Herzlich willkommen im Bootcamp des Wortkompass, wo wir eure Schreibschwächen und die wunden Punkte eurer Manuskripte mal so richtig in die Mangel nehmen! Mit der Analyse der Probleme und ein bisschen Training machen wir daraus in diesem Camp hoffentlich ganz neue Stärken.
Damit das Bootcamp euch maximal voranbringt, dürft ihr die Übungen gerne auf euer aktuelles Projekt anwenden, also Szenen dafür schreiben (oder umschreiben, oder bereits geschriebene auswählen), die ihr für eurer Projekt verwenden wollt. Eure Texte könnt ihr daher nach Wunsch auch in der Textwerkstatt einstellen, wo sie vor ungewollten Blicken geschützt sind. Wenn ihr keine passende Textstelle für die aktuelle Übung habt oder für euer Projekt braucht, könnt ihr natürlich auch eine ganz neue schreiben, um am Bootcamp teilzunehmen, und euch für zukünftige Hindernisse fit machen.
So, und nun alle antreten und an der Linie aufstellen. Wir beginnen mit der ersten Übung! Heute geht es um ein Element, das hilft, in euerer Welt, ob erfunden oder "real", ein stimmiges Bild zu erzeugen:

Weltenbau: Namen und Bezeichnungen
“Kimberley-Malou wandte sich an ihren Bruder Llelendil und bedeutete ihm, zurück nach Xux-7 zu reiten und ihre Mutter Kleine-Feder-die-im-Fluss-treibt von Greifenfels vor den Fremden zu warnen.“
Namen sind ein wichtiges Element des Weltenbaus. Nicht nur brauchen die Figuren Namen, die sich der Leser merken kann, sie sollten auch harmonisch in die Welt passen, aus der die Figuren stammen. Über Namen kann ein Autor dem Leser zudem bereits kleine Details der Kultur näherbringen, aus der eine Figur stammt: Hat sie einen einzelnen simplen Namen? Dann kommt sie vielleicht aus einer einfachen Gesellschaft mit wenigen Individuen, die sich untereinander kennen und keine Nachnamen brauchen, um sich bestimmten Familien zuzuordnen, oder auch aus einer Gesellschaft, in der es gar keine Familienstrukturen gibt. Ein Name, der von diversen Titeln durchzogen wird, weist dagegen auf ein komplexes Standessystem hin. Ein Patronym deutet auf eine eher patriarchalische Gesellschaft hin, während ein Fahrtenname eine Art Initiationsritus voraussetzt, in dem ein herangewachsenes Kind einen Namen erhält, das seinen Charakter oder mit seiner Person verbundenen Umständen entspricht.
In einer Gesellschaft, die nicht extrem durchmischt von verschiedenen Kulturen ist, kann man zudem davon ausgehen, dass alle Namen ähnlich aufgebaut sind: Wenn ein Charakter je einen Vor- und zwei Nachnamen hat (von Vater und Mutter), dann haben das auch andere, die aus seiner Kultur stammen. Wenn sein Name in seiner Sprache eine Bedeutung hat, wird er damit nicht der Einzige sein. Bei sehr traditionellen Gesellschaften kann man sogar strikte Muster konstruieren, z.B. dass alle Zwergenjungs die Namen von Erzen tragen und alle Zwergenmädchen die von Edelsteinen.
Zuletzt ist noch wichtig, dass alle die Namen einen kompatiblen Klang haben, deren Besitzer dieselbe Sprache sprechen. Selbst wenn man die Sprachen seiner Welt nicht komplett ausarbeitet, so sollten doch die Bewohner von Ti-Pang-Xiu nicht ohne jegliche Erklärung spanisch klingende Namen tragen.
Harmonisch zueinanderpassende Namen deuten auf eine gemeinsame Gesellschaft. Namen, die nicht dazu passen, sind dann ein deutlicher Hinweis, dass ein Charakter aus einer anderen Kultur stammt. Ohne viel Infodump kann man also dem Leser schon bei der Vorstellung der Figuren zeigen, in welcher Beziehung die Figuren zueinander stehen.
Übung: Schreibe einen kurzen Text, in denen homogene, in sich harmonisch zueinander passende Namen für Figuren und deren Heimatstadt/-land genannt werden, sowie der Name und das Heimatland eines Fremden.*
Anschließend werden wir uns gegenseitig Rückmeldung geben, welche Bilder uns diese Namen vermitteln, was sie über die vorgestellten Figuren und ihre Herkunft aussagen, und auf Wunsch auch brainstormen, wo man noch an ihnen feilen kann.
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* Wenn ihr euer eigenes Projekt verwenden wollt, muss diese Aufgabe nicht 100% erfüllt sein. Wenn in euer Geschichte kein Fremder vorkommt, dann ist es eben so. Wichtig ist, dass ihr eine Stelle wählt, in der die Namen euer Figuren vorkommen, so dass wir besprechen können, welchen Eindruck sie dem Leser über die Personen und deren Welt vermitteln.
Damit das Bootcamp euch maximal voranbringt, dürft ihr die Übungen gerne auf euer aktuelles Projekt anwenden, also Szenen dafür schreiben (oder umschreiben, oder bereits geschriebene auswählen), die ihr für eurer Projekt verwenden wollt. Eure Texte könnt ihr daher nach Wunsch auch in der Textwerkstatt einstellen, wo sie vor ungewollten Blicken geschützt sind. Wenn ihr keine passende Textstelle für die aktuelle Übung habt oder für euer Projekt braucht, könnt ihr natürlich auch eine ganz neue schreiben, um am Bootcamp teilzunehmen, und euch für zukünftige Hindernisse fit machen.
So, und nun alle antreten und an der Linie aufstellen. Wir beginnen mit der ersten Übung! Heute geht es um ein Element, das hilft, in euerer Welt, ob erfunden oder "real", ein stimmiges Bild zu erzeugen:

Weltenbau: Namen und Bezeichnungen
“Kimberley-Malou wandte sich an ihren Bruder Llelendil und bedeutete ihm, zurück nach Xux-7 zu reiten und ihre Mutter Kleine-Feder-die-im-Fluss-treibt von Greifenfels vor den Fremden zu warnen.“
Namen sind ein wichtiges Element des Weltenbaus. Nicht nur brauchen die Figuren Namen, die sich der Leser merken kann, sie sollten auch harmonisch in die Welt passen, aus der die Figuren stammen. Über Namen kann ein Autor dem Leser zudem bereits kleine Details der Kultur näherbringen, aus der eine Figur stammt: Hat sie einen einzelnen simplen Namen? Dann kommt sie vielleicht aus einer einfachen Gesellschaft mit wenigen Individuen, die sich untereinander kennen und keine Nachnamen brauchen, um sich bestimmten Familien zuzuordnen, oder auch aus einer Gesellschaft, in der es gar keine Familienstrukturen gibt. Ein Name, der von diversen Titeln durchzogen wird, weist dagegen auf ein komplexes Standessystem hin. Ein Patronym deutet auf eine eher patriarchalische Gesellschaft hin, während ein Fahrtenname eine Art Initiationsritus voraussetzt, in dem ein herangewachsenes Kind einen Namen erhält, das seinen Charakter oder mit seiner Person verbundenen Umständen entspricht.
In einer Gesellschaft, die nicht extrem durchmischt von verschiedenen Kulturen ist, kann man zudem davon ausgehen, dass alle Namen ähnlich aufgebaut sind: Wenn ein Charakter je einen Vor- und zwei Nachnamen hat (von Vater und Mutter), dann haben das auch andere, die aus seiner Kultur stammen. Wenn sein Name in seiner Sprache eine Bedeutung hat, wird er damit nicht der Einzige sein. Bei sehr traditionellen Gesellschaften kann man sogar strikte Muster konstruieren, z.B. dass alle Zwergenjungs die Namen von Erzen tragen und alle Zwergenmädchen die von Edelsteinen.
Zuletzt ist noch wichtig, dass alle die Namen einen kompatiblen Klang haben, deren Besitzer dieselbe Sprache sprechen. Selbst wenn man die Sprachen seiner Welt nicht komplett ausarbeitet, so sollten doch die Bewohner von Ti-Pang-Xiu nicht ohne jegliche Erklärung spanisch klingende Namen tragen.
Harmonisch zueinanderpassende Namen deuten auf eine gemeinsame Gesellschaft. Namen, die nicht dazu passen, sind dann ein deutlicher Hinweis, dass ein Charakter aus einer anderen Kultur stammt. Ohne viel Infodump kann man also dem Leser schon bei der Vorstellung der Figuren zeigen, in welcher Beziehung die Figuren zueinander stehen.
Übung: Schreibe einen kurzen Text, in denen homogene, in sich harmonisch zueinander passende Namen für Figuren und deren Heimatstadt/-land genannt werden, sowie der Name und das Heimatland eines Fremden.*
Anschließend werden wir uns gegenseitig Rückmeldung geben, welche Bilder uns diese Namen vermitteln, was sie über die vorgestellten Figuren und ihre Herkunft aussagen, und auf Wunsch auch brainstormen, wo man noch an ihnen feilen kann.
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* Wenn ihr euer eigenes Projekt verwenden wollt, muss diese Aufgabe nicht 100% erfüllt sein. Wenn in euer Geschichte kein Fremder vorkommt, dann ist es eben so. Wichtig ist, dass ihr eine Stelle wählt, in der die Namen euer Figuren vorkommen, so dass wir besprechen können, welchen Eindruck sie dem Leser über die Personen und deren Welt vermitteln.
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