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Was ist gute Kritik?

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    #16
    Gute Kritik lässt mich meine eigenen Fehler erkennen. Klingt simpel, aber das ist nicht immer so einfach. Vieles ist subjektiv, anderes dagegen nicht diskutabel. Ich nehme mir jede Kritik zu Herzen und überlege genau, ob diese Änderung für meine Geschichte Sinn macht oder nicht. Man kennt seine Story selbst am besten, aber selten die eigenen Fehler. Gute Kritik hilft mir, eben diese Fehler zu realisieren, sodass ich denke: Vollkommen richtig, genauso ist es, das muss ich ändern. Ich würde also sagen, gute Kritik ist für mich immer ein Augenöffner. Bei meinem ersten Projekt hatte eine Schreibfreundin einen Kritikpunkt, der mich dazu gebracht hat, das Projekt auf Eis zu legen. Nicht, weil alles schlecht war, sondern weil dieser Punkt sich nicht durch simple Überarbeitung ausmerzen ließ. Demotiviert hat es mich nicht wirklich arg, ich hab daraufhin ein völlig neues Projekt begonnen und wollte alles besser machen. Das hat laut meiner Schreibfreundin auch geklappt, und ich bin wirklich froh, dass ich es so gemacht habe. Mir ist einfach klar geworden, dass dieser Kritikpunkt ein absoluter gamechanger war, und da ich mich auch stilistisch während der Arbeit am ersten Projekt verbessert habe, wollte ich keine Komplettüberarbeitung, sondern etwas Neues, das sich vermutlich noch besser vermarkten lässt. Mich motiviert Kritik immer ungemein, weil ich es immer noch besser machen will.

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      #17

      Was empfindet ihr als gute bzw. nutzbare Kritik?
      Ehrliche, höflich formulierte, konstruktive Kritik von jemandem, der sich ernsthaft mit meinem Text auseinandergesetzt hat. Ich brauche Begründungen, gerne veranschaulichende Beispiele, um die Kritk nachvollziehen und umsetzen zu können. Präzision ist ein gutes Stichwort. Wenn mir allgemein zu einer Szene/Kapitel gesagt wird, Spannung oder Gedanken des Protas fehlen, dann brauche ich es genauer am Text, welche Stellen vom Timing her. Weil für mich scheint es ja passend gewesen zu sein, ansonsten hätte ich es nicht so geschrieben. Deshalb brauche ich es sehr präzise, wo ich noch etwas einbauen/rausnehmen muss. Ich sehe es ansonsten nicht.

      Grundsätzlich ist es so, wenn ich spüre, dass sich derjenige zum Wohlwollen, im Sinne einer Verbesserung meines Textes, ausgetobt hat, dann kann die Kritik noch so vernichtend sein (á la schreib es neu), dann ist es vollkommen in Ordnung.

      Habt Ihr schon einmal persönliche Erfahrung mit Kritik gemacht, die euch demotiviert oder vielleicht sogar verletzt hat? Wenn ja, weshalb?
      Was ich grundsätzlich nicht in Ordnung finde, sind beißend sarkastische Kommentare. Die helfen mir nicht im Geringsten weiter. Ich weiß natürlich, dass dem Leser etwas nicht gefallen hat, aber was konkret geändert werden müsste oder woran es hapert, wird mir dadurch keineswegs vor Augen geführt. Das empfinde ich nur als Runterputzen, also das Gegenteil von der konstruktiven Verbesserung meines Textes.
      Demotivieren lasse ich mich von so etwas jedoch nicht, eher kann ich diese Person nicht als eloquenten Kritiker wahrnehmen.

      Was konntet Ihr für Euch aus den Kritiken ziehen? Ist Euch bspw. mal ein Satz eines Testlesers unter die Augen gekommen und hat diese geöffnet?
      Ich kann immer wieder Gutes aus den Kritiken ziehen. Allerdings bin ich der Meinung, dass man einen gewissen Abstand zum Text braucht, um tiefgreifende Kritik wirklich annehmen zu können. Deshalb lasse ich gerne eine Weile nach der Rückmeldung verstreichen, um objektiver herangehen zu können. Dann fällt es mir leichter, die kritisierten Punkte ebenfalls wahrzunehmen und meistens sehe ich es dann schon von selbst - mir fallen dann sprichwörtlich die Schuppen von den Augen.

      Wie kritisiert ihr selbst?
      Ehrlich, aber wohlwollend (nicht zu verwechseln mit nachsichtig!). Ich denke, man bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man freundlich ist. Das kann man nämlich auch sein, wenn man schonungslos ehrlich ist. In diesem Sinne merke ich auch an was mir positiv auffällt.

      Wie wünscht ihr Euch Kritik?
      So wie ich die erste Frage beantwortet habe.

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        #18
        @Maggi,

        Wie denn dann? Nur "zu auschweifend" ist dir nicht genau genug, aber eine Satz-für-Satz-analyse ist dir dann wieder zu genau. Kannst du mal an einem Beispiel erklären, wie es sein muss, damit es dir hilft?
        Mit Satz-für-Satz-Analyse meine ich die Versteifung auf einzelne Wörter. Früher habe ich Wert darauf gelegt, aber dann hatte ich zwei Probeleserinnen, die mir sehr viel auf Stilebene angemerkt haben und plötzlich waren ganz passable Szenen so holprig, dass selbst ich nicht mehr flüssig durch die Sätze kam.
        Wenn es z.B. um einen Dialog geht, dann hilft es mir, wenn die Stellen markiert werden, wo sich die Argumente wiederholen, wo der Inhalt verwässert und mehr auf den Punkt gebracht werden könnte, usw. Wenn jemand einfach nur sagt, dass es langweilig wird, dann kann ich das häufig schwer zuordnen. Insbesondere fällt es mir schwer, mich in den Leser hineinzuversetzen und zu verstehen, was er vielleicht schon bei der ersten Andeutung begriffen hat.
        Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

        So nah, so fern.

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