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Villain Speech

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    Villain Speech

    Jeder von uns kennt sie. Die Geschichte steht kurz vor ihrem Ende, alles scheint verloren, der Protagonist ist dem Antagonisten ausgeliefert. Die Uhr tickt, denn der Deuteragonist ist unterstützend auf dem Weg. Und trotzdem steht der Antagonist da und erzählt lang und breit, was er getan hat und warum.

    Wie steht ihr dazu? Mögt ihr diese Villain Speeches? Oder haltet ihr sie für unnötig? Erwartet ihr sie beim Showdown? Oder wollt ihr die Erklärungen für die Handlung des Antagonisten geschickter serviert bekommen?
    Ich komme aus Ironien.
    Das liegt am sarkastischen Meer.

    #2
    Schwierig. Wenn noch Fragen offen sind, dann ist das wohl eine gute Gelegenheit, sie innerhalb einer Szene zu klären. manchmal werden solche Informationen am Ende noch in einem Dialog nachgereicht, das finde ich aber auch nicht so prickelnd.
    Wichtig ist für mich, dass die Rede des Bösewichtes einen Grund hat. Sei das, weil es einfach zu seinem Charakter passt, dass er seine Pläne verständen wissen will, sei es, weil er Zeit totschlagen muss, bis der Ölkessel erhitzt ist, in dem er den Helden frittieren will. Den Freunden des Helden Zeit geben, ihn zu erreichen oder die Spannung zu erhöhen oder den Leser aufzuklären sind Autorengründe, keine Bösewichtgründe, und gelten nicht.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #3
      Ich bin kein Fan vom "Villain Speech". In den meisten Fällen merkt man, dass der Autor hier nur seine Infos loswerden will und es sich einfach macht. Solche Dinge unterbringen, wenn der Antagonist kein PoV ist, sind doch eher anspruchsvoll. Das andere ist, dass ich als Leser oft die Motivation und den Plan des Antagonisten gar nicht bis ins letzte Detail erklärt haben möchte. Ich mag es, wenn genug offen bleibt, dass ich drüber nachgrübeln kann.

      Ansonsten denke ich, dass es halt wie bei allem beim Schreibhandwerk ist: Es kann funktionieren, wenn es richtig gemacht wird und der Autor weiß, was er tut. Ansonsten geht es halt leider meist daneben.
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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        #4
        Ich verabscheue das. Der Inhalt juckt mich in dem Moment ohnehin nicht, weil ich so sehr mit meinem Ärger über dieses billige Mittel ausgerechnet am Ende des Romans beschäftigt bin. Ich würde es vermutlich nur dann in Ordnung finden, wenn dem Bösewicht sein Plan dafür auch gelingt. Aber es ist so überaus klassisch, dass er mit Monologieren beschäftigt ist und deswegen a) Zeit verspielt und der Held doch gerettet wird, b) nicht bemerkt, dass jemand kommt, weil er abgelenkt ist oder c) die Informationen ihm später noch zum Verhängnis werden, eben weil der Held frei kommt und alle anderen warnen kann.

        Es gab nur einen einzigen Bösewicht, bei dem ich über die Villain Speeches lachen konnte:

        Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

        So nah, so fern.

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        • Chandramukhi
          Chandramukhi kommentierte
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          Auf jeden Fall. Hab mir gestern Abend sogar noch ein paar Kim Possible Folgen angesehen. XD

        • Vampirwurst
          Vampirwurst kommentierte
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          Wer Villian Speech sagt, muss auch Dr.Drakken sagen. Klasse Charakter. Ich liebe ja die Dynamik zwischen ihm und Shego.

        • Kelpie
          Kelpie kommentierte
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          Oh ja! Ich sollte echt wieder ein paar Folgen schauen ...

        #5
        Ich bin grundsätzlich bei meinen Vorrednern. Es kommt ganz, ganz stark darauf an, wie es gemacht ist. Es muss einen nachvollziehbaren Grund geben, dass der Antagonist anfängt, seinen Plan zu erklären und der muss so gut gewählt sein, dass der Leser nicht darauf kommt, dass dem Autor kein anderes Mittel eingefallen ist, um Unklarheiten aus der Welt zu schaffen oder Zeit für die Protagonisten zu schinden. Selbst, wenn die Protas nachfragen, wird es schwierig, denn gerade bei intelligenten Antagonisten ist oft nicht nachvollziehbar, warum sie umfassend antworten, ihren ganzen Plan preisgeben und somit wertvolle Zeit verlieren. Wobei man das ggf. noch mit Eitelkeit erklären könnte. Ganz schwer wird es dann, wenn der Bösewicht erst einmal abschweift und umfassend von seiner Kindheit, seinem furchtbaren Schicksal ... und was nicht alles erzählt. Denn ganz ehrlich, wer tut das? Vor dem größten Feind jede Schwäche offenlegen? Eher wenig nachvollziehbar.
        Das Dilemma besteht leider darin, dass es verdammt schwer sein kann, bestimmte Aspekte zu erklären, wenn man keine Antagonisten-Perspektive verwenden möchte. Grundsätzlich sind Antas, die ihre Pläne erklären, ja auch nicht völlig abwegig. Es darf nur nicht unlogisch wirken oder so aussehen, als sei dem Autor nichts besseres eingefallen. XD

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        • Kelpie
          Kelpie kommentierte
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          Also Antagonisten, die auf einmal von ihrer Kindheit erzählen, sind ohnehin nochmal ein ganz anderes Kaliber. Das ist dermaßen unglaubwürdig, dass darf nicht mal in Jugendbüchern vorkommen o.O

        • Chandramukhi
          Chandramukhi kommentierte
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          Oh, ja. Das ist vollkommen abwegig. Überhaupt muss man mit so etwas vorsichtig umgehen. Ich kann verstehen, wenn man dem Antagonisten dadurch Tiefe verleihen will, aber es muss irgendwie subtil gemacht werden. Zumal es generell schnell klischeehaft wird, aber das ist nochmal ein anderes Problem. -,-

        #6
        Dankeschön fürs Antworten.

        Ich sehe das auch so, ich mag sie nicht besonders. Weswegen meine Geschichte auch keine bekommt (im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass im Showdown zu wenig geredet wird, aber vielleicht ist das ja auch nicht schlecht).
        Es gibt bei mir zwar keine Antagonistenperspektive, aber ich habe Figuren, die genug über ihn wissen und damit seine Motivation sogar erklärt werden kann, im Vorfeld. Doch selbst ohne hätte ich das nicht eingebaut. Dann gäbe es die Info nicht. Inwiefern ich das ausbreite, weiß ich auch noch nicht, zumal kürzen ja immer eine Option ist. Ich mag seine Motive, aber das ist eben kein Grund, das auch dem Leser unter die Nase zu reiben.
        Ich komme aus Ironien.
        Das liegt am sarkastischen Meer.

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          #7
          Ich finde sie nicht schlecht, aber wie ich bereits sagte, mag ich auch Klischees im gewissen Maße. Und wenn es nicht zu offensichtlich ist, dass man das Ende noch hinauszögern wollte oder so, mag ich sie.
          Ich habe einen, Charakter der würde das bringen. Wieso? Weil er sich unglaublich gerne Reden hört, sich sehr schnell überlegen fühlt oder sich voller Vorfreude es ausgemalt hat, wie er den Helden genau vor den Augen des herbeigeeilten Chars töten wird. Zumal hat er ja seine Männer, die aufpassen, dass da niemand dazwischen funkt, warum also es nicht dem Helden aufs Brot schmieren wie sehr er in Schwierigkeiten stecken wird und was alles noch passiert, sobald er ausgelöscht wurde?
          ~ We know the songs the sirens sang
          See us dream every tale true ~

          T. Holopainen

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