Anfang letztes Woche gab es eine Diskussion um ein das Marketing von Fitzeks Roman Der Insasse. Damit sich die Vorableser gruseln, werden diese zum Lesen in eine Irrenanstalt gesperrt. Ich glaub, handelte sich um eine forensische Psychiatrie (dieselbe, in der der Roman auch spielt). Ich kenne mich nicht mit Psychiatrien aus, aber das Bild, das durch den Titel (handelt es sich – weil es Straftäter sind – um Insassen oder eher um Patienten?), Klappentext und Marketing-Gag reproduziert wird, erinnert mich an Psychiatrien aus dem letzten Jahrhundert … oder aus Horrorfilmen oder Videospielen.
Für mich hat es einen schlechten Nachgeschmack, auch wenn es ein Thriller ist. Ich sehe es aber auch sehr kritisch, wenn über man über Minderheiten schreibt (sei es ethnisch, sozial, religiös oder sexuell …), da man bei Unachtsamkeit in die -ismus-Schiene rutschen kann. Ich hab das Gefühl, dass in den letzten Jahren offener über people of colors geschrieben wird, aber Ableismus steckt unbemerkt in Romanen drin. (Vielleicht lese ich auch nur die "falschen" Romane.)
Was denkt ihr dazu? Inwiefern sollte man die Lesererwartungen bedienen, inwiefern entgegenarbeiten? Inwiefern schränkt es eure Freiheit als Autor ein? Was das Gefühl von Einschränkung angeht, hat eine Autorin darüber berichtet. Ist es ein Verlust, wenn man auf Themen/Worte/Ideen "verzichten muss"? (Letztens hatte ich auch eine Diskussion über "Jedem das Seine" verfolgt.)
Ich kann ihre Position verstehen, und dennoch denke ich, dass in unserem fortschrittlichen 2018 immer noch viel zu viele Menschen übergangen werden. Die Insassen von Klapsmühlen zum Beispiel. Wo ist für euch die Grenze zwischen Achtsamkeit und Einschränkung?
Für mich hat es einen schlechten Nachgeschmack, auch wenn es ein Thriller ist. Ich sehe es aber auch sehr kritisch, wenn über man über Minderheiten schreibt (sei es ethnisch, sozial, religiös oder sexuell …), da man bei Unachtsamkeit in die -ismus-Schiene rutschen kann. Ich hab das Gefühl, dass in den letzten Jahren offener über people of colors geschrieben wird, aber Ableismus steckt unbemerkt in Romanen drin. (Vielleicht lese ich auch nur die "falschen" Romane.)
Was denkt ihr dazu? Inwiefern sollte man die Lesererwartungen bedienen, inwiefern entgegenarbeiten? Inwiefern schränkt es eure Freiheit als Autor ein? Was das Gefühl von Einschränkung angeht, hat eine Autorin darüber berichtet. Ist es ein Verlust, wenn man auf Themen/Worte/Ideen "verzichten muss"? (Letztens hatte ich auch eine Diskussion über "Jedem das Seine" verfolgt.)
Ich kann ihre Position verstehen, und dennoch denke ich, dass in unserem fortschrittlichen 2018 immer noch viel zu viele Menschen übergangen werden. Die Insassen von Klapsmühlen zum Beispiel. Wo ist für euch die Grenze zwischen Achtsamkeit und Einschränkung?
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