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Setting als Basis für die Geschichte

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    Setting als Basis für die Geschichte

    In der Regel basieren Geschichten entweder auf einer Idee zu einem Charakter(entwicklung) oder einer Handlung. Ist es euch schon passiert, dass ihr zuerst das Setting vor Augen hattet und wusstet, dass eine eurer Geschichten genau hier spielen muss?
    Die Grippe-Überarbeitungs-Pause habe ich genutzt, um auf dem Sofa zu lümmeln und einen Haufen alter Bilder zu sortieren. Einige Orte haben sich derartig in meinem Kopf festgesetzt, dass sie unbedingt in die Handlung einer meiner Geschichten eingebaut werden müssen. Jetzt sitze ich hier und überlege mir, welche Charaktere könnten zu dem Ort passen und was könnte hier geschehen, das zu erzählen sich lohnt.

    Habt ihr solche Orte, deren Stimmung euch zu Geschichten inspiriert?
    Zuletzt geändert von Peter; 09.01.2017, 16:10.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    #2
    Nein, Orte als Inspiration halte ich für ungeeignet für einen Roman. Mir sind Thema oder Figur wichtiger,

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      #3
      Ich sag nur maurisches Spanien
      Ich habe Bilder gesehen und da war auf einmal mein Prota da.
      ~ We know the songs the sirens sang
      See us dream every tale true ~

      T. Holopainen

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Kann ich gut verstehen.

      #4
      Bei mir kommt die Idee öfter mal aus einer Mischung aus Welt und Handlung. Ich nehme mir dann einfach vor: ich würde jetzt gerne mal Steampunk als Thema auswählen - aber ich weiß nicht, um was es gehen soll oder wer mitspielt.

      Einige Geschichten sind aus dem Wunsch entstanden, z.B. eine Story, die im Schnee spielt, zu schreiben. Meine KG "Zehn Radieschen" wurde durch einen Gemüseladen inspiriert, der genauso darin vorkommt.

      Das bedeutet mit anderen Worten: der Ort übernimmt ab und zu selbst die Rolle eines Mitspielers, eines Protagonisten. Durch seinen Charakter wird die Geschichte erst ermöglicht. Das heißt jetzt nicht, sie würde an einem anderen Ort nicht funktionieren, aber bestimmte Orte rufen bestimmte Assoziationen für eine Geschichte hervor, andere tun das nicht. Bestimmte Autoren lassen ihre Krimis in Venedig oder Friesland spielen, und diese Ortswahl ist wesentlicher Teil des Romans.

      Fotos oder Gemälde stehen oft am Anfang einer Geschichte, aber häufig kann ich nicht klar benennen, ob die Handlung, die Figuren oder die Orte den Start veranlassen. Das ist fließend. Viel häufiger ist es, dass ich bestimmte Orte mit einbauen will und oft genug die Geschichte so verbiege, dass sie hineinpassen. Diese Orte sind dann aber nur wie Figuren, dass heißt, sie prägen die Story nicht, aber sie würzen sie.

      In der Mehrzahl meiner Geschichten ist aber der Plot das wichtigste, und ich kann zu ein- und demselben Plot ein Dutzend verschiedener Figuren oder Settings erfinden.
      Zuletzt geändert von Badabumm; 07.01.2017, 00:39.

      Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
      Mark Twain

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Jep, geht mir auch so, die Mehrzahl meiner Geschichten entsteht, weil ich eine Handlung oder einen Charakter im Kopf habe. In letzter Zeit finde ich die Idee spannend diese Figuren mit Orten zu verbinden, die für mich eine besondere Bedeutung haben, z.B. sie auf Reisen zu schicken.

      #5

      Habt ihr solche Orte, deren Stimmung euch zu Geschichten inspieriert?
      Ja. Auch, wenn dieser Ort ursprünglich nur in der Biographie/Ausbildung meines Charakters vorkam, und ich ihm keine tiefere Bedeutung schenken wollte (außer, dass daraus die Zubereitung seines Lieblingsgetränks resultierte, was der Leser aber nicht erfährt). -- Ich mag diesen Ort dummerweise so gerne, und finde ihn so atmosphärisch, dass ich tatsächlich die letzten Tage rumgesessen bin und gegrübelt habe, ob und wie ich ihn im Plot unterbringen könnte.

      Und in meiner derzeitigen Geschichte, die hauptsächlich an fiktiven Orten spielt, gibt es den ein oder anderen Ort, der auf realer Inspiration beruht. Eigentlich sogar mehrere. Besonders beeindruckend finde ich immer bestimmte Gebäude, die einfach in vielfältiger Weise Stimmung erzeugen können. Nehme ich sehr gerne als Inspirationsquelle.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Reale Ort geben oft ausgezeichnete Vorlagen ab. Baumhäuser finde ich klasse, habe mal eins für die Kinder gebaut.
        Dabei habe ich aus Spielerei einen Ort ausgearbeitet, der nur aus Baumhäusern besteht, danach die Landschaft, in die er passen würde, zum Schluss die Kultur der Bewohner und die potentiellen Konflikte. Sobald ich mal wieder eine Fantasy Geschichte schreibe, wird er eingebaut.

      #6
      Ja, hatte ich auch schon, das war bei Game Over. Das war kein wirklicher "Ort", da ich immer nur verbranntes Land vor mir hatte. einen langen dunklen Gang in einem Haus und einer roten Lagerhalle mit einem Fahrstuhl. Und nach und nach kamen immer weitere Orte, aber nie ein Charakter dazu oder eine Handlung. Irgendwann habe ich mich so oft und viel mit diesen beiden Orten beschäftigt, das ich davon geträumt hatte und da war das erste Mal auch ein "Charakter" da, ein Monster, das offenbar hinter etwas her war. Und dann, nach und nach wurden aus dem Monster (einer Teke Teke) mehrere Monster, mehrere Orte mit spezifischen Details und dann auch Charaktere hinzu. Die Charaktere, die sind wenn es hart auf hart kommt austauschbar. Ein Großteil der Monster ist austauschbar. Die Orte hingegen? Nein. Es muss diese Lagerhalle sein, es muss dieser Fahrstuhl sein, dieser Gang im Haus und das verbrannte Land.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Wenn man bereits davon träumt, muss die Geschichte auch geschrieben werden, sonst bekommt man sie nicht mehr aus seinem Kopf heraus.

      #7
      Orte jetzt nicht direkt, aber Settings schon, ja. Wenn ich so genau darüber nachdenke, dann beginnen eigentlich die meisten meiner Projekte eher mit einem vagen Wunsch, ein bestimmtes Setting zu benutzen. Aktuell liebäugle ich mit dem Viktorianischen England.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Bei mir ist es eine Bootfahrt auf dem Ganges. Der Ort und die Stimmung waren surreal genug, um sie in ein Fantasy Projekt einzubringen.

      • Amilyn
        Amilyn kommentierte
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        Oh ja, liebäugel mal weiter

      #8
      Ich kann mich zwar nicht erinnern, allein wegen eines Ortes einen Roman zu schreiben, aber sie sind für mich definitiv eine wichtige Quelle. Bei einem meiner Romane stand der Charakter und seine ungefähre Handlung zwar schon fest, aber die irischen Wiesen, die ich unbedingt mal literarisch verwursten wollte, passten da einfach wie angegossen. Letztendlich haben sie die Geschichte maßgeblich beeinflusst und anders als Badabumm würde ich da auch behaupten, dass die Geschichte in dieser Form ohne das Setting nicht möglich gewesen wäre.

      Selbiges bei einer anderen Geschichte, bei der ich einfach diese gelben Wiesen nicht aus dem Kopf bekam. Zwar ging es auch hier im Roman zu keiner Zeit in erster Linie um diese Wiesen, aber dennoch sind sie einfach die Farbe des Romans.

      Was mir häufig passiert, ist, irgendwelche Orte zu sehen und diesen dann einen Teil der Handlung zu schenken. Meistens überlege ich, welchen Charakter ich darin gut sehe und wo es reinpasst und dann schreibe ich die Szene dazu.
      Aber ich bin ohnehin jemand, der beim Schreiben v.a. Atmosphäre liebt. Für mich ist sie nur ein kleines bisschen weniger wichtig als die Charaktere - und auf jeden Fall wichtiger als die Handlung an sich.
      Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

      So nah, so fern.

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        #9
        Mir schwirrt ein (grobes) Zukunftssetting im Kopf herum, zu dem mir aber partout keine Handlung einfallen will, vor allem keine, die nicht schon 100 andere vor mir geschrieben haben. Trotzdem will ich es nicht einfach abtun, vielleicht kommt noch mal der große Geistesblitz.

        Was ich in der Hinsicht eben wichtig finde, ist das die Handlung auch zum Ort passen sollte. Eine 0815-Liebesgeschichte in ein topmodernes Zukunftsszenario zu setzen, nur, damit ich meine Idee irgendwie verwurschteln kann, bringt mir genau gar nichts und würde sich für mich weder richtig anfühlen noch für Leser stimmig rüberkommen. Deshalb finde ich es wichtig, dass Ort und Handlung zusammenpassen.

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          #10
          Zitat von Maggi
          Orte jetzt nicht direkt, aber Settings schon, ja.
          Was ist denn der Unterschied zwischen Ort und Setting? Zählt die Epoche mit zum Settiung (also Ort UND Zeit)? Für mich muss ein Ort nicht konkret sein, aber es handelt sich immer um eine definierte Welt.

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            #11
            Wenn die Epoche noch als Setting zählt: Ja.
            Bei mir stand fest, dass ich etwas im Abenteuer/Mantel&Degen Genre schreiben mag. Darauf und auf den Orten stützt sich meine Geschichte.
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            • Peter
              Peter kommentierte
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              Mir ging es bei meiner Frage tatsächlich um einen speziellen Ort und die Stimmung, die er in euch erzeugt hat.

            #12
            Ein Ort ruft durchaus mal den Wunsch nach einer Geschichte hervor, diese Geschichte muss aber nicht exakt dort angesiedelt sein. Habe ich z.B. eine alte Burg auf einem Foto, dann muss exakt dieses Gemäuer nicht Schauplatz sein. Aber irgendwas mit Burg schon. Der Ort dient quasi als Trigger für eine Geschichte, im Grunde symbolisiert er Sehnsüchte und Ideen einer Stimmung, die von diesem Ort ausgeht. Ich benutze ungern konkrete Orte, die ich nicht kenne, weil ich dann viel recherchieren muss. Und wenn man selbst die Orte nicht kennt, in denen die Handlung spielt, bleibt die Recherche zumeist unbefriedigend. Der Ort wird dann halbimaginär, das heißt, er existiert vielleicht wirklich, aber die Straßen oder Gebäude, die ich dort hineindichte, sind ausgedacht. Ein Teil Realität, ein Teil Dichtung. Das geht nur bei größeren Städten, wo der Leser auch nicht alle Straßen kennt.

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              #13
              Badabumm Meine Geschichten setze ich auch gerne in Orte, die ich kenne. Mein Projekt für 2017 wird in NY spielen, weil das einfach haargenau passt. Soweit der Plot es zulässt halte ich mich an die tatsächlichen Gegebenheiten. Ein Sturm wird eine Rolle spielen, daher hole ich mir die Hochwasserevakuierungszeichnungen, damit es realistisch bleibt. Wenn es für den Plot irrelevant ist, erfinde ich auch schon mal Gebäude oder gebe ihnen eine andere Nutzung.

              In dem aktuellen Fall ist es umgekehrt. Als junger Hüpfer habe ich einen Ausflug mit einem Ruderboot gemacht. Vor Sonnenaufgang, Winternebel und die Gebäude am Ufer waren nur als dunkle Schemen zu erkennen. Allein die vielen Feuer, in denen permanent Leichen verbrannt wurden, schienen gespenstisch rot durch den Nebel und die Luft roch nach Rauch. Alles war totenstill, nur die Flussdelfine umkreisten das Boot. Ich fand das damals megabeeindruckend und will diese Atmosphäre mitnehmen. Ob die Geschichte in der realen Stadt spielen wird oder ich einfach das Setting/Stimmung in einen Fantasy Roman übernehme, ist nicht wichtig.
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                #14
                Noch nicht, nein. Bei mir sind es eher Überlegungen in der Art von: "Was wäre, wenn man X und Y kombiniert?" Das kann dann aber für Setting und Charaktere zutreffen.
                Ich bin letztens allerdings auf ein paar interessante Bilder aus Island gestoßen - schwarzer Sand, zerklüftete Gesteinsformationen, das hatte schon was. Eine komplette Geschichte mache ich daraus zwar nicht, aber als Schauplatz kann das allemal dienen,

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                • Peter
                  Peter kommentierte
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                  Eine komplette Geschichte muss es auch nicht werden. Eher eine Art Kristallisationskeim. Dieser eine Ort muss vorkommen, und daraus entwickelt sich der Rest der Geschichte.
                  Wenn ich ihn richtig verstanden habe, war Brandon Sanderson von einem Nebel so fasziniert, dass daraus die Idee zu Mistborn entstanden ist.

                • Kari
                  Kari kommentierte
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                  @Peter: Ja, Kristallisationskeim passt ganz gut.

                #15
                Ich bekomme oft Lust Geschichten an Orten anzusiedeln, die ich selbst besucht habe (im Urlaub zum Beispiel) oder die ich demnächst besuchen möchte. Dieses Jahr steht Island auf der Reiseliste und wenn ich so mit Google Streetview schon mal virtuell durch die Gegend "laufe" freue ich mich nicht nur auf den Urlaub dort, sondern bekomme auch Lust auf eine Geschichte.
                Und London, eines meiner Lieblingsreiseziele, ist auch oft Setting für meine Geschichten. Wenn ich die Urlaubsfotos von da sehe, fallen mir die verschiedensten Kurzgeschichten ein - meist Detektivgeschichten oder Urban Fantasy.

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                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
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                  *Neid*

                  Viel Spaß in Island. Das war für mich meine bisher beeindruckendste Reise.

                • Peter
                  Peter kommentierte
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                  Würde ich auch gerne mal hin.
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