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    #16
    Also wenn eine meiner Kurzgeschichten als Inspiration für einen Film dienen sollte - Hollywood, mach draus, was Du willst. Ich fände das sogar sehr spannend zu sehen, wie jemand den Faden weiterspinnt und was für ein Drehbuch daraus entsteht.

    Bei meinen beiden Romanprojekten... hm. Also bei dem historischen Roman wäre es mir auch ziemlich egal. Zu dem habe ich aber im Moment innerlich eine deutliche Distanz, weil er eben so als Rohfassung in der Schublade liegt und ich aktuell auf die Überarbeitung keine Lust habe. Eine der Hauptfiguren ist entstellt, da fände ich es vermutlich schade, wenn sie für den Bildschirm zu hübsch gemacht würde - ansonsten wäre es mir echt egal. Hauptsache, die Kohle stimmt.
    Bei dem anderen Roman geht es mir aber wie Dodo. Da würde ich ausrasten, wenn die Figuren anders besetzt würden, als ich sie mir vorstelle. Kleine Änderungen in der Story könnte ich verschmerzen, weil ein Drehbuch nunmal anders funktioniert als ein Roman. Aber die große Entwicklung muss gleich bleiben. Das Veto-Recht, das Zwielicht eingefordert hat, will ich auch.

    Allerdings zeigt ja der von Ankh verlinkte Spiegel-Artikel, dass das mit dem Mitspracherecht des Autors so eine Sache ist... Ich glaube, als Produzent würde ich das so sehen: Autor kriegt im Vertrag alles mögliche zugesichert, dann machen wir doch, was wir für richtig halten, produzieren damit einen echten Blockbuster und richtig Reibach - und vom Gewinn kann man dann den Autor locker ausbezahlen, falls der doch aufmucken und klagen sollte.

    Filme werden nunmal für ein anderes Publikum geschaffen als Bücher. Eine werksgetreue Literaturverfilmung, die genau die Wünsche des Autors umsetzt, würde wahrscheinlich nur in kleinen Programmkinos Zuschauer finden. Nur selten sind ein Autor und sein Werk so unglaublich bekannt und beliebt (Tolkien, Martin, Rowling), das die Fans seiner Bücher scharenweise ins Kino pilgern.
    Always avoid alliteration.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Soviel ich weiß hat aber Rowling zumindest hart dafür gekämpft, Einfluss auf die Filmumsetzung zu haben. Und Martin schreibt ja offenbar mit an den Drehbüchern oder gibt zumindest die grobe Handlng vor.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Da musste JKR mit Sicherheit sehr hart dafür kämpfen. Aber sie hatte halt auch schon die entsprechende Fan-Base und den damit verbundenen Einfluss, um sich durchsetzen zu können - wenn sie auf ihrer Homepage geschrieben hätte "Schaut den Film nicht an", dann wären die Potter-Verfilmungen Flops geworden.
      Und bei Martin ist es ähnlich - auch der hatte schon so viele Fans, dass er Forderungen stellen konnte, die ein Autor sonst nicht durchbringen würde. Wobei er ja inzwischen vom Erfolg der Serie überrollt wird und im Umkehrschluss versprochen hat, dass er sich beim Schreiben (in einigen wenigen Neben-Details) der Serie anpassen wird. Falls er die Bücher jemals zu Ende schreibt.^^

    #17
    Schlimmer als einen verhunzten Film fände ich es, wenn sie meine Geschichte ordentlich verändern und hinterher behaupten alle, der Film sei viel besser als das Buch.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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    • Gast-Avatar
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      Ankh - Und was am aller schlimmsten ist: Die unzähligen Charaktere haben 3 Überlänge-Filme Zeit sich zu entwickeln, aber ... nix passiert.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      magico, Die Optik der Zwerge fand ich gar nicht so schlecht. Wie Ankh, sagte: individueller, als sie im Buch rüberkommen. Und gut fand ich auch, dass sie zumindest zum Teil jung aussehen, denn das sind sie auch im Buch. Wenn auch Thorin ein bisschen zu sexy rüberkam.
      Mich haben auch vor allem die Liebesgeschichte und der Auftritt von Legolas gestört. (Der doch auch deutlich moppeliger war als in den HdR-Filmen... ) Und zum Beispiel den Kampf mit Smaug fand ich sowas von unnötig. Eh völlig lächerlich, dass die ganzen Apperaturen, die sie dafür genutzt haben, nach Ewigkeiten ohne Wartung einfach so prima funktionierten...*augenroll*
      "Hollywood" halt würde ich aber gar nicht sagen. Hollywood macht auch gute Sachen. Die HdR-Filme fand ich gut, bis auch wenige, einzelne Szenen. Es war einfach nur diese Attitüde von wegen: "Jetzt haben wir das Merchandising von HdR wirklich komplett ausgenutzt - hey, lasst uns doch das gleiche mit dem Hobbit machen. Wenn wir den auch auf drei Teile strecken, dann können wir das sogar 3x machen."

    • Gast-Avatar
      Gast kommentierte
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      Alys II. - Individuelle Optik, aber austauschbare Charaktere. Ich weiß nicht, was da besser ist.

    #18
    Schwierige Frage ...

    Ich glaube, ich würde auf einiges an Mitspracherecht verzichten, wenn dafür die Qualität brauchbar wäre, d.h. keine Faschingskostüme oder Special Effects wie vor zehn Jahren Genaus beim Casting: lieber gute Schauspieler als irgendjemand, der meinen sowieso nur vagen Vorstellung der Figur entspricht.

    Generell finde ich es bei Buchverfilmungen gut, wenn etwas Eigenständiges geschaffen wird. Man kann ein Buch meist eh nicht 1:1 verfilmen, aber wenn man aus Grundidee und Charakteren etwas Neues erschafft wird das ziemlich sicher besser, wie wenn man sich halblebig am Buch entlang hangelt.

    Und ich glaube, ich würde einer Verfilmung absagen, wenn nicht von vornherein eine Chance besteht, dass es was Brauchbares werden könnte
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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    • Gast-Avatar
      Gast kommentierte
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      Kennst Du "Harry Potter und der Feuerkelch"? Das Buch und den Film? Steve Knowles, der Drehbuchautor, stand vor der Herausforderung, ein dickes Buch in ein Drehbuch zu verwandeln. Er sah sich alle Kapitel an, strich hier und da was zusammen, ergänzte hier und da etwas, und der Hauptstrang (das trimagische Turnier mit der Wiederkehr von Lord Voldemort) war geboren. Die BELFER-Sache von Hermine, die Elfe Winky, wurden nicht erwähnt, und die Quidditch-Meisterschaft wurden gekürzt, ebenso die Szenen rund um den Weihnachtsball (wo Hagrid sich als Halbriese outet. Trotzdem wurde der Film über zwei Stunden lang. Stell Dir vor, Knowles hätte alles genommen?

    #19
    Während ein Romanautor alles ausführlich beschreiben kann (Gedanken, Schauplätze, Gefühle, etc.) muss ein Drehbuchautor sich auf das Wesentliche konzentrieren. Und er muss durch Dialog, Gestik, Mimik und Handlung die Geschichte erzählen. Ein Beispiel:

    Roman:

    Gerlinde legte den Lauf ihrer Waffe auf die Stirn des Verräters Georg. Als sie den Hahn spannte, und das leise klicken des Abzugs hörte, erinnerte sie sich an den ersten Kuss mit Georg, an die gemeinsamen Nächte, und den fantastischen Sex, den sie mit ihm hatte. Sie zögerte. Warum soll ich ihn erschießen, dachte sie? Wird mein Kind dadurch lebendig? Sie entsicherte ihre Waffe, und sah, wie Georg erleichter aufatmete, als sie ihre Waffe in den Holster zurück steckte.

    Drehbuch:

    GERLINDE (40) richtet den Lauf der Waffe auf GEORG (42). Schweiß rinnt von seinem Gesicht. Sie spannt den Abzugshahn. Ein leises KLICKEN ist zu HÖREN. Sie zögert.
    Vor ihrem geistigen Auge (Synonym für Einblendung/Überblendung) sieht sie, wie Georg und sie sich küssen, sieht, wie beide sich lieben, sieht, wie Georg ihren Sohn tötet.. Gerlinde entsichert die Waffe, und steckt sie in den Holster zurück. Georg atmet erleichtert auf.

    Zudem ist das Problem, vor allem bei dicken Büchern, den Hauptstrang herauszuarbeiten, und Nebenstränge, außer, sie tangieren entscheidend den Hauptstrang, unerwähnt zu lassen.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      In deinem Besipiel ist die filmische Umsetzung doch sehr nah am Original. Meine Frage bezog sich eher darauf, wie du es finden würdest, wenn ein Drehbuchautor (oder, wenn du Drehbücher schreibst, ein Produzent) aus dem toten Kind einfach einen schiefgegangenen Drogendeal macht. Sich also inhaltlich weit von deiner Vorlage entfernt.

    • Gast-Avatar
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      Das ist mir tatsächlich schon passiert! Ich hatte das Drehbuch "Ein Kind der Schande" bei ARD degeto und ARTE angeboten, weil ich dachte, nur sie könnten das Thema umsetzen. Von der ARD bekam ich einen Formbrief mit Absage, Arte war daran interessiert, wollte aber, dass ich alles so umschreibe, dass die Franzosen in der Zeit von 1941 bis 1955, wo das Drehbuch teilweise spielt, besser wegkommen. Aber das würde den Aussagen Betroffener widersprechen, die ihre Erlebnisse in einem Buch schilderten. Ich bot an, die "bösen" Franzosen dahingehend besser darzustellen, dass ich ihre Motive offenlegte. Eine Nonne, die das Kind halb tot schlug, weil sie von deutschen Soldaten vergewaltigt wurde; ein Bauer, der das Kind hungern und verwahrlosen lässt, weil Deutsche ihm alles wegnahmen, und den Sohn als Fremdarbeiter nach Deutschland schickten, wo er starb. Und die eigene Mutter, die das Kind ablehnte, weil sie nach der Befreiung von den Deutschen durch die eigenen Landsleute gedemütigt wurde. Arte wollte das nicht, und so zog ich mein Drehbuch zurück.

    #20
    Also, ich würde mich rechtlich absichern wollen, dass nichts ohne meine Zustimmung geht. Allerdings würde ich wahrscheinlich den meisten Dingen zustimmen, da Film eben anders funktioniert. Mir wäre wichtig, dass die Prämisse erhalten bleibt, die Charaktere und ihre Beziehungen in ihren Grundzügen gleich bleiben und dass Schauspieler und Setting nicht unbedingt sind, wie im Buch, aber zum Stoff, so wie ich es mir gedacht habe, passen.
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