Ich habe mir schon vor einiger Zeit angewöhnt, mir zu überlegen, was eigentlich passieren würde, wenn der Protagonist nicht existieren würde. Das verschafft mir zunächst einmal einen starken Antagonisten, denn ich entwickle im Grunde seinen Plan, wie er ablaufen würde, wenn der dumme Prota nicht dazwischenfunken würde. Wenn dieser Plan schon ohne Prota nicht funktionieren kann, dann ist der Antagonist ein Trottel und muss überarbeitet werden. Wenn mein Antagonist dagegen einen praktikablen Plan hat, dann fällt es mir auch leichter, ihn auf unvorhergesehene Einmischungen reagieren zu lassen.
So weit, so gut, das ergibt für meinen Geschmack spannende Plots. Das Problem, das ich nun habe ist, dass die Geschichte ja aus Sicht des Protas geschrieben wird, oder in meinem Fall aus der Perspektive von 5 Protas. Nur einer dieser 5 hat überhaupt direkten Kontakt zum Antagonisten. Dessen Aufgabe ist es demnach, die Machenschaften des Antagonisten nach und nach aufzudecken. So weit, so Plot. Nur habe ich eben nebenher noch eine komplette verborgene Geschichte: Der Anta hat einen Plan, ändert ihn, verfeinert ihn, muss auf Dinge reagieren, die den Protas passieren aber auch direkt seinen Plan beeinflussen, führt Aktionen durch, die seinen Plan vorantreiben - und die Protas bekommen davon zunächst absolut nichts mit.
Und nun habe ich das Gefühl, dass ich den Leser abhänge, wenn ich diesen "verborgenen" Plot verborgen halte. Ich will keine Antagonistenperspektive einführen, weil anfangs nicht klar sein soll, wer der Anta überhaupt ist (und solche "namenlose Gestalt treibt Dinge"-Kapitel finde ich schrecklich). Ich finde aber auch diese "Bösewicht-Dialoge" ganz schrecklich, in denen der Anta dann gegen Ende dem gefesselten Helden erklärt, worum es eigentlich geht. Und ja, die gefesselter-Prota-wird-aufgeklärt-Szene habe ich trotzdem schon. Ich will es nur auf einem erträglichen Maß lassen, dass was der Anta dem Prota zu erklären gedenkt auch unmittelbar wichtig für die Situation ist, in der sie beide stecken. Also mehr: "Das wird jetzt aus diesem Grunde passieren" als "das ist die letzten zwei Wochen passiert, und das erzähle ich dir jetzt weil Keks".
Das Problem ist aber, dass der Leser auf diese Weise nie erfährt, was die letzten zwei Wochen auf der Antagonistenseite passiert ist. Ein paar Dinge können sich die Protas zusammenreimen, aber vieles bleibt eben Lücken im Bild. Vielleicht ist es meinerseits nur Eitelkeit, dass ich mich darüber ärgere eine zusätzliche komplexe Geschichte zu haben, die ich nicht erzählen kann. Ich habe aber auch das Gefühl, dass stellenweise der Leser diese Lücken einfach unangenehm spürt und sich fragt, wie der Anta an dieser Stelle von A nach B gekommen ist und was ihn dazu getrieben hat. Aber mir gehen auch die Ideen aus, wie ich das sinnvoll vermitteln kann, ohne dass die Leute auf der Antagonistenseite am Ende unerklärlicherweise zu Labertaschen werden.
Ich nehme an, ihr könnt mir nicht konkret helfen, ohne meinen Plot an sich zu kennen. Aber mich würde interessieren, ob ihr ähnlich vorgeht, ähnliche Probleme habt, und welche Lösungen ihr kennt, diesen "verborgenen" Plotstrang aufzudecken. Bisher habe ich
... gibt es noch mehr?
So weit, so gut, das ergibt für meinen Geschmack spannende Plots. Das Problem, das ich nun habe ist, dass die Geschichte ja aus Sicht des Protas geschrieben wird, oder in meinem Fall aus der Perspektive von 5 Protas. Nur einer dieser 5 hat überhaupt direkten Kontakt zum Antagonisten. Dessen Aufgabe ist es demnach, die Machenschaften des Antagonisten nach und nach aufzudecken. So weit, so Plot. Nur habe ich eben nebenher noch eine komplette verborgene Geschichte: Der Anta hat einen Plan, ändert ihn, verfeinert ihn, muss auf Dinge reagieren, die den Protas passieren aber auch direkt seinen Plan beeinflussen, führt Aktionen durch, die seinen Plan vorantreiben - und die Protas bekommen davon zunächst absolut nichts mit.
Und nun habe ich das Gefühl, dass ich den Leser abhänge, wenn ich diesen "verborgenen" Plot verborgen halte. Ich will keine Antagonistenperspektive einführen, weil anfangs nicht klar sein soll, wer der Anta überhaupt ist (und solche "namenlose Gestalt treibt Dinge"-Kapitel finde ich schrecklich). Ich finde aber auch diese "Bösewicht-Dialoge" ganz schrecklich, in denen der Anta dann gegen Ende dem gefesselten Helden erklärt, worum es eigentlich geht. Und ja, die gefesselter-Prota-wird-aufgeklärt-Szene habe ich trotzdem schon. Ich will es nur auf einem erträglichen Maß lassen, dass was der Anta dem Prota zu erklären gedenkt auch unmittelbar wichtig für die Situation ist, in der sie beide stecken. Also mehr: "Das wird jetzt aus diesem Grunde passieren" als "das ist die letzten zwei Wochen passiert, und das erzähle ich dir jetzt weil Keks".
Das Problem ist aber, dass der Leser auf diese Weise nie erfährt, was die letzten zwei Wochen auf der Antagonistenseite passiert ist. Ein paar Dinge können sich die Protas zusammenreimen, aber vieles bleibt eben Lücken im Bild. Vielleicht ist es meinerseits nur Eitelkeit, dass ich mich darüber ärgere eine zusätzliche komplexe Geschichte zu haben, die ich nicht erzählen kann. Ich habe aber auch das Gefühl, dass stellenweise der Leser diese Lücken einfach unangenehm spürt und sich fragt, wie der Anta an dieser Stelle von A nach B gekommen ist und was ihn dazu getrieben hat. Aber mir gehen auch die Ideen aus, wie ich das sinnvoll vermitteln kann, ohne dass die Leute auf der Antagonistenseite am Ende unerklärlicherweise zu Labertaschen werden.
Ich nehme an, ihr könnt mir nicht konkret helfen, ohne meinen Plot an sich zu kennen. Aber mich würde interessieren, ob ihr ähnlich vorgeht, ähnliche Probleme habt, und welche Lösungen ihr kennt, diesen "verborgenen" Plotstrang aufzudecken. Bisher habe ich
- Der Antagonist erklärt sich
- ein Untergebener des Antagonisten wird zum Reden gebracht
- ein Untergeber des Anta wechselt die Seiten und redet freiwillig
- die Protas finden Beweise und reimen sich einen Teil der Geschichte zusammen
- die Protas werden selbst Zeugen von Geschehnissen, die sie aber erst später in Verbindung mit anderen Informationen einordnen können
- einige Geschehnisse werden öffentlich (über Nachrichten) bekannt
- unbestätigte Gerüchte enthalten Körnchen von Wahrheit
- der Protagonist formuliert seine Theorie, was im Hintergrund geschieht/geschehen ist
... gibt es noch mehr?
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