Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Einführende Worte in einem Roman oder einer Kurzgeschichte

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Einführende Worte in einem Roman oder einer Kurzgeschichte

    Guten Tag liebe Mitschreiber,

    ich habe heute eine Frage zu Einführungen in Geschichten, wobei es mir, persönlich, eher um die Einführungen bei Kurzgeschichten geht.

    Da meine Geschichten in einer fiktiven Fantasy-Welt spielen, in der auch viele Regeln, die für uns selbstverständlich sind, anders sind, muss erklärt werden, damit der Leser verstehen kann, wie die Welt funktioniert.
    Das hatte mir eine bekannte gesagt, nachdem sie eine meiner Kurzgeschichten gelesen hatte und von einigen Monatsnamen und Begriffen verwirrt war.

    Ich konnte die Verwirrung auch gut nachvollziehen, habe aber keinen Weg gefunden die Erklärungen in die Kurzgeschichte selbst einzubauen, da die Charaktere sonst zu viel geredet hätten oder, was ich noch viel schlimmer finde, miteinander austauschen was bestimmte Elemente der Welt sind. Aber in unserer Welt reden wir ja auch nicht darüber was Schnee ist. Es ist einfach so und daher akzeptiert.

    Also hatte sie mir vorgeschlagen eine Einführung zu schreiben, in der Form eines kurzen Märchens, nannte sie als Idee.
    Eine Einführung des Autors selbst hätte mir nicht gefallen und eine Kurzgeschichte mit einem Märchen oder eine Fabel anzufangen hätte mir nicht gefallen.

    Die Idee, die mir dann gekommen ist, ist eine, In Universe, wissenschaftliche Abhandlung eines Professoren der weiten Zukunft, der über die Zeit der Kurzgeschichte schreibt, die die gebrauchten Informationen verarbeitet.

    Ich habe jetzt leider keine Zeit meinen Post noch weiter auszuformulieren, ich wollte da jedoch einfach ein paar Meinungen zu sammeln, wie ihr so etwas handhaben würdet.
    "The arrow flew quickly, cutting through the air with a violent hiss, as it drilled itself into the left eye of the woman, who staggered backwards, as the arrow sunk into her. [...] Then she reached for the arrow and pulled it out of her eye socket, her eye, crimson red, still attached to it. Again, there was no reaction, not even the tiniest wince of pain as blood ran forth from the hole that the absence of the eye had left in her face. She stared at the impaled eye on the arrow for a short moment as it stared back, before pulling it off the steel point and throwing the arrow away, dumping it onto the ground before her in the process, lifting her leg and crushing it unceremoniously.."

    - Nassiah Bloodletter in "Fiends All Around"

    #2
    @Wissenschaftliche Abhandlung, Vorwort, o.ä.
    Das ist ganz gefährliches Pflaster! Es birgt nämlich durchaus die Gefahr, langweilig zu werden. Das liegt daran, dass der Leser zu dieser Zeit noch nicht von deiner Geschichte gefesselt ist, da er noch keine Gelegenheit hatte, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Fakt ist: zu diesem Zeitpunkt, gibt es noch gar keine Geschichte.

    Für den Leser kann daher zweierlei passieren:
    - die oben genannte Langeweile
    oder, noch schlimmer
    - das Gefühl, dass der Autor sich mit seiner wunderbar durchdachten Welt profilieren will

    Das klingt hart, aber für den Leser geht es zunächst nur um die Geschichte. Der Autor hat selbstverständlich das große Ganze im Blick, doch das führt auch dazu, dass er andere Dinge anders interessant findet.

    Bei dem Umfang, den du dir erdacht zu haben scheinst, würde sich ein Glossar lohnen. Hinten auf den letzten Seiten, wichtige Begriffe, Währungen und Systeme, Politik, das volle Programm, schön säuberlich runtergekürzt, jeweils in wenigen knappen Sätzen.

    Das Gute daran ist, dass der Leser während der Lektüre bei Bedarf nachschlagen und sich informieren kann, ohne, dass er das Gefühl aufgedrückt bekommt, dass er müsste, dass zu viel auf einmal erklärt wird, oder dass es ihm oder ihr aufgedrängt wird.

    Weiterhin gut ist, dass der Leser nach der Lektüre hoffentlich an deiner Geschichte Interesse gefunden hat, er will mehr. Und siehe da, auf den letzten Seiten finden sich noch viele kleine Details, die nunmehr Spaß machen, erkundet zu werden, weil die Geschichte und Welt berührt ..-

    "Dann glauben Sie mir also?", fragte Bastian.
    "Selbstverständlich", antwortete Herr Korander, "jeder vernünftige Mensch würde das tun." - Michael Ende

    Kommentar


    • Curiosus
      Curiosus kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Jetzt habe ich es glatt geschafft, zu überlesen, dass es in diesem Fall zumeist um eine Kurzgeschichte geht. Das tut mir Leid, ich war verpeilt. Aber vielleicht regt es ja dennoch zum Nachdenken an

    • DrunkenCoward
      DrunkenCoward kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Die Idee für einen Glossar, am Ende eines Romans finde ich sehr gut und da bin ich ehrlich gesagt auch gar nicht selbst drauf gekommen. Die Idee gefällt mir sehr gut.

    #3
    Ich stimme Curiosus zu. Gerade wenn es um eine Kurzgeschichte handelt.
    Eine Kurzgeschichte wird nicht eingeführt. Eine Kurzgeschichte ist eine Momentaufnahme mit direktem Einstieg und sollte ohne Hintergrundinformationen verstanden werden. Es sollte darum gehen, ob eine Figur nun vor der Klippe springt oder nicht. Was für Kraut auf dieser Klippe wächst ist völlig egal. Und wie die Epidermis dieses Krauts aussieht, ist auch egal. Wenn es dir aber genau um diese Pflanzen und deren Besonderheit in deiner selbst geschafften Welt ist, dann ist vielleicht die Textgattung nicht die richtige.

    Wenn dir selbst eine Einführung als Leser nicht gefällt, wieso willst du sie deinen Lesern antun?

    Kommentar


      #4
      Bei einer Kurzgeschichte geht es um das unmittelbare Geschehen, nicht um Weltenbau. Da ist keine Zeit, weit auszuholen. Trotzdem bringen Autoren auch Details sonderbarer Welten in Kurzgeschichten unter. Entweder erschließt sich die Besonderheit aus dem (Kon)text, oder sie sollte für das Verständnis der Geschichte nicht wichtig sein, sodass man sie als Seltsamkeit wahrnimmt, aber nicht daran hängenbleibt.

      Ein Vorwort passt nicht zu einer Kurzgeschichte, schon allein vom Umfang bzw. der Gewichtung her. Wer möchte zwei Seiten Vorwort für zehn Seiten Geschichte lesen? Notfalls könnte ich mir in einer Sammlung dieser Kurzgeschichten am Ende ein Glossar vorstellen.

      Wenn du viele Kurzgeschichten schreibst, die alle in derselben Welt spielen, dann kannst du sie aber auch aufeinander aufbauen. So könnte dann die eine Geschichte einen Sachverhalt erklären, der in einer späteren wichtig wird.
      Die in-universe wissenschaftlichen oder philosophischen Abhandlungen, die also so geschrieben sind, als ob sie von einem Charakter deiner Welt verfasst wurden, sind auch eine nette Idee, um sie unter die anderen Geschichten zu mischen. Aber auch damit würde ich die Geschichte oder Geschichtensammlung nicht beginnen.

      Keinesfalls würde ich den Leser mit Informationen vollpacken, bevor er überhaupt angefangen hat, die (oder eine) eigentliche Geschichte zu lesen, denn dann hat er nichts, wo er diese Information einordnen kann. Erst, wenn er in diese Welt hineingeschnuppert hat und ein Interesse für das Leben und Umfeld der Figuren, die er kennenlernen durfte, entwickelt hat, ist er bereit, Informationen über die Hintergründe aufzunehmen und zu speichern.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

      Kommentar


        #5
        Wie ja schon gesagt wurde, eignet sich eine Kurzgeschichte nicht wirklich zum (ausführlichen) Weltenbau, da es nur eine kurze Momentaufnahme ist sich auf ein Ding konzentriert.

        Abgesehen davon kann ich aus diversen Diskussion verschiedener Foren sagen, dass die Mehrzahl der Leser solche Einführungen überspringt. Vor allem wenn sie offensichtlich nicht direkt zur Geschichte gehören. Du musst also eigentlich davon ausgehen, dass die Geschichte auch ohne Vorwort, Einführung oder andere Hilfsmittel funktionieren musst.

        Was ich mich ja frage ist, warum die all den Weltenbau in der Kurzgeschichte brauchst. Ob es nicht die Möglichkeit gibt, das so weit zurück zu schrauben, dass ein Leser es versteht. Du kannst die Monatsnamen z.B. nur minimal anpassen, dass man sie immer noch "erkennt". Meist sind ein paar wenige, gezielt benutzte Details sowieso besser als eine ganze LKW-Ladung an Andersartigkeiten
        »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

        Kommentar


          #6
          Vielleicht kann man es so schreiben: Für uns ist Feuer etwas ganz normales, aber nicht in der Welt von Jakob.
          Aber wir kennen deine Geschichte nicht, wir wissen nicht, was du da unbedingt unterbringen willst. Vielleicht ist es auch nicht notwendig, es sind ja höchstens 10 Seiten.
          Zuletzt geändert von Milch; 31.07.2017, 23:44.

          Kommentar


            #7
            Ich stimme VickieLinn zu, klassische Kurzgeschichten kenne ich mit direktem Einstieg, ohne viel "Drumherum", beschränkt auf den Kern, die Symbolik, das Wesentliche.
            Ohne Vorwort.

            ... Was natürlich nicht heißt, dass man es anders versuchen könnte. Dann würde man einer Kurzgeschichte halt einen neuen Charakter geben. -- Wie lang ist eigentlich Deine Kurzgeschichte? Und wie lange hättest Du Dir das Vorwort vorgestellt?

            Ganz generell finde ich einleitende Worte okay. Ist vielleicht nicht mehr so "up to date", wurde aber früher ganz gern so gehandhabt. Warum auch nicht, wenn ich dann als Leser wenigstens ne Ahnung hab, worum es geht.

            Kommentar


            • Victoria
              Victoria kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Neuer Charakter … joa schon.
              Aber ich mag mein 13-Zoll-Ultrabook, weil er unter 1 kg wiegt und ich problemlos überall mitnehmen kann (okay, okay, nicht zum Schwimmen). Wenn du mir für die Komfortabilität ein 17-Zoller anbietest mit mehr Rechenpower und Akku und mehr Anschlüssen und Festplatten und Lüfter eine externe Tastatur und ne Maus und … dann kann ich mich auch gleich in mein Büro an meinen Desktop-PC setzen.

              Mein Anspruch für Kurzgeschichten ist eine kurzweilige, zum Denken anregende Geschichte. Ich will nicht erst aufgeklärt werden müssen.

            • DrunkenCoward
              DrunkenCoward kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              An sich hatte ich die Kurzgeschichte auch genau so gehabt, und den Anspruch mache ich normalerweise auch an Kurzgeschichten. Ein unmittelbarer Einstieg in eine Situation, die mir nicht bekannt ist, die sich mir aber im Laufe der Geschichte erschlüsselt. Vielleicht kann ich das nicht gut genug.
              Eine Bekannte hatte mir aber eben gesagt, dass zu viel unklar ist, dann aber nicht an der Politik und den eigentlichen Kernvorgängen der Völker, die beschrieben werden, sondern an Arten und Weisen, wie die Welt auf einer grundlegender Ebene funktionieren.
              Aber ich wollte, sozusagen, meine Charaktere nicht miteinander bereden lassen was Schnee ist, weil es eben grundlegend bekannt ist, besonderes nicht in der Situation, in der sie sich befinden, mitten in einer Belagerung.

              Die eigentliche Kurzgeschichte ist ~8600 Wörter lang in ihrer momentanen Fassung, die Einführung ~ 770, was insgesamt dann ~ 9350 Wörter sind.

            • Mona
              Mona kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              DrunkenCoward, Also wenn Du den Charakter einer ... quasi etablierten Kurzgeschichtsform (sag ich mal als Laie) bewahren willst, würde ich ein Detail herausnehmen. Und vielleicht so darüber schreiben, dass jeder versteht, worum es geht -- evtl. geläufigere Begriffe nehmen? Oder beschreibende, unwichtige Eigenschaften weglassen? Schwierig zu sagen, ohne Deinen Text zu kennen.
              Weil, ad Detail: Bewegt oft mehr als Masse. Wenn der große Felsbrocken auf Tommi fällt, ist das vermeintlich "tragischer" als wenn da halt n Meteorit die Erde zu Pulver macht. (Wird auch gern in der Fotografie, v.a. im Journalismus, so umgesetzt).
              Mir fällt als erstes irgendwie immer "Die Küchenuhr" ein. Da ist es, so weit ich mich jetzt erinnere, vollkommen egal, in welcher Welt das spielt und welches Volk gegen welches Volk kämpft; die Tragik bleibt immer die gleiche.

              Aber wie gesagt -- wenn Du es experimentieller versuchen willst ... Warum nicht? Die Frage ist einfach, was Du mit Deiner KG bezwecken möchtest.
              Ich weiß nicht, ob ich das richtig sehe, aber ich würde das so empfinden: Wenn ich eine Welt näherbringen möchte, weil die Welt an sich wichtig ist, dann mit Vorwort. Wenn es primär um eine Aussage geht, die jeder verstehen soll, dann Unwesentliches rausnehmen.

            #8
            Wenn es dir schwer fällt, den Weltenbau so in deine Kurzgeschichten einfließen zu lassen, dass der Leser nicht verwirrt ist, würde ich dir zunächst vorschlagen, aml ein paar Kurzgeschichten in Fantasy Setting zu lesen und zu beobachten, was für dich als Leser funktioniert und was möglicherweise nicht.
            Ich mochte beispielsweise "Shadows Beneath", ist jedoch glaube ich nur auf Englsich verfügbar, da sind einige sehr gute Kurzgeschichten in sonderbaren Settings drin, und zudem kann man den Entstehungsprozess der Autoren mitverfolgen, da auch frühere Versionen der Kurzgeschichten und Unterhaltungen der Autoren mit abgedruckt sind. EDIT: Bin mir aber nicht mehr sicher wie weit sie auf den Weltenbau darin eingehen.

            Kommentar


              #9
              Ich hatte gestern auch mit einem Freund von mir noch ein Gespräch über Einführungen in eine Kurzgeschichte in der Form eines pseudo-wissenschaftlichen Essays und er sagte selbst, dass das zwar gefährlich sein kann, jedoch auch schon gemacht wurde.
              Er nannte da als Beispiel die Hexer Bücher von Andrzej Sapkowski (ich hatte eines der Kurzgeschichtenbänder gelesen, aber nicht sehr viel weiter) und nannte da, dass die entfernte Darstellung durch Historiker oder Wissenschaftler oft noch einen interessanten Twist auf die Erzählung selbst geben kann, so werden, seiner Aussage nach, die Magierinnen in einer dieser Einführungen als Martyrer dargestellt, die von der zeitgenössischen Bevölkerung unrechtmäßig gehasst und verachtet worden.

              Wobei in diesen Fällen ja oft schon eine Welt existiert, die der Leser auch kennt, die Informationen dienen also oft zur Erweiterung. Das soll jetzt also auch nicht eine einseitige Verteidigung meiner Idee sein.
              "The arrow flew quickly, cutting through the air with a violent hiss, as it drilled itself into the left eye of the woman, who staggered backwards, as the arrow sunk into her. [...] Then she reached for the arrow and pulled it out of her eye socket, her eye, crimson red, still attached to it. Again, there was no reaction, not even the tiniest wince of pain as blood ran forth from the hole that the absence of the eye had left in her face. She stared at the impaled eye on the arrow for a short moment as it stared back, before pulling it off the steel point and throwing the arrow away, dumping it onto the ground before her in the process, lifting her leg and crushing it unceremoniously.."

              - Nassiah Bloodletter in "Fiends All Around"

              Kommentar


                #10
                Es ist etwas anderes, wenn bereits eine Welt existiert und man die Kurzgeschichte vor allem für die Fans des Hauptwerks schreibt. So etwas habe ich neulich auch gemacht, da kann man sehr viel mit Anspielungen arbeiten, die der neue Leser nicht verstehen wird. Hier muss man halt die Balance finden, dass auch diese Leser ihren Spaß haben.

                Der andere Unterschied zwischen mir und dir dürfte der Weltenbau sein. Ich habe mich sehr nah an unserer Welt orientiert und nur ein paar Elemente geändert, d.h. ich muss nicht ganz so viel erklären, was wiederum für eine Kurzgeschichte optimal ist, da ich mich auf die Handlung bzw. die Personen konzentrieren kann.

                Wenn du also keine Kurzgeschichte zu einem bereits existierenden Roman etc. schreibst, würde ich die Welten-Infos definitiv zurückschrauben. Weniger ist meist mehr
                »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

                Kommentar


                  #11
                  Die Idee zu einem Ausschnitt aus einem fiktiven Geschichtsbuch oder vielleicht ganz kurze Szenen, die in einem Hörsaal spielen o.ä. finde ich persönlich sehr reizvoll - für einen Roman. Ich finde, dass man so prima eine fremde Welt grob erklären kann, gerne auch paragraphenmäßig aus einem Gesetzbuch, wenn es sich z.B. um eine Dystopie handelt. Natürlich alles wirklich sehr knapp und schreibstil-technisch klar und ansprechend geschrieben mit Bezug auf's jeweils folgende Kapitel.

                  Bei einem Vorwort für die ganze Geschichte, bin ich oft bei den Lesern, die Julestrel erwähnt hat: ich lese das nicht. Ich lese nicht mal irgendwelche zweizeiligen Gedichte oder Bibelzitate, bevor der Roman anfängt, obwohl das ja kein Akt ist, das zu lesen, aber - keine Ahnung, wieso - so was geht mir irgendwie auf den Geist. Wobei Du ja an einen eigenen Text gedacht hast, das ist was anderes (wie oben schon gesagt).

                  Was eine Kurzgeschichte angeht, stimme ich den anderen zu Gerade, was VickieLinn gesagt hat, finde ich wichtig: es geht da um das, was passiert und nicht um's Drumrum. Wenn Du irgendein Teil "Schnubbeldibubbs" nennen willst, das bei uns aber eine Lampe ist, dann nenn es Lampe (würde ich allerdings auch für eine Geschichte im Romanumfang empfehlen ).

                  Da fällt mir übrigens ein "Alf"-Zitat ein ...
                  Alf: "Bei uns auf Melmac nannte man es 'Einladung zum Abendessen mit Kinobesuch'."
                  Willy: "Klingt genau wie 'mit jemandem gehen'."

                  Ich würde vielleicht noch mal eine ganz kleine Kurzgeschichte probieren: einmal mit allen "Fachbegriffen" aus Deiner Welt und dann noch einmal "normal". Gib jeweils eine zwei unterschiedlichen Leuten zu lesen und guck, wer mehr verstanden hat, gerade auch in Bezug auf die "normalen" Begriffe (oder einfach weggelassenen Erklärungen), ob es möglicherweise trotzdem die Atmosphäre Deiner Welt auffängt. Dann kannst Du Dir eventuell auch übermäßige Erklärungen und Begriffe für Deinen Roman sparen.

                  Kommentar


                    #12
                    und nannte da, dass die entfernte Darstellung durch Historiker oder Wissenschaftler oft noch einen interessanten Twist auf die Erzählung selbst geben kann,
                    Die Frage ist halt die, wofür der Ausschnitt vor Kurzgeschichte oder Roman steht. Ist er da, weil es um Infodump geht (nennen wir es beim Namen) oder transportiert er einen Teil der Handlung? Letzteres scheint laut deinem Eingangsthread eher nicht zuzutreffen, und nur das fände ich bei einer Kurzgeschichte zulässig. Wie bereits gesagt wurde, zählt dort jeder Moment und wenn etwas nicht zur Handlung beiträgt (Infodump), dann sollte das auch vermieden werden.

                    Übrigens war ich bei meinem Roman an einem ähnlichen Punkt, da ich Infodump dringend einbringen musste und schließlich die grandiose Idee hatte, einen Ausschnitt einer innerromanischen Enzyklopädie an den Anfang zu stellen. Die Reaktion der Leser war durchwegs negativ und ich muss auch zugeben, dass es rückblickend eine Schnapsidee war. Der Leser merkt sich - wenn er es denn überhaupt liest - kaum einen Bruchteil der so eingebrachten Informationen.
                    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                    So nah, so fern.

                    Kommentar


                      #13
                      Geht es denn wirklich um historische Ereignisse oder eher Details die rein sollen?
                      Ich schließe mich prinzipiell dem Rest an, eine Geschichte sollte in erster Linie erstmal für sich selbst sprechen. Ansonsten ist es gerade beim Weltenbau die Kunst, fremde Dinge so zu verpacken dass sie dem Leser nicht fremd erscheinen. Das heißt meistens Finger weg von zu vielen Fachbegriffen und Eigennamen. Die lieber vereinzelt benutzen, dann wenn sie nötig sind und den Rest möglichst verständlich umschiffen, bis es relevant ist, Details zu nennen.
                      In einer Kurzgeschichte kommt man meist nicht dazu. Mich wurmt das auch oft, aber das ist eben die Natur der Sache.

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X
                      Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung