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sagt er, sagt sie, sagt er

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    sagt er, sagt sie, sagt er

    Was meint ihr, braucht man eine große Abwechslung in den Inquit-Formeln, die nach der wörtlichen Rede stehen?
    Ich habe jetzt verschiedene Ansichten dazu gelesen und mich interessiert einfach mal eure. Viele meinen ja, ein wirklich guter Dialog braucht keine diversen Inquits, sondern der Königsweg sei "sagte er, sagte sie, sagte sie etc" (also z.B. statt "antwortete er, gab sie zurück, fragte sie, erwiderter er"). Was meint ihr dazu?
    Und glaubt ihr, dass es Genre bzw Zielgruppenabhängig ist? Z.B. dass man bei Kinderbüchern da eher eine Variation reinbringen sollte?

    #2
    Ich kenne diesen Tipp hauptsächlich aus englischen Ratgebern. In deutschen wird das nicht so strikt gesehen. Ich persönlich finde ein "antwortete sie" oder "warf er ein" besser als immer nur "sagte". Natürlich sollte man dabei auch wieder nicht zu abgehobene Verben verwenden, aber das gilt ja für überall im Text.

    Man kann viele Inquits auch ganz vermeiden, indem man der sprechenden Person gleich noch eine Handlung mitgibt:
    "Ich weiß was ich gesehen habe." Tom leerte sein Whiskyglas auf einen Zug.
    Wenn man das mit ein paar "sagte" abwechselt und ein paar Zeilen purem Dialog wirkt das weder eintönig noch unnatürlich.

    Bei Kinderbüchern werden meiner Erfahrung nach eher mehr "sagte" und "fragte" verwendet als Variationen. Kommt aber auch aufs Buch und auf die Altersstufe an.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #3
      Ich habe eher Probleme damit, herauszufinden, wann solche Begleitsätze angebracht sind, wann der Leser nicht weiß, wer spricht. Aber ich nutze sehr oft unterschiedliche Arten. Eben: Sagte er, rief er, erwiderte er usw. Wobei ich aktuell an der Sprache der Charaktere arbeite, so das der Leser schon an Hand der Formulierungen erkennt, wer spricht.

      Also ja: Eher abwechslung in den Begleitsätzen!

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        #4
        Ich sehe das wie Ankh. Ein bisschen mehr Abwechslung als "sagte" und "fragte" darf es schon sein. Also sowas wie "erwiderte" oder "antwortete" oder "flüsterte". Mich stört es erst, wenn es exotischer wird, wie "radebrechte er" oder "fabulierte sie".
        Ansonsten arbeite ich auch gerne mit Handlungssätzen und teilweise mit reinen Dialogwechseln.

        Was ich auch auf jeden Fall vermeide, sind Verben, die eigentlich gar keinen Sprechvorgang beschreiben. So Sachen wie;
        "Das sag ich dir", grinste sie.
        "Als ob ich das tun würde!", schnaubte er.
        Da hab ich noch viel unpassendere Sachen gelesen, aber die fallen mir gerade nicht ein.
        Träumend plant der Geist seine eigene Wirklichkeit.
        - Søren Aabye Kierkegaard -

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          #5
          Und ich stmme Feuerfeder zu .
          Mich nerven Inquits wie "lächelte sie", "heulte er", "seufzte er", weil die einfach keinen Sinn ergeben.
          Ansonsten bin ich da recht offen (wobei "radebrechte er" schon sehr hart klingt ^^). Ich will nur nicht zu viel Abwechslung, also nicht so:

          "Wohin gehst du?", erkundigte er sich.
          "In den Park", erwiderte er.
          "In den Park?", hakte er nach.
          "Ja, in den Park.", wiederholte er.
          "Warum denn?", fragte er.
          "Weil die Sonne scheint", antwortete er.
          "Aber bald beginnt es zu regnen", behauptete er.
          "Nein, es regnet erst morgen", klärte er auf.
          ...

          Da dann doch lieber zweimal "fragen" mehr, weil alles andere mich dann manchmal ein bisschen ablenkt (und natürlich nicht so stumpf geschrieben wie ich es hier tat ^^, das sollte nur eine Veranschaulichung einer stumpfen WWH-Vermeidung sein ^^).

          Und ich finde, es kommt total auf den Schreibstil generell an, mehr als auf das Genre. In manche Stile fügt sich ein häufiges "fragen" und "sagen" mMn wunderbar ein, bei anderen Stilen wirkt es auf mich wieder hölzern. Ich kann gerade keine konkreten Beispiele nennen, weil ich keine im Kopf habe, nur mein Fazit daraus.

          Kommentar


            #6
            Bin auch ein Fan von Handlungssätzen, wie in Ankhs Beispiel, und reinen Dialogwechseln. Eigentlich setze ich Inquits immer nur dann ein, wenn sie nötig sind, um den Sprecher zu identifizieren, und sich gerade kein Handlungssatz anbietet.

            Ich hab allerdings auch kein Problem mit grinsen oder schnauben als Inquits, aber nur, wenn es passt und auf keinen Fall zu häufig. Klar gibt's da auch viel Unpassendes, aber gerade diese beiden Fälle finde ich völlig in Ordnung

            and it's not what we think
            rather the opposite
            it's staring at the end of you.

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              #7
              Zitat von Mona Beitrag anzeigen
              "Wohin gehst du?", erkundigte er sich.
              "In den Park", erwiderte er.
              "In den Park?", hakte er nach.
              "Ja, in den Park.", wiederholte er.
              "Warum denn?", fragte er.
              "Weil die Sonne scheint", antwortete er.
              "Aber bald beginnt es zu regnen", behauptete er.
              "Nein, es regnet erst morgen", klärte er auf.
              Ich würde die Inquits weglassen, wenn es nur ein Dialog zweier Personen ist.

              Zu Grinsen und Co, vielleicht sollte man daraus einen Hauptsatz machen, beispielsweise: "Das sag ich dir", sie grinst.

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              • Mona
                Mona kommentierte
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                Ja, da stimme ich dir zu. Ich wollt hier wie gesagt nur viele verschiedene Inquits auf einem Haufen verdeutlichen . Du hast schon recht, ich finde Inquits häufig auch unnötig. Eigentlich wende ich sie meistens an, wenn ich das Gefühl habe, dass der Lesefluss dadurch besser wird, oder um Pausen zu generieren o.ä.
                Einen Hauptsatz finde ich auch auf alle Fälle besser, ja.

              • Victoria
                Victoria kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Da die Diskussion größer wurde, habe ich sie hier ausgelagert: http://wortkompass.de/forum/handwerk...oder-nebensatz.

              #8
              Ich benutze Inquits allgemein eher selten, aber wenn, brauche ich eine gewisse Abwechslung, sonst nervt es mich schnell. Dass man über "sagt" angeblich drüberliest, ohne es zu registrieren, kann ich nicht bestätigen, mir fällt es unangenehm auf. Ich benutze hauptsächlich gar nichts oder Hauptsätze dazwischen. Wenn der Textfluss es erfordert, weil zum Beispiel die wörtliche Rede sehr kurz ist, aber nicht alleine stehen kann, benutze ich zum Beispiel Inquits.
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                #9
                Wenn "sagte er/sie" repetitiv klingt, dann liegt das meistens nicht am Wort selbst, sondern an der sich wiederholenden Satzstruktur. Da helfen dann auch keine Ersatzwörter, wie Mona sehr schön aufgezeigt hat. Tatsächlich schießt man sich damit eher in den Fuß, wenn man es übertreibt. Damit outet man sich eher als Anfänger. Insbesondere bei solchen Späßen wie "grinste sie", aber auch sonst ist Vorsicht geboten. Wenn Figuren ständig brüllen, kichern, flüstern, keuchen, jauchzen oder schreien liest sich das ganze schnell wie ein verschriftlichtes Laientheater.

                Also mein Tipp: Redebegleitsätze im Zweifelsfall lieber simpel halten und so oft darauf verzichten, wie es geht.

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                • Milch
                  Milch kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Auf die Definition von Grinsen und Lächeln wäre ich nie gekommen.
                  Manches überliest man häufig, dazu gehört Lächeln, daher kann es auch häufiger vorkommen. Es ist ja eine an sich natürliche Reaktion. Lächeln ist ja etwas kleineres als die totale Freude, bei der totalen Freude gibt es sicherlich sehr eher individuelle Reaktionen.

                • Mona
                  Mona kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ich verwende grinsen und lächeln auch ganz gerne. Mein Prota ist eben häufig amüsiert ^^. Also eher so wie bei @Ankh: Grinsen als freche/belustigte/schadenfrohe Reaktion, lächeln als nette/distanziertere/freundliche (und manchmal auch implizit überhebliche ^^) Geste. Ich weiß nicht, ob da an allen Stellen eine Interaktion mit der Umgebung besser wäre, wenn ein kurzes "grinsen" die Emotionen schneller auf den Punkt bringt. Interagieren tun die Charaktere ja meistens trotzdem miteinander (sei es im Dialog oder in Form von Handlungen), aber es kann da trotzdem einen Unterschied machen, ob sie es mit ernster Miene tun, oder eben grinsend. Hmm.

                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Meines Wissens ist Lächeln das Auseinanderziehen von Mundwinkeln ohne Zähnezeigen. Beim Grinsen wird der Mund geöffnet, die Zähne gezeigt. Grinsen finde ich persönlich auch "bedrohlicher" oder zumindest sehr offensiv. Passt auf jeden Fall nicht zu schüchternen Charakteren. Meine persönliche Rangliste sieht so aus:

                  schmunzeln - lächeln - grinsen - feixen - grienen

                #10
                Ich finde diesen Tipp möglichst oft simpel "sagte" zu benutzen auch deswegen schwachsinnig, weil sagen, flüstern, schreien und brüllen nunmal völlig andere Dinge sind. Ein guter Autor kann das natürlich ohne Inquit verdeutlichen, aber wenn es an einer Stelle mit Inquit nunmal besser klingt und dann geflüstert oder geschrien wird, aber da einfach nur "sagte" steht ...
                Was man benutzen kann und wie oft, was zu oft, unnötig, zu ausgefallen oder schlicht falsch ist, sollte man wissen oder sich bemühen, es in sein Sprachgefühl zu integrieren. Immer "sagte" benutzen oder so oft wie möglich nach Alternativen zu suchen, ist beides Mist, den (fast*) nur Anfänger machen, die einen von beiden Tipps irgendwo gelesen haben. Genauso, wie Inquits immer wegzulassen oder immer Handlungen dazwischen zu stellen.

                *oder persönlicher Stil xD
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                  #11
                  Ich finde zu viele antwortete, grinste, hustete, usw. auch nicht gut. Aber Sätze mit "sagte" sind einfach komplett inhaltlos, weshalb ich sie so gut wie nie benutze. Das sind verschwendete Worte. Schlimmer wird es, wenn die Satzstruktur sich dabei auch noch wiederholt.

                  Aber bei Kinderbüchern kann das sehr gut funktionieren. In einem tiefen dunklen Wald zum Beispiel. Das ist ein Märchen. Da ist es sehr amüsant, wie stumpf es klingt.
                  "Quatsch", sagte Henriette-Rosalinde-Audora und trank ihre Schokolade aus.
                  "Wie bitte? Was sagst du?", fragte der Vater.
                  "Sie hat Quatsch gesagt", sagte die Mutter.
                  "Ach", machte der Vater.
                  "Ja, Quatsch", wiederholte Henriette-Rosalinde-Audora. [...]
                  http://www.buecher.de/shop/buecher-v...d_id/08295826/

                  Wie auch schon von Ankh gesagt, besser Handlungen einbringen. Ich habe fast aufegehört Beisätze zu schreiben und mache alles über Handlungen. Liest sich am flüssigsten und bringt dazu noch Informationen rüber.
                  Zuletzt geändert von Schneeregen; 27.10.2016, 19:32.

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                    #12
                    Was man benutzen kann und wie oft, was zu oft, unnötig, zu ausgefallen oder schlicht falsch ist, sollte man wissen oder sich bemühen, es in sein Sprachgefühl zu integrieren. Immer "sagte" benutzen oder so oft wie möglich nach Alternativen zu suchen, ist beides Mist, den (fast*) nur Anfänger machen, die einen von beiden Tipps irgendwo gelesen haben. Genauso, wie Inquits immer wegzulassen oder immer Handlungen dazwischen zu stellen.
                    Nun ja, die meisten Leute kommen nicht mit einem intuitiven Gefühl für Sprache auf die Welt. Guter Stil muss erlernt werden. Gerade Anfänger neigen dazu, besonders geschwollen oder gestellt zu schreiben, weil sie noch nicht verstanden haben, dass Sprache im Dienst der Geschichte steht, die man erzählen will, und nicht umgekehrt.
                    Ich bleibe dabei, im Zweifelsfall ist "sagte" besser als "gackern et al.". Es macht den Text nicht gerade aufregender, aber es erledigt den Job (dem Leser vermitteln, wer spricht) und fällt ansonsten nicht negativ auf.
                    Das andere Inquits manchmal trotzdem besser sind, ist klar. Wenn jemand schreit, dann schreit er halt. Wenn jemand flüstert, flüstert er.

                    Es hat aber auch nie jemand behauptet, dass man ausschließlich "sagen" benutzen darf.

                    Diese Übertreibungen werden da hineininterpretiert, meistens von Leuten, die Ratgeber und ihre Tipps und Regeln grundsätzlich ablehnen. Um diese Ablehnung zu rechtfertigen, kommt dann immer dieses Pseudo-Argument "nur so ist aber auch doof!". Egal um welches Thema es geht, irgendwann kommt immer jemand und muss sagen "Nur so ist aber auch doof!". Ja, "nur so" ist auch doof. "Nur so" hat aber niemals jemand verlangt oder geraten.

                    Solche "Regeln" wie "Lieber sagte statt einem ausgefallenen Verb" oder "Lieber Handlung statt Inquit" oder "Vermeide Adjektive" oder "Der erste Akt sollte zwischen 20-25% des Buches einnehmen." sind Orientierungshilfen für Leute, die das Handwerk erlernen wollen. Orientierungshilfen, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Mit einem "das solltest du wissen" ist jemandem, der es lernen möchte nicht geholfen. Solche Tipps hingegen können einem erst einmal eine Grundlage bieten, bevor man weit genug fortgeschritten ist, um ein Auge für solche Dinge zu entwickeln.

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                      #13
                      Wer schreibt liest auch (bis auf gewisse Ausnahmen). Dadurch entwickelt sich ein Sprachgefühl. Gut vielleicht liegt das auch an meinem universitären Umfeld, aber ich kenne keinen Anfänger, der es falsch macht, bis er einen schlauen Tipp liest und es übertreibt.

                      Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
                      dass Sprache im Dienst der Geschichte steht, die man erzählen will, und nicht umgekehrt.
                      Meinst du das Ernst? Tut mir leid, aber da muss ich entschieden widersprechen´, wir sind Schriftsteller keine Drehbuchautoren. Die Geschichte sollte nicht unter gestelzter Sprache leiden, klar, aber die Sprache ist unser Medium und daher wichtig nicht nur ein Instrument.

                      Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
                      Es hat aber auch nie jemand behauptet, dass man ausschließlich "sagen" benutzen darf. [...] sind Orientierungshilfen für Leute, die das Handwerk erlernen wollen. Orientierungshilfen, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
                      Tja sowohl Schrebratgeber als auch du formulieren das aber gerne so, als wäre dem eben doch so und behaupten dann, jeder wüsste, dass es nur eine Richtlinie wäre. Nein Anfänger wissen das nicht. Ich bin kein Anfänger, mir ist das klar. Könnte das also einfach ignorieren, aber ich finde es nunmal nicht gut, wenn Anfängern so ein Mist beigebracht wird (und so lange es nach "immer und nie anders" klingt, ist es Mist). Anfängern ist aber leider oft genug nicht klar, dass ihr nur eine Richtlinie meint.

                      Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
                      Mit einem "das solltest du wissen" ist jemandem, der es lernen möchte nicht geholfen. Solche Tipps hingegen können einem erst einmal eine Grundlage bieten, bevor man weit genug fortgeschritten ist, um ein Auge für solche Dinge zu entwickeln.
                      Wie gesagt, ich kenne nur Leute, die es wissen, sich aber von solchen Tipps verunsichern lassen. Wer viel liest und schreiben will, hat ein Gefühl für Sprache.


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                      • Schneeregen
                        Schneeregen kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Wahrscheinlich liegt es an deinem Umfeld. Gerade bei Leuten die viel lesen oder sich mit Literatur beschäftigen funktioniert das intuitiv besser. Andere haben halt gar keine Ahnung, was sie da tun und da helfen einfach solche Tipps, die beim genaueren betrachten natürlich nicht immer funktionieren.

                      #14
                      Zitat von Traummuschel Beitrag anzeigen


                      Meinst du das Ernst? Tut mir leid, aber da muss ich entschieden widersprechen´, wir sind Schriftsteller keine Drehbuchautoren. Die Geschichte sollte nicht unter gestelzter Sprache leiden, klar, aber die Sprache ist unser Medium und daher wichtig nicht nur ein Instrument.

                      Dennoch stellt man die Sprache in den Dienst der Geschichte, meist nicht umgekehrt. Man kann eine Kindergeschichte ja nicht im Stil eines Kant'schen Ergusses formulieren. Also, kann man, nur ... Und natürlich ist beim Geschichtenerzählen auf Papier die Sprache das einzige Instrument und von daher wichtig. Außer in Bilderbüchern.

                      Kommentar


                      • Traummuschel
                        Traummuschel kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Klar steht es in einem gewissen Grad im Dienst der Geschichte. Die Sprache muss zur Geschichte passen und diese vermitteln. Wichtig ist sie trotzdem.

                      #15
                      Meinst du das Ernst?
                      Natürlich meine ich das ernst. Sprache ist ein Vehikel um Gefühle und Gedanken zu übermitteln. Sie sollte dabei so unaufdringlich und unsichtbar sein, wie möglich. Sobald der Leser innehalten muss, um über die Worte an sich nachzudenken (weil der Satz zum Beispiel zu verklausuliert ist, oder er weil er mit den verwendeten Worten nichts anfangen kann), ist dieses Ziel verfehlt. Steht ein Satz einfach nur da, weil der Autor in so schön formuliert findet, ohne einen erzählerischen Mehrwert zu haben (keine Sorge, dazu gehören auch solche Dinge wie Atmosphäre), hat er das Ziel ebenfalls formuliert.
                      Wenn wir schon verschiedene Medien vergleichen: In einem stellt sich ein Schauspieler auch in den Dienst seiner Figur und der Geschichte. Er schauspielert nicht nur, um zu zeigen, wie toll er schauspielern kann. Wenn er das tut, wenn er seine Selbstdarstellung über die Geschichte stellt, dann hat das in etwa den selben Effekt, wie wenn ein Autor zeigen will, wie schön er schreiben kann.

                      Kommentar


                      • Milch
                        Milch kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Gibt es schön formulierte Sätze ohne Erzählwert? Schön heißt ja nicht verquast oder verklausuliert, sondern ungewöhnlich und auf den Punkt.

                      • Maggi
                        Maggi kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Schön liegt ja im Auge des Betrachters, aber ich will damit auf "Purple Prose" hinaus. Ein hübscher Satz für sich hat vermutlich noch einen Wert. Wenn da aber fünfzehn hübsche Sätze sind, die alle mehr oder weniger das selbe Aussagen, dann sind die Sätze an sich vielleicht kunstvoll formuliert, aber einen Mehrwert für die Geschichte haben sie nicht mehr.

                      • Victoria
                        Victoria kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Auch als Literaturwissenschaftler ist es möglich, die Zweckmäßigkeit der Textgattungen einzeln zu betrachen.
                        Jeder in diesem Forum, der mal gezeigt hat, was er schreibt, schreibt Unterhaltung. Und da ist die Sprache ein Instrument, um die Geschichte zu übermitteln. Aber auch in diesem Zusammenhang, muss die Instrumentalisierung nicht schlecht sein. Es gibt zweckmäßige und gleichzeitig wundervolle, kreative, ausdrucksstarke Instrumente.
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