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Freitagsinfusion #96: Im Café mit alten Freunden

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    Freitagsinfusion #96: Im Café mit alten Freunden

    Bei der Mittwochsfrage konnten wir ein paar eurer langjährigen Freunde kennenlernen. Heute kommen sie euch besuchen. Stellt euch vor, es klingelt an eurer Tür und eure Figur steht davor. Oder ihr habt euch gemeinsam im Café verabredet. Schreibt eine kleine Szene, in der eure Figur euch im Gespräch überzeugen will, dass ihre Geschichte noch nicht zu Ende ist. Wie stellt sie das an? Schafft sie es? Ich bin gespannt
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Jarczyk: (schlüpft in den Rattanstuhl neben mir)
    ich: Äh. Levo, ich sitz hier gerade mit Freunden ... Gibt's was?
    Jarczyk: Wollte ich dich fragen. Erinnerst du dich an den angefangenen Spin Off eines Abenteuers in Afrika?
    ich: Nein.
    Jarczyk: (kickt gegen meinen Stuhl)
    ich: Ein bisschen.
    Jarczyk: Ellin war noch nie in Äthiopien.
    ich: Ich auch nicht.
    Jarczyk: Vielleicht wird es für euch beide einmal Zeit? (grinst)
    ich: (säusel) Was soll ich denn mit Ellin in Äthiopien?
    Jarczyk: Du bist immer noch nicht witzig. (seufzt) Ich hab da eine Idee für eine Fortsetzung.
    ich: Könntest du mir ein ausgearbeitetes Exposé schicken? Ich würde es wohlwollend prüfen. Nur habe ich selbst keine vernünftige Idee.
    Jarczyk: Na ja, unsere Geschichte endet ja in so einem
    Pillepalle-Happy End.
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    ich: Mooooooment. 1. Du bist nicht glücklich mit einem
    Happy End?
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    2. Es ist in gewisser Weise ein
    Open End.
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    Hast du nicht verstanden, was?
    Jarczyk: Als gäbe es Zweifel an Ellins Antwort.
    ich: Ich muss gestehen, dass ich ein F**k off nicht für ausgeschlossen hielt.
    Jarczyk: Es war aber kein F**k off.
    ich: Ich könnte es aber noch so schreiben.
    Jarczyk: Dann wäre der ganze Roman für die Katz.
    ich: You lucky bastard. (grinse) Dann erzähl mal.


    (gewissermaßen die Fortsetzung eines Erstgesprächs https://wortkompass.de/forum/plauder...läster-thread #19)

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    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich. Will. Deine. Texte. Lesen. *Blut geleckt* Du schreibst klasse Dodo!

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke.
      Sag das nicht zu schnell. Ich kann immer noch weitere Meckernasen und Lobredner brauchen

    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich kann nur sagen, das ich mich herrlich amüsiert habe. Meckern und loben tu ich gern, wenn du möchtest.

    #3
    Conny: (setzt sich auf die Parkbank neben mich)
    ich: Ääh... hallo?
    Conny: Guten Morgen. Wir haben ein Wörtchen zu klären.
    ich: Ach so?
    Conny: Ja.
    ich: *wartet*
    Conny: Du magst das Alleinsein so wie ich?
    ich: Scheint so.
    Conny: Und Frau der großen Worte bist du genausowenig. *grinst*
    ich: Mhm.
    Conny: Warum schreibst du meine Geschichte nicht zu Ende?
    ich: *senkt beschämt den Blick*
    Conny: Stattdessen packst du mich in eine andere Katastrophe mit neuen, noch größeren Problemen. Die Antagonisten werden auch nicht besser.
    ich: Ähm...
    Conny: Das macht dir Spaß mich zu quälen.
    ich: Nein... also...
    Conny: Ich kann weder Raik, noch Tom ausstehen und du wirst mir das auch nicht schmackhaft machen.
    ich: Okay.
    Conny: Ich habe einen starken Gerechtigkeitssinn wie du weißt und ihre Taten werden niemals vergessen sein. Dafür sind sie zu schwerwiegend.
    ich: Verstanden.
    Conny: Ich will es hoffen. Ansonsten müssen wir erneut miteinander reden. (steht auf und verschwindet)
    ich: (murmelt) Jetzt schreiben mir meine Figuren schon vor, was und wie ich schreiben soll. Typisch.

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    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Conny: Warum schreibst du meine Geschichte nicht zu Ende?
      😂😂😂

    #4
    Ich sitze nach einer Einkaufstour in einem Sessel vor dem Starbucks und gönne mir eine Chai Latte. Auf einmal zucke ich zusammen, weil direkt neben mir ein Mann steht und mich durchdringend anguckt.
    Ich zucke noch einmal zusammen, als ich ihn erkenne.
    Ich: "Dude! Musst du dich so anschleichen?"
    Yokai: "Du hast mich so geschrieben."
    Ich: "Das ist aber kein Grund, mich so zu erschrecken."
    Yokai: "Wir müssen etwas Geschäftliches besprechen."
    Ich bedeute ihm seufzend, sich zu mir zu setzen, weil ich ziemlich sicher bin, dass ich ihn eh nicht loswerde. Schließlich habe ich ihn so geschrieben. Immerhin sind wir hier in der Öffentlichkeit, also wird er sich zivilisiert benehmen. Außerdem bin ich seine Autorin, verdammt. Wenn er mich umbringt, dass war's das auch für ihn.
    ich: "Ich ändere nix mehr. Bin froh, dass der Plot steht."
    Yokai: "Ich habe kein Problem mit dem Plot."
    ich: "Dann ist das ja geklärt."
    Yokai: "Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass dein Werk vom ökonomischen Standpunkt aus gesehen sehr ineffizient ist."
    ich: "Wat?"
    Yokai: "Du verwendest eintausend Seiten darauf, ein Team zu kreieren."
    ich: "Das werden eher 1500, schätze ich."
    Yokai: "Das macht es nicht besser."
    ich: "Soll ich's jetzt kürzen oder wie?"
    Yokai: "Nein. Es geht darum, dass du so viel Zeit für die Teambildung verwendest, und dann ist die Geschichte fertig. Wo ist der ROI?"
    ich: "Der was?"
    Yokai: "Der Return of Investment. Der Gewinn, den du aus dieser Investiton zu ziehen gedenkst."
    ich: "Naja, wenn's der Verlag will, krieg ich ein paar Cent pro verkauftem Buch?"
    Yokai: "Über die katastrophale finanzielle Bilanz dieses Projekts reden wir lieber nicht. Ich rede davon, dass du nun ein voll ausgebildetes Team hast und es nicht einsetzt."
    ich: "Ich hab ja Folgebände geplant! Das sollte ja nur der Auftakt sein."
    Yokai: "Das hört sich schon besser an."
    ich: "Ich habe nur noch keine zündende Idee, wo ich euch danach einsetze."
    Yokai: "Du hast in deiner strategischen Planung keine operativen Ziele formuliert?"
    ich: "Äh?"
    Yokai: "Du hast ein Ergebnisziel gesetzt, dass du mehrere Folgebände produzieren willst, aber keine Roadmap für die einzelnen Schritte dorthin?"
    ich: "Naja, so grob halt. Mir mangelt es noch an konkreten Plotideen. Einsätze für euch, die den Rahmen der Handlungen bilden."
    Yokai: "Wie hast du ein Produkt entwickelt, ohne dir im Klaren zu sein, für welche konkreten Anwendungsbereiche es ausgelegt ist?"
    ich: "Ach, ihr seid so angelegt, dass ihr vielseitig einsetzbar seid."
    Yokai: "Dann sollte es dir ja nicht schwerfallen, Einsatzgebiete zu finden."
    ich: "Das ist nicht so einfach! Ich muss Einsatzgebiete finden, auf die ihr eben nicht optimal vorbereitet seid und die ihr nur mit einer zusätzlichen Investition bewältigend könnt."
    Irgendwie fange ich schon selbst an, diese komischen Businessformulierungen zu verwenden. ich spüle sie mit einem Schluck Chai hinunter.
    Yokai: "Das ist doch völlig ineffizient. Warum legst du die zusätzlich benötigten Funktionen nicht bereits im Grundkonzept an?"
    ich: "Weil ich keine Geschichten schreiben will, die nach 30 Seiten schon fertig sind. Wenn ich euch nur in Situationen werfe, die ihr problemlos lösen könnt, habe ich ja keine Handlung."
    Yokai blinzelt mich an.
    Ich blinzle zurück.
    Yokai: "Du hast uns fehlerhaft entwickelt, damit wir später länger brauchen, um die uns gestellten Aufgaben zu bewältigen?"
    ich: "Das hat was mit Spannungskurven und so zu tun, okay?"
    Yokai: "Ich nehme an, du bietest den Kunden dann zusätzliche Servicepacks an, um die bewusst angelegten Defizite bei der Anwendung auszugleichen?"
    ich: "Äh. nein. Die Kunden wollen Defizite. Wegen der Spannung."
    Yokais Gesichtsausdruck gleicht einem mentalen bluescreen.
    ich: "Sie wollen sehen, wie ihr kämpft. Sie wollen sich daran ergötzen, wie ihr leidet."
    In Yokais Hirn macht es Klick. Wie praktisch, dass ich meine Figuren so gut kenne.
    Yokai: "Ich verstehe. Dann wünsche ich dir Erfolg dabei, dass du entsprechend hohe und in Konflikt stehende Einsatzziele entwickelst, für die wir nicht ausreichend ausgestattet sind?"
    ich: "Genau. Konflikte sind immer gut."
    Yokai: "Na schön. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich die Ziele dann trotzdem erfülle."
    ich: "Ich bitte sogar darum."


    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      @Lia Roger

      Darüber habe ich tatsächlich auch kürzlich nachgedacht. Dass die Serie fertig wäre, wenn einer stirbt, ist klar. ich glaube nicht, dass er ersetzbar wäre. Es ist aber denke ich auch so, dass es für die entsprechende Geschichte und die Serie insgesamt kein Mehrgewinn wäre, wenn sie so endet. Es mag eine coole Szene sein, aber sie bringt nix weiter außer einen Tiefschlag in den Magen. Da gibt es andere Figuren, die ich killen kann, sodass sich daraus neue spannende Konstellationen und Probleme ergeben.

      Selbst wenn ich die Serie beenden will, finde ich, sollte sie an einer Stelle enden, die Raum lässt, sie weiterzudenken. Sie definiv "zuzumachen" ist irgendwie, als würde man sie den Lesern wegnehmen. Nach dem Motto: "So, mehr gibt es von mir nicht und mehr darf es auch in deiner Phantasie nicht geben." Sowas finde ich immer schade. Als wäre die Geschichte der Figuren automatisch auserzählt, nur weil mir nix mehr einfällt oder ich halt irgendwann den Löffel abgebe.

    • Kuro
      Kuro kommentierte
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      Sehr gute Entscheidung das mit den Folgebänden (deren Idee nicht neu ist, ich weiß) und der daraus resultierenden Erkenntnis.

      Ansonsten schwirren gerade so viele gehobene Daumen und Herzchen durch meinen Kopf, die keine weiteren fundierten Aussagen zu deinem Text zulassen.

    • Lia Roger
      Lia Roger kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Da geb ich dir ganz recht, mich hat es auch immer geärgert, wenn am Ende ein besonders wichtiger Charakter an dem ich sehr hänge gestorben ist. Nicht nur, weil ich ein weinerlicher Softie bin der ewig braucht, um darüber hinwegzukommen (auch wenn das auch mit reinspielt), sondern auch, weil es sich wirklich so angefühlt hat, als hätte man mir die Geschichte und die Welt "weggenommen". "Das ist alles, mehr kriest du nicht und kannst es auch selbst nicht erschaffen" trifft es wirklich gut. Gut, es gibt die Welt noch, man kann neue Charaktere dazu erfinden, aber es ist eben doch nicht das Gleiche - bis man eine Bindung zu den neuen Charakteren aufgebaut hat und mit ihnen mitfiebert, kann es ewig dauern, vor allem, wenn man die ganze Zeit den Gedanken daran im Hinterkopf hat, dass jemand fehlt. Das wird dann auch den neuen Charakteren nicht gerecht, die dazu verdammt sind, wie ein schlechterer Ersatz zu wirken (selbst wenn sie gar nicht schlechter geschrieben werden).
      Alles andere geht eigentlich, auch traurige (aber einigermaßen offene) Enden sind zwar auch ein Schlag in die Magengrube, aber wenn die wichtigsten Charaktere, an denen die Geschichte hängt, überleben, dann ist da eben doch noch alles offen. Auch eine noch so hofnungslose Situation und noch so verstörte, kaputte Charaktere können noch in Ordnung kommen, und wenn der Autor das selbst nicht schreibt, kann man es sich selbst aus denken oder Fanfiktion lesen. Aber wenn sie tot sind ... naja, dann ist es eben überfordernd traurig und vorbei. Dann wird's auch nicht mehr besser. Und irgendwann ist die Geschichte bei mir dann eben aus dem Bewusstsein raus, wenn ich nicht mehr um den Charakter "trauere" (also, nicht so krass, aber du weißt was ich mein). Zu Ende ist dann eben WIRKLICH zu Ende, und das mag ich eigentlich nicht, wenn ich so sehr an Charakteren häng wie zum Beispiel an deinen Jungs.

    #5
    Ich sitze am Flußufer und sehe den Enten dabei zu, wie sie sich gegenseitig herumscheuchen und ausgelassen quaken. Plötzlich bemerke ich eine Bewegung rechts neben mir und sehe auf. Als ich erkenne, wer sich neben mich setzt, rutsche ich vor Schreck ein Stück das steile Ufer hinab. Kaum sitze ich wieder an meinem ursprünglichen Platz und versuche den Schock zu verdauen, da lässt sich noch jemand zu meiner Linken nieder.

    Ich: »W-?«
    Thaes: »Schön habt ihr es hier. So friedlich. Ganz anders als bei uns, oder Orell?«
    Orell: »Hm, möchte ich meinen. Daran könnt ich mich gewöhnen.«
    Ich sehe völlig entgeistert zwischen den beiden hin und her und versuche festzustellen, ob auch vorbeigehende Spaziergänger sie sehen können.
    Ich: »Jungs ... ähm, warum seid ihr hier?«
    Orell: »Kannst du dir das nicht denken?«, fragt er mich finster blickend.
    Thaes: »Du hast uns einfach hängen lassen.« Schnaubend stützt er sich auf seinen angewinkelten Beinen ab.
    Orell: »Der Junge hat recht. Erst bringst du uns in diese Situation und dann machst du dich auf und davon.« Ich hebe in einer entschuldigenden Geste die Hände, aber er bedeutet mir zu schweigen. »Weiß du wie es ist, nicht weiter zu wissen? Deine Welt langsam dem Untergang entgegen gehen zu sehen und nichts tun zu können? Wegen dir?« Thaes nickt bestätigend. Okay. Jetzt ist es amtlich. Ich bin völlig plemplem. Auf Schreibratgebern sollten Warnhinweise angebracht werden. "Schreiben kann zu Halluzinationen und Wahnsinn führen." Ich stupse Thaes gegen den Oberarm um festzustellen ob er echt ist und er sieht mich mit großen Augen an, als wär ich völlig plemplem.
    Ich: »Äh ...« Ich sehe zu Orell. Der Blick seiner schwarzen Augen ist eindringlich und mir wird unwohl in meiner Haut. Als ich mich zu Thaes umwende, der selbe Anblick. Wobei ... diese herrlichen tiefblauen Augen, hach. Einen Moment seh ich ihn versonnen an, bevor diesmal er mich anstupst und ich zusammenzucke.
    Thaes: »Denkst du über einen Weg nach, uns aus dieser Misere zu helfen?«
    Ich: »Äh ...«, ich werd doch nicht etwa rot? »Das ist nicht so einfach.«
    Thaes: »Warum?«
    Ich: »Nun ... ich muss da vieles bedenken und planen und ...« Ein Glucksen unterbricht mich.
    Orell: »Was ist daran so schwierig? Du musst uns nur sagen, wie es weitergeht.«
    Thaes: »Ganz genau. Unsere Schwerter sind geschliffen und bereit für den großen Kampf« Er zieht sein Schwert aus der Scheide und das Licht der Sonne lässt es aufblitzen. Da hab ich wirklich gute Arbeit geleistet, ein Schmuckstück der Schmiedekunst. Schon wieder lässt mich ein Stupser auffahren. Ist ja gut! »Du träumst eindeutig zu viel.«
    Ich: »Ach ja?«, frage ich mit blitzenden Augen. »Ohne meine Träumerei würde es euch beide gar nicht geben.«
    Orell und Thaes unisono: »Moment mal!«
    Orell: »Mich hat die Göttin geschaffen.«
    Thaes: »Und mich meine Eltern.«
    Ich: Klatsch mir die flache Hand vor das Gesicht. Tut den beiden die Luft hier nicht gut oder warum benehmen sie sich so eigenartig? »Vergesst es einfach.«
    Nicht besonders überzeugt, lassen sie ihre Blicke über den schnell dahinfließenden Fluss gleiten. Thaes steckt sein Schwert wieder weg, streckt die Beine aus, stützt sich auf den Händen ab und genießt sichtlich die Ruhe.
    Thaes: »Hier gefällt es mir wirklich. Es ist schon lange her, das ich mich entspannen konnte. Die ganze Zeit nichts als kämpfen, reiten und wieder kämpfen. Einen Moment schweigt er, dann: »Sag mal, wann kriegen wir uns eigentlich? Ich und mein Mädchen?«, sagt er und sieht mich fragend an.
    Ich: »Äh, also mein Plan sieht vor ...« Ich schrumpfe unter seinem forschendem Blick. »... am Ende der Geschichte«, presse ich hervor.
    Thaes: »WAS? Bist du des Wahnsinns? Du weißt gar nicht, wie es weitergehen soll! Da kann ich ja noch ewig warten.«
    Orell: »Nun ja, das wäre nicht so schlimm. Euer beider Lebensspanne ist viel länger als die normaler Menschen.«
    Thaes: Sieht ihn böse an.
    Orell: »Ich sags ja nur.« Hebt abwehrend die Hände.
    Ein Spaziergänger sieht mich im Vorbeigehen mit gerunzelter Stirn an. Wieder stupse ich Thaes leicht an.
    Thaes: »Lass das!«, ruft er und versucht meine Hand wegzustoßen.
    Ich: »Ich muss wissen ob ihr echt seid oder nicht. Oder ob ich völlig pl-« Thaes Gesichtsausdruck lässt mich verstummen.
    Orell: »Wir sind so echt, wie man nur sein kann. Jedenfalls, solange du uns und unsere Welt am Leben erhältst. Vergisst du uns, endet auch unsere Existenz.« Er steht auf und bedeutet Thaes mit einer Geste, es ihm gleich zu tun. »Zeit zu gehen.«
    Ich: »Jetzt schon? Aber ich wollte doch noch ...« Hastig rappel ich mich auf.
    Orell: »Was?«
    Ich: »Euch besser kennenlernen, damit ich an eurer Geschichte weiterarbeiten kann.«
    Orell: Lächelt. »Aber das musst du doch gar nicht. Wir sind ein Teil von dir und niemand kennt dich besser, als du selbst. Tu es einfach. Schreib weiter.«
    Beide umarmen mich kurz, wenden sich ab und entfernen sich entlang des Flußufers langsam. Für einen kurzen Moment überlege ich, ob ich mit ihnen gehen soll.
    Zuletzt geändert von Nachtmahr; 24.11.2019, 14:14.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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      #6
      Ich setzte mich zu ihr an den Tisch und stelle direkt das offensichtliche fest: "Du bist älter geworden."
      "Ja? Ist das so ungewöhntlich?"
      "Nein, aber das letzte Mal als wir uns getroffen haben, warst du vierzehn. Jetzt, sieh dich an, du bist eine junge Frau geworden."
      Sie streicht sie die kinnlangen Haare hinter die Ohren. "Findest du? Ich habe das Gefühl, es hat sich nichts geändert."
      "Das denke ich manchmal auch nicht, dabei sind fünfzehn Jahre vergangen."
      "So viele? Bist du dir sicher? Mir kommt es vor, als wäre das gestern gewesen." Sie greift nach der Tasse, verfehlt dies aber. Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen und greift nun noch einmal danach. "Du wolltest mich sprechen?"
      "Nee, eigentlich hat mir das nur ne Aufgabe gesagt, ich solle mal wieder mit dir reden. Aber wow, ich hätte nicht gedacht, dass du altern würdest."
      "Wieso nicht? In deinem Epilog war ich auch 21?"
      Ich muss lachen. "Ja, das war damals alt für mich."
      "Und jetzt?"
      "Jetzt wärst du mit deinen 21 ziemlich jung. Wie alt bist du jetzt?"
      "Keine Ahnung? 27 oder so? Vielleicht bin ich auch so uralt wie du,"
      "Oh Gott, ich bin alt!"
      "Meinst du, es könnte nochmal eine Story mit mir geben?"
      "Du wärst die Oma im Digimon Universum. Da erwartet jeder, dass du erwachsen bist."
      "Wieso sollten sie das? Die Fans sind doch mittlerweile alle so alt. Vielleicht wäre das eine interessante Idee. Es wird mal Zeit dass die Ende zwanzigjährigen mal in den coolen Genres mitspielen können."
      "Eigentlich hast du Recht. Es hat sich ja eigentlich kaum was geändert, seit wir Anfang 20 waren."
      "Genau. Und warum dann nicht einfach mal so schreiben, wie es ist? Ich bin auch noch mit Ende 20 eine dynamische Heldin!"
      "Das glaube ich dir."

      Scheinbar wird es Zeit für was neues? Mit "alten" Charakteren. Und nicht ernst nehmen mit dem uralt. Ich merke nur, dass die 30 immer näher rückt und das ist gruselig

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        #7
        Ish (kommt in mein Büro und hockt sich mit einer Arschbacke auf meine Schreibtischkante)
        ich: Och NÖ. Kannst du nicht Alex schicken? Das sieht doch bescheuert aus, immer „Ish“ und „ich“ untereinander!
        Ish: Ey, ich hab mir diesen komischen Spitznamen nicht ausgesucht, der ist von dir. Apropos von dir: Wir kriegen noch einen zweiten Band von dir.
        ich: Erstmal muss der erste fertigwerden.
        Ish (gähnt): Seit Jaaahren dieselbe Leier.
        ich: Weißt du, was ich gerade alles auf dem Tisch habe??
        Ish (rutscht jetzt mit beiden Arschbacken auf den Tisch und grinst mich an)
        ich (seufze): Was darfs denn sein? Ein bisschen Vergangenheitsbewältigung? Neuer Job? Wieder was mit Kraken?
        Ish: Yup, nehm ich alles. Und was zum Bumsen wäre nett.
        ich (mach mir Notizen am Rechner): Irgendwelche Präferenzen? Außer „kein Wichser“?
        Ish (grinst noch breiter): Wie gut du mich kennst.
        ich: Na das wollen wir doch hoffen. Und: Dein Langzeitgedächtnis kommt in Teil 2 zurück.
        Ish: Auf keinen Fall.
        ich: Stell dich nicht so an. Das ist Pflicht bei Amnesie.
        Ish: Das ist ein blödes Klischee! Das ganze Amnesie-Gedöns ist ein Klischee, das weißt du genau! Jetzt isses DEINE Pflicht, das wenigstens irgendwie zu brechen.
        ich (notiere weiter): Okay, es kehren nur Teile der Erinnerung zurück ...
        Ish (springt auf, schnappt sich die Maus und löscht die Notiz)
        ich: (lehne mich zurück) Fein. Aber dann gibt es keinen Teil 2 und auch nix zum ...
        Ish: Fang noch mal an. Ich hol dir auch einen Kaffee und dreh dir eine Zigarette.
        ich: Kannst du ja gar nicht mehr mit der kaputten Hand.
        Ish: Wa ... das mit der Hand hast du doch noch gar nicht geschrieben! Okay, Vorschlag: Du lässt das mit der Erinnerung raus, dafür shredderst du mir die Hand erst in Teil 2.
        ich: Komische Prioritäten, die du da hast.
        Ish (trommelt mit den Fingern auf die Tischplatte): Deal?
        ich: Hmm ...
        Ish (hört auf zu trommeln und betrachtet seine Hand): Und nicht völlig shreddern. Höchstens ein oder zwei steife Finger.
        ich: Und chronische Schmerzen. Deal.
        Ish (seufzt melodramatisch): Dafür darf ich aber weiter koksen.
        ich: Selbstredend, Hase.
        Ish: Muito bom. Dann sag ich jetzt Alex und Lú Bescheid, dass es eine Verhandlungsbasis gibt. (geht zur Tür) Ach, von Joia soll ich ausrichten, dass sie eine neue Konsole braucht. Und Carlos hätte auch gern was zum Bumsen! (verschwindet pfeifend)
        ich (schreibe ihm ne Sterbeszene für das Ende von Teil 1)
        and it's not what we think
        rather the opposite
        it's staring at the end of you.

        Kommentar


        • SaKi
          SaKi kommentierte
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          Zwielicht Jetzt schon!

        • Zwielicht
          Zwielicht kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          SaKi hab euch beiden einen Picknickkorb an den Strand gestellt 😁 Er hat ja gerade keinen Job und neigt ein bisschen zum Schmarotzen.

        • SaKi
          SaKi kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Zwielicht Wow, krasser Service hier Danke! Und nun erzählt mal, Ish òwó
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