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Wie stark verfremden?

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    Wie stark verfremden?

    In meinem aktuellen Regio-Krimiprojekt, das hauptsächlich im Thüringer Wald spielt, zieht es die Figuren natürlich auch hin und wieder in einige Lokale, um ihren Hunger oder Durst zu stillen.
    Ich bin mittlerweile an einigen Stellen unsicher, ob ich die echten Namen der Restaurants/Gasthäuser verwenden soll, da nicht alles an ihnen ausschließlich supergut wegkommt. Schon gar nicht aus Sicht des Hauptkommissars, obwohl es dann meistens ums Personal geht.
    Nun stellt sich mir die Frage (auch rechtlich gesehen), wie weit ich die Lokalitäten verfremden/verändern soll oder kann, damit sie später zwar noch einigermaßen erkannt werden, aber sie sich eben auch nicht auf den Schlips getreten fühlen.
    Wenn ich eine Verfremdung vornehmen sollte, würde ich den Namen schon ans Original anlehnen. Die geografische Lage und optische Details würde ich auch weitestgehend beibehalten, aber ich könnte da natürlich etwas herumschrauben.

    Wie seht ihr das? Habt ihr da Erfahrungen, Empfehlungen, Meinungen?


    Danke
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

    #2
    Ich bin da eher vorsichtiger als authentischer ... Aber natürlich kommt es drauf an, was Du meinst mit "nicht supergut wegkommen" ...
    Für zwei meiner Romane hab ich eine kanadische Kleinstadt als Setting. Obwohl ich nicht erwarte, dass irgendjemand von dort ausgerechnet meine Werke lesen würde, achte ich bei kritischen Dingen (korrupter Polizeichef z B) darauf, dass Verwechslungen mit der Realität ausgeschlossen werden können, was schon damit anfängt, dass ich weiß, wie der echte Chef de police dort heißt, und auf keinen Fall irgendwie dessen Namen, Initialen oder Aussehen verwurste. Bei Örtlichkeiten biege ich die Begebenheiten auch aus anderem Grund, nämlich, um sie meiner Story gefügig zu machen.

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      #3
      Bei einem normalen Krimi würde ich das ähnlich handhaben wie Dodo. Bei einem Regio-Krimi würde ich mir Gedanken machen, was ich eigentlich "bewerben" will und was nicht. Da würde ich dann z. B. das Lokal der Bösewichte komplett erfinden, während das nette Café, in dem die Kommissare ihre Besprechung abhalten, für Ortskundige durchaus erkennbar ist und mich entsprechend mit Dingen, die als Kritik missverstanden werden könnten, zurückhalten.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #4
        In meinen (cosy) Crimes verwende ich Restaurants und Cafés, die es tatsächlich gibt, und ich benutze die richtigen Namen.
        Allerdings kommen bei mir Restaurants immer gut weg. Das ist bei Frankreichkrimis Pflicht.

        Ich bin bei Ankh. Ich erfinde Restaurants oder Hotels, falls dort ein Mord geschieht oder sich die Bösewichte treffen. ds
        Zuletzt geändert von Peter; 15.06.2023, 21:31.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #5
          Ich würde es auch verfremden, um so mehr Spielraum für meinen Roman zu bekommen.

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            #6
            Vielen Dank für eure Meinungen. Ich sage es mal so: Speis und Trank kommt eher gut bis sehr gut weg. Die Bedienungen manchmal eben nicht, aber das beruht auf Gegenseitigkeit.
            Wahrscheinlich werde ich die Berggasthöfe (3 zusammengehörige in ziemlich geringem Abstand) tatsächlich verfremden. Wer sich in der Gegend auskennt bzw. dort wandern geht, wird sie wohl dennoch erkennen.
            Die Sache mit dem größeren Spielraum stimmt natürlich. Das geht ja schon bei den Öffnungszeiten los und hört bei der Speisekarte noch lange nicht auf.
            http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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              #7
              Für mich würde sich der Reiz meiner literarischen Welt abschwächen, wenn ich wirklich existierende Restaurants, Personen, Institutionen oder ähnliches unverfremdet abbilden würde. Denn spannend erscheint es mir, Ähnlichkeiten nur anzudeuten, so dass sie in verschiedene Richtungen gedeutet werden können. Inspirationen z.B. durch lebende Personen habe ich ständig, aber ich möchte ja nicht die Wirklichkeit abbilden, sondern auf der Grundlage der Wirklichkeit eine ganz eigene Geschichte erzählen, mit einer Wirklichkeit, die so gebrochen ist, dass sie der Geschichte und ihrer Aussage dient und die bereichert.

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              • magico
                magico kommentierte
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                Na ja, es gibt Genres (wie das von Peter), da macht es sich schon gut, wenn die ein oder anderen Lokalitäten auch wirklich existieren. Gerade wenn die Lesenden im Nachgang auch gerne mal dorthin möchten oder sie gute Erinnerungen an diese Orte haben.

              #8
              Hatte ich ganz vergessen.

              Je nach Lust und Laune des Besitzers eines "unverfremdeten Restaurants" und dem Grad des "schlecht wegkommens" kann dir natürlich auch ein Brief seines Anwalts mit einer Unterlassungsaufforderung oder Schadensgeldforderung ins Haus flattern. Sollte man im Hinterkopf behalten.

              I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

              Douglas Adams

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              • magico
                magico kommentierte
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                Gut zu wissen. Wie erwähnt, ist die Küche auch eher gut. Ich habe ein spezielles Gasthaus im Sinn, dass wohl mehr als gut wegkommen würde, da es einfach unglaublich überdurchschnittlich ist. Mein Bruder kennt die Betreiber auch persönlich. Das könnte also eine Ausnahme darstellen und ich muss es nicht verfremden.

              • Ankh
                Ankh kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                magico in dem Fall könntest du ja auch einfach den Betreiber mal fragen, ob er damit einverstanden ist, dass sein Gasthaus Schauplatz eines Krimis ist.

              • magico
                magico kommentierte
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                Ankh - Genau das ist der Plan.
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