Ich schließe mich hier der großen Mehrheit an: Mir ist der erste Satz oder die erste Zeile auch ziemlich gleichgültig. Ich entscheide meist nach ein paar Absätzen, ob mir das Thema zusagt. Dennoch: Sehr gut erste Sätze fallen mir durchaus auf und solche Bücher haben dann bei mir auch sofort einen Bonus. Gerade bei meinen Lieblingsbüchern sind die ersten Sätze aber häufig total daneben. Bei Game of Thrones finde ich sogar den gesamten Prolog nervig.
Wenn wir die erste Szene beurteilen, dann haben die in meinen Augen gelungensten eins gemeinsam: Sie konzentrieren sich nicht auf die Handlung, sondern auf Atmosphäre und ein Bild. Das trifft etwa auf "Der Name des Windes" zu, für mich immer noch unerreicht, und auf "Die Pferdefrau", die ich trotz mäßig interessanter Thematik wegen des Stils verschlungen habe:
Hier und in den nächsten Absätzen - die handwerklich sicher nicht perfekt sind - habe ich einfach ein ganz deutliches Bild vor Augen und merke, dass die Autorin ein ganz klares Bild vor Augen hat und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Landschaft beschreibt, das sie selbst gesehen hat.
Sämtliche Romane, die mit einer Actionszene beginnen, fallen bei mir stilistisch durch. Es gibt bisher nur einen, der mich durch seine Handlung in Kapitel 1 fesseln konnte, und da ging es um eine detailliert beschriebene Hinrichtung, die mit dem Satz endete, dass der Protagonist die Henker für ihre Präzision hätte bewundern müssen, wäre er nicht der nächste, mit dem so verfahren würde.
Mit diesem Satz endete das Kapitel.
Wenn wir die erste Szene beurteilen, dann haben die in meinen Augen gelungensten eins gemeinsam: Sie konzentrieren sich nicht auf die Handlung, sondern auf Atmosphäre und ein Bild. Das trifft etwa auf "Der Name des Windes" zu, für mich immer noch unerreicht, und auf "Die Pferdefrau", die ich trotz mäßig interessanter Thematik wegen des Stils verschlungen habe:
Der auffrischende Wind ließ die langen Gräser zittern.
Noch vor kurzer Zeit war der Himmel blau gewesen, und eine milde Frühlingssonne tauchte die Wiesen in klare, freundliche Farben. Doch nun wurden die kleinen weißen Wölkchen von immer größeren, dunklen Haufen verdrängt, die die Sonne verdeckten und das Blau verbargen.
Der Himmel über dem Lough Corrib hatte eine dunkelgraue Tönung angenommen; die Bäume und die hohen Schilfpflanzen am Ufer des Sees hoben sich scharf davon ab. In den Bergen des Connemara-Nationalparks regnete es bereits, die Gipfel lagen hinter Dunstschleiern verborgen.
Ein unwirkliches Licht lag über der Landschaft, das die Farben veränderte und eine beinahe gespenstische Stimmung hervorrief.
Noch vor kurzer Zeit war der Himmel blau gewesen, und eine milde Frühlingssonne tauchte die Wiesen in klare, freundliche Farben. Doch nun wurden die kleinen weißen Wölkchen von immer größeren, dunklen Haufen verdrängt, die die Sonne verdeckten und das Blau verbargen.
Der Himmel über dem Lough Corrib hatte eine dunkelgraue Tönung angenommen; die Bäume und die hohen Schilfpflanzen am Ufer des Sees hoben sich scharf davon ab. In den Bergen des Connemara-Nationalparks regnete es bereits, die Gipfel lagen hinter Dunstschleiern verborgen.
Ein unwirkliches Licht lag über der Landschaft, das die Farben veränderte und eine beinahe gespenstische Stimmung hervorrief.
Sämtliche Romane, die mit einer Actionszene beginnen, fallen bei mir stilistisch durch. Es gibt bisher nur einen, der mich durch seine Handlung in Kapitel 1 fesseln konnte, und da ging es um eine detailliert beschriebene Hinrichtung, die mit dem Satz endete, dass der Protagonist die Henker für ihre Präzision hätte bewundern müssen, wäre er nicht der nächste, mit dem so verfahren würde.
Mit diesem Satz endete das Kapitel.
Kommentar