes Kapitel geschrieben, das ich heute noch geil finde ... nur leider (nein: glücklicherweise!) haben mir dann ein paar nette schreibende Zeitgenossen klargemacht, dass der Plot doch nicht ganz so funzt wie gehofft. Seitdem hab ich den Plot schon zweimal völlig von vorn angefangen, BIN IMMER NOCH LANGE NICHT FERTIG und hab trotzdem wieder ein erstes Kapitel. Irgendwann muss ich immer ausprobieren, ob das Setting beim Schreiben funzt, da kann ich nicht warten, bis mir Slowbrainer schon der nächste Twist eingefallen ist

            Den Tipps der anderen schließe ich mich an. Üb einfach innerhalb von Lyr, mit allem, was dir einfällt. Du kannst ja versuchen, dich thematisch möglichst weit von deinem Haupt-Plot zu entfernen. Stell die Ergebnisse auf deinen Blog und / oder lass sie hier von anderen analysieren. Dann bringt dich das nicht nur handwerklich weiter, sondern wird sicher auch zu ner inhaltlichen Inspirationsquelle.
            and it's not what we think
            rather the opposite
            it's staring at the end of you.

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              #12
              Also, ich bin auch so ein "Reboot-Kandidat", weil mir mein Projekt wahrscheinlich genauso am Herzen liegt wie dir deines. Es gibt einfach Dinge, die will man erzählen, das versteh ich.
              Ich hatte gaaanz ursprünglich auch planlos angefangen (edit: Okay, nicht ganz. ^^). (Und wenn ich mir heute die Anfänge durchlese, ist mir das irgendwie voll peinlich xD).
              Ich hab das dann mal meinem Partner zu lesen gegeben (er war der erste ernsthafte Testleser) und nach Prolog und 1. Kapitel meinte er: "Jo, sicher gute Story, sicher Potenzial vorhanden, nicht aufgeben, aber so wird das nix." -- Dann kamen erst mal ganz ehrliche Tipps, mit denen ich auch wirklich was anfangen konnte (Leser nicht durch Szenen hetzen u.ä.). Er meinte dann: "Schlaf mal drüber, setz dich dann in Ruhe hin und schreibe ganz frei noch mal von vorne -- ohne ständig die alte Version nebenbei offen zu haben".
              Genau das hab ich dann gemacht. Gold war es zwar mit Sicherheit noch immer nicht, ich kenne meine Schwächen. Aber es ist tatsächlich auch befreiend, mal neuzustarten, seine Erkenntnisse miteinzubauen und der Idee eine ganz neue Chance zu geben. Ich bereue diesen Entschluss absolut nicht, im Gegensatz zur allerersten Version ist das wohl schon Platin xD.
              Also kann ich nur sagen: Sei ruhig mutig, beherzige die Kritik, die dich ja offenbar weitergebracht hat, und trau dich! -- Du musst ja die alte Version nicht komplett verbannen.

              Ich finde auch nicht, dass es unbedingt eine andere Welt sein muss, auch wenn das natürlich am meisten "befreiend" wirken kann fürs Erste. Man kann theoretisch auch Spin-Offs schreiben. Oder einfach mal in der vertrauten Welt etwas komplett Neues: Neuer Prolog, etc. Ich hatte damals btw. auch meinen Plot ein wenig abgeändert und einen fixen Chararakter konsequent rausgeschmissen ^^. Also sei ruhig radikal bei der Wiedergeburt deines Romans!

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                #13
                Ich stimme den anderen zu. Bevor du dich wirklich an dein großes Herzensprojekt setzt und es wieder und wieder rebooten musst, ist es besser mit kleinen Ausschnitten und Übungen anzufangen. Eben um deine Fähigkeiten zu polieren und schlicht Übung darin zu bekommen, was du tust. Übung macht bekanntlich den Meister und wenn du Meister geworden bist, wird dein Herzensprojekt auch die Qualität besitzen, die du dir vorstellst.

                Ich mach das auch so. Ich hatte die Idee zu meinem LP-Projekt als ich in der 12. Klasse war, habe geplant und geschrieben dafür, aber das gefiel mir alles nicht richtig. Ich hab das Projekt beiseite gelegt und andere Dinge mit ähnlichen Inhalten geschrieben, meine Fähigkeiten verbessert, das Handwerk gelernt und dabei herausgefunden, worin ich gut bin, was mir im Schreiben wichtig ist und was ich von meinen Texten eigentlich will. Dann hab ich am Anfang meines Bachelors das erste Buch von meinem LP-Projekt im Zuge des NaNoWriMos geschrieben und gemerkt, dass es immer noch nicht reicht. Ich habe mich beim Schreiben gelangweilt, weil das Plotten und der Aufbau der Szenen einfach nicht funktionierte. Ich hatte zu viele Ideen und zu wenig Struktur und hab sogar meine ursprüngliche Szenenidee, die das alles ins Rollen brachte, komplett vergessen einzubauen. Außerdem war mein Sprachstil und meine Art des Erzählens einfach nicht passend. Also habe ich das Projekt wieder beiseite gelegt und mich daran gemacht, Struktur zu lernen und meinen Erzählstil aufzupolieren.
                Schließlich hab ich mich während meines Masters hingesetzt, eine Struktur für mein LP-Projekt gefunden und noch einmal von neu die verschiedenen Stränge der Geschichte aufgedröselt und in die neue Struktur eingeflößt, meine Figuren mit Charakter und Eigenschaften versehen usw. Und um auszutesten, ob dieser neue Plan funktioniert, hab ich ein Prequel geschrieben. Das Prequel hat alle Details des LP-Projekts auf Strukturebene und die wichtigsten Figuren kommen vor, ist aber nur halb so lang wie das erste Buch. Und siehe da, während des Schreibens haben sich Dinge ergeben, an die ich nie dachte: Figuren haben Chemie entwickelt, die eigentlich Feinde sein sollten, oder es haben sich durchgehende Bildmotive entwickelt, die ich nicht erwartet habe - aber all das beeinflusst die ganze Geschichte und ich muss natürlich das ganze Projekt überdenken, wenn die gedachten Feinde plötzlich Freunde werden, und ich muss den ganzen Text überarbeiten, wenn ein Bildmotiv plötzlich so eine wichtige Rolle spielt. Aber ich merkte auch, dass diese neue Struktur funktioniert, dass mein Erzählstil meinen Ansprüchen endlich nah genug ist. Ich kann also endlich mit der Qualität schreiben, die ich immer wollte.

                Da du zum Glück so ein großes Universum erschaffen hast, nutz doch die Gelegenheit und schreibe kleine Geschichten und Übungen zu den verschiedenen Ecken und Details, die dein Universum ausmachen. Das wird deinen Erzählstil verbessern, du kannst ordentlich üben wie das Plotten von Geschichten und Szenen funktioniert und all die anderen Einzelheiten des Handwerks und währenddessen kannst du deine Welt erkunden und erobern und bestimmt noch Dinge entdecken, die bisher noch nicht zur Sprache kamen, einfach weil du noch nicht über sie geschrieben hast. Gerade wenn du jetzt merkst, dass du inmitten einer steilen Lernkurve bist, weil dir die Menschen hier auf WK so viel Input und Hilfe geben, ist es doch eine gute Idee, all das auszuprobieren. Und es schadet nie, seine Welt ordentlich in jede Ecke zu erkunden.

                Das ist natürlich etwas frustrierend, wenn man unbedingt an seinem Herzensprojekt arbeiten will. Aber manchmal muss man Geduld mit sich selbst haben. In diesem Fall: Beende zuerst die Baustelle deiner Schreibfähigkeiten, denn das ist das Fundament jedes deiner Texte. Wenn der Rohbau (also das Handwerk und deine Fähigkeiten) sicher und trocken sitzt, kannst du mit der Innenausstattung anfangen und den Inhalt schreiben, den du unbedingt schreiben musst.
                Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                  #14
                  Witzig, wie unterschiedlich das ist. Manche Leute schaffen es nicht, ein Projekt zu beenden, weil sie ständig neue Ideen haben, die sie schreiben wollen und andere schaffen es nicht, ein neues Projekt anzufangen, weil ihr Herz an einem einziger Idee hängt.

                  Wird euch das gar nicht langweilig? Habt ihr nie Lust, einfach mal was ganz anderes auszuprobieren? Neue Welten und Figuren und Geschichten? Ist keine Kritik, wundert mich nur.
                  Was passiert denn, wenn ihr irgendwann einmal fertig seid?

                  Eine kleine Gefahr, die ich sehe ist nämlich, dass man sich festbeißt und niemals zum Abschluss kommt. So etwas habe ich schon erlebt. Da wird noch mal und noch mal und noch mal neu angefangen und noch mal überarbeitet und noch mal von neuem begonnen und noch mal überarbeitet usw. weil man ja eben immer besser wird, neue Dinge lernt, neue Ideen hat und dieses eine Projekt, der Magnum Opus, soll perfekt sein.
                  Ich verstehe euch schon: Wenn ich Lust auf eine epische Fantasy Serie habe, dann schreibe ich auch nur die und nichts anderes. Irgendwelche Kurzgeschichten oder Fingerübungen waren auch nie mein Ding. Aber irgendwann muss man einfach emotional abschließen, dass Buch fertig stellen und sich neuen Ideen zuwenden, sonst bleibt man im Überarbeitungsfegefeuer stecken.

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                  • Zwielicht
                    Zwielicht kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Monas Beitrag kann ich fast komplett unterschreiben. Ich denke, es ist auch ne Typfrage: Manche kehren immer wieder gern in vertraute Umgebungen zurück (ich mache z.B. sehr gern immer wieder am selben Ort Urlaub ) und fühlen sich da auch immer aufs Neue inspiriert. Andere finden das gähnend langweilig.

                    @Amilyn: Witzig, ich fand jetzt gerade den letzten Lynley-Krimi wieder richtig gut. Den davor in der Tat bescheiden, aber grundsätzlich hab ich das Gefühl, dass sie höchstens von Lynley gelangweilt ist (was ich verstehe) - aber nach wie vor sehr gern mit / über Havers schreibt.

                  • In-Genius
                    In-Genius kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Zum einen hat mein LP-Projekt bisher acht Bücher in Planung, eines abzuschließen wird daher keine große Emotionalität verlangen - es wartet ja noch genug zu erzählen auf mich. Und für den Fall dass mir langweilig mit meinen Rappern und Dämonen wird, hab ich immer noch mein Nomaden-Projekt und mein Tod-Projekt und den Haufen Kurzgeschichten, die in meinem schlauen Büchlein warten. Mein LP-Projekt ist vielleicht mein Magnum Opus, aber es ist nur die Spitze meiner Kreativität.

                  • Maggi
                    Maggi kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Amilyn Der erste Band soll Anfang 2017 erscheinen. Ich schaue ihn aktuell noch mal mit meiner Beta-Leserin durch, dass heißt, ein paar Bugs sind noch drin, aber wenn es doch interessiert, schicke ich ihn dir gerne zu.

                  #15
                  Maggi Das ist der Vortiel von lyr. Da kann quasi alle Szenarien drin sein. Lyr 1 spielt im Jahre 6000. Eine moderne zeit, Mit straßen, Fernseher etc. Im jahre 12.000 kann es schon wieder Cyberpunk sein und im jahre 5000 eine eher Amerikanische Revolutionärische Zeit Da wird es nie langweilig, für mich als Autor.

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                  • Gast-Avatar
                    Gast kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Ein Konflikt der Jahrtausende überdauert?

                  • Davebones
                    Davebones kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Ja. Mit einigen Unterbrechungen, aber ja.

                  • Kelpie
                    Kelpie kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Musst dir halt bewusst machen, dass (kriegerische) Konflikte sehr viele Ressourcen kosten. Eine Stadt, die völlig zerbombt wurde, kann nicht nochmal vollkommen zerstört werden. Und mitten im Krieg hat man selten Geld und Arbeiter, um sie neu zu errichten.
                    Von menschlichen Ressourcen einmal abgesehen Soldaten wachsen nicht auf Bäumen, sondern müssen erstmal geboren und aufgezogen werden. Bauern, die als Soldaten kämpfen, können den Boden nicht beackern, deswegen folgten auf Kriege, die auch Pflichtsoldaten einbezogen, häufig Hungersnöte. Wenn sowas über Jahrtausende geht, dann können es keine allzu dramatischen Kriege sein, weil der Verbrauch der Ressourcen auf einem Niveau gehalten werden muss, dass die Reproduktion neuer Ressourcen schnell genug nachkommt.

                    Jahrtausende sind übrigens eine lange Zeit Vor einem Jahrtausend war tiefstes Mittelalter, 1016 - wow.

                    https://de.wikipedia.org/wiki/1016
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