Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Charakterbeschreibungen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Maggi Weil man hierfür einen externen Erzähler braucht. Hat man den, dann ist das kein Problem. Da kann man alle Infos in nem Tell verpacken und gut ist.
    Wenn man allerdings versucht seinen inneren Erzähler zu bewahren, dann stößt man plötzlich an Grenzen. Weil der Erzähler wird nicht anfangen sein Aussehen zu beschreiben, sondern was er sieht. Deshalb gibt es diese ganzen dämlichen Spiegelszenen, weil man sich bei der Form der Erzählung anders behelfen muss.
    Man kann bestimmt mit einem externen Erzähler beginnen und dann erst in den Charalter springen. Kommt auf die Stimmung an, die man erzeugen möchte.

    Aber wenn man direkt in die Szene einsteigt dann bleibt einem nur die Option schnell eine charakteristische Beschreibung irgendwo reinwerfen damit der Leser zufrieden ist.
    Ich hab dafür auch noch keinen besseren Weg gefunden als unauffällig Infos in der Handlung zu verstecken. Wenn sich z.B. jemand durchs Haar fährt ist die Haarfarbe dabei ziemlich egal. Kommt dann natürlich trotzdem rein, damit man einen Grund hatte eine Beschreibung einzubauen.


    Kommentar


    • Julestrel
      Julestrel kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Wenn es um den PoV geht, stimme ich Schneeregen zu. Wenn der PoV eine andere Person beschreibt, kann so ein "Zac hatte lockiges, braunes Haar und Sommersprossen auf der Nase" durchaus passen.

    #17
    Ich finde, man muss halt aufpassen, was man beim PoV beschreibt. Die eigene Stimme nehme ich keinem Autor ab. Wenn ich mit jemandem rede, dann habe ich noch nie gedacht: "Boah, was für eine raue, volltönende Stimme." Ich rede. Punkt. (Und wenn ich mich auf einer Aufnahme höre, ist meine Stimme mir fremd - daher kann man seine Stimme ohnehin nicht richtig beschreiben.)

    Selbiges mit meinen Augen. Ich schaue Leute nicht an und denke: "Ich fixiere die jetzt mit meinen in der Sonne strahlenden Augen." Genau genommen habe ich keine Ahnung, ob sie in diesem Moment strahlen oder nicht eher grau aussehen.

    Stirnrunzeln, Lächeln, Augenbraue heben kann ich zwar ebenfalls nicht sehen, ist aber eine bewusste Handlung, die ich spüre. Kann ergo beschrieben werden.

    Die erwähnten Narben können nicht gesehen werden, sind aber herausragende Merkmale, derer sich der PoV sicherlich bewusst ist. Allerdings müssen sie dementsprechend in der Beschreibung auftauchen. Ich finde, Julestrel hat das sehr deutlich gemacht, wo der Unterschied zwischen ihrem und Daves Beispiel war.
    Das sind Nuancen, aber meiner Meinung nach sollte man auf die Einhaltung achten, um im Charakter zu bleiben.

    Körperteile, die man selbst vor Augen hat, kann man auch etwas platt beschreiben. In "Wolfsblut" ist irgendwo am Anfang eine Passage, wo der Mann seine Hände beobachtet und genau beschreibt. Das ist glaubhaft, weil er sie sehen kann. Aber wenn jemand sein Gesicht beschreibt, nehme ich es ihm einfach nicht ab.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

    Kommentar


      #18
      Zitat von Schneeregen Beitrag anzeigen
      Maggi Weil der Erzähler wird nicht anfangen sein Aussehen zu beschreiben, sondern was er sieht. Deshalb gibt es diese ganzen dämlichen Spiegelszenen, weil man sich bei der Form der Erzählung anders behelfen muss.
      Statt einem Spiegel kann man manchmal auch eine andere Figur benutzen:

      Sie musterte mich kritisch von oben bis unten und schüttelte dann den Kopf. "Die Farbe passt nicht zu deinen blonden Haaren."

      Ich finde, es klingt normaler, wenn jemand anderes sowas sagt. Natürlich muss man sich dann zurückhalten und nicht ewig weitermachen mit ... und der Lidschatten nicht zu deinen großen braunen Augen und deine Stupsnase könnte ein bisschen mehr Puder vertragen, während deine langen, schlanken Beine in der Strumpfhose ganz toll aussehen.


      Ich hab dafür auch noch keinen besseren Weg gefunden als unauffällig Infos in der Handlung zu verstecken. Wenn sich z.B. jemand durchs Haar fährt ist die Haarfarbe dabei ziemlich egal. Kommt dann natürlich trotzdem rein, damit man einen Grund hatte eine Beschreibung einzubauen.
      Gerade das mag ich gar nicht. Dann hab ich lieber keine Ahnung, welche Haarfarbe der Prota hat, also so ein offensichtlich verstecktes "ich fuhr mir durch die braunen Locken." WEN interessiert, welche Farbe die Locken haben, durch die er sich fährt? Den POV sicher nicht, und wahrscheinlich auch sonst keine Sau in seiner Nähe. Locken selbst ist noch okay, weil es sich nunmal anders anfühlt, durch Locken zu fahren als durch glattes Haar oder über einen Crewcut.

      Poems are never finished.
      Just abandoned.

      Kommentar


        #19
        Zitat von Maggi Beitrag anzeigen

        Das schließt sich doch nicht aus?

        Ich verstehe nicht, warum wir uns ausgerechnet bei Figuren immer so verbiegen um die unbedingt irgendwie "erzählerisch" zu beschreiben. Bei allen anderen Dingen sagen wir doch auch einfach wie sie sind. Wenn "Zac lebte in einem Haus aus der Kolonialzeit mit großer Veranda" schreiben können, warum können wir dann nicht auch "Zac hatte lockiges, braunes Haar und Sommersprossen auf der Nase" schreiben? Warum müssen wir das dann in "Zac fuhr sich durch seine braunen Locken" verstecken.
        Ich werd's nie verstehen und es gefällt mir auch nicht.
        Sicherlich kann beides zusammengehen, aber das Aussehen einer Figur ist mir nicht so wichtig.
        Mit Erzählerisch meine ich nicht szenisch, sondern das man mehr beschreibt, als man sieht. Vielleicht sollte man erwähnen, dass er seine schwarzen Haare immer gehasst hatte. Oder dass er wegen seiner Haarfarbe in Kindertagen immer Pumuckl genannt wurde.

        Kommentar


          #20
          Ich mag es auch nicht, wenn so Beschreibungen kommen wie "ich fuhr mir durch die braunen Locken". Wenn ich durch meine Haare fahre, hat es einen Sinn wie z.B. die Haare aus dem Gesicht zu bekommen und dabei denke ich weder an Farbe noch Struktur. Ich weiß aber, dass diese Art von PoV-Beschreibungen sehr beliebt sind, aber für mich fühlen sie sich wie ein Perspektivenbruch an.

          Es ist halt auch immer die Frage, was wirklich wichtig ist und ob man das unbedingt in den Text bekommen muss. Ich habe PoVs, die haben praktisch gar keine Beschreibung, bis jetzt hat es niemand gestört. Andere haben mehr Beschreibung, aber da hat es in den Text gepasst und ich brauchte keine Verrenkungen wie Spiegel oder einen kommentierenten Gegenüber
          »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

          Kommentar


            #21
            Ich merk schon ... für mein aktuelles Lyr-Projekt brauch ich definitiv Probeleser

            Kommentar


              #22
              Ab der hälfte meines aktuellen Projektes, wird der PoV auf einen Tonalisten, einem Geräusch spezialisten, mit Spezialisierung auf Stimmen gewechselt. Er trifft auf meinen vorherigen PoV und analyisiert, aus einer Zwangsstörung heraus direkt seine Stimme. Was ich natürlich auch schreibe. Als Stimme habe ich mir die des Glatzkopfes, in diesem Video ausgesucht: https://youtu.be/0vVZ4B1Tvc0?t=2m4s Wie würdet ihr diese Stimme beschreiben? Suche da input nach guten Beschreibungen, weil ich Stimmen vorher nie beschrieben habe.

              Kommentar


              • Ankh
                Ankh kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich finde die Stimme jetzt nicht gerade besonders markant. "Rau, monoton, voll" wären jetzt so Stichworte, die mir dazu einfallen.

              #23
              Es kommt meiner Meinung nach eben stark auf den Zusammenhang an. Ich hab manchmal solche verpönten Spiegelszenen, beispielsweise bevor meine Figur auf ein sehr wichtiges Date geht, oder auf einen Ball oder vor dem ersten Schultag in einer neuen Stadt. Eben Situationen, in denen ich es ganz natürlich finde, auch sehr viel Wert auf das Äußere zu legen. Da gehe ich dann auch auf das Aussehen der Figur ein, nicht nur auf ihr Outfit, weil ich alles aufeinander abstimme, so stehe ich allerdings auch selbst vor dem Spiegel xD
              Stimmenbeschreibungen habe ich öfter, zumindest über männliche Stimmen, genauso wie Gerüche. In einer Liebesgeschichte gehört sowas für mich dazu.
              New posts every Monday, Wednesday, Friday and Sunday:
              https://catholifire.wordpress.com/
              Holiness within your reach

              Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)

              Kommentar

              Lädt...
              X
              Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung