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    Theater

    Mein nächstes Setting wird die Theaterwelt (genauer Musicalwelt) sein. Leider habe ich davon so überhaupt keine Ahnung, was da hinter den Kulissen abgeht, so im künstlerischen Alltag. Falls sich jemand auskennt oder eine Seite kennt, wo all das beschrieben steht ... 💐
    Ich hätte da schon ein paar erste Fragen.

    - Wann trudeln die Künstler vor einer Vorstellung ein?
    - Wird das Stück auch im allabendlichen Routinebetrieb noch tagsüber geprobt?
    - Wie werden die Understudys auf ihren eventuellen Einsatz vorbereitet?
    - Wie sind Garderoben verteilt?
    - Wie oft gibt es ein Kostüm? Genauer: gibt es von den Hauptfiguren ein "Back-up-Kostüm" für denselben Darsteller oder nur für die Understudy?
    - Wie wird gecastet?
    - Wie hoch mag das Gehalt für einen Hüpfer im Hintergrund, wie hoch für die Primaballerina sein? Wie hoch für die Hauptrollen?
    - Wie betreiben Sänger*innen Stimmhygiene?

    Immerhin ... ich weiß, dass man nicht "Macbeth" sagen darf.

    🤓

    #2
    Für die meisten gibt es Ansprechpartner, die sich da genauer auskennen. Du meinst eine Produktion von Stage. Frag eine Gesangslehrerin! Gesangslehrerinnen betreiben gern Youtube-Kanäle. So wie in der Spielbergserie Smash wird eine Musicalproduktion sicherlich nicht ablaufen.

    Vielleicht solltest du dir die Reportage "Der eingedampften Zauberlehrling" anschauen. Es ist zwar kein Musical, aber vieles wird ähnlich wie bei Musicalproduktionen sein.

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      #3
      Schade, dass Alys II. hier nicht mehr umher- oder herumturnt. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war sie in einer Theatergruppe tätig. Vielleicht hast du ja anderweitig noch Kontakt zu ihr.

      Ansonsten habe ich einen weitläufigen Bekannten der ausgebildeter Tenor ist (seine Frau Sopranistin) und lange Zeit eine Anstellung in München hatte. Habe aber schon lange nix mehr von ihm gehört. Ich weiß allerdings, dass sich die Sängerinnen und Sänger ständig irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel, manche auch eher esoterischen oder homöopathischen Kram, eingeworfen haben, um ja ihre Stimme auf einem Level zu halten.
      Besonders, wenn sie doch mal zu lange gefeiert und zu allem Überfluss noch etwas getrunken haben, mussten sie sich quasi dopen.

      Mehr kann ich aus jetziger Sicht leider nicht beitragen.
      http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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        #4
        Zum Theater kann ich nicht viel sagen. Was Sänger angeht weiß ich, dass die sich vor Auftritten "einsingen", also z. B. methodisch Tonleitern trällern. Zwischen den Auftritten muss die Stimme natürlich auch geschont werden, daher sind viele ein bisschen panisch, sich zu erkälten und haben auch eigenartige Angewohnheiten, was sie essen und trinken bzw. aufgarkeinenFall! zu sich nehmen. Ich kannte einen Tenor, der grundsätzlich einen Schal umhatte, selbst im Sommer, alle haben ein bestimmtes Bonbon, auf das sie schwören, und wenn du vor einem Konzert durch die Gänge läufst, dann wirst du von überall her mit lustigen "nanuneninonanunenu" Tonleitern besungen.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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        • magico
          magico kommentierte
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          Die ganzen Lippen- und Mundentspannungsübungen nicht zu vergessen.
          Das mit den Schals und Bonbons kann ich nur bestätigen.
          Lustig, wer alles so mit Tenören verkehrt ...

        #5
        Ich hab ein paar Links eingefangen, vielleicht ist was brauchbares dabei.

        https://www.youtube.com/results?sear...lissen+musical

        https://www.stern.de/neon/vorankomme...--8368112.html

        https://www.musical1.de/magazin/wie-...t-ein-musical/

        https://www.musical1.de/magazin/hint...ines-musicals/

        https://www.stage-entertainment.de/m...icaldarsteller
        "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
        "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
        "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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          #6
          Wow, Eure Tipps helfen mir schon sehr. Ich will ja auch keine Reportage schreiben; mir geht es darum, nicht von vornherein nur Blödsinn zu verzapfen. Klischees finde ich OK, selbst wenn sie überholt sind, solange sie nicht dumm sind. Und wie bei den meisten Settings braucht es mE ein oder zwei authentische Kleinigkeiten, die alles glaubwürdig machen.
          Eine DVD "SMASH" Staffel 1 hab ich schon lange direkt hinter mir herumliegen, jetzt könnte ich's ja mal gucken!
          Die Bonbons und Halspflegemittel sind schon sehr gute Kleinigkeiten, da passt auch gut, dass viele Opernsänger nächtliche Sprechstunden beim HNO-Arzt wahrnehmen, damit bloß kein Gerücht aufkommt, dass ihre Stimme im A... wäre.
          "nanuneninonanunenu" ist auch ... wunderbar.
          Super Links! Schau ich durch.

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            #7
            Ich wollte mir schon lange mal wieder Mephisto mit Brandauer ansehen.
            I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

            Douglas Adams

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              #8
              - Wann trudeln die Künstler vor einer Vorstellung ein?

              Je nachdem, ob es die "eigene" Bühne ist oder eine fremde Bühne.

              Bei fremden Bühnen muss man vorher das Licht, den Sound und allgemein Technik (von der ich keine Ahnung habe, aber ich denke an Spezialeffekte, wenn jemand von der Decke gelassen werden will, aus dem Boden auftaucht usw) checken. Man hat auch eine Stellprobe. Manchmal klebt man sich (Info: Laientheater, keine Ahnung, ob die Profis es auch so machen) ein bisschen Kreppband an bestimmte Stellen, sodass die Schaupielenden die richtige Stellen zum stehen und ihre richtige Pose einnehmen. Darauf ist ja auch z. B. das Spotlight und die anderen Lichter (die nennt man anders, aber ich hab es vergessen) programmiert.

              Je nachdem wie die Termine sind und wie professionell (und wie viel Geld) die Theatergruppe hat. Findet diese Probe an einem anderen Tag vorher statt, am Morgen oder – Stress! – ein paar Stunden vorher.

              Wenn es die eigene Bühne ist, dann sind die obigen Proben schon durch und man muss nur noch eine gute Stunde vorher antanzen, um sich vorzubereiten. Wenn das Publikum eine halbe Stunde vorher eintrudelt, will man ja schon halbwegs fertig sein. Bei Theater braucht man sich auch nur umzuziehen und zu schminken – viele Darsteller*innen können sich auch selbst schminken. Gerade bei den Nicht-Super-Profis gibt es oft keine extra Visagist*innen oder Maskenbilder*innen.

              Wenn auf der Bühne getanzt und gesunden wird, muss man noch früher kommen, weil man sich ja aufwärmen muss. Das macht man gerne zusammen – Stimmübungen oder warm dehnen, bevor es in die Maske geht. Danach ist man für sich selbst zuständig und hält sich selbst warm.

              Im Ballett tragen schlurpen sie mit diesen Moonboots herum, um ihre Füße warmzuhalten (ich hab das nur gesehen, als ich nach der Vorstellung mit einer Freundin, die Tänzerinnen vom Staatsballett besuchen durfen. Da sind die ganzen Tänzerinnen mit diesen Dingern rumgerutscht und die eine hat erzählt, dass das normal ist)

              Vor der Vorstellung sieht man also die einzelnen Darstellenden herumträllern (Stimme warmhalten), oder hier und da sich dehnen, oder ihren Text vor sich hin murmeln (wobei das eher selten ist, finde ich, weil man den Text ja schon längt können muss)

              - Wird das Stück auch im allabendlichen Routinebetrieb noch tagsüber geprobt?

              Das kann ich nur raten: Ich denke, wenn sie das ganze Jahr lang diesselbe Aufführung haben, wird trotzdem zwischendurch noch mal geübt, damit es weiterhin sauber bleibt, oder um Fehler auf der Bühne noch mal durchzusprechen und besser zu machen.

              - Wie werden die Understudys auf ihren eventuellen Einsatz vorbereitet?

              Keine Ahnung.
              Wir im Laienmusical hatten zwei verschiedene Besetzungen. An einem Tag spielt man die Hauptrolle, an dem nächsten Tag die Nebenrollen. Man konnte also beides. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Theatergruppen ist.

              - Wie sind Garderoben verteilt?
              Im Keller. 🤣
              Irgendwie immer im Keller.*

              Hinter der Bühne geht es ein bisschen runter, und dann ist da meistens ein langer Flur, von dem viele Räume abgehen (wie bei Schulklassen in einem Flur). Da sind Tische mit Spiegeln drin, Garderobenhänger oder manchmal auch eingebaute Kleiderschränke. Wenn du die Personen meinst, sie verteilen sich wahrscheinlich nach Zusammengehörigkeit. Die Hauptrollen zusammen, die Nebenrollen zusammen usw.

              * Das Fontane Haus Berlin ist schlimm. Treppe, Treppe, Treppe, Flur, Raum. Das ist besonders toll, für die Statist*innen, die sich während einer Show noch mal umziehen müssen, um eine andere Rolle zu spielen. Aber das Konzerthaus Berlin ist noch mal Treppe, Treppe, Treppe, Treppe, Treppe, Treppe, Treppe. KELLER.

              - Wie oft gibt es ein Kostüm? Genauer: gibt es von den Hauptfiguren ein "Back-up-Kostüm" für denselben Darsteller oder nur für die Understudy?
              Wir hatten bei der Laientanztheatergruppe nur ein Kostüm. Aber wir hatten auch keine Understudy. Bei der anderen Tanzgruppe (etwas professioneller und mit mehr Geld) war es so, dass eine Schneiderin die Kostüme ganz individuell an uns angepasst hat. Nur Accessoires wie Hüte usw. wurden an die Nachfolger*innen weitergegeben.

              - Wie wird gecastet?

              Je nachdem, ob man sich für eine bestimmte Show bewirbt oder in eine Theatergruppe generell eintreten möchte, sehen die Castings unterschiedlich aus.

              Wenn es sich um die Bewerbung für ein bestimmtes Bühnenstück geht, bei dem man danach wieder getrennte Wege geht, muss man eher vorgegebene Songs singen – klar, weil man ja auch sehen möchte, ob die Person für eine bestimme Rolle die perfekte Besetzung ist. Wenn man "nur" in eine Theatergruppe will, dann kann man auch was eigenes vorbereiten.

              Hier findet man Jobs für bestimmte Shows:
              https://www.palast.berlin/info/jobs-casting/
              https://jobs.disneycareers.com/auditions
              https://mitte-bitte.de/junge-talente...ing-im-palast/
              https://casting.cirquedusoleil.com/disciplines/dancers (<- inkl. Video von einer audition)

              Es gibt auch offene Aufrufe, wo man einfach vorbeikommen kann. Dann hat man nicht diesen Papierkram davor. Das Endergebnis ist aber ähnlich, man wird aufgerufen und muss dann vor einer Jury zeigen, was man kann. Je nachdem was gewünscht ist, führt man eine Auswahl an selbst ausgesuchten Stücken auf, oder einem wird ein bestimmer Song / eine bestimmte Choreographie gegeben, den man vorsingen/tanzen muss.

              - Wie hoch mag das Gehalt für einen Hüpfer im Hintergrund, wie hoch für die Primaballerina sein? Wie hoch für die Hauptrollen?
              Bei den Links oben stehen auch Honorare dabei. Irgendwas um die 70 Euro pro Stunde? Plus-Minus 50 Euro?


              - Wie betreiben Sänger*innen Stimmhygiene?
              Viel Wasser trinken, keinen Kaffee, kein Saft (zu sauer), keine Milch (schleimt) usw. Während andere sagen, dass es scheißegal ist, weil die Flüssigkeiten eh nicht an die Stimmbänder kommen. Nicht rauchen! (Wobei einige auch wie ein Schlot rauchen und es ist ihnen egal, weil sie eh "nur" Jazz singen) Manche tragen immer einen Schal (ich denke an Sopranistinnen …), haben Lutschbonbons dabei, wobei ich nicht weiß, ob es eine persönliche Macke ist. Ausgeruht sein, gut schlafen blablablubs – also die Sachen, an die man sich als Künstler*in sowieso nicht hält.

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              • Dodo
                Dodo kommentierte
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                👍
                Wow.

              • Witness
                Witness kommentierte
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                Die Eingangsfrage war zwar nicht von mir, aber trotzdem danke für diese Einblicke, ich finde den Blick hinter die Kulissen von Theaterbühnen immer sehr spannend!

              • Victoria
                Victoria kommentierte
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                Gerne.
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