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Geschichte zu schwermütig?

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    Geschichte zu schwermütig?

    Ich wende mich mit meiner Frage mal an euch, die mir jetzte schon seit längerem in meinem Kopf rumspukt.

    Wie wichtig findet ihr eine positive Grundstimmung, eine Leichtigkeit in einer Geschichte?

    Ich habe folgendes "Problem":
    2016 war ein ziemlich bescheidenes Jahr für mich, vor zwei Monaten habe ich meinen Roman begonnen und genau das merkt man meiner Geschichte auch an. Sie hat nun 51k und mir ist folgendes aufgefallen:

    Die Geschichte lebt bei beiden Protas von
    • viel Dramatik
    • gänzlich fehlendem Humor
    • viel Nachdenkerei
    • vielen Problemen
    • einer einsamen und sich gerne abschottenen Prota
    • wenig Figuren insgesamt
    • ja alles in allem wirkt es recht "schwer"
    • wenige Momente des reinen Glücklich seins oder der Zufriedenheit


    Ich hoffe, ihr wisst was ich meine.

    Also was haltet ihr davon, ich bin auf eure Meinungen gespannt!
    Macht es Sinn, da noch nachträglich Humor oder Leichtigkeit reinzubringen? Wird man beim Lesen eines solchen Buches depressiv oder ist das auch mal ganz gut?

    Falls der grobe Inhalt zur Diskussion interessant ist, hier ein Pseudopitch:
    Wenn die Bürger schlafen wird der Adel wach. Die Nachfolgerin auf den Thron ist bereit für das Ende ihrer Mondkrankheit alles zu opfern. Sogar ihre Familie. Unterstützung sucht sie sich dabei von der ausgestoßenen Botin, dessen Geheimnisse tiefschwarzer als die Nacht sind. Ein ungleicher Kampf beginnt....

    "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

    #2
    Ich finde, es ist immer vorteilhaft, wenn man sich etwas Zeit nimmt und für sich persönlich klarmacht, was genau das Ziel beim Schreiben dieses Buches war.
    Geht es darum, etwas Persönliches zu verarbeiten, dem Leser eine besondere Stimmung/Lebensgefühl zu vermitteln, möglichst viele Bücher zu verkaufen, einfach nur mal was fertig geschrieben zu haben, ......

    Wenn ich das für mich klar habe, bemerke ich meist wo es in der Geschichte oder im Stil hakt
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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      #3
      Ganz spontan antworte ich mit: Nein. Es ist in der Theorie erst einmal kein Fehler, wenn die Geschichte schwermütig ist.
      Die Frage ist viel mehr, wie Peter ja schon anstieß, was dein eigentlich Ziel ist. Enthält der Plot einige Schicksalsschläge, raubt die Situation den Figuren ihne Hoffnung, ist das gewünschte Genre Drama/Tragödie/..., dann wäre es sogar falsch, noch absichtlich künstlichen Humor einzustreuen. Sicherlich muss man auch hier darauf achten, dass es selbst im Leben einer solchen Figur nicht zu jeder Minute unsagbar tragisch und hoffnungslos zugeht. Ab und an passieren auch mal kleine Leichtigkeiten.

      Etwas anderes ist es, wenn du keine so dramatische Story gewollt hast und sich das durch deine eigene Situation so entwickelte. Schreiben ist natürlich für jeden von uns auch ein Ventil. Es liegt an dir, zu entscheiden, inwiefern diese Schwere realistisch für deine Figuren ist und was davon vielleicht während des Schreibens viel bedrückender geworden ist als geplant.

      Ich als Dramafetischistin und einem ebenfalls bescheidenen Jahr in meinem Rücken weiß, wovon ich rede.
      i'm somewhere... you're somewhere... i could go there... but i don't

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        #4
        Ich gehe von dem Standpunkt aus, dass du die Geschichte unter die Leute bringen willst.

        In diesem Fall solltest du dir überlegen, wie stark die "wenigen Momente des reinen Glücklichseins oder der Zufriedenheit" sind. Wenn alles schlecht ist, hat der Leser irgendwann keine Lust mehr und legt dein Buch weg. Wenn es aber diese erleichternden Szenen und Hoffnung auf Glück gibt, gibst du dem Leser ein Gefühlswechselbad. Genauso wie man Spannung und Entspannung, Aktion und Reaktion braucht, ist es auch wichtig positive und negative Emotionen zu schildern.

        Hoffnung stirbt als Letztes.
        Und nur deine Testleser können dir sagen, ob du ihnen genug Hoffnung (verpackt in glücklichen, zufriedenen und lustigen Momenten) gibst, damit sie sich an deiner Geschichte festklammern.

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          #5
          Sehe ich genauso wie Mohnmuffin . Auch das mit der Dramafetischistin

          Ich liebe Drama. Ich weine beim Lesen und beim Film/Serie gucken unheimlich gerne. Ich liebe Depri-Geschichten. Das wichtigste ist aber, dass sie so gewollt ist, denn ein Leser merkt es, ob er gerade bewusst (und dann entsprechend "positiv) runtergezogen wird oder weil die Figuren es machen, obwohl der Autor was ganz anderes vorhatte.

          Ein Beispiel: ich habe gerade ein Buch abgebrochen, das mich im allernegativsten Sinn total deprimiert hat, denn die Autorin hat das so nicht gewollt. Es sollte eine nette, wohl auch tiefgründige Zeitreisegeschichte mit nem sexy Kerl sein. Die Protagonistin war allerdings so dermaßen schlaff und lahm, hat die ganze Zeit nur gemurmelt und geseufzt und wie ein verschrecktes Häschen beim Kampfsporttraining am Rand rumgesessen. Das hat einfach nicht zusammengepasst.

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            #6
            Deinem Pitch nach zu urteilen ist es ja auch ein eher melancholisches Thema. Von daher passt eine düstere Stimmung sicher erstmal besser, als wenn ein Gag den nächsten jagt. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es weniger schwermütig wird, sobald die Protagonistin aktiv wird und natürlich am Happy End, von daher passt es auch, wenn dein Anfang düsterer ist als das, was du jetzt (wo es dir hoffentlch besser geht) schreibst. Natürlich sollte das kein Unterschied wie Tag und Nacht sein (wobei, bei dem Thema, warum nicht? ), und wie die anderen schon schrieben, bevor der Leser das Buch frustriert wegwirft, musst du was dran machen. Aber an sich ist "schwermütig" bei einer passenden Geschichte für mich nicht automatisch etwas Schlechtes.
            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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              #7
              Man kann so etwas mit schrägen Details, Wortspielen oder schwarzem Humor aufhellen, die abgedreht sind. Man muss sie gut dosieren.
              Ich würde es auch tun. Wenn es zu schwermütig wird, lege ich es weg. Und Schwerblütigkeit akzeptiere ich eher bei realistischen Geschichten.

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                #8
                Danke für ihre schnellen Antworten!

                Ankh Also erstmal zum Thema Happy End, das packe ich mal in die Spoiler, ist aber denke ich schon ganz wichtig, also bitte ruhig alle lesen, die das hier für belang halten.

                Es gibt kein Happy End. Prota 1 stirbt aufgrund ihrer Handlungen, die sie in ihrer Vergangenheit getan hat und auf der anderen Seite die zweite Prota endet eher unglücklich, weil sie feststellen muss, dass das, was sie imemr wollte, sie nicht glücklich macht. Ich habe lange überlegt, ob ich es wirklich so enden lassen soll, erst Recht mit der ohnehin schon vorhandenen Grundstimmung, aber es sind die einzigen logischen und konsequenten Enden für meine Charas. Ich habe das Ende sogar schon bildlich im Kopf, wie genau das von statten gehen wird etc und es passt einfach perfekt.
                Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.


                An sich habt ihr schon Recht. Das Grundthema ist an sich schon eher düster. Klar, immer noch fantastisch und mit Love interests etc aber die Protas bestechen beide durch ihre Unnahbarkeit, ihre Kühle, ihre Distanz und ihren Macht und Stärkehunger. Das heißt sie sind sich im Grunde ähnlich, obwohl sie auf völlig verschiedenen Seiten stehen.

                Ob es gewollt war oder nicht ist so eine Frage. Fakt ist die Faktoren, die 2016 so bescheiden gemacht haben, ein paar davon werden auch im Jahr 2017 so weitergehen. Mittlerweile denke ich mir allerdings eher so: Mach das beste raus.

                Fakt ist dennoch, das ich meistens in diesen dramatischen Szenen oder der nicht ganz so fröhlichen Grundstimmung eher aufgehe. Dann kann ich dann so richtig in die Tasten hauen

                Amilyn
                Ja, genau so geht es mir auch! Also wie ich oben erwähnte ist es teils teils. Mir war von vorneherein klar, das es ein düsteres Buch wird, einfach weil die Charss kühl sind. Beide. Aber ich war dann doch überrascht wie extrem deprimiert es im großen und Ganzen sit. Also es ist auf alle Fälle von allen meinen Geschichten das traurigste bzw ich glaube für mich das emotionalste, obwohl ich inhaltlich nichts von dem erlebt habte, was in dem Buch drin vor kommt. Aber ich war in manchen Szenen echt so stark emotional und durch meine Musik drin, das ich beim Schreiben fast geweint hätte. Das ist neu. Ebenso gibt es trotzdem schöne Momente, sei es durch die beiden Love interests, mal ne Party oder ein Familienbesuch. Aber es sind eben sozusagen nur ganz ganz kleine Happen und wenn ich das Buch als großes Ganzes betrachte, sind solche Szenen nicht gerade das, was mir vom Buch in Erinenrung bleibt.

                Julestrel Das mit der Hoffnung ist interessant. Meine Schwester ist die einzige, die die Story bisher zu Gesicht bekommen hat. Ich habe sie grad mal gefragt und sie hat überlegt und gesagt: durch die Love Interests hat man teilweise Hoffnung.
                Und ja, auch wenn ich natürlich als oberstes Ziel habe, die Geschichte zu beenden und dann kann man weiter sehen etc, wünschen sich ja die meisten Hobbyautoren irgendwann auch mal eine kleine Veröffentlichung in dem einen oder anderen Rahmen.

                So das war jetzt etwas lang, aber ich bin froh, diese Diskussion gestartet zu haben!
                "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                • Victoria
                  Victoria kommentierte
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                  Meinst du Mohnmuffin oder mich?
                  Julestrel hat sich in diesem Thread noch gar nicht geäußert …

                • Kunstmelodie
                  Kunstmelodie kommentierte
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                  Upps o.0 Ja ich meinte dich!

                #9
                Letztens habe ich einen guten Satz gelesen: Es ist für eine Geschichte zweitrangig was passiert, wichtig ist, wem es passiert.

                Wenn deine Leser keine Verbindung zu den Protas aufnehmen können (oder wollen), dann ist der Rest belanglos. Sie werden das Buch zur Seite legen.
                Kühle, Distanziertheit, Unnahbarkeit, ... sind jetzt keine Charaktereigenschaften, die mir eine Figur ans Herz wachsen lassen. Wenn ihnen selber nichts nahe geht, warum sollten sie mir dann nahegehen?
                Da muss es irgendwas geben, wofür sie brennen, wofür sie alles aufgeben würden. Wenn sie das nicht bringen, dann werden sie schnell aus dem Gedächtnis der Leser verschwinden.
                (Habe den Spoiler noch nicht gelesen)
                I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

                Douglas Adams

                Kommentar


                • Kunstmelodie
                  Kunstmelodie kommentierte
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                  Ah okay. Danke dir für deinen Input.

                  Naja damit meine ich das sie grundsätzlich eben kühl sind insbesondere zu anderen Menschen. Sie zeigen beide nicht gerne Emotionen und sind von dem Gedanken besessen stark zu sein. Aber beide haben etwas, wofür sie ohne zu Zögern sterben würden, was ein sehr wichtiger Aspekt beim Ende und durch das ganze Buch hinweg ist.
                  Lima ihren Wunsch, die Mondkrankheit abzulegen und Yara ihre Liebe zu ihrem Freund. Und dafür kämpfen die beiden bis zum letzten Hemd, dafür gehen sie über Leichen und ären bereit alles zu opfern, sogar wie im pitch beschrieben die eigene Familie.

                • Victoria
                  Victoria kommentierte
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                  Dem stimme ich zu.

                #10
                Ich kann das nicht verallgemeinern.
                Was mich persönlich nervt, das sind ... wie soll ichs beschreiben ... "Emo-Stories" von ewig depri rumlaufenden an Lippen kauenden Mädels, die sich von der Klippe stürzen wollen, weil ihr Angebeteter mit der doofen Klassenzicke zum Schulball geht, blabla, Drama, heul, bla.
                Gleichzeitig gibt's halb wirklich bescheidene Schicksale und dafür sollte auch Platz sein. Es gibt so viel "Schweres", warum sollte gerade deine Geschichte zu schwer sein? -- Offenbar leiden die Leser manchmal ganz gerne (mit), zumindest wenn ich mir den Hype um schlimme Autobiographien so angucke (k.A. ob das jetzt noch so "in" ist wie vor ein paar Jahren). Ich selbst las früher btw. auch gern Deprizeugs über abgef*ckte Lebensgeschichten. Weil ich es einfach interessant fand, in fremde Schicksale einzutauchen.

                Und dann denk ich wieder an das Buch "Lacrimosa. Winter der Tränen." xD -- Ich glaub, viel klischeehafter geht's nicht mehr. Irgendein selbsternannter Gott will den Tod seiner Schwester rächen, trägt ne unabwaschbare Schminke á la "The Crow" (glaub das haben seine Tränen sein sollen), und neben Sex am Friedhof und seltsamen Geliebten, hat er nen noch seltsameren Freund, der ihm ein bisschen die Einsamkeit nimmt, aber am Ende ... nun ja. Äh. Sagen wir mal so ... Es hatte was vom "Schweigen der Lämmer" ^^. Und zwischendurch, wenn dieser seltsame Gott-Typ einsam ist, dann redet er noch mit den Elementen schwermütig-philosophisches Zeug xDD. (Ich mag dieses Buch! Es ist so schön ... seltsam.)
                Lange Rede, kurzer Sinn: Die soeben erwähnte Story ist Klischee, aber hat Stimmung. Sollte dein Roman auch so extrem sein (was ich jetzt nicht mal glaube), kommt es mMn dann einfach darauf an, trotzdem den Nerv des Lesers zu treffen. Evtl. müsste man dann schauen, wer genau die Zielgruppe sein soll, und es dementsprechend ausgestalten. Man kann ja ein und denselben Plot sehr unterschiedlich formulieren und näherbringen.
                Das mit Humor nachträglich einbauen ... Ich weiß nicht ... Wenn die Rohfassung schon mal steht, stelle ich es mir sehr schwierig vor, ohne dass es dann zu "geflickt" oder "gekünstelt" wird. Aus ner Tragödie ne Komödie machen ... Hmmm ... Du schreibst ja, die Charaktere haben keinen Humor. Wenn das also ein Wesenszug von ihnen ist, könnte das ein bisschen seltsam kommen, wenn sie plötzlich Sprüche klopfen (Außer du lieferst eine plausible Entwicklung dafür. Ich mag Humor in den doofesten Situationen).
                Wenn ich irgendwelche depressiv machenden Geschichten lese -- und damit mein ich jetzt nicht Autobiographien -- dann auch ganz gerne wegen der Aussage dahinter. Vielleicht solltest du also eine Aussage herauskristallisieren, eine Art "Aha-Erlebnis" für den Leser, eine Erkenntnis, eine Emotion, was auch immer -- etwas, das den Leser überrascht, beschäftigt, ohne dass er das Buch dann eben nur auf "Deprizeug" reduziert.
                Nur mal als Vorschlag -- und persönliche Meinung.

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                • Milch
                  Milch kommentierte
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                  Komödien müssen gut ausgehen, aber nicht lustig sein, wenn man es klassisch.
                  Durch etwas Humor wird eine Tragödie nicht gleich zur Tragikkomödie, Humor kann sich ja auch in skurrilen, aberwitzigen Details zeigen, es für mich nicht vordergründig lustig.

                • Mona
                  Mona kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Milch Richtig. So krass meinte ich es auch nicht, ich denk ja nicht, dass Kunstmelodie jetzt gleich ne Komödie draus macht . ich überlegte bloß, wenn man einen an sich schwermütigen Charakter hat, ob das dann kongruent wirkt, wenn er plötzlich humoristische Einlagen liefert -- (und mein Verständnis von Humor ist sehr weitreichend. *räusper*) -- wahrscheinlich weniger. Zumindest dann, wenn die düstere Grundstimmung tief in den Charakteren verankert ist.

                  Amilyn Das stimmt, es gibt leider Autobiographien, die wirklich nicht gut geschrieben sind. Wobei das ja auch eine Geschmacksfrage ist. Wenn ich mir Bestseller so angucke, gibt's auch da welche, die ich nie freiwillig zu Ende lesen würde .

                • Milch
                  Milch kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Schwermütige Charaktere können sehr komisch sein.

                #11
                Ich hab vor zwei oder drei Jahren ein Buch gelesen, dass eigentlich keine positiven Momente hatte und mich mit seiner depressiven Grundstimmung so runtergezogen hat ... ich fand das unheimlich schwer zu lesen und muss das auch kein zweites Mal haben. Für das Buch hatte ich auch ungewöhnlich lang gebraucht, eine interessante Erfahrung war es trotzdem.

                Ansonsten schließe ich mich hier dem Rest an: Schwermütig ist nicht schlecht, aber hier und da ein Lichtblick oder ein kleines bisschen Humor schadet nicht. Und das andere ist ja die Frage, was für eine Geschichte möchtest du erzählen?
                »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                • Julestrel
                  Julestrel kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Mohnmuffin aber vermutlich funktioniert die von dir genannte Reihe, weil sie trotz der bedrückenden Stimmung noch Humor hat. Dadurch durfte der Text vermutlich etwas "leichter" wirken wie wenn die Geschichte komplett ernst erzählt worden wäre.

                • Mohnmuffin
                  Mohnmuffin kommentierte
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                  Na ja, es ist eher ne Menge Sarkasmus, haha.

                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
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                  Welche Reihe war das?

                  Mir fiel gerade "Eine Reihe betrüblicher Ereignisse" von Lemony Snicket ein, wo einem in dem Buch ja immer wieder auf die Nase gedrückt wird, wie unglaublich tragisch das alles ist. Aber die Geschichten sind so skurril, dass sie eigentlich v.a. für Lacher sorgen.

                #12
                Mona
                Mmh…ich weiß jetzt grad nicht was ich von deiner Beschreibung halten soll Bzw. Ich verstehe dich (spontan musste ich an Twilight denken) aber ich gebe zu, dass eine von meinen beiden Protas genau damit zu kämpfen hat, dass ihr Ex jetzte eine neue hat, obwohl es noch glas klar ist, dass die beiden sich immer noch lieben und er war ihre erste große Liebe. Dennoch ist sie genauso gut die einsame und kühle Kämpferin, die gerne allein ist und mit der keiner klarkommt. Ihr Exfreund ist ihre größte Schwäche. Das heißt bezüglich dieses Subplotes ist da schon viel Drama…ist halt die Frage denke ich mir, wie es im Gesamten wirkt. Normalerweise bin ich nämlich auch kein Fan von weinerlichen Protas, davon bin ich auch kein Fan und das habe ich auch nicht vor.

                Danke dir für deinen sehr interessanten Input. Das klingt in der Tat alles ein wenig …verrückt^^

                Ja, ich denke ich werde schauen, ob ich es teils noch ein bisschen humorvoller gestalten kann, aber in der Regel habe ich jetzt nicht so wirklich viele humorvolle Szenen. Ich stimme dir dazu, es muss passen. Vielleicht greife ich dann also mal zwischendurch auf sarkastische Szenen oder unfreiwillig komische Momente zurück, wir werden sehen.

                Das mit dem Aha-Erlebnis ist gut mal sehen…ich meine ich weiß ja, was die Prämisse (so nach dem Motto Mut ist der Schlüssel, stehe zudem wer du bist, Gefühle zeigen ist keine Schwäche und Stärke ist nicht immer gleich körperliche Kraft etc. also schon eher etwas positiveres in Bezug auf die Entwicklung der Charas, obwohl der Leser vermutlich am Ende eher denken wird: „Oh wie doof.“ Aber solche Geschichten muss es doch schließlich auch geben, oder?! Wenn es kein Happy End gibt werden die meisten Leser doch wohl eher als ersten denken „man das ist ja scheiße“, als direkt „boah wie super gut.“

                Also ursprünglich hatte ich auch vorgehabt die ersten beiden Kapitel hier einzustellen, aber das wird nicht gehen, weil sie dafür einfach zu schlecht sind. *Kopfschüttel*. Vielleicht stelle ich dann aber mal ein zwei einzelne Szenen oder Textauszüge ein, mal schauen.

                @Julestrel
                Tut mir leid übrigens, dass ich dich versehentlich markiert habe! Nun also richtig.

                Also wie gesagt die Geschichte hat durchaus positive Momente, sei es nur durch die love interests oder durch Familientreffen oder Partys. Aber sie sind eben sehr rar im ganzen Buch verteilt. Ich kriege dann iwie kein Mittelmaß hin. Entweder man ist wunschlos glücklich oder todunglücklich. Und dann ist das letzte leichter zu schreiben :oops: Von daher ist es bei weniger eine Frage der reinen Existenz solcher Momente sondern wie weit sie beim Leser im Gedächtnis bleiben. Ich denke eine Romantikerin wird das Buch vielleicht dann gar nicht als so traurig ansehen, weil sie sich viel eher an die beiden love Plots erinnert und darauf fokussiert ist.

                Meine Zielgruppe sind übrigens junge Erwachsene.
                "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                  #13
                  So ein Happy End muss ja auch passen, genau wie ein Unhappy End. Ich bin z.B. kein großer Freund von Happy Ends und finde offene Enden ganz toll, nur, wenn es hinten und vorne nicht passt, hat es in der Geschichte auch nichts verloren. Manches schreit ja geradezu nach einem Happy End, da sollte man dann auch nicht auf Teufel komm raus noch irgendein Klavier am Schluss auf den Protagonisten fallen lassen Andersrum natürlich genauso, nur ist ein Unhappy End oder ein offenes Ende eine schwierige Sache, wenn Dein Leser nicht gerade Amilyn heißt

                  Nun solltest Du aber auch auf Deine Zielgruppe achten. Ich glaube, dass generell die wenigsten mit einem "schlechten" Ende leben können. Bei jungen Erwachsenen könnte es noch mal extra schwierig werden. Wenn Du es hinkriegst, dass der "Normalo-Leser" am Ende sagt: "War das schön traurig.", war es gut.

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                    #14
                    Ähnlich wie Mona gibt es für mich zwei Arten von schwermütigen Büchern. Das eine sind die von ihr genannten Leute, die total deprimiert durch die Geschichte latschen, alles unglücklich finden, sich selbst bemitleiden, irgendetwas nachtrauern und einfach ihren Allerwertesten nicht hochbekommen, wo jeder normale Mensch sie am liebsten schütteln würde. Woran merkt man, dass man so einen Kerl in der Geschichte hat? Seine Freunde neigen im Roman bereits dazu, ihn nur noch aufzubauen, immer und immer wieder. Das bedeutet, jeder Außenstehende würde die Lage jetzt mal anpacken - und zu den Außenstehenden gehört auch der Leser. Der ist dann vermutlich irgendwann genervt.

                    Die andere Schwermut ist eine Grundstimmung, die auch von echten Dramen getragen wird. Wirkliche Schicksalsschläge passieren, die Menschen sind von sich aus still und dunkel (und nicht, weil sie gerade einfach so leiden) oder einfach eine Art Stimme, die hinter allem steht, vielleicht eine Prämisse, die sagt, dass das Leben an sich leidvoll ist, dass man leiden muss, um etwas zu erreichen, dass nur aus Trauer kreative Kraft entspringt ... sowas. In diesen Momenten funktioniert eine schwermütige Geschichte in meinen Augen sehr gut. Und ich kenne eine Menge Bücher, die diese Grundstimmung haben und dadurch unfassbar ergreifend waren.
                    Zuletzt geändert von Kelpie; 05.01.2017, 18:49.
                    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                    So nah, so fern.

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                      #15
                      Kunstmelodie Oh schön, dann hat meine Twilight-Umschreibung also gezogen xD.
                      Also, da du auch kein Fan solcher ... ähm ... Bella-Verschnitte bist, aber einen ähnlichen Subplot hast, dann kannst du ja einfach gucken, wie du es dann besser NICHT machen möchtest
                      Denn ich wollte Liebeskummer an sich natürlich auch nicht abwerten. Emotionen sind starke Gefühle. -- Die Frage ist aber eben, wie man sie rüberbringt. Da bin ich ganz bei Kelpie bzgl. des letzten Absatzes (Grundstimmung, Prämisse).
                      Mir kam gerade auch der Gedanke (der mag komplett bescheuert sein), dass es die Liebeskummergeschichtenfans vielleicht deshalb gibt, weil die Zeit immer schnelllebiger wird, auch die Beziehungen. Damals, als ich noch jung war, gabs auch schon Singlebörsen usw. und "Lebensabschnittspartner", aber ich vermute, dass sich das z.T. dank immer unpersönlicherer Vernetzungen usw. zuspitzen könnte, oder man dieses Gefühl des Zuspitzens erlangen könnte. Und dann nimmt man sich ein Buch zur Hand, wo XY eben nicht mal nur 5min heult und dann schulterzuckend den nächsten Kerl anchattet, sondern daran denkt, dass dieser Eine die Welt für sie war, eine Bestimmung, etc., eben etwas Unvergängliches, Beständiges, das nun eben doch nicht beständig war. /Gedanke Ende.

                      Sarkasmus liebe ich. Komische Szenen auch. Damit könnte man mich wohl ködern.

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