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Jener/Jenes/...

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    Jener/Jenes/...

    Hallo,

    ich sitze gerade an einem Satz, wo ich eigentlich "Jene" drin stehen hatte. Und überlegte (und diskutierte), ob ich es stehen lassen kann/soll oder nicht.

    Mir ist klar, dass "jene/r/s" manchmal einfach schwulstig klingt. Oder zu wissenschaftlich.
    Ich hab daher einige "jene/r/s" gestrichen. Bei manchen Sätzen finde ich aber, dass "jene/r/s" sowohl grammatikalisch als auch stilistisch die bessere Wahl ist (und ich hab extra auch im Duden nachgesehen. Da steht weder was von "veraltet" noch sonst irgendetwas Abschreckendes. Und lt. Duden ist "jene/r/s" in manchen Fällen einfach die richtige grammatikalische Wahl.)
    Und stilistisch mal ein Beispiel:
    Er nahm nicht den unteren Waldweg, sondern den, den er immer ging. vs. Er nahm nicht den unteren Waldweg, sondern jenen, den er immer ging.

    (Den Satz an sich könnte man natürlich besser formulieren. Ich hab einfach mal auf die Schnelle was zusammengeschustert, der ungefähr ausdrückt, was ich meine. Ich finde hier "jenen" von der Satzmelodie her einfach vorteilhafter als zweimal hintereinander "den").

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Ich bin dagegen, dass "jene/r/s" grundsätzlich verteufelt wird. Klar, in Dialogen sollte man aufpassen, wer diese Wortwahl verwendet, und auch abseits von Dialogen sollte man damit mMn eher sparsam umgehen, weil es sonst eben wirklich schwülstig oder wissenschaftlich klingen kann. Aber ab und zu finde ich es einfach die bessere Wahl, weil mir manche Sätze ohne "jene/r/s" einfach komplett stumpf vorkommen, so als offensichtlicher "jene/r/s"-Vermeidungssatz oO. Das find ich irgendwie ... doof.

    Wie geht ihr mit diesem Thema um? Zählt ihr zu den Befürwortern? Oder zählt ihr zu jenen (höhö), die diese Wortwahl eher verabscheuen?

    LG
    Mona

    #2
    Nach meinem Sprachverständnis steht jenes als Gegensatz zu dieses und ist das weiter Entfernte, egal ob räumlich, zeitlich, (oft) im Text oder sonst wie.

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    • Mona
      Mona kommentierte
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      Genau, das ist auch eine der Regelungen wie ich sie kenne (und auch anwende).

    #3
    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Jenesse einfach aus meinem Manuskript zu löschen. Es dünkt mich eher schade, verzichtet man auf Wörter ob ihrer angeblichen Altertümlichkeit. Wenn es seltsam klingt - klar, lass es weg. Aber wie in deinem Beispielsatz wirkt es ohne "jener" eher holprig - nicht nur wegen der grausigen Wortwiederholung. Und wie Flori sagt, hat "jener" ja eine klare Bedeutung und ist in vielen Fällen daher schlicht präziser als das flapsige "der".
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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