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Kurzgeschichte oder Roman?

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    Kurzgeschichte oder Roman?

    Hallo Leute,
    aktuell stelle ich mir die Frage, ob das Roman-schreiben wirklich das richtige für mich ist. Bei meiner Geschichte bleibe ich immer wieder an einem gewissen Punkt stecken. Eigentlich weiß ich so in etwa, wohin die Geschichte gehen soll, aber andererseits kann ich einfach nicht weiter schreiben. Woran liegt das? Ich weiß es nicht. Mal habe ich das Gefühl, alles in die Länge zu ziehen, dann wieder, dass es einfach nicht spannend genug ist ...
    meine KG hingegen ist mir nicht schwer gefallen und ist mMn recht gut geworden. Nun frage ich mich einfach: bin ich eher ein Kurzgeschichtenschreiber? Oder fehlt es mir einfach zu oft an Motivation, meinen Roman fortzusetzen?

    Würde mich über Input freuen.
    Liebe Grüße
    Butterblume

    #2
    Wenn alle anderen Gründe wegfallen (und da kann es viele Gründe geben!), dann kann es tatsächlich sein, dass du eher der Kurzgeschichtenschreiber bist. Ich kannte mal einen Lektor/Autor, der wirklich Ahnung vom Schreiben hatte. Er schrieb aber nur Kurzgeschichten und fand selbst meine kläglichen Anfängerversuche bewundernswert, weil, Zitat "Also so viele Seiten könnte ich nie und nimma schreiben!"
    Auf der anderen Seite kenn ich auch Leute, die bei Kurzgeschichten plötzlich nicht "bissfest" schreiben und stattdessen das komplexe Plotten und das langfristige Abtauchen in andere Welten benötigen.
    Es sind ja an beide Textsorten auch unterschiedliche Erwartungen geknüpft. Dass man dann eben mehr zu der einen als zur anderen Textsorte tendiert (auch, wenn man rein handwerklich bestimmt beides auf eine solide Ebene bringen kann), finde ich normal.

    Es kann aber wie gesagt auch noch an zig anderen Gründen liegen:

    * zu streng sein mit sich selbst ("Das ist doch eh voll öde", "Andere machen es viel besser", "...")
    * emotionales Feststecken in der Geschichte, sodass man nicht mal mehr ansatzweise objektiv bewerten kann (ganz objektiv geht es eh nicht )
    * man schiebt (unbewusst) Gründe vor, um sich vom Weiterschreiben abhalten können -- vielleicht, weil einem das Thema in Wahrheit nicht (mehr) liegt, oder weil es einen zu sehr mitnimmt, oder weil man sich vor irgendwelchen Szenen drückt
    * [Platzhalter für weitere Gründe]

    Könnte also viell. nicht schaden, mal unbefangene Testleser zu finden, denen du deine Geschichte (zumindest den Anfang) und deine Kurzgeschichte vorlegst. Dann hättest du mal eine externe Meinung, ob und was als besser empfunden wird.
    Und ansonsten, setz dich nicht unter Druck und experimentiere ruhig herum. Auch, was den Roman angeht. Oft muss man einige Ideen umwerfen und radikal verändern, damit man wieder kreativ weiterarbeiten kann (ich habe z.B. mal einen ursprünglich recht wichtigen Charakter komplett rausgestrichen. Erst dann gewann der Roman an Gestalt!)

    Viel Erfolg!

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      #3
      Mona hat im Grunde gesagt, was auch ich sagen würde ...

      Vielleicht noch: Ich würde mich an deiner Stelle nicht als entweder KG- oder Romanschreiber festlegen wollen. Probiere weiter aus! Dann jetzt halt die KG-Variante mit ihren eigenen Herausforderungen.

      Und: auch aus dem, was Du als schlecht geschrieben empfindest, kannst Du eine Menge lernen. Ich finde das Ding, das ich meinen ersten fertigen Roman nenne, objektiv total grauenhaft und doch bin ich selbst damit zufrieden. Die Geschichte habe ich rausgelassen, Jubel! Auf etwas neues. (Mit neuen Patzern).

      Wenn Dir jetzt das Romanprojekt zum Halse heraushängt, stürz' Dich in die Kurzgeschichten. Und lass uns gerne mitlesen, wenn es Dir hilft.
      Manchmal ist es auch der Abstand zu dem vermeintlich scheiternden Projekt, der diesem wieder Leben einhauchen kann.

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        #4
        Was oft vergessen wird ist, dass einen Roman schreiben Arbeit ist. Eine Kurzgeschichte kann man vielleicht lockerflockig aus dem Ärmel schütteln und niederschreiben, an einem Roman sitzt man dagegen so lange, dass es irgendwann anstrengend wird. Das wiederum kann viele Gründe haben: Selbstzweifel (kennt hier vermutlich jeder), man setzt sich zu sehr unter Druck, man hat das Gefühl, nicht voran zu kommen (Hilfe, noch 400 Seiten!) oder der Plot/Idee funktioniert aus irgendeinem Grund nicht.

        Das Beste wäre, wenn du versuchst zu analysieren, warum du nicht mehr weiterschreiben kannst. Das kann durchaus etwas knifflig sein und seine Zeit brauchen, aber wenn du es weißt, kannst du auch was dagegen tun. Selbstzweifel? Da hilft erstmal nur weiterschreiben. Druck? Andere Arbeitsweise ausprobieren. Viel zu viel? In kleinen Häppchen wie Szenen und Kapiteln denken. Plot- oder Ideenproblem? Schauen, woran es liegt und entsprechend anpassen.

        Und ja, es gibt durchaus Leute, die nur Kurzgeschichten schreiben können bzw. wollen. Aber was ich bisher so in den Schreibforen mitbekommen habe, geben die meisten bei einem Roman einfach auf, sobald es schwierig wird. Gerade die erste lange Geschichte ist nicht ohne.
        »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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          #5
          Nun frage ich mich einfach: bin ich eher ein Kurzgeschichtenschreiber? Oder fehlt es mir einfach zu oft an Motivation, meinen Roman fortzusetzen?
          Naja, einen Marathon laufen fällt halt auch schwerer, als eine Runde um den Sportplatz drehen. Einen Roman schreiben ist nicht einfach. Niemanden fällt das leicht. Dieses Stadium das du da beschreibst erreicht jeder Autor, auch die erfahrenen, die damit Geld verdienen, bei jedem Buch. Meistens ist der Punkt so bei 20,000-30,000 Wörtern erreicht. Je nach Qualität der Idee und der Planung etwas früher oder später.

          Mal ne Frage an dich? Wie genau plottest du? "So in etwa wohin die Geschichte gehen soll" klingt nicht so, als hättest du eine sehr detaillierte Outline. Mir ist es erst gelungen, einen Roman fertig zu schreiben, nachdem ich mir vorher einen ganz genauen Plan gemacht habe. Es hilft enorm, über diese Phase hinweg zu kommen, wenn man nicht vor jeder Schreibsession noch überlegen muss, was man eigentlich als nächstes schreiben soll.

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            #6
            Kann es sein, dass du zwar im Großen und Ganzen weißt, wo der Roman hingehen soll (da den Berg hoch!), aber der nächste Schritt (äh, wo geht der Aufstieg denn jetzt weiter) fehlt? Das blockiert mich zumindest extrem.

            Mit dieser "nicht spannend genug"- Problematik: Überarbeitest du schon während des Schreibens? Dadurch schreibt man oft ziemlich lang an einer Stelle herum und sie kommt einem furchtbar öde vor, deswegen würde ich empfehlen das nicht zu machen. Bei (kleinen) Logikfehlern oder plottechnischen Änderungen kann man sich einen Kommentar ins Dokument schreiben, aber alles andere, das ich jetzt finde, fällt mir auch bei einer späteren Überarbeitung noch auf.
            Ansonsten mach' dir auch klar, dass ein Leser in einem ganz anderen Tempo liest, als du schreibst - das macht auch nochmal einen großen Unterschied, wenn es um "spannend" und "zu lang" geht.

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              #7
              Nun ja, es ist ja nicht verwerflich, Kurzgeschichten zu schreiben. Gute Kurzgeschichten zu schreiben, ist eine Kunst. Man hat nur weniger Aussicht auf Erfolg. Zwar gibt es auch Bücher mit Erzählungen wie Wir haben Raketen gesammelt oder Sommerhaus später, die erfolgreich sind,

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              • Mona
                Mona kommentierte
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                Aber?

                Ich seh das auch so. Gute Kurzgeschichten zu schreiben, ist wirklich schwer, wenn es nicht wie ein simpler Grundschulaufsatz rüberkommen soll. Kernaussagen hervorkehren, Charaktere klar und deutlich herauskehren, ohne sie zu detailliert zu beschreiben, (unerwartete) Wendung, ...
                Also ich bin da recht froh, dass ich bei Romanen viele Seiten zum Aufbauen und Austoben habe xD (ist nicht als Ausrede für Langatmigkeit gemeint, aber ich gehe gerne an mehreren Stellen ins Detail ). Wobei KGs auch ihren Reiz haben, wie ich finde.

              • Milch
                Milch kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Kein Aber. Es gibt nur viel mehr erfolgreiche Romane, die Chance mit einem Erzählband, Erfolg zu haben, ist kleiner. Aber wenn einem Kurzgeschichten liegen, sollte man sich nicht davon abhalten lassen, sie zu schreiben.

              #8
              okay, ihr habt Recht. Vermutlich muss ich das ganze einfach mal von einer anderen Seite betrachten.

              Zitat von Kari Beitrag anzeigen
              Kann es sein, dass du zwar im Großen und Ganzen weißt, wo der Roman hingehen soll (da den Berg hoch!), aber der nächste Schritt (äh, wo geht der Aufstieg denn jetzt weiter) fehlt? Das blockiert mich zumindest extrem.
              Kari, damit triffst du den Nagel glaube ich so ziemlich auf den Kopf!

              Ich habe Kapitel 1 - 7 fertig. Das Problem: ich bin mir nicht sicher, ob die "Anwendung" der Magie ein wenig zu schwammig ist. Ich kann es nicht genau beschreiben, weil ich selber nicht eine richtige Vorstellung davon habe, wie es aussehen könnte. Und ich fürchte, zwischendurch wird es etwas langatmig.
              Mag jemand die ersten 7 Kapitel lesen und mir Feedback geben?

              Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
              Mal ne Frage an dich? Wie genau plottest du? "So in etwa wohin die Geschichte gehen soll" klingt nicht so, als hättest du eine sehr detaillierte Outline. Mir ist es erst gelungen, einen Roman fertig zu schreiben, nachdem ich mir vorher einen ganz genauen Plan gemacht habe. Es hilft enorm, über diese Phase hinweg zu kommen, wenn man nicht vor jeder Schreibsession noch überlegen muss, was man eigentlich als nächstes schreiben soll.
              Hm. Ich hatte mal den kompletten Roman durchgeplottet, es waren glaube ich 7 Seiten oder so ... und trotzdem bin ich irgendwann hängen geblieben und habe das Ganze wieder umgeschmissen und neu gemacht. Jetzt habe ich es mit der Methode: "Prolog und Epilog schreiben und ungefähr den Weg wissen" versucht und hänge trotzdem wieder fest ...

              Mona, das ist auch keine schlechte Idee. Die Kurzgeschichte und - sagen wir - die ersten 2 Kapitel zum Testlesen geben zum Vergleich. Muss ich mal ausprobieren.

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                #9
                Hm. Ich hatte mal den kompletten Roman durchgeplottet, es waren glaube ich 7 Seiten oder so ... und trotzdem bin ich irgendwann hängen geblieben
                Die Länge einer Outline ist gar nicht so entscheidend. Die Qualität zählt. Das Grundgerüst und die Struktur müssen funktionieren.

                Meiner Erfahrung nach, gibt es zwei Sorten dieser "Schreibblockaden":

                Die erste ist die Sorte "Selbstzweifel", durch die man hindurch schreiben kann. Da fällt es einem zwar schwer, sich ran zu setzten, aber wenn die Finger erst mal auf den Tasten sind, dann läuft es (Da man schon Wochen und Monate mit der Geschichte verbracht hat, kommt sie einem selbst zwangläufig irre langweilig vor).
                Dann gibt es die Sorte "schlechtes Bauchgefühl", da sollte man aufhören. Wenn sich das Schreiben selbst anfühlt, als würde man sich durch einen Sumpf kämpfen, in dem man mit jeder Seite tiefer versinkt, dann läuft irgendetwas schief. Man spürt oft instinktiv, dass irgendwo ein (oft auch viele) strukturelle Fehler vorliegt. Man spürt einfach, dass man gerade Mist schreibt, auch wenn man nicht genau sagen kann, woran es liegt.

                Ich hatte jetzt schön öfter die Situation, dass ich Anfängern dabei geholfen haben, ihre Schreibblockaden zu analysieren und am Ende hat sich herausgestellt, dass die Geschichte selbst das Problem war. Ein schlechtes Buch macht nicht nur beim Lesen keinen Spaß, sondern auch beim Schreiben nicht.

                Wenn deine "Hänger" also selbst mit Disziplin eher schlimmer als besser werden, dann würde ich mal einen erfahrenen Plotter darum bitten, einen Blick auf deine Prämisse und deine Outline zu werfen und dort Fehler und Schwächen aufzuspüren und zu beseitigen. Danach macht dann auch das Schreiben wieder Spaß.

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                  #10
                  Zitat von Butterblume
                  Das Problem: ich bin mir nicht sicher, ob die "Anwendung" der Magie ein wenig zu schwammig ist. Ich kann es nicht genau beschreiben, weil ich selber nicht eine richtige Vorstellung davon habe, wie es aussehen könnte.
                  Das sind solche Dinge, die man gerne als unwichtig für die Rohfassung erachtet, bei denen man aber so gerne an Szenen hängen bleibt. Denn wenn du nicht genau weiß, wie deine Magie funktioniert, kannst du vermutlich Stelle X nicht richtig ausarbeiten, wodurch du im Rest des Plots nicht weiterkommst.

                  In solchen Situationen unterbreche ich dann das Schreiben und setze mich hin, um das Problem zu klären. Manchmal ist das an einem Nachmittag erledigt, manchmal dauert es auch eine Woche, wenn die Sache etwas komplexer ist.
                  »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                    #11
                    Ich denke auch, dass es in den meisten Fällen am fehlenden/nicht ausgereiften/fehlerhaften Plot liegt.

                    Bei Kurzgeschichten ist diese Vorarbeit nicht unbedingt nötig, auch wenn ich nicht denke, dass Kurzgeschichten leichter zu schreiben sind, im Gegenteil, ich finde sie viel schwerer als einen Roman.

                    Es gibt zwar diejenigen, die tatsächlich ohne Plot schreiben können und die darin anfallenden Arbeitsschritte erst in der Überarbeitung umsetzen, aber ich glaube auch, dass es davon nur sehr wenige gibt, die meisten brauchen das Grundgerüst bereits im Vorfeld, um eben nicht an den Punkt zu gelangen, an dem alles zusammenbricht und sie aufgeben. Wie viele Details dann ins Grundgerüst kommen, das ist wieder total individuell, mit sieben Seiten (selbst auf Schriftgröße 7 und Arial) würde ich in aller Regel auch Probleme kriegen, aber da zähle ich auch wieder eher zu den Ausnahmen, nur in die andere Richtung als die zuvor genannten, für manche reicht die Menge durchaus, für andere eben noch nicht, selbst wenn sie weniger brauchen als ich. Und wie Maggi schon sagt, es kommt nicht allein auf den Umfang des niedergeschriebenen Plots an.
                    Ich komme aus Ironien.
                    Das liegt am sarkastischen Meer.

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                      #12
                      Ich bin ja immer ein Verfechter von: Man sollte immer das schreiben, was einem Spaß macht.

                      Jeder ist anders. So wie Mona ihre Details liebt, versuche ich möglichst zu verstecken, dass meine Details gar nicht ausreichen. Wenn die eigenen Stärken sich eher für eine Kurzgeschichte eignen, dann fällt es einem leichter. Aber das heißt ja nicht, dass man nichts anderes könnte. Es ist nur schwerer und man muss mehr Zeit hinein stecken. Man muss sich für bestimmte einfach entscheiden.
                      Wenn ich ein Fantasyschreiber bin, heißt das nicht, dass ich keine Thriller schreiben sollte. Genauso mit Kurzgeschichten und Romanen. Das eine fällt uns vielleicht nur einfacher als das andere.

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                        #13
                        Hui, okay. Nachdem ich all eure Meinungen gelesen habe, denke ich, dass ich zuallererst meinen Plot noch einmal über- bzw. ausarbeiten muss. Ich denke eigentlich nicht, dass mit Kurzgeschichten mehr liegen - glaube ich - da ich auch sehr gern mal sehr stark ins Detail gehen kann.
                        Also werde ich als Nächstes erst einmal den Plot überarbeiten und dann mit dem neuen Plot die ersten 7 Kapitel durchgehen, ob es passt oder ob was geändert werden muss.

                        Auf jeden Fall danke schonmal, das hat mir wirklich weitergeholfen und mich motiviert, es weiter zu versuchen.

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