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Deutlich ohne platt zu werden

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    Deutlich ohne platt zu werden

    Wie kann man einen Sachverhalt so geschickt verpacken, dass es viele auf Anhieb verstehen, aber ohne platt zu werden und ohne Grimassenschneiderei?

    #2
    Geht es Dir um einen bestimmten Sachverhalt? Denn die Spannbreite "Sachverhalt" ist doch recht umfangreich bzw. wie definierst Du genau Sachverhalt? Meinst Du damit den gegenstand einer Aussage oder das Verknüpfen mehrer Aussagen zu einem Sachverhalt oder einen Sinnzusammenhang oder geht es Dir um die Kardinalfrage?

    Generell denke ich, man kann versuchen das Wesen des Sachverhalts herauszuschälen, auch in Bezug auf die Figur, die diesen Sachverhalt er-, und durchlebt oder wie auch immer damit umgeht.
    Generell ist wohl Beobachtungsgabe, Analyse und schließlich Krativität verlangt.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Ich fasse Sachverhalt ziemlich groß.

    #3
    Ich glaube (bzw. habe diese Erfahrung bereits gemacht), dass man es dahingehend nie jedem Leser recht machen kann. Was dem einen zu subtil ist, ist dem anderen schon zu viel Holzhammer, daher würde ich da auch ein bisschen nach Deinem eigenen Ermessen und Deinem Stil gehen. Ganz allgemein würde ich halt ein "Show, don't tell" empfehlen. Oder mit gemeinhin bekannten Symbolen spielen (anstatt Gegenständen nur für Deine spezielle Geschichte eine Bedeutung beizumessen). Dann muss man etwas vielleicht nicht explizit erwähnen, kann aber mit einer Symbolik draufdeuten (ja, ich steh drauf *hüstel*).
    Oder man setzt Dialoge ein. Stephan Waldscheidt hat auf seinem Blog mal eindrucksvoll eine Taktik geschildert. Es ging da, soweit ich mich erinnere, um ein Buch, wo ein jugendlicher Straftäter im Knast ein Telefonat mit seiner Mutter führt. Der Dialog war das belangloseste Geplapper überhaupt, aber gerade dadurch wurde er so stark und die Hilflosigkeit der Beteiligten so gut dargestellt -- weil sie einfach nicht wussten, worüber sie reden sollten; weil die Situation sie quasi sprachlos machte.
    Ich denke also, für Deine Zwecke gibt es je nach Szenenhintergrund sehr viele Methoden ...

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Auch wenn manche Symbolik bekannt ist, heißt es ja leider nicht immer, dass ein Leser es mitbekommt, oft wird etwas überlesen. Das geht selbst mir als Leser manchmal so.

    • Mona
      Mona kommentierte
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      Milch da hast Du recht, so ging es mir auch schon. Aber eine gewisse Grundstimmung kann man da oft schon vermitteln. Eine Krähe wird jetzt z.B. wohl andere Assoziationen wecken als ein Storch, v.a. wenn diese Symboliken dann noch in einen Kontext eingebunden sind.

      Aber ich verstehe Dein Problem. Ich habe es nämlich mitunter auch. Und gleichzeitig denke ich, dass es unmöglich ist, dass jeder Leser alles mitbekommt. Andererseits habe ich schon Testleser erlebt, die mehr aus irgendeinem Symbol rausgelesen hatten, als es bewusst von mir beabsichtigt war. (Auch sehr spannend)

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Könntest du den Artikel verlinken? Ich wäre neugierig.

    #4
    Am geschicktesten ist es, den Sachverhalt zunächst sachlich zu schildern.
    Vor Gericht: Sodass es auch ein Jurist versteht und ohne dass man sich juristischer Fachtermini befleissigt.
    Bei der Polizei: Dass man es im Ein-Finger-Suchsystem zügig tippen kann, ohne dass wichtiger Inhalt verloren geht.
    im Roman: Genre- und Publikumsabhängig. Im Kinderbuch würde ich wohl einiges anders machen als im Erotikroman.

    Was heißt geschickt? Die Worte müssen den Inhalt (den Sachverhalt) treffen und ein klares Bild entstehen lassen. Vor Gericht klarer als in einem symbolistischen Roman.
    Wieviel Wissen kann ich meinem Leser unterstellen? Wie geläufig ist der Sachverhalt denn dem Leser? Je geläufiger, desto abgefahrener darf die Darstellung sein. Wenn denn etwas Alltägliches aus dem Trott gerissen werden muss. Etwas Plattes würde ich nicht aufpumpen wollen.
    Wortwahl und Satzbau: Ich kann den Ablauf einer Operation so schildern, dass es nicht einmal ein Arzt versteht, aber auch so, dass der Bild-Leser ein korrektes Bild erhält.
    Lesererwartung (Genre) / Erzählstimme: Leser eines Romantischen Plots haben vielleicht mehr für blumigere Bilder übrig als der Hardcore-Krimi-noir-Leser, der eher auf die sarkastisch triefende Stimme aus dem Off steht. Und dann die Bücher, wo der Leser mit Enzyklopädien bewaffnet den Code hinter den Symbolen knacken will.

    Im übrigen ist das Wichtigste, dass der Autor den Sachverhalt verstanden haben muss ...

    Kommentar


    • Milch
      Milch kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Sachverhalt will ich hier eher als Synonym für Information verstanden wissen.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Dann gilt meine Antwort immer noch. 😉

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Sachverhalt = Information, ich dachte du fässt "Sachverhalt" sehr groß. Eine Information ist für mich nun nur das Wissen über einen Sachverhalt.

    #5
    Platt wirkt es, wenn man beginnt es dem Leser zu erklären.
    Ich würde die Perspektivfigur den Sachverhalt aus ihren Augen erleben lassen – nicht erklären oder erklärt bekommen lassen. Show don't tell eben. Und das kann dem Schreibhandwerk abhängig aufgebläht schwammig oder präzise sein.

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      #6
      Ich formuliere die Frage noch einmal um: Wie nimmt man die Leser mit, ohne platt zu wirken?

      Da finde ich, dass man manches eben erklären muss, weil der Leser manches eben sonst nicht versteht.
      Manchmal muss man tellen, um überhaupt die Neugier des Lesers zu erhalten.

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Meinst du, plump gesagt, wie bringe ich Infodump möglichst elegant unter?

      • Milch
        Milch kommentierte
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        Nicht nur.
        Wobei es dann eher Informationen wären.

      #7
      Ja, ich finde ebenfalls, dass man manches "tellen" kann/sollte. Denn ich persönlich finde ständiges "Show" sogar mitunter mühsam zu lesen und "Tell" manchmal einfach knackiger.
      Deshalb kann man das mMn auch nicht so pauschal beantworten, weil es auf Deinen Stil, auf das Setting, auf Deine Zielgruppe, den Inhalt, etc., ankommt.
      Und @Dodos Frage finde ich dabei sehr gut, denn dabei verhält es sich mMn ähnlich. Ich hab schon Bücher gelesen (z.B. "Die Pest") wo einfach unverblümt infogedumpt wurde . Das ist aber wenigstens ein ehrlicher, klarer Stil und auch gekonnt umgesetzt, also für mich eindeutig passend. Häufig dann leider aber halt doch unabsichtlich gedumpt, und in diesem Fall macht es dann mMn die kleine Dosis, das Verflechten von Infos in Dialogen, inneren Monologen (und was da sonst noch alles dazugehört), etc.

      Wobei ich annehme, dass es Dir eher darum geht, dass Informationen weder zu subtil (d.h. viele Leser würden die eingestreute Info nicht als "wichtig" wahrnehmen) oder zu offensichtlich ("plump") sein dürfen?
      -- Ich bin ja jetzt selbst kein Schreibgott (und dieses Thema fordert mich auch immer wieder, weil ich gerne die subtile Schiene fahre ), aber ich halte mich da ganz gerne an gängige dramaturgische Mittel, wie z.B. wichtigere Hinweise oder Sätze, die zum Nachdenken anregen sollen, am Ende einer Szene/eines Kapitels niederzuschreiben. Oder, umgekehrt, ganz am Anfang. Oder, wenn irgendwo inmitten einer Szene, dann folgt danach eine neue Zeile. Das ist jetzt vielleicht nicht superelegant, aber wirksam und nicht meine Erfindung.
      Also ganz generell: Du kannst Aussehen Deines Textes auch ein bisschen dem Inhalt anpassen.

      Kommentar


      • weltatlas
        weltatlas kommentierte
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        Steht ja auch nirgends.

      • Mona
        Mona kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Milch Bitte nicht falsch verstehen, ich mag "Die Pest" und finde sie definitiv nicht plump (ganz im Gegenteil -- eine spannende Geschichte mit toller Botschaft). Plump finde ich Infodump dann, wenn er ungekonnt einfach mal eben so "runtergerattert" wird. Bei "Die Pest" hatte ich jedoch das Gefühl, dass der Autor weiß, was er da macht. Und ich meine im Speziellen dabei auch nur die Einleitung (Bin mir nicht sicher, ich glaub, es wird "Vorwort" genannt?), wo Camus dem Leser erst mal erklärt, wo die Geschichte überhaupt spielt, etc. -- Es ist einfach eine zu offensichtlich bewusste Info, als dass es als ungewollter Infodump rüberkäme.

        Offen diskutiere ich auch am liebsten. Daher mein Nachhaken, ob meine Vermutung richtig ist, ansonsten diskutieren wir noch aneinander vorbei ^^.

        Es mag aber auch sein, dass wir einfach unterschiedliche Zugänge haben ...

      • Milch
        Milch kommentierte
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        Demnach würde ich es auch nicht als Infodump bezeichnen, viele Infos sind nicht gleich Infodump.
        Ich habe Probleme mit dem Wort subtil, denn subtil bedeutet für mich immer: ein Teil der Leser wird es überlesen. Es ist nicht dazu da, von allen verstanden zu werden.
        Stehen wir nicht alle vor dem Problem? Einerseits wollen wir, dass der Leser folgen kann, andererseits wollen wir den Lesern die Geschichte nicht zu billig präsentieren.

      #8
      Zitat von Milch Beitrag anzeigen
      Da finde ich, dass man manches eben erklären muss, weil der Leser manches eben sonst nicht versteht.
      Manchmal muss man tellen, um überhaupt die Neugier des Lesers zu erhalten.
      Hm, nö. Finde ich nicht.
      Es muss nicht tell sein, um es einen Sachverhalt zu erklären. Und ob show oder tell, es liegt an den Fähigkeiten des Autors, es dem Leser schmackhaft zu machen.


      Sie spannte den Krusbelpupu auf, bevor sie vor die Tür in den Regen trat.
      Verständlich?

      Nein? Dann ein bisschen mehr:
      Sie spannte den Krusbelpupu auf, bevor sie vor die Tür in den Regen trat. Wie gut, dass ich daran gedacht habe, ging ihr durch den Kopf, als in diesem Moment ein Auto vorbeifuhr – voll durch die Pfütze –, und sie ärgerte sich, dass ihre Hose mit Dreckwasser besprenkelt worden war.

      Lieber Tell?
      Sie spannte den Krubelpupu auf, ein Nylon überspanntes Strebengestell an einem Griff, und hielt es sich über den Kopf, um sich vor Regen zu schützen. Dann trat sie vor die Tür.

      Oder Sinnes-Show?
      Mit einem Ploff spannte sie den rot gepunkteten Krusbelpupu auf, auf dessen glatten Nylonplane der nach Laub duftenden Sommerregen prasselte. So blieb sie trocken wie ein Ex-Akoholiker, unwissend, ob man es bis zur nächsten Ecke schaffte.

      Kommentar


      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Aber ... ein informationsloses Buch ist leer. Aber sehr symbolträchtig.
        Wenn es darum geht, Information mit wenigen Worten zu vermitteln, dann: Sie spannte den Regenschirm auf.

        Präzision ohne Information funktioniert nicht.

      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Milch
        Damit habe ich verdeutlichen wollen, dass man eben nicht unbedingt erklären muss, damit der Leser versteht. Das Erste ist Show und für meinen Geschmack reicht es.

        Ich hab aber das Gefühl, dass Show mittlerweile eine negative Konnotation hat und man automatisch an diese mit allen Sinnen vollgestopfe Sätze denken muss. Letzteres mag ich auch nicht.

      • Milch
        Milch kommentierte
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        Übrigens sind beide Variante Show, einmal zeigt es die Gestalt des Gegenstandes, ein anderes Mal zeigt es, welchen Schutz sie bietet,

      #9
      Tut mir leid, aber ich kann kein Problem definieren, ohne dass ich konkret weiß, worum es geht.

      Also, wenn es um Informationen und Sachverhalte geht, von denen der Autor meint, der Leser müsse es ganz sicher verstanden haben, um der Geschichte folgen zu können, gibt es bestimmt mehrere, mehr oder weniger plump oder elegant ausgeführte Möglichkeiten. Ohne Anspruch auf Anspruch oder Vollständigkeit. Und ich gehe jetzt nicht von tieferen, symbolischen Darstellungen aus. Außer wir reden von Krawatten.

      1. Informationsvermittlung i. S. von Sachwissen, sei es real-wissenschaftlich oder fiktiv-wissenschaftlich oder fiktiv-weltenbaulich ("Info-Dump").
      Beispiel: Michael Crichton, jemand, der in meinen Augen großartige, weil durchaus niveauvolle Unterhaltung geschrieben hat (viel mehr als nur Dinosauriergefresse und geklonte Klischees), hat plump ein Häufchen namens Vorwort, Prolog, wie auch immer, gemacht. Habe ich nie gelesen. Ich konnte aber den Stories folgen. Weil er die wirklich notwendigen Infos auch im Text hatte, unaufdringlich in Dialogen eingewebt, vielleicht auch einmal in einem weniger unaufdringlichen Kongressvortrag seines Protagonisten oder als lebensrettende Anleitung der erfahrenen Figur gegenüber der weniger erfahrenen. (Und welche Meta-Ebenen geklonte Dinosaurier besitzen, möchte ich jetzt nicht ausführen, könnte aber ein Buch füllen, wenn ich erst anfinge.) Natürlich merkt man, dass "Tell" notdürftig verschleiert wird. Aber wenn es mit Liebe gemacht ist, freut es - zumindest - mich und NIMMT MICH MIT.

      2. Information über die Figuren:
      Äußeres: der Spiegelblick, egal, wer oder was der Spiegel ist. Auch das Aufpicken eines langen blonden Haares vom Kragen des (rothaarigen) Prota durch seine (brünette) Frau mit wortlosem Vorwurf ist ein Spiegelblick. Nur etwas geschickter. Wenn man das Äußere wichtig findet. Ich schon, ich weiß sehr genau, wie meine Figuren aussehen, und habe auch, unabhängig davon, wie genau jemand anders eine Figur äußerlich darstellt, ein genaues Bild der Figuren in einem Buch.
      Inneres: Ich finde schon die Berufswahl aussagekräftig. Ansonsten, wie @Vickie es schon zusammenfasste: durch die Figur erleben, show don't tell. Man muss ja nicht alle sieben (acht, neun, zehn) Sinne durchdeklinieren.
      Gegenbeispiel: J. L. Howard, der eine Reihe mit demselben Prota (Kurzgeschichten und Romane) verfasst hat, lässt die Figureninfo und die Darstellung dessen Zuhauses immer in den ersten Seiten mit fast denselben Worten auf den Leser los, sodass sich daraus eine Art Running gag oder Wiedererkennungswert entwickelt; die Not zur Tugend erklärt. Weitere Weltenbau-Info verpackt er gerne in Vergleiche mit alltäglichen Situationen.

      3. Bitte schön, Bühne frei ...

      Zuletzt geändert von Dodo; 21.09.2017, 18:02.

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      • Milch
        Milch kommentierte
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        Ich will eine Diskussion anregen und bin selbst auf der Suche.

        Bei der Geschichte mit dem blonden Haar muss ich als Leser immer im Kopf haben, dass die Frau ja eigentlich rothaarig ist. Mein Gedächtnis ist wie ein Sieb. Wenn mir der Autor nicht mehrmal verklickert, dass die Frau rothaarig ist, würde ich es glatt überlesen, denn es ist zu beliebig.
        Der Spiegelblick kann auch verkrampft wirken.

        Ich bin auch kein Freund von Vorworten und Prologen. Ich denke, bei DinoPark geht es nicht ohne Erklärungen, weil man ja für ein Laienpublikum schreibt, das finde ich okay.

      #10
      Ich habe ja zu Irrlichtfeuer zwei Leserunden gemacht, d.h. ich habe live bei fünfzehn Menschen mitbekommen, wie sie das Buch aufnehmen (+ die Testleser vorher und Feedback von Freunden sowie Bekannten). Meine Erfahrung hat dabei gezeigt, dass man es nicht allen recht machen kann. Ich muss mich als Autor also erst entscheiden, ob ich für die Leser schreibe, die Andeutungen und versteckte Hinweise lieben – oder die, den Wink mit dem ganzen Gartenzaun brauchen. Und dann kann ich mir überlegen, wie ich Sachverhalte, Informationen, etc. gut verpacke.
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

      Kommentar


      • Milch
        Milch kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Solche Spielereien, es ist bei mir nicht Disney, habe ich auch, aber ich lege es nicht darauf an, dass es dem Leser auffallen muss oder dem Leser nicht alles auffallen muss, aber das ist nicht notwendig, um dem Text folgen zu können, wenn man die nicht versteht.

      • Julestrel
        Julestrel kommentierte
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        Nein, es hat nichts damit zu tun, ob man für das Massenpublikum schreibt. Es kommt u.a. stark darauf an, was die Leser sonst so lesen und auch in welchem Genre man daheim ist. Auch in der Masse gibt es mehr als genug Leute, die ein Buch voller Andeutungen und versteckter Hinweise lieben, und alles andere plump und langweilig finden.

      • Ankh
        Ankh kommentierte
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        Ich denke, der Unterschied zwischen den Winks und den Informationen ist der, dass man dem Text auch ohne die Referenzen folgen kann. Die sind nicht notwendig, also lege ich es nicht drauf an, dass man sie unbedingt versteht. Vielleicht ist es nur ein dummer Gag, vielleicht existiert da eine ganz neue Sinnebene, aber alles unterhalb der obersten ist Bonus, da stoße ich niemanden bewusst mit der Nase darauf. Diese Spielereien laufen dann natürlich auch weniger Gefahr, platt zu wirken, außer vielleicht für jemanden, der dieselben Vorlieben hat wie ich und die Anspielungen daher extrem deutlich findet.

      #11
      Ich muss einfach nochmals fragen, wie die konkrete Frage lautet. Ich habe das Gefühl, wir alle raten nur, um was es gehen könnte. (Von mir auf andere geschlossen).

      Mir geht es eher um eine offene Diskussion über ein Problem, was wir alle haben.
      Ich würde ja über das Problem offen diskutieren, wenn ich wüsste, welches genau?
      Ich glaube nämlich, das könnte spannend sein und viele interessieren. Vielleicht gibt es ja einen Beispieltext.
      Geht es um übertrieben Show don't tell? Sinnlosen Infodump oder overload? Wie man Sachinformation verpackt? Oder wie man jegliche textliche "Information" (Charakter, Handlung, Setting) herüberbringen kann, soll, will? Oder Symbole und Verklausulierungen einbaut?
      Ich habe es noch nicht herauslesen können. Sorry, bin etwas doof. (Möglicherweise ist die Fragestellung nicht deutlich genug?)

      EDIT Ah, ich glaube, wir haben uns überschnitten Milch Allmählich lichtet sich der Wald vor lauter etc.
      Zuletzt geändert von Dodo; 21.09.2017, 19:44.

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        #12
        [Admin]Ich möchte jetzt eine Sache los werden:

        Wenn Threads eröffnet werden, wäre es sinnvoll und zielführend eine Frage so zu stellen, das die Antwortenden nicht raten müssen, worauf der Fragesteller hinaus möchte. Sollte sich der Fragesteller selbst nicht sicher sein, ist das im Ausgangspost kenntlich zu machen oder auf Gegenfragen der User zum Verständnis eintsprechend einzugehen und in den Antworten konkret und in einem Mindestmaß eindeutig zu sein.
        Soll das Thema offen, in einer Art Brainstorm beantwortet werden, dann bitte ich darum das ebenfalls kenntlich zu machen.

        Hier soll niemand das Gefühl bekommen müssen, zu doof für die Beantwortung einer Frage zu sein, nur weil die Ausgangsfrage nicht klar umrissen und die Antworten auf Verständniss zu schwammig gehalten sind.
        [/Admin]
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

        Kommentar


        • Milch
          Milch kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Es ist niemand zu doof, wenn wir uns rantasten.

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Das sehe ich auch so.

          Dennoch nutz vielleicht einen Tag, um zu verdeutlichen das Du selbst auf der Suche nach der Frage und deren Antwort(en) bist bspw: [Brainstorm] o.ä.

        #13
        Ich taste mich ran.
        Das sind doch interessante Fragen. Was hindert dich daran, darüber zu diskutieren?
        Ich sehe den Widerspruch: Man will verstanden werden, muss daher deutlich sein, aber man darf es nicht zu plump tun. Wie gehen wir damit um?
        Ich gebe zu, ich mag es nicht, wenn ich in zu vielen Details versinke. Manchmal ist mir eine Tellvorstellung von Figuren lieber als eine ausgeleierte Frühstückszene.

        Mich interessiert auch die symbolische und literarische Ebene, aber da bin ich der Meinung, da darf man eigentlich nicht so viel voraussetzen. Wenn man an einen Text nur Freude hat, wenn man zig andere Texte gelesen hat, ist es nicht gut für den Text. Aber wenn denjenigen, die das Vorwissen haben, noch eine Ebene angeboten wird, die den Text noch tiefer machen, finde ich es gut. Viele E-Texte in der deutschen Literatur kranken daran, dass man sie ohne Vorwissen nicht lesen kann, weil sie keine Story besitzen.
        Beim Parfum haben sicherlich nicht alle Leser alle Anspielungen verstanden.

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Es wäre aber schön, wenn der Kern der Frage erkennbar ist. Eine Suche nach Etwas, ohne zu wissen, was, mag hochphilosophisch sein, aber im schlimmsten Fall frustrierend und frustran. Oder gar abschreckend. - Ich gehöre wohl zu denen, die beim Blinden Topfschlagen mitmachen, aber ich glaube, viele User machten eher mit, wenn sie wüssten, um was es ginge ... Der Post oben, zu dem ich jetzt kommentiere, ist einer, der eine Diskussionsgrundlage hat. Man kann aufspringen und dann mal sehen, wohin die Reise ginge.

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Milch, das ist wieder nicht der Punkt. Du kannst mich gern auch weiterhin missverstehen wollen, aber dann nehme ich Deine Einzeilerthreads demnächst einfach raus, bis Du es schaffst sie so zu posten, das man auf anhieb etwas damit anfangen kann.

          Es geht darum im Ausgangspost den Usern zu verdeutlichen welche Art der Diskussion Du Dir wünscht - siehe meine PN die ich Dir in meiner Funktion als ein Forengründer/Administrator geschrieben habe. Ich denke dort steht es sehr deutlich drin. Und ebenfalls, das Du bitte im Ausgangspost Deine Erkenntnisse zusammenträgst.

        • Mona
          Mona kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Milch Du schreibst, Du findest Fragen wichtiger als Antworten.
          Ich persönlich finde Fragen in den Raum stellen und (Hinter-)Fragen ebenfalls extremst wichtig, und zwar auch außerhalb des Forums.

          Es ist für uns hier halt nicht immer ganz so leicht zu verstehen, worauf ein anderer User gerade hinausmöchte: Wollen wir gemeinsam nach weiteren Fragen suchen, einfach, um aufzuzeigen, mit welchen Fragen man als Autor so zu kämpfen hat -- und diese dann unbeantwortet lassen? (Das haut mMn bei einem nichtmoralischen, handwerklichen Thema allerdings nicht sehr gut hin, weil ein solches Thema in meinen Augen geradezu nach einer Lösung schreit. Weshalb Du auch so viele gut gemeinte Tipps erhalten hast.)
          Wollen wir gemeinsam eine Antwort auf Deine Frage finden? -- Das haben wir hier alle ja bereits versucht
          Oder möchtest Du einfach nur unsere Meinung zu Deinen Gedankengängen abchecken? -- Deine kurzen, prägnanten Antworten auf unsere Beiträge lesen sich für mich nämlich häufig wie eine Art (Gegen-)hypothese, die Du evtl. wiederum als neuen Argumentationsansatz siehst. Ich weiß und ich finde es faszinierend, dass es in der Philosophie die These vom endlosen Fragen und endlosen Diskutieren gibt ("unendlicher Regress"), und das zu probieren, kann ebenfalls spannend sein.
          Für viele (auch für manche User hier, auch für mich) sind konkrete Antworten häufig ebenso wichtig zwecks Erkenntnisgewinn und Austausch.
          Hier im Forum posten die meisten von uns, um Antworten zu finden.

          Wir sind ja hier alle recht unterschiedliche Leute mit verschiedensten Schreib- und sonstigen Erfahrungen, deshalb ist es dann natürlich hilfreich, einen klaren Hinweis zu bekommen, was Du Dir von Deinen Gesprächspartnern erhoffst.

          Liebe Grüße
          Mona

        #14
        Zu viele Details verstecken das Bild. Daher würde ich auch lieber ein prominenteres Detail schildern, kreischige Krawattenfarbe oder ein bestimmtes Möbelstück oder oder oder.
        Und was Symbolismus und Quervernetzungen zu anderen Werken angeht: Da kann ich nur zustimmen. Man kann nicht bei jedem Leser voraussetzen, dass er die Referenz kennt, aber das muss einen nicht abhalten, entsprechendes in den eigenen Text einzubauen, sofern die Handlung nicht darauf beruht. Derjenige, der die Anspielung versteht, kann sich freuen und dem Text eine oder mehrere Ebenen mehr abgewinnen. Oder, wie ich, minutenlang darüber nachgrübeln, ob die Anspielung gewollt war. Da vertrete ich aber die Meinung: Wer sich angesprochen fühlt, ist gemeint. Sprich: Wer da etwas hineinliest, kann damit auch Spaß haben. Auch wenn es vielleicht vom Autor gar nicht intendiert war.
        Dazu gibt es auch ein nettes Buch, das wirklich fast jedem Leser etwas zu bieten hat, "Das Schiff des Theseus". Eigentlich ein Buch über die einmaligen Möglichkeiten der Literatur (eine Verneigung von ausgerechnet J. J. Abrams vor dem Lesen und dem Hirnschmalz). Da kann man mit den Protagonisten auf mehreren Meta-Ebenen interpretieren und grübeln, was das Zeug hält, oder man lässt sich berieseln. Ich glaube, ich habe bei der ersten tieferen Ebene noch versucht, mitzuhalten, dann wurde es mir zu schwierig (zuviel Denkaufwand - nichts für mich, wenn ich den Kopf sonst noch voll habe).
        Ich selbst brauch den Wink mit dem Lattenzaun, obwohl ich mich durchaus für einigermaßen gebildet halte. Vielleicht Einbildung .

        Kommentar


          #15
          Also, ich hab jetzt hier alles durchgelesen und hab, ehrlich gesagt, immer noch nicht gerallt, was Du eigentlich von uns willst Milch außer, dass Du offenbar eine Diskussion möchtest, die in alle möglichen Richtungen geht. Ist ja auch gut so, aber ... na ja, es ist mühsam.

          Wenn ich jetzt aber mal das Thema "Show, don't tell" rauspicke, habe ich nach diversen Selfpublisher-Büchern so meine Erfahrungen gemacht. Ein Glück haben sich manche überlegt, sie könnten halt mal super ein Buch schreiben und selbst veröffentlichen. Von denen kann man wunderbar lernen, und wenn es nur die Erkenntnis ist, was "tell" in einer Geschichte mit einem macht (oder wenigstens mit mir): nix. Erstaunlicherweise haben viele dieser Bücher Unmengen an überschwänglichen Bewertungen, man habe geweint usw, ich weiß nicht, was die Leute da gelesen haben, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

          Dann las ich ein Buch, in dem die Aussage "Ich habe Angst vor ihm" so großartig in eine Szene gepackt wurde, ohne die Worte überhaupt einmal auszusprechen, dass mir das Buch in der Hand gezittert hat. Und gerade dann merkt man, was es doch für platte und plumpe Methoden gibt, eine Geschichte aufzuschreiben.

          Ein Buch komplett voller "tell" (gibt es zu Hauf) funktioniert natürlich und der Leser wird gut bedient, er muss sich in keinster Weise anstrengen. Die Geschichte selbst kann aber bestenfalls interessant sein.

          Kommentar


          • Milch
            Milch kommentierte
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            Bei Gefühlen bin ich auch dafür, sie erlebbar zu machen.
            Es kann aber auch interessant zu beschreiben, was es mit einer Pespektivfigur macht oder denkt, wenn sie erkennt, dass eine andere Figur traurig ist.
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