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Wie viel Erklärung anderer Bände mögt bzw. erwartet ihr bei einer Buchreihe

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    Wie viel Erklärung anderer Bände mögt bzw. erwartet ihr bei einer Buchreihe

    Das Thema treibt mich schon eine Weile um, deswegen würde ich gerne wissen, wie ihr damit als Autoren umgeht bzw wie ihr es als Leser empfindet.

    Angenommen ihr lest eine Buchreihe. Die einzelnen Bände haben abgeschlossene Plots, aber die Reihe an sich stellt eine fortlaufende Handlung dar: Personen tauchen auf und Beziehungen entwickeln sich, Dinge passieren, sowohl im Kleinen als auch in der Welt an sich, Wissen, Posten und Gegenstände werden errungen oder verloren und so fort. Es ist daher durchaus sinnvoll, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, aber eben auch nicht zwingend.

    Manche Autoren schaffen es, dass man diese Wissenslücken nicht besonders spürt, wenn man mal einen Band überspringt, weil sie für den Plot allenfalls nebensächlich sind. Andere geben für wichtige Personen und Ereignisse in jedem Band einen kleinen Infodump, um den Nicht-chronologisch-Leser auf dem Laufenden zu halten. Andere schreiben einfach ihr Ding und wenn der Leser nicht mitkommt, ist es sein Problem.

    Im Moment stehe ich vor der Frage, wie ich das bei meinen Geschichten handhabe.

    Der erste Punkt fällt für mich aus, dazu sind die Ereignisse zu stark verknüpft. Beim zweiten habe ich Bedenken, dass es für die Leser, die chronologisch lesen, eher langweilig ist, alles nochmal vorgekaut zu bekommen. Geht mir jedenfalls so bei einer Reihe, die ich lese, und viel schlimmer noch, als ich tatsächlich mal einen Band übersprungen habe, haben mir diese Infodumps dessen Handlung gespoilert. Die letzte Alternative ist dann, dass die einzelnen Bände eben nicht für sich stehen können. Womit das Ganze dann eher zum Mehrteiler wird als zu einer Reihe, oder?

    Könnt ihr mir eure Gedanken dazu dalassen? Habt ihr gute Beispiele, wo das Problem für euch angenehm gelöst wurde? Oder schlechte Beispiele? Oder einfach nur Ideen, wie ihr es macht oder machen würdet und wie ihr es gerne lesen würdet?
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    #2
    Die Bücher meines aktuellen Projekts wird man eher nicht für sich stehend lesen können, daher wird dir meine Vorgehensweise wohl eher wenig helfen: Meine Charaktere erinnern sich in passenden Situationen an frühere Ereignisse. Nicht besonders oft oder ausschweifend, sondern manchmal in zwei, drei Sätzen, aber es genügt, um klarzumachen warum sie so handeln oder denken wie sie es tun.

    Mir ist folgende Möglichkeit für dich eingefallen: Am Anfang oder Ende (dann mit Hinweis vor Beginn) der Geschichte eine Art Glossar. Für jeden Charakter eine wenige Sätze lange Zusammenfassung, was er in den bisherigen Geschichten erlebt hat. Kann von Lesern die sie bereits kennen problemlos übersprungen werden, während die anderen dort benötigte Infos finden.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Hm, so ein Glossar oder auch eine Zusammenfassung wollte ich tatsächlich vermeiden, weil das dann auf jeden Fall spoilert. Es soll auf keinen Fall das Lesevergnügen beeinträchtigen, wenn der Leser dann nachträglich doch noch die vorherigen Geschichten lesen will. Eher nur neugierig darauf machen. Was ich durchaus hinkriegen würde, denke ich, aber ich habe eben auch die Befürchtung, dass zu viele Andeutungen dann die Stammleser nerven könnten.

    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
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      Das Glossar muss ja niemand lesen. Vor allem nicht, wenn es am Ende der Geschichte ist. Und besser als wiederholter Infodump ist es allemal.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Ich sehe das so: Entweder es ist nötig zu lesen, um die Geschichte zu verstehen, dann spoilere ich damit die andere. Oder es ist nicht nötig, dann kann ich's auch ganz weglassen. Ich sehe einfach das Problem, dass jemand das liest, weil er es braucht oder denkt, dass er es braucht, und dadurch den Spaß an der ersten Geschichte verliert. Wenn die zweite schlicht nicht lesbar ist ohne das Vorwissen, dann muss ich einfach damit leben, dass die einzelnen Bände nicht für sich allein stehen können.

    #3
    Meine Krimireihe besteht aus Einzelbänden mit einem abgeschlossenen Plot. Von dem Aspekt aus kann man sie in beliebiger Reihenfolge lesen.
    Daneben gibt es einen übergeordneten Plot, der es sinnvoll macht, die Bücher in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.

    Meine Figuren denken hin und wieder an alte Fälle. Für die wenigen, die nicht chronologisch lesen, ist das ein Anreiz, sich das Buch zu besorgen.
    Bspl.: Ermittlerin sitzt bei einer Befragung am Strand und erinnert sich daran, dass sie hier die Leiche eines Mordverdächtigen gefunden hat, und seitdem hier nicht mehr schwimmen geht. Viel mehr Infos gebe ich nicht raus. Ich erwähne nicht, um wen es sich handelt, wegen Spoilerns, oder die Details des Vorfalls.

    Beim übergeordneten Plot, der meist über drei Bände geht, sprenkle ich Infos in kleinen Dosen ein, die die Leser wieder auf den Stand bringen. Nicht so sehr diejenigen, die mit diesem Buch in die Reihe neu einsteigen, sondern die Leserinnen, die mein letztes Buch vor einem halben Jahr beendet haben, und sich nicht mehr an alle Details erinnern. Meine Leserinnen gehören zu den Vielleserinnen, da kommt es schon mal vor, Autoren oder Handlungen zu verwechseln.
    Bspl.: Untersuchungsrichter XY kam aus Rennes, um Brigadier YX zu befragen, der diesdasAnanas angestellt hatte. Sie war gespannt, in welche Richtung sich die Ermittlung entwickeln würde.


    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Oh ja, das ist ein guter Hinweis. ich denke, ich werde es auch eher so betrachten, dass die Infos zum Erinnerung auffrischen angelegt sind (spoilerfrei) als dass ich tatsächlich versuche, die durcheinander lesbar zu machen. Bei einer fortlaufenden Hintergrundhandlung sind die Leser hoffentlich sowieso geneigt, die Geschichten auch chronologisch zu lesen.

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Ankh

      Ich bekomme sehr selten die Rückmeldung, dass Leser irgendwo in der Reihe angefangen haben.
      Tatsächlich kenne ich nur einen, der bei Band drei angefangen hat, da er das Buch in einem Schrank auf dem Flur in seinem Hotel in Hurghada gefunden und mitgenommen hat. Hätte nicht gedacht, dass jemand Frankreichkrimis mit nach Ägypten nimmt.
      Do fahre ich nach Saint-Malo, vielleicht nehme ich ein paar Bücher mit und verteile sie in den Bücherschränken der Stadt.

      Je nachdem, wie die Weiterkauf- bzw. Weiterlese-Rate ist, kann man davon ausgehen, dass die vorherigen Bände gelesen wurden.

    #4
    Hmmm, ich kann dir da nur als Leserin sagen, wie ich es empfinde, da als Autorin ich damit keine Erfahrung habe.

    Normalerweise lese ich Reihen immer chronologisch, ganz gleich ob man diese auch durcheinander lesen könnte. Aber bei mir ist immer so die Sache, dass ich selten Bände in einer Reihe direkt hintereinander lese, besonders wenn das Buch in sich abgeschlossen ist. Meistens liegen mehrere Wochen, manchmal auch Monate dazwischen bis ich zum nächsten Band greife (oder der nächste Band ist schlicht noch nicht erschienen, kann ja auch passieren).
    Da finde ich es eigentlich immer ganz schön, wenn man auf ein früheres Ereignis eingeht, da noch mal kurz, aber nicht aufdringlich, zu erläutern, was da überhaupt geschehen ist (ebenso in die Handlung mit eingebaut, dass man das als Leser gar nicht bewusst mitbekommt). Mein Kopf ist wie ein Sieb, dass ich gerade auch mal Details vergesse.
    Wenn es ein Autor ist, der meint, dass das ja das Problem des Lesers ist, wenn er sich nicht an alles erinnern kann oder schlicht nicht chronologisch gelesen hat, dann bin ich diesem auch nicht böse. Einerseits hat er ja damit recht, andererseits fuchst man sich meistens eh irgendwie rein.

    Ich kenne das vor allem bei Krimi-Reihen. Da ist ja der Fall in dem Band abgeschlossen, aber die Ermittler entwickeln sich ja weiter. Ich denke da gerade an die "Women's Murder Club"-Reihe von James Patterson. Die Fälle in den einzelnen Büchern sind immer abgeschlossen und dennoch würde es keinen Sinn machen, diese Reihe durcheinander zu lesen, da sich gerade bei der Ermittlerin Lindsay Boxer viel bewegt, aber auch bei ihren Freundinnen, die ja meist auch maßgeblich an den Fällen beteiligt sind. Ich bin gar nicht mehr sicher, wie James Patterson das in seinen Büchern gemacht hat, aber wenn er auf frühere Ereignisse eingangen ist, dann recht subtil, weil Wiederholungen sind mir in den Büchern nicht aufgefallen, was aber auch am rasanten Stil im Allgemeinen geschuldet sein könnte. Zumindest hatte ich da nie Probleme mit Wissenslücken, auch wenn ich mal einen größeren Abstand zwischen den Bänden hatte.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Ich denke, dein Patterson-Beispiel kommt dem sehr nahe, was ich brauche. Vielleicht sollte ich da mal 1-2 lesen, um zu sehen, wie er das macht. Ich glaube, bei persönlichem Kram gelingt es mir ganz gut, das anzudeuten, ohne alles nochmal haarklein zu erzählen; schwierig finde ich vor allem, wenn da z. B. ein Antagonist nochmal auftaucht. Denn wenn man da versucht, den Leser auf Stand zu bringen, wie die Figuren zueinander stehen und warum, gerät man schnell ins spoilern.

    #5
    Wir haben mit unseren Kindern gerade eine sechsbändige Reihe beendet und vor allem im letzten Band bin ich vor lauter Wiederholungen/Anspielungen auf vorherige Ereignisse bald eingeschlafen. Sie waren viel zu detailliert und für den Plot des sechsten Bandes auch nur bedingt wichtig.
    Ich denke auch, dass vor allem Sparsamkeit und der richtige Fokus wichtig sind. Sagt sich natürlich leichter, als es am Ende in der Umsetzung ist.
    Vielleicht (bzw. hoffentlich) findest du einen Weg, eher mit den Aktionen deiner Figuren als durch Erklärungen ein wenig Licht ins Dunkel der Vergangenheit zu bringen.
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Welche Reihe war das denn? Ich denke, es ist sowieso eher unwahrscheinlich, dass jemand erst beim letzten Band einsteigt. Da würde ich nur die Dinge, die wirklich relevant für den aktuellen Plot sind, nochmal erwähnen.

      Sparsamkkeit, ja. Ich glaube, mein Problem im Moment ist, dass ich nicht weiß, ob die Info in dem Ausmaß, in dem ich sie vertretbar finde, ausreicht. Und das andere Problem ist, dass die meiste Info wohl ganz am Anfang fehlt, und da nimmt mir ein größerer Infodump dann zu sehr den Wind aus den Segeln.

    • magico
      magico kommentierte
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      Die Reihe war Die Duftapotheke von Anna Ruhe.

      Ich kann dein Problem absolut nachvollziehen, habe nur leider überhaupt keinen Ansatz, wie man so etwas galant lösen kann. Gerade bei einer so umfangreichen Geschichte mit so vielen handlungsrelevanten Figuren. Rückblenden oder breite Erklärungen sind wirklich doof und wie du schon schreibst, verlangsamen sie alles ungemein.
      Wahrscheinlich wirst du nicht drumherum kommen, deine "Versuche" irgendwann Testlesern zu geben, die dir mit Sicherheit sagen können, ob es zu viele, zu wenige oder zu plumpe Informationen sind.

    • zickzack
      zickzack kommentierte
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      So schlimm wird das noch bei "Die Duftapotheke"? o.O
      Ich habe ja auch Band 1-3 gelesen und da ist mir das schon aufgefallen, dass da gerne mal etwas mehr durchgekaut wird...
      Ja, das finde ich dann schwierig, wenn es zu viele Wiederholungen gibt. Es sollte da echt subtiler gelöst sein, aber das sagt sich einfacher, als es am Ende ist.

    #6
    Bei Reihenwerken, die wirklich chronologisch zu lesen sind, weil sie "der großen Quest" folgen, würde mir eine Art Glossar reichen, wo ich jedoch nur selten nachschlagen wollte - weil ich eigentlich hoffe, auch nach längeren Pausen mithilfe des Autors wieder in die Dynamik hineinzufinden. Bei Harry Potter hätte es mir allerdings möglicherweise geholfen, über Band 5 hinauszukommen.
    Nervtötend finde ich die Variante von Tad Williams, der einen bei Werken wie Otherland oder Shadowmarch mit den detailliertesten Exposés der vorangegangenen Bände belästigt und mit dadurch ein Grund wurde, weshalb ich epische Fantasy* garantiert nie wieder lese. Ich erwarte, dass der Autor sich wenigstens die Mühe machen kann, eine Zusammenfassung vorangegangener Bände zu verfassen, in der nicht jeder im Vorgänger umgefallene Tannenzapfen erwähnt wird, sondern der rote Faden herausgearbeitet ist.
    Aber das gilt nur für diese gigantischen Mehrteiler, die man nicht als Stand-alone lesen sollte und die zu komplexe Verwicklungen zu haben meinen. Wobei ich immer noch meine, dass man das in zwei oder drei hübsche rote Fäden aufdröseln können sollte, um dem treuen Lesy entgegenzukommen.

    Habe gerade meine Tochter gefragt, wie Derek Landy mit seiner Skulduggery Pleasant-Reihe das Problem löst, und sie meinte, der fasst den Vorgängerband in seiner für die neue Story relevanten Konsequenz zusammen, à la: "XY saß wegen Skulduggery im Knast und ist deswegen sauer und will Rache." An geeigneter Stelle.
    Das halte ich für alle Formen von aufeinander aufbauenden Storys eigentlich für die eleganteste Lösung. Detailarm und konzentriert auf die Relevanz für die neue Story. "Die unlauteren Methoden des Konzerns hatten schon vor sechs Monaten für gewaltig Abrieb an XYs Nerven gesorgt(, als dittundatt passierte)".

    Oder man zelebriert es:
    Einer meiner Lieblingsautoren unterbricht eine epische Schlachtszene in Band 4 (glaube ich) mit einer Fußnote, die sinngemäß lautete: "Wenn Sie hier der Handlung nur schwer folgen können, dann wahrscheinlich, weil Sie Band 2 und Band 3 nicht kennen, bitte kaufen Sie diese sofort und holen es nach". (Was natürlich total Quatsch ist; wer es bis zu dieser Szene geschafft hat, muss die Zusammenhänge verstanden haben oder Dinge einfach hinnehmen).
    Ansonsten hat dieser die Anfänge seiner Romane und Kurzgeschichten um einen bestimmten Protagonisten in etwas Formelhaftes umgewandelt, es wird sehr oft sein Haus beschrieben und er selbst als "necromancer of some infamy", oft mit einer Beschreibung seines miesen Charakters und seines Aussehens. Das geht aber imA nur, wenn es wirklich eine Reihe von mehr als fünf Geschichten ist.


    *Ausnahme: Autoren aus diesem einen Autorenforum, wie hieß es doch gleich ...

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Ich seh schon, wir haben da alle ungefähr die gleiche Meinung, bei mir hapert's nur an der Umsetzung Und ich schätze, die Frage, wie viel genug und wie viel zu viel ist, ist ggf. auch individuell.

      Ich glaube mich zu erinnern, dass die auch die Harry Dresden-Reihe von Jim Butcher gelesen hast. Die ist mir in dem Aspekt als eher negativ in Erinnerung geblieben (auch wenn ich sie sonst sehr mag), weil ich die Wiederholungen als eher nervig und teilweise spoilerig empfand. Es ist eine Sache zu erklären "X ist mein Bruder" weil's halt wichtig ist, um die Beziehung zu verstehen, aber eine andere, die ganze Vorgeschichte mit dieser Person nochmal zusammenzufassen, auch wenn sie nicht unbedingt relevant ist. "Wir haben gerade Streit wegen Sache X" ist wichtig, "wir hatten letztes Jahr Streit wegen Sache X und dann ist das passiert und jetzt ist alles wieder knorke" empfinde ich als etwas, das man dann auch einfach weglassen kann. Langer Rede kurzer Sinn, ist dir das auch negativ aufgefallen oder war dieses Level an Infos für dich okay?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ist mir durchaus negativ aufgefallen, aber erst mit der Zeit ... 😅 Klar, je mehr man kennt, desto auffälliger wird es.
      Ich glaube, wenn man schon mehr erzählen möchte über "damals", umso wichtiger ist es, dass es kurz, aber unterhaltend und mit dem Aktuellen verwoben geschrieben ist. Daran hapert es mE auch bei den Harry-Dresden-Sachen, aber auch bei vielen anderen, wo die Infos so lieblos wiederholt werden wie bei einer weiteren Umdrehung einer Waschmaschinentrommel.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Ich glaube, am Anfang hat es mich auch nicht so gestört bzw. ist mir aufgefallen. Aber wenn man dieselbe Erklärung dann zum zwölften Mal liest, denkt man schon "jaja, weiß ich doch!" Und dann als ich wirklich mal einen Band übersprungen hatte, hat mir die Erklärung auch nicht wirklich geholfen sondern nur Details aus dessen Showdown gespoilert.

    #7
    Ich musste bei „schlechtes Beispiel“ direkt an Walter Moers und sein Labyrinth der träumenden Bücher denken Ich mag ja die Mythenmetz'schen Abschweifungen und das alles. Aber Als er anfing, den kompletten Vorgänger-Roman nachzuerzählen und immer und immer wieder Dinge erklärt hat, die sich im vorherigen Band ereignet haben, war ich sehr schnell sehr genervt. Und dann habe ich angefangen, Passagen zu überfliegen bzw. zu überspringen.

    Wer es gut macht, ist Ben Aaronovitch in seiner Flüsse von London-Reihe. Ich hab, glaub ich, noch nie eine Reihe nicht-chronologisch gelesen. Daher kann ich nicht sagen, wie nachvollziehbar das alles ist, wenn man quereinsteigt. Aber als chronologisch-Leserin empfinde ich die Anspielungen auf vergangene Ereignisse als angenehm. Sie werden quasi in einem Nebensatz erwähnt, aber nicht lang und breit erklärt. Wer mehr erfahren will, kann die vorherigen Bücher lesen. Bisher genügte mir das immer, um mich an die vergangenen Ereignisse zu erinnern (und ggf. zu schmunzeln) oder sie in Bezug zur aktuellen Handlung zu setzen.

    Mir wäre es wichtig, nicht nachzuerzählen, was zuvor passiert ist. (Auch nicht als Puppentheater-Stück, Herr Moers! ) Das nervt mich sehr schnell – und nimmt nicht-chronologisch-Lesenden ggf. Dinge vorweg, die sie vielleicht lieber Spoilerfrei entdeckt hätten. Das sagt sich alles sehr leicht, wenn man das nicht selbst schreiben muss. Die Balance aus „nicht zu wenig“ und „nicht zu viel“ zu finden, ist die große Herausforderung. Persönlich bin ich aber eine Freundin von „lieber ein bisschen weniger und nur angedeutet/erwähnt, als ausgewalzt“.
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Oh ja, ich erinnere mich dunkel an endlose Ausführungen über Puppetismus, ohne dass die Handlung voranging XD Ich glaube, Moers wurde mit dem Buch auch nicht rechtzeitig fertig, sonst hätte es eventuell ein Lektor noch gekürzt ...

      Also für dich eher Andeutungen, die zum selber Nachlesen motivieren (oder ggf. Erinnerungen wachrufen) als Wissenslücken füllen?

    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Ja, so kann man das zusammenfassen Lieber Andeutungen, zum Erinnerungen wachrufen oder neugierig machen. Nur nicht zu viel wiederkäuen.
      Der einzige Fall, in dem ich ein Wiederkäuen tolerieren würde, ist dann, wenn gleichzeitig neue Perspektiven oder Sichtweisen eingebracht werden würden. Und wenn diese die aktuelle Handlung weiterbringen bzw. die vorangegangene Handlung in einem anderen Licht erscheinen lassen/diese weiter ausführen.

    • magico
      magico kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich finde, SaKi hat es (für mich) genau richtig erfasst: Ein Nebensatz oder eine Andeutung lassen erkennen, dass es etwas in der Vergangenheit gab, das mit dem Jetzt zu tun hat und wer das dann noch genauer erfahren möchte, sollte eben das vorangegangene Buch lesen.
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