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weinerliche Helden

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    weinerliche Helden

    ... sind doof. Mag ich selber nicht. Mag glaub ich keiner. Komm in die Gänge und tu was!

    Tja, und da hab ich nun einen Charakter, der ganz am Anfang der Geschichte ziemlich vom Schicksal gebeutelt wird. Die einzigen Personen, die sowas wie Familie für ihn sind sterben, er wird in einen gefährlichen Job gepresst, den er nicht mehr machen will, und zu allem Überfluss pisst ihn auch noch ein Kollege mächtig an. Kurz, er sieht keinen Grund auch nur einen Finger zu heben, und würde lieber in Ruhe trauern.

    Und das macht ihn bis ca. Mitte des Buches zu einem weinerlichen, passiven Charakter. Nein, er heult nicht rum, er versinkt auch nicht in ewige innere Monologe über den Tod seiner Liebsten, aber er beschließt, Dienst nach Vorschrift zu machen bis er seine Schulden abgearbeitet hat. Einen wirklichen Plan für die Zeit danach hat er aber auch nicht.

    Ich hab keine Ahnung, was ich mit ihm machen soll. Einerseits soll der Leser schon Sympathie für ihn empfinden und ihn cool finden. Andererseits finde ich es unrealistisch, wenn er seine Probleme einfach mit einem Schulterzucken hinter sich lässt und zum coolen Actionhelden wird. Hat jemand einen Tipp, wie ich ihn präsentieren kann, dass seine Ablehnung und Passivität nicht so negativ ankommt? Was für ein kurzfristiges oder langfristiges Ziel ich ihm geben kann, dem er folgen kann, und an dem er sich tapfer entlanghangelt, bis er seinen Frieden mit der Situation macht?
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    #2
    Das gleiche Problem hab ich auch ständig!

    In meinem Langzeitprojekt ist die Hauptfigur mehr als vom Schicksal gebeutelt. Im Prequel, das ich fast fertig habe, geht es grundsätzlich nur darum, dass er sein Leben beschissen findet und jede Verbesserung aufgegeben hat. Nur langsam und in kleinen Schritten lernt er einzusehen, dass nicht alles so Schwarz ist, wie er es sich ausmalt. Aber er ist voll mit Unsicherheit und Selbstleugnung, weil sein Leben ihn dazu konditioniert hat, dass er wertlos ist und immer sein wird.

    Worauf ich mich beim Schreiben konzentriere, damit es den Leser nicht zu sehr ankotzt, sind verschiedene Dinge:
    Zum einen mache ich deutlich, wieso er so denkt und empfindet. Wenn ich als Leser nachvollziehen kann, wieso etwas passiert, ertrage ich es leichter, selbst wenn meine Ansichten oder Präferenzen andere sind.
    Das kontrastiere ich dann damit, dass er natürlich einen Wert und eine Zukunft hat - selbst wenn er das nicht einsieht. Dazu gebe ich ihm bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten. Teilweise sind diese zwar genau der Grund, warum er überhaupt angegriffen wird, aber gleichzeitig sind sie eben auch die Hoffnung auf Besserung, die er später einsehen soll.
    Zusätzlich gebe ich ihm eine Stimme/Charakterisierung, die klar macht, dass er mehr als nur dieses Trübsal blasende Häufchen Elend ist. Er hat eine gewisse Form von Witz, wenn er meine Perspektivfigur ist, oder wenn er mit seinen Freunden zusammen ist, ist er wie jeder andere Teenager auch. Nur weil er sein Leben aufgegeben hat, heißt es nicht, dass sich sein Alltag groß von allen anderen unterscheidet - und damit kann ich ihm Situationen geben, in denen er eben nicht so fürchterlich weinerlich daher kommt, sondern schlicht normal.

    Ich denke, was ich zu sagen versuche, ist: Facetten. Jeder Mensch - und damit auch eine gute literarische Figur - ist mehr als nur eine bestimmte Eigenschaft. Wenn die Figur solch eine nervige zentrale Eigenschaft hat, kann der Autor dieses mit positiven/anderen Eigenschaften ausgleichen.

    Als konkreten Tipp fällt mir auf die Schnelle nur ein, ihm vielleicht ein nettes Hobby zu geben, auf das er sich konzentrieren kann. Wenn geliebte Personen sterben oder jemand seinen Job scheiße findet, flüchten sich ja viele Menschen in andere Dinge, häufig auch ihre Hobbys.
    Bei meiner Figur funktioniert das sehr gut: Sein Hobby lenkt ihn von seinem Trübsal ab, gibt ihm ein Ventil mit diesen fürchterlichen Gefühlen umzugehen und lässt ihn schließlich einsehen, dass das Leben doch nicht so Schwarz ist. Und es erlaubt mir als Autor, ihn in positiven Situationen zu zeigen und die anderen Eigenschaften als Ausgleich zu präsentieren.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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      #3
      Ich habe mal (in einer Umfrage) Eigenschaften gesammelt, die eine sympathisch bzw. unsympathisch wirken lassen, unabhängig davon, wie die Figur generell charakterisiert ist. Ehrlich, loyal, willensstark, nett zu Schwächeren, … wurden positiv eingeschätzt. Selbstbemitleidend, jammernd, verlogen, egoistisch, illoyal, … gehören zu den negativen Eigenschaften.

      Wenn deine Figur zu seinem Wort steht und den Job korrekt ausführt, ist es schon mal positiv zu werten. Und dann braucht der Leser ein paar Lichtblicke, die ihm versprechen, dass die Figur irgendwann mal abschließen und seine Trauer hinter sich lassen kann. Gibt es vielleicht kleine (scheinbar nichtige) Dinge, die ihn erfreuen? Vielleicht steht er auf Hundebabys … oder was weniger Klischeehaftes. Er braucht eine Eigenschaft, damit der Leser drauf schließen kann, dass der Typ doch irgendwie doch stark oder korrekt ist.
      Deshalb kommen Antagonisten ja oft gut an. Weil sie so extrem ihr Ziel verfolgen – auch wenn sie skrupellos sind. Weil die in ihrer eigenen Logik konsequent und korrekt sind.

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        #4
        Hi,

        ich hab auch einen Charakter, der ein bissi weinerlicher drauf ist. Problembeladen sind fast alle *lol* (naheliegend bei nem Psychiater-Setting).
        Ich hab da auch lang überlegt, wie ich das schreiben soll, ohne, dass der Leser denkt "Boah, was ne Heulsuse". -- Vielleicht ist das "Glück" von meinem Charakter, dass er von Anfang an nicht passiv ist (im Gegenteil), und sich immer wieder selbst rauszuziehen versucht. Eigentlich mehr als die Nichtheulenden. (Und trotzdem gab es schon Testleser, die von ihm genervt waren. Tja, ist halt so. Traumata prägen, das hab ich nicht erfunden.)
        Wenn ein Charakter Bescheidenes erlebt hat, wenn das Leben einfach nur besch*** ist, dann finde ich es vollkommen gerechtfertigt, wenn der Held auch mal passiv, depressiv, verzweifelt ist, wenn er einfach keinen Bock mehr hat, Albträume bekommt, sich niedersäuft, oder sonstigen Blödsinn veranstaltet. Das Leben ist nun mal hart.
        Und ganz ehrlich: Ich persönlich hasse nichts mehr, als Superhelden, die gerade das Trauma ihres Lebens abbekommen haben und zwei Seite später vollkommen unbeeindruckt ihr Leben weiterleben, weil das einfach nicht realistisch ist (es sei denn, ein starker Verdrängungsmechanismus o.ä. spielt da ne Rolle oder er ist ein Psychopath. Dann will ich das aber als Leser ebenfalls begreifen können).
        Jedenfalls ist es mir lieber, mit nem Charakter auch mal mitleiden zu können und seinen -- berechtigten -- Schmerz mitzubekommen, als über einen emotionslosen, idealisierten Superhelden zu lesen. Wahrscheinlich, weil ich mich ein bissi mit Psychologie auskenne, und ich es gerne authentisch mag.
        Ich glaube, was nervt, sind quasi "Emo-Charaktere" (nichts gegen Emos, aber ich muss ja hier mal das Klischee bedienen^^): Also wenn der Prota ne 1- in Mathe bekommt, dann heimläuft und sich als erstes nen Suizidplan überlegt und nebenbei traurige Gedichte schreibt. (Wobei auch das gerechfertigt sein kann, wenn dieser Prota einfach ernste psychische Probleme hat. Die hätt ich dann aber wiederum gerne irgendwie beleuchtet).
        Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde in einem Roman ALLE Emotionen gerechtfertigt. Sie müssen für mich bloß einen nachvollziehbaren Grund haben.
        Zu deinem speziellen Charakter: Ganz passiv ist er ja nicht, immerhin macht er -- wenn auch nur notgedrungen -- seinen Job. Das zeigt ja schon, dass er nicht ausschließlich in irgendeinem Selbstmitleid versinkt (andere würden vielleicht nur noch im Bett rumliegen und auf alles pfeifen). Evtl. könntest du diese Sache einfach noch irgendwie "kämpferischer" hervorkehren, wenn dir das noch immer zu "weinerlich" ist. -- Wobei ich glaube, dass sich viele Leser damit identifizieren können: Nen ungeliebten Job runterzurattern, während man eigentlich ganz andere Probleme hat ... dieses "Funktionieren müssen". Ich glaube, das ist somanchem nicht unbekannt.
        Ich finde es schwierig, dir Beispiele für seine Ziele zu geben, wenn man den Charakter und die Story nicht genauestens kennt. Eine mögliche Frage wäre: Warum will er seine Schulden abarbeiten, wenn er ohnehin keine Zukunftspläne hat? -- Er hat ja also offensichtlich irgendeine innere Motivation. Lässt sich daraus ein höheres Ziel schaffen? Etwas, das andere Leser "cool" finden können? (Und wenn es, allgemein gesagt, auch nur das neue Kinderzimmer ist, das er seiner Nichte finanzieren will zu ihrem nächsten Geburtstag, wenn er die Schulden getilgt hat.)
        Edit: Ich find Vickies Umfrage auch spannend. Und ich finde, man sollte da auch unterscheiden zwischen "berechtigte Probleme/Depressionen" und "Selbstmitleid". Nur, weil jemand mal nicht mehr kann, ist das nicht automatisch "überflüssiges Rumraunzen".

        LG
        Mona

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          #5
          Jemand, der - nennen wir es mal so - eine lange Pechsträhne hat - ist ja nicht automatisch passiv, heulsusig, indifferent und selbstmitleidig. Wenn Ankhs Charakter sagt, so, dann gibt's jetzt nur Dienst nach Vorschrift, bis es mir besser geht, kann das für den Leser durchaus positiv und fast rebellisch daherkommen, insbesondere in einem Setting, das Leistungs- und Überstundenbereitschaft erwartet und keine Zeit für Menschlichkeit hat. (Hallo? Einen Tag frei bei Tod eines Angehörigen ersten Grades? Quasi nur zum Verbuddeln?) Also, Ankh, dein Chara hat bei mir schon Daumen hoch, wenn er halt nicht die ganze Zeit sonst die Wand anstarrt. Trauer kann auch sehr aktiv sein - an Orte zurückkehren, bestimmte Dinge machen etc., durchaus, was für die Story später noch zuträglich sein kann. Und ab Mitte des Buches scheint er dann ja auch wieder auf die aktiveren Füße zu kommen? Na also.

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            #6
            Ich glaube, was Leser an einem Charakter fesselt, ist selten die Handlung, sondern meist seine Persönlichkeit. Die aktuelle Situation mag jetzt nicht ideal sein und sie bestimmt sicherlich auch seiner Laune, aber in erster Linie beeinflusst wohl seine Persönlichkeit seine Reaktion. Will sagen: Ob er ein jammernder Eigenbrötler ist oder nicht, liegt allein an seinem Charakter.

            Du hast geschrieben, dass du willst, dass er dem Leser sympathisch ist. Was heißt sympathisch? Soll man ihn lieben und am liebsten als besten Freund, ach was, Ehepartner haben wollen? Oder kann man auch ein bisschen von ihm angewidert sein, aber ihn doch irgendwie cool finden? Zynismus ist z.B. so ein Charakterzug, den man selten mag, der sich bei Buchcharakteren aber äußerst gut macht. Dadurch könnte er weniger passiv wirken, als giftig. Er kann sein Leben ja auf entsprechende Weise kommentieren, seinem Chef Contra geben etc.
            Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

            So nah, so fern.

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              #7
              *grübel* da sind ein paar gute Denkansätze dabei. Heulendes Elend hab ich schon von vorneherein abgeschafft, aber dadurch wirkte er irgendwie zu stumpf.

              Ich hab das Problem jetzt für mich auf Szenen runtergebrochen, und hab festgestellt, dass es hauptsächlich um seine professionelle Einstellung geht. Ich kann mich irgendwie nicht entscheiden, ob ich ihm eine aggressive "ihr könnt mich alle am Arsch"-Einstellung gebe (was zu einem Konflikt passen würde), oder eine "eigentlich will ich nicht, aber ich kann nicht aus meiner netten Haut"- Einstellung. Im Moment schwankt er so zwischen beidem, und das funktioniert einfach nicht.

              Poems are never finished.
              Just abandoned.

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                #8
                Die erste Einstellung finde ich definitiv attraktiver. Als Leser.
                Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

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                  #9
                  Dann hab ich aber das Problem, dass er dadurch auch wieder unsympathisch wirkt. Sein Job ist es, ein Sanitäterteam zu schützen. Wenn er das nicht (richtig) tut, nur weil ihm der Arbeitgeber nicht passt, ist das doch auch wieder abstoßend.
                  Poems are never finished.
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                    #10
                    Ich sehe eigentlich nicht so das Problem, beide Einstellungen einzubringen. Er kann ja z.B. generell eher auf der LMAA-Einstellung fahren, aber in entscheidenden Momenten dann doch wieder zu seinem Job stehen. (Quasi: harte Schale, weicher Kern). Ich finde so etwas sogar ziemlich menschlich.
                    (Bzw. ginge das auch umgekehrt. Ich glaube, man will nicht wissen, was sich der ein oder andere nette Kundenbetreuer o.ä. wirklich denkt, und was er flucht, wenn er in der Teeküche sein professionelles Dauergrinsen wieder abstellen kann xD).

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                      #11
                      Zitat von Ankh Beitrag anzeigen
                      Dann hab ich aber das Problem, dass er dadurch auch wieder unsympathisch wirkt. Sein Job ist es, ein Sanitäterteam zu schützen. Wenn er das nicht (richtig) tut, nur weil ihm der Arbeitgeber nicht passt, ist das doch auch wieder abstoßend.
                      Vielleicht ist der Arbeitgeber selbst nicht so sehr das Problem. Ein Beispiel: auf der Arbeit waren wir mal eine Abteilung von 7 Leuten plus Abteilungsleiterin. Die war so ziemlich der schlimmste Mensch der Welt, hat uns das Leben regelrecht zur Hölle gemacht. Aber wir anderen 7 haben uns super verstanden und waren wirklich gute Freunde. Und so haben wir unseren Job zusammen auch gut und gerne gemacht. Also, wenn sich Dein Charakter mit den anderen im Team gut versteht, kann ihm der Arbeitgeber eigentlich egal sein.

                      Und... wie so viele hat auch meine Protagonistin mit einem Verlust zu kämpfen. Damit sie auch noch etwas tun kann, behelfe ich mir da mit Beruhigungsmitteln, damit sie wenigstens funktionieren kann

                      Außerdem habe ich neulich ein Buch gelesen, da hat ein Mädchen ihre beste Freundin bei einem Autounfall verloren. Das fand ich super gemacht. Sie hat nicht kurz ne halbe Seite rumgeheult und dann weitergemacht, sondern die Trauer hat sich über den ganzen Rest vom Buch gezogen, was ich sehr gut fand. Trotzdem musste sie weitermachen, weil natürlich irgend ein Mysterium zu lösen war usw. Aber ich persönlich finde es nerviger, wenn mal kurz rumgejammert wird und dann ist wieder gut.

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                        #12
                        Also er leidet schon das ganze Buch über (und auch darüber hinaus). Nur darf sich dieses Leiden eben nicht in kompletter Passivität äußern. Dazu kommt noch, dass er die Schicksalsschläge schön der Reihe nach kriegt. Im Moment läuft es so (bin aber auch noch nicht komplett glücklich damit):

                        Er selbst wird niedergeschossen
                        Im Krankenhaus erfährt er, dass man seine Versicherung nicht akzeptiert
                        Als er versucht, Geld aufzutreiben, erfährt er von seinem nicht-ganz-Schwiegervater, dass seine Freundin getötet wurde
                        In dem Moment, wo er den Schock verdaut, erklärt man ihm, dass er seine Krankenhausrechnung abarbeiten darf
                        dann kommt ein Cut von ein paar Wochen in denen er sich sammelt, beschließt, die Rechnung abzuarbeiten und danach weiter für seinen Schwiegervater zu sorgen. Er ist zu dem zeitpunkt ziemlich grimmig entschlossen
                        Er lernt seine neuen Kollegen kennen; mit einem versteht er sich recht gut, der baut ihn auf. Mit dem zweiten gerät er schnell aneinander, und da bin ich mir halt nicht sicher, wie er auf den reagiert. Zudem hab ich eine Szene, wo er den dritten aus irgendeinem Grund NICHT rechtzeitig aus der Schussbahn reißt, und ich weiß einfach nicht, warum. Abgelenkt? Scheißegal?
                        Später dann erfährt er, dass beinahe-Schwiegerdaddy sich erschossen hat, und bricht erstmal völlig zusammen. Kollege 1 kriegt ihn dann mit guten Worten wieder dazu, weiterzufunktionieren, aber da würde ich ihn gerne eine Weile verstört darstellen.
                        Dann kommt ein Einsatz, wo er Kollegen 2 eher in Gefahr bringt als beschützt, und auch da weiß ich nicht, warum (scheißegal? Absicht?), und wie er hinterher darauf reagiert (Schuldgefühle? Scheißegal?)
                        Zur selben Zeit schmeißt sich ein Mädel an ihn ran, für die er in dem Moment verständlicherweise überhaupt keine Augen hat, aber auch da fällt es mir schwer, das darzustellen, weil es wieder auf stumpfe Ignoranz rausläuft. Was geht in dem Moment in ihm vor?
                        Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.

                        Danach kommt noch ein Hammer, aber ab da bin ich mit seinem Verhalten eigentlich wieder ganz glücklich.

                        Also hab ich das Problem, dass ihn einer der Kollegen aufbaut, der andere runterzieht, der dritte nicht ausreichend geschützt wird, die Schuldgefühle darüber aber nicht dazu führen, dass er Kollege 2 beschützt, und er die ganze Zeit damit hadert, dass er zwar den Job dort gar nicht will, aber auch alle seine Pläne für danach gestorben sind.

                        Wie wirkt sich das nun auf seine Stimmung und sein Verhalten aus, bzw wie erkläre ich das Verhalten, wo er seinen Job versaut?
                        Poems are never finished.
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                          #13
                          Zitat von Ankh Beitrag anzeigen
                          Wie wirkt sich das nun auf seine Stimmung und sein Verhalten aus, bzw wie erkläre ich das Verhalten, wo er seinen Job versaut?
                          Ich denke, er wird am ehesten abgelenkt sein. Er hat viel, was er verarbeiten muss. Vielleicht ist er dann nach dem ersten Mal, als er den einen Kollegen nicht beschützen konnte, nervös, dass ihm das noch mal passiert und prompt passiert es ihm natürlich noch mal. Oder er will es jetzt besonders toll machen und verkackt es wieder - Vorführeffekt-ähnlich.


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                            #14
                            Beim ersten Mal abgelenkt kommt gut hin. Beim zweiten Mal - nunja, er schießt auf einen Wagen, an dem sein Kollege hängt (frag nicht). Da ist ihm schon klar, dass er zumindest in Kauf nimmt, dass der Kollege was abbekommt, auch wenn sein Hauptziel natürlich ist, den Wagen zu stoppen.
                            Poems are never finished.
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                              #15
                              Hm, also beim ersten Einsatz mit "Ablenkung" zu argumentieren finde ich plausibel.
                              Kann man natürlich wie einen roten Faden weiter spinnen (für den anderen Einsatz),
                              allerdings sollte man darauf achten, dass er dann nicht zu eintönig und unsympathisch wirkt (?).

                              Was spräche denn dafür, dass es ihm a) egal wäre oder b) volle Absicht?

                              Und wie reagiert er auf den Tod von seiner Freundin (und deren Vater)? Hat er da Schuldgefühle?
                              Dann scheint er sich allgemein eher schuldig zu fühlen und hätte wohl auch Schuldgefühle
                              bezüglich des gefährlichen Einsatzes - sofern er sich dazu verpflichtet fühlt, die anderen zu schützen.
                              Das tut er vielleicht für Person 2 nicht, aber für Person 3 vielleicht dann umso mehr (?).

                              @Mädel: Na ja ... wie nah kannst du denn an seinen Gedanken dran sein, erzähltechnisch?
                              Du könntest es ja nur nach außen als Ignoranz darstellen und innerlich sieht er z. B. zigtausend Bilder
                              bzw. gemeinsame Momente mit seiner toten Freundin an sich vorbeiziehen oder so.

                              Es kommt halt vor allem darauf an, was für ein Bild von ihm du vermitteln willst.
                              Wenn man das weiß, kann man den Charakter meist besser gestalten.
                              Alles ist Gift. Es kommt nur auf die Dosis an. (Paracelsus)

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