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Was ist eine gute Sprache?

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    Was ist eine gute Sprache?

    Was ist für euch eine gute Sprache?

    #2
    Milch, um hier konkret drauf eingehen zu können, benötige zumindest ich ein paar Eckpunkte an denen ich mich langhangeln könnte. Ich könnte bspw. jetzt darauf antworten: "Französisch" ... aber ist es das, was Du wissen möchtest?
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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      #3
      Hier geht es um eine gute Sprache in einem Text, nicht unbedingt um eine schöne Sprache oder die Lieblingssprache.
      Wann hat ein Buch eine gute Sprache?

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      • weltatlas
        weltatlas kommentierte
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        Dann kann aber niemand seine Meinung abgeben wenn Du das nicht willst, denn einigem stimmt man zu, anderem nicht.

        Es geht ja nur darum zu ergründen (so machen wir es auch mit den Mittwochsfragen) ob Du einen gewünschten Schwerpunkt hast, bspw. das wir offen antworten sollen, das sind Fakten die können in einem Ausgangspost rein.

        Bsp.
        Fragestellung: Was ist gute Sprache für Euch?

        Bitte antwortet frei und offen, was Euch als erstes in den Sinn kommt. Mir geht es um eine offene Diskussion.


        Solche Sachen gehören für mich mit in einen Ausgangspost, du bist in diesem Fall ja der Diskusionsleiter und in dieser Position darf man seine Mitstreiter auch gern etwas an die Hand nehmen. Mehr nicht.

      • Amilyn
        Amilyn kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Milch Sobald einer aber die erste Meinung hier gepostet hat, kommt doch sowieso ein "Stimmt" oder "Stimmt nicht"
        Aber auch so neigen wir doch eher zum Quatschen, ein einfaches "Stimmt" kommt hier im Forum sehr selten

      • Dodo
        Dodo kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        ... und wir wären auch an Deiner Meinung Milch interessiert.

      #4
      Gute Sprache ist, das man das schafft auszudrücken, was man sagen möchte (wie es bei dem Gegenüber ankommt steht auf einem anderen Blatt).
      Nein das war ich nicht.
      Ach so, das!
      Ja, das war ich.

      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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        #5
        Dem stimme ich zu.
        Mit guter Sprache drücke ich aus, was ich ausdrücken will, und ich drücke es aus, wie ich will.
        Ich könnte allerdings nicht sagen, dieser oder jener Stil sei IMMER gut. Es käme immer darauf an, in welchem Setting ich mich befände. Auch meine Lese- oder Schreiblaune spielt hinein. Manchmal hebe ich ab, wenn ich kurze, prägnante, verdammt kluge Sätze lese (oder höre; leider schreibe ich so etwas selten); manchmal will ich es in einem kleinen, in sich geschlossenen, vielleicht sogar - schock - blumigen essayistischen Ansatz, Aufsatz oder sogar in einer dialektischen Erörterung lesen.
        In einen wissenschaftlichen Aufsatz gehört eine andere gute Sprache als in einen belletristischen Fantasyroman. Den Ton zu treffen, den das Genre und die Geschichte und die Figur verlangt, zeichnet für mich einen guten Umgang mit der Sprache aus. Dementsprechend stellt sich mir die Frage, gibt es DIE gute Sprache überhaupt, oder gibt es nur einen gekonnten Umgang mit den vorhandenen Mitteln auf allen sprachlichen Ebenen? Das würde ich im Moment gerade favorisieren.

        Kommentar


          #6
          'gut' ist stets mehrdeutig. Sprache, die ich bei Bukowski als gut ansehe, erzeugt ein 'Pfui' wenn meine Kinder sie benutzen. Daher kann Sprache nur im Kontext gesehen werden; von wem, an wen und was will sie bezwecken, bzw. welchen Inhalt transportieren.

          Für mich ist eine Sprache (in einem Roman) gut, wenn sie klar und effizient den Inhalt/Nachricht vermittelt und mir beim Lesen Spaß macht, d.h. sich auf das Wesentliche beschränkt, flüssig zu lesen ist, passende Metaphern und Vergleiche bringt, in meinem Kopf ein Bild erzeugt und im besten Fall auch noch eine Emotion.

          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

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            #7
            Zitat von Dodo Beitrag anzeigen
            In einen wissenschaftlichen Aufsatz gehört eine andere gute Sprache als in einen belletristischen Fantasyroman. Den Ton zu treffen, den das Genre und die Geschichte und die Figur verlangt, zeichnet für mich einen guten Umgang mit der Sprache aus. Dementsprechend stellt sich mir die Frage, gibt es DIE gute Sprache überhaupt, oder gibt es nur einen gekonnten Umgang mit den vorhandenen Mitteln auf allen sprachlichen Ebenen? Das würde ich im Moment gerade favorisieren.
            Ich finde auch, dass es oft sehr auf's Genre ankommt. Klar kann ich sagen: "Dieser Text ist fehlerfrei, hat alle Kommas am richtigen Platz, der Satzbau stimmt: er ist gut.", aber das reicht oft nicht. Ich habe neulich einen Liebesroman mit dramatischem Familienepos über einen Zeitraum von über 100 Jahren gelesen (also, der Roman, ich selbst habe ein bisschen weniger Zeit zum Lesen gebraucht ), und es war gut geschrieben aber total sachlich und überhaupt nicht schnulzig. Schnulz-Schreibe ist nicht das, was ich normalerweise gerne lese, aber hier war ich enttäuscht. Es hat nicht zur Geschichte gepasst.

            Genau wie ein Fantasyroman, der mit sehr kurzen, abgehackten Sätzen geschrieben wurde. Es war gut geschrieben, trotzdem stimmte da was nicht.

            Dann kommen natürlich auch noch die Zeiten hinzu, in der das Buch spielt. Das war auch so eine Sache in diesem epischen Familien-Liebes-Unschnulz. Die Personen um 1900 haben viel moderner gesprochen als die in 2011 (oder was für ein Jahr das war). Auch der Erzählstil hat sich je nach PoV nicht unterschieden (wie gesagt: alles sachlich). Gut, sicher, aber unpassend.

            Also würde ich sagen: wenn es zu dem passt, was erzählt wird, ist es gut. Dann kann auch mal der Satzbau holpern, wenn es die Geschichte/der Erzähler hergibt.

            Kommentar


              #8
              Für mich ist gute Sprache in einem Roman = unsichtbare Sprache. Also eine, die den Fokus nicht auf sich selbst (Satzstellung, Vokabular, Formulierungen) lenkt, sondern es mir erlaubt, ohne Widerstände komplett in die Geschichte abzutauchen. Die Mittel zum Zweck ist und auch nur das sein will. Also letzten Endes das, was schon gesagt wurde: die es schafft zu vermitteln, was inhaltlich vermittelt werden soll.

              ... und im Idealfall durchbricht sie dieses Prinzip hier und da mit einem besonders gelungenen Satz oder einem schrägen Vergleich. Also die Dinger, an denen man kurz im positiven Sinne hängenbleibt und sich einfach freut, dass man gerade ein Buch liest und keinen Film sieht
              and it's not what we think
              rather the opposite
              it's staring at the end of you.

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                #9
                Hm, Zwielicht, dem würde ich widersprechen. Sprache um ihrer selbst willen kann wunderschön sein, die schönsten Textstellen sind ja die, wo die Sprache in den Vordergrund tritt und man an genialen Formulierungen hängen bleibt.
                Insbesondere in den Genres Gedichte und Lieder sollte Sprache meines Erachtens nicht unsichtbar sein, sondern eine sehr prominente Stellung einnehmen. Ein Gedicht mit unsichtbarer Sprache hat kaum Aussicht auf Erfolg.

                In kritischen Texten (Essays, Erörterungen, Leserbriefe, ...) sind aussagekräftige Sätze für mich besonders wichtig. Dieser Moment, in dem man ein "boah" auf den Lippen hat, weil der Satz den Nagel auf den Kopf trifft.
                In Romanen bevorzuge ich bildliche Sprache. Eine gute Sprache zeichnet für mich aus, dass man das richtige Maß an Stilmitteln (Metaphern, Übertreibungen, Ironie usw) findet und insbesondere dass man Wortwiederholungen vermeidet (wenn nicht als Stilmittel) und einen runden Klang schafft ("Er stellte fest, dass das Fertighaus vollendet war und veranstaltete ein Fest an einem warmen Abend" -> Das ist für mich denkbar schlechter Stil, auch wenn es keine Wortwiederholung gibt. Aber der Klang ist ein Horror).
                Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                So nah, so fern.

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                • Amilyn
                  Amilyn kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Dein Horror-Satz könnte aber im Kontext durchaus gut klappen. Wenn aber das ganze Buch auf die Art geschrieben ist (und es gibt sehr viele sehr beliebte Romane, die so sind), ist es für mich ein reines Dahinklatschen von Informationen. Offenbar stehen einige drauf ...

                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Für den Satz gibt es in meinen Augen keine Entschuldigung, wenn er so in einem Roman auftaucht. Das ist schlechter Stil, wo sich jemand überhaupt keine Gedanken über den Einsatz der Wörter gemacht hat.
                  Es geht mir da weniger um den Inhalt, wo man vielleicht sagen könnte, dass er etwas knapp gehalten ist. Sondern wirklich rein um die Wort- und Silbenwahl.

                • Zwielicht
                  Zwielicht kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Kelpie, ich schrieb ja "in einem Roman". Gedichte und Lieder hab ich nicht gemeint, und bei denen stimme ich dir absolut zu. Sprache um ihrer selbst willen mag ich im Roman halt weniger – bzw. wie erwähnt nur ab und zu – weil es mich aus der Geschichte nimmt.

                  Das mit deinem Horrorsatz müsstest du mir erklären Ich finde den zwar auch nicht wirklich gut, aber mehr inhaltlich, weil ich diesen "zusammenfassenden" Stil nicht mag ... ich erleb das Fest lieber selber mit, wenn es schon vorkommt. Was genau stimmt für dich an der Wort- und Silbenwahl (gibt es überhaupt sowas wie "Silbenwahl"??) nicht?

                #10
                Ich würde sagen, gute Sprache bedeutet eigentlich nur, dass sie angenehm zu lesen ist. Das ist so ähnlich, als wenn man sagt, dass jemand eine tolle Stimme hat. Diese Person kann sagen, was sie will, ob sie jetzt Blödsinn redet oder ständig Fehler macht oder gar stottert, das ist egal, die Stimme an sich kann trotzdem immer noch toll sein.

                Wenn etwas in einer guten Sprache geschrieben ist, dann kann man es gut lesen. Man könnte auch fast sagen, dass es eine schöne Sprache ist. Ob eine Sprache schön ist, ist allerdings sehr subjektiv - eine gute Sprache hingegen ist objektiv schön. Das hört sich widersprüchlich an, aber ich würde sagen, dass es objektive Schönheitskriterien gibt. Das sind dann so Dinge wie die richtige Satzlänge, der Rhythmus, die Wortwahl, usw.; je besser das alles aufeinander abgestimmt ist, desto besser ist die Sprache und desto besser/angenehmer ist sie zu lesen. Das macht für mich eine gute Sprache aus.

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                • Peter
                  Peter kommentierte
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                  Objektive Schönheitskriterien. Damit habe ich Schwierigkeiten. Mir ist sofort die Stelle aus Club der toten Dichter eingefallen, an der die Schüler das Diagramm zur Einteilung der Güte eines Gedichts aus den Schulbüchern reißen sollten.

                  Meine persönliche und ausgesprochen subjektive Meinung: wenn sich die 'Güte' eines Texts auf die wahrgenommene 'Schönheit' beschränkt, aber weder Inhalt noch Emotionen vermittelt werden, wird der Text rasch langweilig und ist vergessen, sobald man das Buch zugeschlagen hat.

                • weltatlas
                  weltatlas kommentierte
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                  Jab, das ist wie eine Melodie die man hört. Sie kann ein Ohrwurm werden, aber ich bin immer froh, wenn der wieder vorbei ist. Ein guter Text ist für mich einer, der Inhalt transportiert.

                • Victoria
                  Victoria kommentierte
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                  Dodo
                  Es ähnelt sich generell dem, was man als schön erachtet. Symmetrische Gesichter gelten als schön. Goldener Schnitt und Spirale und so weiter. So verhält es sich auch bei der Musik, bei der Akkustik. Der Mensch empfindet bestimmte Zahlenverhältnisse als harmonisch: 1, 2, 3, 4. Schwingen die Frequenzen im Verhältnis von 1:2, 2:3 oder 3:4 klingt es hübsch. Das gleiche mit dem Rhythmus. 2/2, 3/4, 4/4 …
                  Man könnte die Wortlänge und Satzlänge und Betonungen und Aussprache und Sprachpausen betrachten und merken, dass unausgewogene Sätze nicht so einfach zu lesen sind und daher nicht bevorzugt werden. [/KSM aus]

                #11
                Was für mich eine gute Sprache ausmacht?
                1. Sie ist musikalisch, sie hat einen Sound, sie ist sich ihres Klanges bewusst. Ich glaube, dadurch kann man am leichten Emotionen hervorrufen.
                2. Sie bringt es auf den Punkt, sie ist nicht unnötig umständlich. (Manchmal kann es auch bedeuten, dass man ein paar Füllsel einstreut, um Unsicherheit zu signalisieren. Ich will nicht stundenlang darüber nachdenken, was der Autor eigentlich gemeint, sondern darüber nachdenken, was er gesagt hat.
                3. Sie hat Persönlichkeit, es kann auch die Persönlichkeit der Figur sein. Das kann sich in den Wörtern, in den Metaphern oder im Satzbau niederschlagen-
                4. Sie ist spielerisch. Sie greift wenig auf Klischees und gängige Redewendungen zurück. (Ganz ausschließen kann man es auch nie.) Sie probiert mal etwas aus, um etwas zu verdeutlichen. Sie benutzt Stilmittel wie Metaphern, sprachliche Bilder, Wortspiele.
                5. Sie ist lesbar, sonst hat man keine Leser.

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                  #12
                  Gibt es einen Unterschied zwischen Sprache und Schreibstil? Oder beschreiben beide das Gleiche?

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                  • Milch
                    Milch kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Schreibstil ist gekennzeichnet durch die Eigentümlichkeiten im Benutzen der (Schrift)-Sprache. Das wäre bei mir der Punkt Persönlichkeit.

                  #13
                  Für mich ist gute Sprache im fiktiven Bereich:

                  -- an die Charaktere angepasst bzw. ans Setting angepasst
                  und/oder wiedererkennbar

                  -- sinnvoll auf den Inhalt zugeschnitten (z.B. keine 08/15 Metaphern)

                  -- ästhetische Spannung wär auch ganz toll

                  Im non-fiktiven Bereich:

                  -- auf den Punkt

                  -- seriös (!!)

                  -- informativ

                  -- und bitte kein wissenschaftliches, unverständliches Gebrabbel, nur weil der Autor seine unsagbare Klugheit jedem unter die Nase reiben möchte und der Leser sich doofer fühlen soll

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                  • Mona
                    Mona kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Wa Nachrichten angeht: Was Du hier beschreibst, sehe ich eher als "Kommentar". Über das Geschehen an sich will ich so objektiv wie möglich lesen (ich weiß, Wunschvorstellung), und zu diesen Artikeln gibts dann ja eben auch häufig Kommentare, da find ich Humor/Ärger/was-auch-immer dann okay, denn Kommentare sehe ich so ein bisschen als Sprachrohr für den Leser. Oder auch als bewusst zum Nachdenken anregend.
                    Zum Beispiel gibts bei uns in Ö nen Nachrichtensprecher, der manchmal irgendwelche witzigen Geschehnisse für das Ende der Sendung aufhebt, es zunächst erzählt und erst danach dann noch nen augenzwinkernden Spruch loslässt (sozusagen den Kommentar). Da finde ich so etwas auch okay. -- Aber was ich überhaupt nicht okay finde, und das kommt bei uns in den Medien durchaus vor, das ist, wenn während eines politischen Beitrags der Nachrichtensprecher Dinge wie "Muaha, eh klar!" von sich gibt. Was interessiert mich als Zuseher die Meinung des Nachrichtensprechers bzw. des Senders?
                    Du hast natürlich vollkommen recht, ich ein bisschen beeinflusst werden wir wohl immer. Da kann man sehr gut studieren, welches Medium welche Wortwahl verwendet. Also ich sehe das ja auch ein bisschen wie Du ... nur halt mit Abstrichen.

                  • Milch
                    Milch kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Es muss ja nicht gleich megalustig sein. Humor kann ja auch bedeuten, dass man die Gebrochenheit und Schrägheit der Welt zeigt. Rassisten, America-First-Befürworter und Multi-Kulti-Gegner, die mit polynesischen Fackeln durch Charlotteville ziehen. Mo Asumang hat für eine Reportage nachgeforscht, was Arier sind.

                  • Dodo
                    Dodo kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Es ist ja auch vielsagend, dass ausgerechnet "Comedians" wie John Oliver, Stephen Colbert oder Seth Myers die politische Aufklärung in den USA betreiben - weil sie die Absurdität in Sprache (und Handlungen) erkennen, "komödiantische" Stilmittel und die gute Sprache des Humors in einem völlig falschen Setting, nämlich der Politik, finden und so aufbereiten, dass die ganze Tragikomik klar wird ... Auch die ernsthafteste Situation kann humorvoll aufbereitet werden - unseriös, wenn man so will - aber dennoch die Lage viel treffender beschreiben als mit ernsten Worten. Die niemand mehr ernst nimmt.

                  #14
                  Beinahe hätte ich Punkt viereinhalb vergessen: Die Sprache hat trotz aller Spielerischkeit eine dienende Funktion, sie kleidet den Inhalt ein und gibt ihm Form.

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                    #15
                    Zwielicht, (ich muss das hier schreiben, weil es mir in der Kommentarfunktion irgendwie die Farben nicht annimmt).

                    Er stellte fest, dass das Fertighaus vollendet war und veranstaltete ein Fest an einem warmen Abend.

                    Klar kann man sowas nicht komplett aus jedem Satz verbannen und bestimmte Sachen finde ich auch nicht so schlimm ("dass das"), aber die Wortwiederholung von "fest" und "Fest" (+ zwei weitere vom Klang sehr ähnliche Silben; also 4x eine ähnliche Silbe) bzw. der ähnliche Silbenklang von zwei Silben hintereinander von "veranstalten" und "Fest an" ist in meinen Augen schon ziemlich übel. Und in der Gesamtheit empfinde ich so einen Satz dann einfach nur als schlechten Stil bzw. schlechte Sprache.
                    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                    So nah, so fern.

                    Kommentar


                    • Ankh
                      Ankh kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Ich sehe da auch einige Dinge nicht so eng (war und warmen, vollendet und Abend). Wenn man versucht, krampfhaft all diese Muster zu vermeiden, macht das den Text möglicherweise anderweitig zu kompliziert, weil man anstatt treffende Wörter zu verwenden auf Alternativen ausweicht, die dann nicht recht in den Textfluss passen. Vermutlich hat da jeder andere Prioritäten, mir persönlich ist es wichtiger, dass der Rhythmus des Textes stimmt.

                    • Kelpie
                      Kelpie kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Joa, der Satz war ausgedacht, Absicht war aber nur die Fest-Reihe und das war-warm. Den Rest habe ich erst im Nachhinein entdeckt.
                      Ich glaube, es geht auch eher um die Betonung der Silben. Bei "Abend" wird das "A" betont, bei "vollendet" das "end", deswegen fällt es nicht so auf.

                      Beispiel: "Wenn er den Weg finden kann, kommt er am Samstag an" finde ich stilistisch wegen des Reims extrem störend. "Kann er den Weg finden, kommt er am Samstag an" ist zwar ungewöhnlicher, finde ich in dem Moment aber klanglich viel runder.


                      Wie gesagt, sowas kann man nie zur Gänze vermeiden. Aber ich lese zur Zeit z.B. ein Buch, in dem ständig verglichen wird. Mal abgesehen davon, dass es einfach zu viel wird, wenn jeder Atemzug mit "dem Schnauben der Midgardschlange, als sie gegen Thor kämpfte" verglichen wird, stört mich v.a. die Wortwiederholung von "wie", das einfach viel zu oft vorkommt und dadurch einen beinahe rap-ähnlichen Rhythmus reinbringt.

                    • Flori
                      Flori kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      AӤbend, vollӤenӤdet
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