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Eigenständige Charaktere durchkreuzen Plot - Was tun?

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    Eigenständige Charaktere durchkreuzen Plot - Was tun?

    Ihr Lieben, ich bin es wieder, ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, aber ich habe erneut ein Anliegen.
    Ich weiß, dass das schon häufiger diskutiert worden ist und gar ein alter Hut sein mag, aber in der Sache habe ich diesbezüglich noch nichts hier im Forum gefunden.

    Ich glaube fast jedem ist das Phänomen bekannt, dass nach einer gewissen Zeit manche Charaktere ein Eigenleben entwickeln. Meistens stimmt das nicht mit den schön gemachten Plänen des Autors überein Demnach stellt sich mir aber die Frage:
    Was tut ihr, wenn dieses Eigenleben der Charas euch den Plot oder gar das Ende durchkreuzt?

    Bei mir sieht es so aus: Prota 1 ist noch nicht über ihren Ex hinweg, mit dem sie eine sehr komplizierte Beziehung führt. Nun hatte sie endlich eine Aussprache mit ihm, die aber nach allem, was geschehen ist etc. mehr zu einer endgültigen Trennung mutiert ist. Nach diesem Gespräch werden die beiden ganz sicher nicht mehr zusammenkommen. Never ever, niemals, es sei denn der Leser will sich auf gut deutsch gesagt verarscht fühlen. Aber eigentlich müssen die beiden am Ende wieder zusammenkommen, damit daraus Dinge resultieren können und somit das Ende passieren kann, was für den Prota vorbestimmt und wichtig ist.

    Also was macht ihr in so einer Situation? Plot ändern? Charas wieder auf Kurs bringen? Ich denke mir halt, es nicht umsonst so, dass die Charas nicht das machen was ich will und das vielleicht sogar stimmiger ist. Aber so ganz sicher bin ich mir da nicht, eher einfach nur ratlos.

    Also immer gerne her mit eurem Feedback, eurer Meinung und euren Tipps. Ihr habt mir jetzt schon so viel so sehr geholfen, egal um was es ging *Danke*.
    Zuletzt geändert von weltatlas; 19.02.2017, 10:45. Grund: Kleine RS-Anpassung in der Überschrift.
    "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

    #2
    Also was macht ihr in so einer Situation? Plot ändern? Charas wieder auf Kurs bringen? Ich denke mir halt, es nicht umsonst so, dass die Charas nicht das machen was ich will und das vielleicht sogar stimmiger ist. Aber so ganz sicher bin ich mir da nicht, eher einfach nur ratlos.
    Ich kenne es zwar nicht wirklich, dass Charakter ein Eigenleben entwickeln, aber ich habe hin und wieder eine ähnliche Situation: Und zwar merke ich irgendwann, dass die Motivation des Protas oder dessen Wesen und der Plot einfach nicht zusammen passen. Denn was sich manchmal als Stichpunkte beim Plotten gut anhört, funktioniert beim Ausarbeiten plötzlich gar nicht mehr

    Im Prinzip hat man dann zwei Möglichkeiten: Man passt den Prota an oder man passt den Plot an. Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht, da beides funktionieren kann. Ich versuche dabei abzuwägen, was für die Geschichte besser ist, und meist läuft es dann auf eine Plotänderung hinaus.

    Aber da musst du für dich schauen, was bei dir und für deine Geschichte besser funktioniert. Es ist schwer von außen zu sagen, was du machen sollst
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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    • Kunstmelodie
      Kunstmelodie kommentierte
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      Okay Okay, Dankeschön, das leuchtet mir ein. Ja, genau das glaube ich momentan auch aber das macht mir Angst o.0

      Habe ich mir fast gedacht- trotzdem Danke dir für deine Einschätzung! Aber es ist schon mal gut zu wissen, dass man nichts falsch machen kann in dem Sinne.

    #3
    Meine Protas führen auch kein Eigenleben, allerdings verstehe ich sie im Laufe des Schreibens immer besser. Wenn mir ihre Handlungen beim Schreiben als logisch und ihrem Charakter entsprechend vorkommen, dann ist das richtig. Konsequenterweise wird dann der Plot angepasst.

    Normalerweise plotte ich sehr ausführlich bevor ich anfange zu schreiben. Aber jedesmal ändert sich der Plot im Laufe des Entwurfs, oder nach den Testlesern, oder nach dem Lektorat, und manchmal recht drastisch. Issich halt so.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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    • Kunstmelodie
      Kunstmelodie kommentierte
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      Ja, ich habe auch genau geplottet und eigentlich hat auch alles gepasst. Und ich war dann während des Schreibens so "Moment mal, warum eskaliert das hier so, hört auf damit! Aber ich habe dann so weiter gemacht, weil ich einfach gemerkt habe, dass ich die warheit erzählt habe und diese Erkenntnis fande ich erschütternd. Zu realisieren, dass dein Paar eigentlich keine Chance hat, weil zu viel passiert ist...oh man.

      Nur ihre Beziehung war halt wie gesagt für das Ende wichtig und deswegen stehe ich jetzte da und denken mir ja toll und was nun?

      Danke dir, oh jeh ich will gar nicht an Änderungen der Überarbeitung denken

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Wenn der Autor die Wahrheit hinter seiner eigenen Plotlüge ( ) erkannt hat, bleibt da wirklich noch eine Alternative zum Umplotten?
      Deine Leser werden sie auch erkennen, oder aber, dass die Geschichte nicht stimmig ist, wenn du den Plot so lässt, wie du ihn gerne haben möchtest.
      Denke ich, jedenfalls.

    #4
    Kompromisse. Julestrel sagte ja auch schon, man muss Anpassen. Ob in Richtung Charaktere oder Plot.

    Ich kann mich mit großen Plotänderungen meist weniger anfreunden, weshalb ich Leiber die Chataktere anpassen.
    Ich führe mit den Charakteren dann "Gespräche". Ich überlege, was anders laufen müsste und ob dass mit dem Charakter vereinbar ist. Wenn der Charakter zu viel eigeneleben hat: Ist er bereit diese Veränderung mitzugehen.

    Wenn nicht, muss eben der Plot herhalten. In Romanzen ist das auch gar nicht so schlecht, wenn Dinge dann doch anders laufen. Das Ergebnis fühlt sich dann oft stimmiger an.
    Ich fände es in deinem Falle auch mal erfrischend, dass sie über ihren Ex hinweg kommt. Das ist eine wichtige Entwicklung für den Charakter, die sie für mich sympathisch macht.

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    • Kunstmelodie
      Kunstmelodie kommentierte
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      Danke dir! Das Problem ist, dass ich das gefühl habe, die Charas sind im Recht. Es handelt sich dabei um eine komplizierte Beziehung und wenn man ganz ehrlich ist, kann das auf dauer mit den beiden nicht funktionieren. Und genau das kam bei der Szene ans Licht. Genau, ich hatte das Gefühl, während des Gespräches die Warheit auszusprechen, als wäre ich selbst die prota, die sich zurück gehalten hat und nicht die traurige Erkenntnis auspsrechen wollte, die unweigerlich im Raum stand. Danke dir, ja gerade dieses für sich selbst einstehen war echt notwenidg aber aus diesem für sich selbst einstehen wurde dann direkt mehr. Ich muss halt jetzte gucken, wie ich dann trotzdem noch zu dem Ende komme, zu dem ich gelangen will. Entweder die beiden enden jetzte in einem Rosenkrieg, der eine verrät den anderen oder durch einen ach so tollen Zufall passiert irgendetwas. fakt ist, deren Geheimnis muss rauskommen, und eigentlich sollte das durch ihre bestehende Beziehung gelüftet werden. Hach man....

    #5
    Mir fällt es leichter den Plot anzupassen als die Figuren. Figuren sind komplex, und wenn sie sich gut und richtig anfühlen (und nur nicht machen was ich will), dann ist das etwas, woran ich nicht gern rütteln möchte. Man kann nicht einfach einen unpraktischen Punkt an einer Figur ändern, ohne dass etwas von dieser komplexen Stimmigkeit verlorengeht.

    Beim Plot gibt es dagegen meist einen feststellbaren Punkt, ab dem es nicht mehr funktioniert. Von dem aus kann man dann weiterarbeiten. Wenn man ein bestimmtes Ziel hat, auf das es hinauslaufen soll, kann man meist Faktoren einbauen, die den Plot doch noch in die richtige Richtung treiben.

    Was für Dinge sollen denn resultieren? Vielleicht finden wir ja eine Möglichkeit, deinen Plot zu retten ohne dass du die Figuren verbiegen musst?
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • Peter
      Peter kommentierte
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      Oh, das würde ich aber gar nicht gerne lesen.

      Prota 1 ist abenteuerlustig, übertritt Grenzen und wagt sich auch in gefährliche Situationen, was sie doch (für eine Romanfigur) eigentlich recht sympathisch und vor allem interessant macht, und muss sterben, während der miese Arsch, der sie erpresst, weiterleben darf.
      Traurig, traurig

    • Kunstmelodie
      Kunstmelodie kommentierte
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      Peter
      Du hast da ein bissl was falsch verstanden. Prota 2 ist nicht ihr Freund, sondern eine junge Frau, die einen Rang höher steht als Yara. Und nein, sie bekommt auch kein Happy End, keine Sorge Und dankeschön es freut mich, dass sie dir sympathsich erscheint!

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Vielleicht magst du dazu noch einen neuen Thread im geschlossenen Forum aufmachen, das sind ein bisschen wenig Informationen, um da wirklich einen Rat geben zu können.
      Was genau ändert sich denn nun durch den Streit, zwischen welchen Personen?

    #6
    Falls du den Thread im geschlossenen Bereich aufmachst, werde ich da sicherlich reinlesen, denn so ganz verstanden habe ich die Problematik nicht bzw. nicht wie das mit der Beziehung zwischen den beiden zusammenhängt.

    Wie Julestrel gesagt hat, ist die Wahl eigentlich nur, ob man Plot oder Figuren umändert. Sicherlich gibt es kein richtig oder falsch, ich schließe mich aber eher der Plotändern-Fraktion an, da ich Charaktere wichtiger finde als den Plot und die in meinen Augen letzteren auch bedingen müssen, nicht umgekehrt. Die Protagonisten zu ändern finde ich nur dann sinnvoll, wenn das Problem weniger die Protagonisten an sich sind als - in deinem Fall - das Gespräch. Dass es einfach dumm gelaufen ist und wenn Prota A an einer bestimmten Stelle nicht ausgerechnet eine bestimmte Frage gestellt hätte, dann wären sie zu einem anderen Ergebnis gekommen und könnten wieder zusammen sein ... in dem Fall würde ich eher dazu raten, das letzte Gespräch zu überarbeiten und am Wendepunkt in eine andere Richtung zu drehen.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Genau dort ^^

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Du musst dort aber extra die Leute einladen, die dein Thema lesen können sollen, sonst kann dir keiner antworten

    • Kunstmelodie
      Kunstmelodie kommentierte
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      Ankh ahh das ist ja mal eine wichtige Info, Danke dir

    #7
    Ich selber kenne das Problem auch leider nicht, habe allerdings öfter mal das Problem, das der ausgedachte Plot dann plötzlich irgendwie nicht mehr passt. Da bleibt dann nur das, was bereits gesagt wurde; Eines von beiden ändern. Wenn die Charaktere ein Eigenleben entwickeln muss der Plot dran glauben, wenn du sagst das du diese nicht ändern willst. Wenn es dir genau so egal ist, was die Charaktere machen (gut, meine machen nichts. Da ist ein Plot, da haben die sich dran zu halten), dann müssen die Charaktere dran glauben.

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      #8
      Hmmm, also das ist überraschend. Dann bin ich wohl einer der wenigen, bei denen die Figuren ein Eigenleben entwickeln. Häufig existiert bei mir nur ein sehr grober Plot. Dabei beschreibe ich lediglich, wie die Figuren sich verhalten. Ich lasse sie ihr eigenes Stück entwickeln und meist ist das Ende sehr überraschend. Nachteilig ist das aber nicht, es zeigt lediglich, dass es einem gelungen ist, ein lebendes, atmendes Wesen zu erschaffen, welches sein eigenes Leben leben kann, ohne einen Erzähler zu benötigen.

      Die meisten planen ja offenbar sehr straff. Das finde ich insofern wirklich interessant, weil mir das selber so schwer fällt und ich dachte, dass es genau andersrum ist.

      LG Y.

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Ich muss ein Projekt neu plotten, weil sich die Figuren nicht an die Vorgaben halten. Aber ich muss plotten, weil ich mich sonst ziellos verirre und keine Geschichte entsteht. Doch ich bin ganz froh, dass sich ein "organisches" Leben auf dem Papier entwickelt ...
        Respekt, wenn Du das mit weniger straffer Planung schaffst ...

      • Kelpie
        Kelpie kommentierte
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        Als Discovery Writer ist es bei mir eine zwingende Folge, dass die Figuren den Plot beeinflussen und nicht umgekehrt. Mir persönlich erscheint das als der einzig passende Weg, weil es immer die handelnden Personen sind, die etwas verändern. Natürlich nur meine Meinung, da hat jeder eine andere Herangehensweise.
        Was schon passiert, ist, dass man jemanden einführt und gewisse Pläne mit ihm hat. Die zerlaufen sich dann und man muss halt die Richtung ändern. Das sind bei mir dann aber meistens die Fälle von den besten Konflikten.

      • Kunstmelodie
        Kunstmelodie kommentierte
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        Danke für diesen interessanten Einblick Ja ich glaube ich zb bin da so ein Mittelweg ich plotte Anfang-Mitte-Ende und eben in jedem Kapitel was passieren soll. Das ist dann manchmal spezifischer und manchmal grober, je nach dem. Zb "Prota 1 geht zu Person XY und führt ein Gespräch, welches akward verläuft und entkommt schnell". Ich weiß dann also was passiert etc, aber nicht bis ins kleinste Detail. Aber zb bei der Szene, die mir meinen Plot versaut hat, wusste ich schon seit Wochen haargenau was ich wie schreiben will, besagter Film im Kopf.
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