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Text-Back-Theorie-Versuch

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    Text-Back-Theorie-Versuch


    "Seid euch bewusst, was ihr kocht, wie ihr es serviert und wen ihr einladen wollt."
    (VickieLinn)


    Ausgehend von dieser Ermahnung an die Textköche habe ich mal meine Notizen gesichtet und dabei diese Überlegungen gefunden:

    Die Text-Back-Theorie.

    Grundlage jeder Geschichte ist ein Gedanke oder eine Handlung. Die Verfolgung des Gedankens oder die Ausarbeitung der Handlung (Plot) muss grundsätzlich ernsthaft sein. Dazu in sich schlüssig, und problemlos nachvollziehbar.

    Das Ziel ist es, ein Hauptgericht (Vom Leser anerkannter Text) zu backen.

    Ist dieses Grundbackrezept beachtet worden?
    Dann haben wir einen Teig.

    Der ist an sich noch nicht essbar. Er muss gewürzt und gebacken (geschrieben) werden.

    Ich brauche also Hitze im Backofen (bin mit Leib und Seele bei meinem Text), Backzeit (Zeit und Ruhe) und eine geeignete Backform (Lyrik, Kurzgeschichte, Erzählung, Roman usw.)

    Und um den Teig in einen guten Text umzubacken, muss ich die geeigneten Gewürze bereithalten und wohl bemessen einsetzen:

    Salz entspräche der Spannung
    Süße entspräche dem Humor
    Sahne entspräche der Liebe
    Bitternoten entsprächen der Tragik
    Säuerliche Noten entsprächen den Hindernissen
    Deftiges entspräche der Gewalt/Action
    Schärfe entspräche der Erotik

    Gebe ich nur Süße (Humor) bei, dann gibt es nur einen Nachtisch, kein Hauptgericht. Gebe ich noch Säure (Hindernisse) dazu, dann wird es immerhin ein Kuchen. Usw.

    Gebe ich nur Salz (Plot rein auf Spannung ausgebaut) bei, backe ich ein Brot. Brot schmeckt, wenn es noch warm serviert wird (hohes Tempo)

    Gebe ich nur Bitternoten bei, dann wird nicht mal probiert. Mit Sahne (Liebe) wird es genießbar, mit sachter Beigabe von Schärfe (Erotik) und Süße (Humor) wird es lecker.

    Rein Saures mag auch keiner.

    Sahne pur auch nicht.

    Deftiges (Gewalt/Action) schreit nach Salz (Spannung) oder Schärfe (Erotik), sonst schmeckt es ungar.

    Gebe ich nur Schärfe bei, esse ich nur die Hälfte (lese nicht vollständig) und habe Durst (sehne mich nach besserem Text)

    Wenn ich ausgewogen würze, stimmt die Balance. Beispiel:

    Ich habe einen Plot, der dem Protagonisten erhebliches abverlangt (Säure). Um die Geschichte lesbar zu machen, sollte ich also die Säure ausgleichen. Hier stehen mir zur Verfügung:
    • Süße (Humor)
    • Sahne (Liebe)


    Aus diesen drei Zutaten könnte dann die Speise gebacken werden...


    Dieser Teig kann gerne noch mal so richtig durchgeknetet werden, vielleicht wird ja mal ein brauchbares Werkzeug daraus...


    Die Geschichte ist die Speise, der Stil die Würze dazu. Wenn es geschmeckt hat, war es ein gutes Rezept.

    #2
    Habe Deine Überlegungen erst jetzt gefunden, verwende selbst gerne Koch-Back-Analogien, aber Deine Zutaten-Theorie ist mir neu
    Finde ich echt interessant.
    Wobei ich persönlich "Süße" eher "Romantik" oder "Liebe" zugeordnet hätte.
    Ich würde für "Humor" wahrscheinlich ... ja, Sahne nehmen. Irgendetwas "Weiches", weil ich finde, dass Humor, selbst wenn er bissig ist, auch harte Stellen entschärfen kann. Hm.

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