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Freitagsinfusion 07/23: Das ist nur deine Sicht!

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    Freitagsinfusion 07/23: Das ist nur deine Sicht!

    Schreibt eine Szene aus der Perspektive einer eurer Figuren. Die Szene darf gern emotional oder gefährlich oder in anderer Weise mitreißend für die Figur sein.

    Nehmt für den letzten Satz/Absatz einen Perspektivwechsel vor und lasst eine andere Figur zu Wort kommen, die das Geschehen miterlebt hat und nun kommentiert/ihre Sicht beisteuert. Sehe ich da einen Plottwist am Horizont?
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Es war geschehen und Conny könnte jetzt nicht einmal sagen, wie sie sich nun fühlte. Eigentlich war ihr klar, dass Raik ihr immer überlegen war und er es jederzeit hätte erzwingen können, aber er hat sich lieber daran ergötzt sie wochenlang zu manipulieren. Nun lag sie auf dem Motelbett und starrte die Decke an. Angst breitete sich in ihr aus, denn da war etwas in ihrem Inneren, was vor der Wandlung nicht dagewesen war.
    Eine Bestie, die nach Blut verlangt – am besten von einem jungen Menschen.
    Wenn ihre Glieder nicht noch so träge wären, dann könnte Conny wohl längst nicht mehr an sich halten, sondern würde vom Bett aufspringen und nach ihrem ersten Opfer Ausschau halten.
    Zitternd ballte sie die Hände und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass sie irgendwie dieses Verlangen wegignorieren könnte. Doch es funktionierte nicht. Es kam ihr so vor, als würde die Bestie in ihr von Sekunde zu Sekunde immerzu wachsen.
    Conny zweifelte stark an ihrer Entscheidung, dass geworden zu sein, was ihrer Stadt und vor allem ihrem Umfeld, wie sich selbst, in den letzten Wochen so viel Leid gebracht hatte. Aber anders konnte sie Raik nicht aufhalten. Als Mensch war sie ihm komplett unterlegen gewesen.
    Unter gar keinen Umständen würde sie es zulassen, dass er ihre beste Freundin Susi und ihr wenige monatealtes Baby umbrachte. Sie musste ihn aufhalten, denn schließlich war sie zu einem gewissen Teil schuld, dass die Sache überhaupt so eskalieren konnte. Dennoch, die Furcht war da, dass sie einen schrecklichen Fehler begangen hat.

    Mit verschränkten Armen lehnte Raik am Fenstersims. Mit einem breiten Grinsen, was man sonst nie auf seinem Antlitz sehen konnte, starrte er auf Conny hinab. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen und es war sowieso gleichgültig, da die kleine Kolumnistin ganz mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt war. Es war eine Wohltat gewesen, als sie endlich zugestimmt hatte, sich von ihm in eine Königin der Nacht verwandeln zu lassen. Schon als er sie das erste Mal gesehen hatte, wusste er, dass sie die Richtige war und das er lange Spaß mit ihr haben würde. Es wäre doch viel zu langweilig gewesen, wenn er sie überwältigt und verwandelt hätte. Stattdessen hatte er sie wochenlang gequält und manipuliert. Manchmal war es auch frustrierend gewesen, wenn sie, seiner Meinung, die einfachsten Zusammenhänge nicht verstanden hatte. Doch jetzt war er am ersten Ziel angekommen und er freute sich wie ein kleiner Junge, welcher er vor Ewigkeiten einmal war.
    Allerdings wusste Conny noch nicht, dass jetzt erst der richtige Spaß anfing. Vielleicht ahnte sie, dass etwas Schreckliches auf sie wartet, wenn er ihre zitternden Hände so betrachtet. Aber vielleicht war es auch nur der Kampf mit dem Neuen, wie er es von so vielen vor ihr kannte. Aber Raik wollte lieber daran glauben, dass er sich in ihrer Andersartigkeit nicht getäuscht hatte.
    Er stieß sich vom Fenstersims ab, trat neben das Bett und sagte bestimmt: „Komm. Es wird Zeit für deine erste Mahlzeit.“ Einladen hielt Raik ihr die Hand hin. Das Grinsen war seiner sonstigen stoischen Miene gewichen.
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    • zickzack
      zickzack kommentierte
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      Victoria Je mieser, umso besser.

    • Coira
      Coira kommentierte
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      Oh nein. Ich ahne Furchtbares. ._.

    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Da hat er wohl noch ein Ass im Ärmel und sie sollte ihn nicht unterschätzen

    #3
    CN: Schiffsunglück, Riesenmonster

    Die Kapitänin atmete schwer und hielt sich am Kontrollpult fest, damit das wankende Schiff ihr nicht den Boden unter den Füßen wegriss. Über das Dröhnen des Meeres und die Schreie ihrer Crew hinweg versuchte sie, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass es schwer werden würde, aber so hatte sie nicht sterben wollen: Mit Salzgeschmack auf den Lippen und dem markerschütternden Brüllen der Kreatur im Ohr, die sich gerade zum dritten Mal aus dem Wasser erhob.
    »Das ist ein verdammter Tyrannosaurus!«, rief irgendjemand. Sie konnte die Stimme nicht einmal zuordnen; die Worte wurden geschluckt von Geschrei und Dröhnen und Gebrüll. Schon wollte sie das Steuer hektisch herumreißen, in einem letzten Versuch, sie aus dieser misslichen Lage zu manövrieren, da fiel ihr zwischen all der Angst und dem Chaos etwas ein: Sei still. Es kann dich nur sehen, wenn du dich bewegst.
    Mit einem Quietschen brachte sie das Schiff zum Stehen. Plötzlich war es totenstill. Die letzten Wellen schwappten in die Ferne. Nichts regte sich. Die Kreatur hielt inne und beugte sich nach unten, bis ihr Auge direkt vor der Kapitänin erschien, nur eine dünne Glasscheibe zwischen ihnen.
    Das Monster schien auf etwas zu warten. Angespannt hielt die Kapitänin den Atem an.
    Jetzt keinen Mucks.
    Dann ertönte ein heftiger Knall, der Kopf des Ungeheuers wurde zur Seite geschleudert und es stieß einen so schmerzerfüllten Schrei aus, dass es tief im Körper der Kapitänin vibrierte. Jemand aus der Crew hatte geschossen. Jetzt waren sie verloren.
    Das Ungeheuer brüllte, dieses Mal klang es wütend, dann öffnete es sein mit den schärfsten Zähnen gespicktes Maul und biss in das Metall des Schiffs hinein, als sei es aus Pudding.
    Die Kapitänin dachte an all ihre geliebten Menschen, die ahnungslos zu Hause auf sie warteten, als das Ungeheuer sie mit Haut und Haaren verschlang.

    Erna legte ihr Kreuzworträtsel beiseite und sah von ihrem Liegestuhl aus den beiden Mädchen im aufblasbaren Swimmingpool dabei zu, wie sie ein Plastik-Schiff und eine Dinosaurier-Figur ins Wasser tauchten und dabei verhalten kicherten. Wie brav diese Kinder doch spielten! Ob sie sich auch nette kleine Geschichten über das Schiffchen ausdachten?
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    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Klasse Twist! Und toll erzählt

    • zickzack
      zickzack kommentierte
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      Haha, wie cool. XD

    • Witness
      Witness kommentierte
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      Danke euch! <3

    #4
    Noch während Jenerias ihr in den Raum folgte, wusste er, dass das eine schlechte Idee war. Ungeschickt, dass er wenig Optionen hatte, sie unauffällig darauf hinzuweisen, während er voll und ganz damit beschäftigt war, die vierzehn Bücher, die sie ihm in die Arme gedrückte hatte, zu balancieren.
    „Sulra, ich hab eine neue Pflanze entdeckt!“
    Er hörte nur mit halbem Ohr zu, während Erateia begann, ausschweifend davon zu erzählen und nebenbei begann, die unzähligen Schüsseln und Gläser auf dem Tisch beiseitezustellen.
    „Era, habe ich dir nicht einen eigenen Schreibtisch anfertigen lassen? Ich frühstücke noch.“ Die Blutmagierin klang zu müde, um ernsthaft Kritik zu äußern.
    „Sogar aus Ewigweide, ja. Der Tisch ist wunderschön. Jenerias, leg die Bücher hier ab. Wir sollten zuerst die neueren Texte lesen. Fang schon an, ich bin gleich wieder da.“
    Er fluchte innerlich, als Sulreras Blick jetzt zu ihm glitt.

    Sulrera war viel zu müde, um sich noch vor dem Frühstück mit Problemen auseinanderzusetzen. Erateias Eigenheiten war sie gewohnt, aber dass sie in letzter Zeit überall diesen Jenas mitschleppte, raubte ihr den letzten Nerv. Sie konnte es ignorieren, wenn ihre Schwester wieder versuchte, sie mit Wortschwällen zu ertränken, aber er war einfach zu … auffällig. Irritierend. Jetzt stand er ihr gegenüber, hatte ihre Ruhe beim Frühstück geraubt und wagte es auch noch, die Atmosphäre nicht nur durch seinen naiven Gesichtsausdruck zu stören, sondern trug auch ausgerechnet eine gelbe Tunika, die so gar nicht in das Ambiente passte. Wahrscheinlich war sie sogar aus billigen Algenfasern statt aus Seide. Er wollte sie persönlich beleidigen, oder?
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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Auch noch gelb. Gelb! (Okay, was ist so schlimm an Algenfasern? Ist das eine Stilfrage oder hat sie ein anderes Problem damit?)
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    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Da scheint sich etwas anzubahnen

    • Coira
      Coira kommentierte
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      Ankh:
      Kleidung aus Algenfasern ist etwas für Leute, die sich nichts besseres leisten können. Und er wagt es, so Sulreras Haus zu betreten!
      Oder aus Jenerias' Sicht: Algenfasern sind bequem, stabil und pflegeleicht, warum wollte man anderen Stoff importieren?
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      SaKi: Und das noch vor dem ersten Kaffee!

    #5
    Die Menge im Saal tobte, klatschte rhythmisch und rief ihren Namen, immer und immer wieder, dieser Augenblick, wenn die ausgelassene Stimmung in Ungeduld umzuschlagen drohte. Lunete stand da mit geschlossenen Augen, wippte langsam auf den Zehenspitzen und versuchte die Nervosität im Zaum zu halten. So viele Auftritte hatte sie schon gehabt, von kleinen Bars auf dem Mond bis zu den riesigen Hallen auf dem Mars. Und immer noch begann ihr Herz heftig zu klopfen in diesen Minuten, klopfte im Takt der Fangesänge.
    Lu - ne - te! Lu - ne -te!
    "Wir sind da", meldete sich endlich die Stimme von Dr. Loomis über das interne Mesh. Lunete atmete langsam aus und rollte ihre Füße ab, bis sie wieder auf den Ballen stand. Der Ehrengast war eingetroffen.
    "Dann können wie anfangen?", fragte sie.
    "Hab alles im Blick. Sieht gut aus." Price's Stimme war wie üblich kühle Professionalität. Sie wusste, dass ihr Bodyguard bereits die letzten Stunden unermüdlich geprüft hatte, ob alles sicher und in Ordnung war, und auch jetzt hockte er irgendwo oben in den Gitterträgern und hielt sich bereit.
    Ein letztes tiefes Durchatmen. "Los geht's", sagte sie an.
    Oben dimmten sich die Lichter. Die rhythmischen Rufe zerstoben in wildes Gejubel.
    Funkenregen in acht", sagte Octavius vom Effektpult. "Sieben. Sechs."
    Lunete trat auf die Hebebühne, die sich sogleich in Bewegung setzte. Fünf. Vier. Sie straffte ihre Schulten und senkte den Kopf. Drei. Zwei. Der Rand der Bühne glitt an ihr vorüber. Die Menschen vor ihr waren wie ein dunkles, wogendes Meer.
    Eins. Die Hebebühne stoppte. Lunete hob den Kopf. Hinter ihr eruptierte ein Vorhang aus Funkenregen.

    Drei. Zwei.
    Price atmete aus. Das Zielkreuz ruhte auf der Stirn des Morphs neben Dr. Loomis in der Ehrenloge.
    Eins.
    Lunetes Silhouette vor dem Funkenregen zog die Blicke von Tausenden auf sich und der extatische Jubel übertönte den Knall, als sich sein Finger um den Abzug krümmte.
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    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • Coira
      Coira kommentierte
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      Wie wundervoll
      Jetzt will ich unbedingt wissen, ob Lunete Bescheid wusste.
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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Coira Ja, Lunete weiß Bescheid, siehe unten.

      SaKi Das ist das Team unserer Eclipse Phase Rollenspielrunde. Eigentlich sind wir alle Firewall-Agenten, das ist so ne Art Geheimorganisation, die ein bisschen Ordnung im Sonnensystem bewahrt (unser Team jagt hauptsächlich eine Waffenhändlerin und versucht, ihre Geschäfte zu vereiteln). Diese Popstar-Identität ist ein guter Türöffner und gleichzeitig eine absurd auffällige Tarnung, um (fast) überall dahin zu kommen, wo das Team agieren muss. Ich meine, Lunete ist tatsächlich eine bekannte Sängerin, aber wenn sie sich entscheidet, jetzt gleich in einer abgelegenen Raumstation aufzutreten, dann sind das halt nicht nur Starallüren. Die anderen sind als Entourage dabei, Dr. Loomis ist ihr Psychiater, Price ihr Bodyguard und Octiavius (ein intelligenter Oktopus) ihr Special Effects Techniker. Dann hat sie noch eine Privatsekretärin, die immer die ganzen Spontanauftritte in die Wege leiten muss, und einen Handtaschenhund. Der ist einfach nur ein Hund und derzeit brühwürfelsüchtig.

      Zur Situation selber kann ich nicht viel sagen, das war jetzt im Sinne der Aufgabe nur eine Szene ohne viel Hintergrund, sonst wäre sie sehr lang geworden. Vielleicht wäre anzumerken, dass man in Eclipse Phase nicht so leicht stirbt, die Persönlichkeit und Erinnerungen sind in einem Cortexstick gespeichert, den man einfach entfernen und in einen neuen Morph (Körper) verpflanzen kann. Wenn man sich einen Körper leisten kann. Und wenn kein Arzt neben einem sitzt, der ihn schnell klaut.

    • Witness
      Witness kommentierte
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      Sehr atmosphärische Szene, ich liebe den Twist!

    #6
    "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?" Isabel stieß beinahe mit der Nase gegen die glatte Oberfläche.
    Nichts geschah.
    "Boah, komm jetzt, der antwortet eh nicht." Ihre Freundin stand mit verschränkten Armen und miesepetrigem Gesicht hinter ihr.
    "Echt schade. Ich dachte nur, das muss ein Zauberspiegel sein, weil der letztens noch nicht hier war."
    "Ich war letztens auch nicht hier und bin ich deshalb verzaubert?"
    Isabel sah ihre Freundin an und grinste.
    "Spar dir die Antwort. Außerdem ..."
    "Außerdem?", fragte Isabel ungeduldig.
    "... bin ich die Schönste im ganzen Land. Stimmt's Spiegel?"


    "Du, Martha?"
    "Hm?"
    "Ich glaube das war doch so keine gute Idee mit dem bodentiefen verspiegelten Fenster im Bad."
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    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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    • Coira
      Coira kommentierte
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      Göttlich
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