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Falsetto von Anne Rice

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    [Rezension] Falsetto von Anne Rice

    Nach 208 Seiten abgebrochen


    Italien im 18. Jahrhundert: Der 15jährige Tonio soll das Erbe seines Vaters antreten und den Fortbestand einer der einflussreichsten Familien Venedigs sichern, als er einer Intrige zum Opfer fällt und, wie viele Jungen mit einer schönen Stimme, kastriert wird. Der Gesangslehrer, Guido Maffeo, nimmt sich seiner an und führt Tonio über die Jahre zu großem Ruhm an den Opern Europas. Doch Tonio will nur eins: Rache.

    Falsetto gehört zu einem der Bücher, die ich vor Jahren mal zum Teil gelesen und dann weggelegt hatte. Aber auch im zweiten Anlauf konnte mich das Buch nicht begeistern. Dem Lesezeichen zufolge habe ich diesmal sogar noch früher als damals aufgegeben. Generell scheint Anne Rice, die mich mit der Romanvorlage zu dem großartigen Interview mit einem Vampir schon sehr gelangweilt hatte, nicht meine Autorin zu sein.

    Wer sich in den ersten 200 Seiten wenigstens ein bisschen überraschen lassen will, sollte den inneren Klappentext meiden, der bis dahin schon mal sämtliche interessante Details und Wendungen im Schnelldurchlauf präsentiert. Aber auch, wenn man das alles nicht schon vorher weiß, würde ich behaupten, dass sich die Handlung nicht weniger langatmig liest. Zusätzlich waren mir sämtliche Figuren entweder unsympathisch oder - noch schlimmer - gleichgültig.

    Irritierenderweise beginnt der Roman auch noch so, als sei Gesangslehrer Guido die Hauptfigur. Seine familiäre Situation, seine Kindheit, seine Kastration und seine Ausbildung zum Sänger werden zwar sehr ausführlich und teilweise langatmig aber auch wirklich schön geschildert. Und plötzlich präsentiert Anne Rice Tonio als eigentlichen Protagonisten, was mich bis zum Zeitpunkt, als ich das Buch abgebrochen habe, immer wieder völlig aus dem Konzept gebracht hat.

    Schön geschildert werden auch viele Passagen der Geschichte, viele andere sind jedoch so wirr beschrieben, dass ich kaum verstanden habe, was die Autorin damit überhaupt ausdrücken wollte.

    Warum ich Falsetto letztendlich abgebrochen habe - diesmal endgültig -, ist eigentlich ganz simpel: es hat mich gelangweilt. Es hat mich nicht mehr interessiert, was da noch so kommen mochte. Als ich etwa auf Seite 190 begonnen habe, quer zu lesen, habe ich eingesehen, dass es mit mir und dem Roman wohl nichts mehr wird.

    Fazit: Nach interessanter Einführung von Guido stellt man plötzlich fest, dass er gar nicht der Protagonist ist. Die Handlung ist zäh und kommt nicht aus den Puschen. Ein schöner Schreibstil wechselt sich mit wirren Passagen ab. Nach 208 Seiten, für die ich Ewigkeiten gebraucht habe, war vor lauter Langeweile und Desinteresse Schluss. Schade. Das Thema hatte mich ursprünglich sehr neugierig gemacht.

    Keine Bewertung

    #2
    Das fand ich sehr interessant zu lesen, denn mir ging es mit dem Buch genauso. ich hatte so mit 16-20 eine Phase, in der ich so ziemlich alles von Anne Rice gelesen habe (die Vampirromane natürlich, die Hexenbücher, auch die Erotiksachen) aber mit Falsetto und ähnlichen Büchern konnte ich nie was anfangen. Habe es dann auch Jahre später nochmal in die Hand genommen, weil ich dachte, jetzt verstehe ich es vielleicht. Nö, war nicht so.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Ich hab eine Notiz im Buch mit dem Geburtsdatum von dem Baby einer Freundin. Mit diesem "Baby" hab ich neulich Karten gespielt Es ist also auch ein paar Jährchen her, dass ich es mal angefangen hatte. Eigentlich war ich der Meinung, es wäre eins der Bücher, die ich einfach nicht weitergelesen habe, obwohl sie mir gefallen haben. Das heißt, dass ich mich entweder täusche und ich es damals schon so schrecklich fand oder dass sich mein Geschmack dramatisch verändert hat.
      Jedenfalls hatte ich damals den Film "Farinelli" gesehen und war total interessiert an dem Thema. Tja ... wirklich schade. Dafür hab ich ein schönes Lesezeichen da drin gefunden

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Das ist doch auch was. Unerwartetes Wiedersehen mit verschollen geglaubten Lesezeichen macht Freude.

    #3
    Ich liebe das Buch - also geht es mir wohl ganz anders als dir. Ich habe es sogar schon 2x komplett gelesen.
    … es könnte aber daran liegen, dass mich die Welt der Kastraten so fasziniert.
    Ich habe bestimmt 5 Bücher über das Thema in meinem Regal stehen und an die 10 Bücher dazu gelesen.
    Und ich liebe klassischen Countergesang. Ich besuche Konzerte von Countersängern und sammle ihre Autogramme.
    Na ja...
    … und ich habe selber schon ein Buch über das Thema geschrieben und veröffentlicht. (mein Profilbild ist übrigens der Countersänger Ángel aus meinem Roman )

    Ich liebe die Musik und die Stimmen einfach

     
    "Um ein Buch zu schreiben braucht man: 10% Ideen, 10% Talent und 80% puren Fleiß", sagt Frank Schätzing.
    Ich sage: "Wenn ich nur richtig fleißig wäre, würde ich wohl schon Millionär sein... doch der Gedanke allein erschreckt mich schon über alle Maßen...

    Kommentar


    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Mich interessiert das Thema ja auch sehr, nur ich glaube, Anne Rice ist einfach generell nichts für mich.
      Wie heißt denn Dein Buch?

    • Àngel
      Àngel kommentierte
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      "Engelsgesang" logischerweise
      https://www.amazon.de/Engelsgesang-S.../dp/3863610628

      Ich mag Anne Rice Vampirromane auch total... auch wenn sie seeeeeehr langsam schreibt. Man braucht halt Geduld
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