Funktion von Inhaltswarnungen
Bei Triggerwarnungen oder Content Notes handelt es sich um die Benennung von sensiblen Themen, damit die Leser*innen selbst die Verantwortung ergreifen und sich entscheiden können, ob sie eine bestimmten Text (in einem bestimmten seelischen Verfassung) lesen wollen.
Begrifflichkeit
Heißt es jetzt nun Triggerwarnungen (TW) oder Content Notes (CN) oder Inhaltswarnungen oder Inhaltsangaben oder, oder, oder?
Ich finde auf die schnelle die Quellen nicht mehr, kann mich aber daran erinnern, dass mal eine Psychologin und eine psychologie Studentin gesagt haben, dass das Wort "Trigger" und "Warnung" per se schon triggern können, wodurch die Triggerwarnungen die Lesenden eher in eine angespannte Leseerwartung versetzen. Ich finde Inhaltswarnungen ganz okay – das ist auch meines Wissen das, was in den Büchern steht.
Grundlage der Warnungen
Es gibt bei Filmen und Spielen auch eine Alterfreigabe, eingeschätzt durch die gezeigten Inhalte. Natürlich ist das subjektiv, aber man hat ein ungefähres Gefühl dafür, welche Themen häufig triggern. Alles mit Gewalt (Krieg, Gewalt an Kindern, Frauen, Tieren, sexuelle Gewalt, körperlicher Missbrauch, psychischer Missbrauch, Selbstverletzendes Verhalten, Mobbing), Krankheiten (psychische Krankheiten, Störungen, Sucht, Drogen, Alkohol, Phobien Auslösendes …), Diskriminierung (Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit, …)
Eigentlich ist das ganz überschaubar. Meinungen wie "Soll ich jetzt etwas jeden Scheiß in die TW schreiben? Was kann ich denn dafür, dass jemand von grünen Gummibärchen getriggert wird?" dienen nur dazu, das Thema nicht ernst zu nehmen. Alle von uns können in etwa einschätzen, was grausam, gewaltätig, ängstigend, besorgniserregend oder ekelerregend ist.
Sind Warnungen genreabhäbhängig? Wie detailliert sollen die Warnungen sein?
In einem Thriller oder Dark Fantasy kommt oft Gewalt vor, in Liebesgeschichtenweniger gar nicht so unwenig. Dennoch bin ich der Meinung, dass man ungeachtet des Genres Inhaltswarnungen schreiben sollte. Auch wenn man grim & gritty liest, gibt es einen Unterschied zwischen:
Die konkrete Benennung der Inhaltswarnungen ist von Vorteil.
In meinem Fall ist es so,d ass ich "Benennung" immer lesen kann, explizite Beschreibungen tu ich mir nach Tagestimmung an, Dinge an Kindern gehen für mich gar nicht.
Umsetzung bzw. Spoilergefahr?
Um nicht zu spoilern, kann man die Inhaltsangaben ans Ende des Buches setzen. Dann schreibt man halt auf die Seite mit dem Impressum oder ins Vorwort, dass es hinten noch Warnungen gibt. Man kann auch auf den Umschlag schreiben, dass es Inhaltswarnungen gibt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt auch Autor*innen, die auf ihrer Website noch mal ganz genaue Inhaltsangaben schreiben, also nicht nur für das gesamte Buch, sondern pro Kapitel. (Das ist zum Beispiel praktisch, wenn im ganzen Roman kein Tod vorkommt, aber dann in einer Szene die Mutter der Hauptfigur an Krebs stirbt. Und ja, Krebs ist eine häufige Krankheit, von der Betroffene nicht immer lesen wollen. Aber Krebs eignet sich ja besonders bei Liebesromanen für ein bisschen Drama … 🙄)
Wer schreibt die Inhaltswarnungen?
Bisher sind es vor allen die Autor*innen selbst, die sich für Inhaltswarnungen entscheiden. Aber es gibt auch in Verlagen Meeting und auch Workshops, damit die Lektor*innen sensibilisierter für solche Themen sind. Es fehlt der Buchbranche an Personal, das sich damit auskennt; momentan wird es auf externe Sensitivity Reader ausgelagert.
Diese Thread heißt "Triggerwarnungen", deshalb bin ich davon ausgegangen, dass man bestimmte Schlagwörter erwartet, wenn man in diesen Thread klickt. Dennoch habe ich ein paar Wörter in die Spoilerfunktion gesetzt. Das ist eine individuelle, subjektive Entscheidung gewesen.
Wer hat die Verantwortung?
Meiner Meinung nach alle zusammen. Autor*innen sind für ihre Inhalte verantwortlich. Sie sind dafür verantwortlich, was sie in die Bevölkerung lassen. Verlage, Agenturen sind ebenfalls verantwortich, und ich wünsche es mir, dass die die Autor*innen unterstützen. Die Leser*innen sind für sich selbst verantwortlich. Aber um entscheiden zu können, was sie wann lesen wollen/können, werden Inhaltswarnungen benötigt. (Genauso wie auf Nahrungsmitteln die häufigen Allergene ausgezeichnet sind.)
Bei Triggerwarnungen oder Content Notes handelt es sich um die Benennung von sensiblen Themen, damit die Leser*innen selbst die Verantwortung ergreifen und sich entscheiden können, ob sie eine bestimmten Text (in einem bestimmten seelischen Verfassung) lesen wollen.
Begrifflichkeit
Heißt es jetzt nun Triggerwarnungen (TW) oder Content Notes (CN) oder Inhaltswarnungen oder Inhaltsangaben oder, oder, oder?
Ich finde auf die schnelle die Quellen nicht mehr, kann mich aber daran erinnern, dass mal eine Psychologin und eine psychologie Studentin gesagt haben, dass das Wort "Trigger" und "Warnung" per se schon triggern können, wodurch die Triggerwarnungen die Lesenden eher in eine angespannte Leseerwartung versetzen. Ich finde Inhaltswarnungen ganz okay – das ist auch meines Wissen das, was in den Büchern steht.
Grundlage der Warnungen
Es gibt bei Filmen und Spielen auch eine Alterfreigabe, eingeschätzt durch die gezeigten Inhalte. Natürlich ist das subjektiv, aber man hat ein ungefähres Gefühl dafür, welche Themen häufig triggern. Alles mit Gewalt (Krieg, Gewalt an Kindern, Frauen, Tieren, sexuelle Gewalt, körperlicher Missbrauch, psychischer Missbrauch, Selbstverletzendes Verhalten, Mobbing), Krankheiten (psychische Krankheiten, Störungen, Sucht, Drogen, Alkohol, Phobien Auslösendes …), Diskriminierung (Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit, …)
Eigentlich ist das ganz überschaubar. Meinungen wie "Soll ich jetzt etwas jeden Scheiß in die TW schreiben? Was kann ich denn dafür, dass jemand von grünen Gummibärchen getriggert wird?" dienen nur dazu, das Thema nicht ernst zu nehmen. Alle von uns können in etwa einschätzen, was grausam, gewaltätig, ängstigend, besorgniserregend oder ekelerregend ist.
Sind Warnungen genreabhäbhängig? Wie detailliert sollen die Warnungen sein?
In einem Thriller oder Dark Fantasy kommt oft Gewalt vor, in Liebesgeschichten
- Benennung von XY
- Explizite Beschreibung von XY
- XY an Kindern/Tieren/…
Die konkrete Benennung der Inhaltswarnungen ist von Vorteil.
In meinem Fall ist es so,d ass ich "Benennung" immer lesen kann, explizite Beschreibungen tu ich mir nach Tagestimmung an, Dinge an Kindern gehen für mich gar nicht.
Umsetzung bzw. Spoilergefahr?
Um nicht zu spoilern, kann man die Inhaltsangaben ans Ende des Buches setzen. Dann schreibt man halt auf die Seite mit dem Impressum oder ins Vorwort, dass es hinten noch Warnungen gibt. Man kann auch auf den Umschlag schreiben, dass es Inhaltswarnungen gibt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt auch Autor*innen, die auf ihrer Website noch mal ganz genaue Inhaltsangaben schreiben, also nicht nur für das gesamte Buch, sondern pro Kapitel. (Das ist zum Beispiel praktisch, wenn im ganzen Roman kein Tod vorkommt, aber dann in einer Szene die Mutter der Hauptfigur an Krebs stirbt. Und ja, Krebs ist eine häufige Krankheit, von der Betroffene nicht immer lesen wollen. Aber Krebs eignet sich ja besonders bei Liebesromanen für ein bisschen Drama … 🙄)
Wer schreibt die Inhaltswarnungen?
Bisher sind es vor allen die Autor*innen selbst, die sich für Inhaltswarnungen entscheiden. Aber es gibt auch in Verlagen Meeting und auch Workshops, damit die Lektor*innen sensibilisierter für solche Themen sind. Es fehlt der Buchbranche an Personal, das sich damit auskennt; momentan wird es auf externe Sensitivity Reader ausgelagert.
Diese Thread heißt "Triggerwarnungen", deshalb bin ich davon ausgegangen, dass man bestimmte Schlagwörter erwartet, wenn man in diesen Thread klickt. Dennoch habe ich ein paar Wörter in die Spoilerfunktion gesetzt. Das ist eine individuelle, subjektive Entscheidung gewesen.
Wer hat die Verantwortung?
Meiner Meinung nach alle zusammen. Autor*innen sind für ihre Inhalte verantwortlich. Sie sind dafür verantwortlich, was sie in die Bevölkerung lassen. Verlage, Agenturen sind ebenfalls verantwortich, und ich wünsche es mir, dass die die Autor*innen unterstützen. Die Leser*innen sind für sich selbst verantwortlich. Aber um entscheiden zu können, was sie wann lesen wollen/können, werden Inhaltswarnungen benötigt. (Genauso wie auf Nahrungsmitteln die häufigen Allergene ausgezeichnet sind.)
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