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Ich-Perspektive und Nebenhandlungen kombinieren

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    Ich-Perspektive und Nebenhandlungen kombinieren

    In der Vorbereitung einer Geschichte hänge ich gerade an der Wahl der Perspektive fest.
    Einerseits reizt es mich, einmal eine Geschichte in der Ich-Perspektive zu schreiben, andererseits wird es ein recht komplizierter Plot mit mindestens zwei oder drei Nebensträngen.

    Mich persönlich bringt es aus dem Lesefluss, wenn von der Ich-Perspektive im Hauptstrang auf eine 3. Person-Perspektive in einer Nebenhandlung gesprungen wird.
    Wie geht es euch damit?
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    #2
    Also mich stört ein PoV Wechsel überhaupt nicht. Ich brauche nur die Struktur, dass ein PoV immer in der gleichen Perspektive geschrieben wird. Also PoV A IMMER in 3rd Person. PoV B immer in der Ich-Perspektive. Das wechseln der Perspektive innerhalb eines PoV stelle ich mir sehr anstrengend vor.

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      #3
      Ich mag das prinzipiell nicht so. Ich-Perspektive ist für mich nunmal die Geschichte einer Figur, da haben die Erlebnisse der anderen, wenn das Ich nicht dabei ist, irgendwie nix verloren. Wenns ansonsten gut ist, wäre es für mich zwar kein Grund, das Buch wegzulegen, aber vielleicht könntest du dir das Ich-Experiment ja für einen Plot aufheben, zu dem das besser passt?
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Ich denke, dass du da Recht hast.

      #4
      Mich stört ein solcher Wechsel nicht, sofern er sauber kenntlich gemacht wird und gerechtfertigt ist. Meist macht man den Wechsel ja zwischen zwei Szenen/Kapiteln, so dass man es schnell erkennen kann.

      Ich hab in meinem Roman den Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählen lassen, den Antagonisten und eine Hauptfigur aus der personalen. Hinsichtlich der Wechsel gab es keine Beschwerden (von einem Konvertierungsfehler einmal abgesehen).

      Ich finde es wichtig, dass jede Perspektive dann auch ihren Nutzen hat und nicht nur dazu dient, um Hintergrundinformationen an den Leser zu bringen.
      "You only cry for help if you believe there's help to cry for." - Wentwort Miller

      "How do I know what I think, until I see what I say?" - Howard Tayler

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        #5
        Ich sehe es ählich wie Kady. Der Perspektivwechsel muss tatsächlich eine eigene Handlung voranbringen, nicht nur den ich-PoV komplettieren.
        ich selbst habe eben deshalb den Ich-Erzähler verlassen. Für mich gab es allerdings auch keinen wirklichen Grund für die Ich-Perspektive, eben keinen erzählerischen Grund für diese "Begrenzung".

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          #6
          Zitat von Peter Beitrag anzeigen
          Mich persönlich bringt es aus dem Lesefluss, wenn von der Ich-Perspektive im Hauptstrang auf eine 3. Person-Perspektive in einer Nebenhandlung gesprungen wird.
          Wie geht es euch damit?
          Auch so. Ich würde die Ich-Perspektive nur wählen, wenn ich den eingeschränkten Blickwinkel will, mit allen Vorteilen (extreme Nähe) und Nachteilen (keine Nebenhandlungen).

          Ich hab aber auch schon zweimal genau diese Mischung gelesen, wo es super funktioniert hat.
          Prominentes Beispiel ist die Bartimäus-Reihe von Jonathan Stroud. Titelfigur (Dämon) = Ich-Perspektive, 2. Protagonist (junger Zauberer) = personaler Erzähler.
          In einem anderen Buch gibt es zwei Erzählstränge - einen gegenwärtigen in Ich-Perspektive, einen zurückliegenden in personaler Perspektive (die Stränge verknüpfen sich natürlich gegen Ende des Buches).

          In beiden Fällen ist der starke Bruch gewollt und trägt dazu bei, die Unterschiedlichkeit der erzählenden Figuren herauszustellen. Im zweiten Beispiel eben auch das zeitliche Auseinanderklaffen der Erzählstränge. Für mein Empfinden braucht es anscheinend ein gutes Argument für den Perspektivbruch - sonst kommt bei mir das Gefühl auf, dass der Autor es sich einfach nur leicht macht und die Vorteile der ich-Perspektive mitnimmt, ohne sich den Nachteilen zu stellen.

          and it's not what we think
          rather the opposite
          it's staring at the end of you.

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            #7
            Ich mag Perspektivwechsel zwar gerne, aber bitte nicht, indem man die grammatikalische Person wechselt; also von der ersten zur dritten und umgekehrt. Wenn du drei Ich-Perspektiven hast und vor jeder den Namen des Protas hinschreibst, finde ich es besser. Generell bevorzuge ich aber bei Perspektivwechseln die dritte Person.
            Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

            So nah, so fern.

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            • Milch
              Milch kommentierte
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              Vor allen Dingen sollte sich die Sprache spürbar ändern.

            • Mohnmuffin
              Mohnmuffin kommentierte
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              Kelpie, da hast du eine genau gegenteilige Meinung als ich! Erstens bin ich überhaupt kein Fan von "Namen drüberschreiben" bei Perspektivwechsel, denn das ist das unkreativste Signal von allen (ich bin da auch geprägt von Fanfiction-Foren, in denen elfjährige Kinder dann mit ganz vielen Sonderzeichen und Smileys die wechselnde Perspektive ankündigen). Vielmehr ist das ein Wink mit dem obligatorischen Zaunpfahl. Als Schriftsteller hab ich da irgendwie höhere Ansprüche an mich selbst. Und zum anderen finde ich es am allerschwierigsten, einen Perspektivwechsel von einer Ich-Form zur anderen kenntlich zu machen. Als Leser ist man ja erstmal voll auf diese eine Figur eingestellt und das kann das ganz schnell zu Verwirrung kommen. Man kann ja nicht schreiben: "Steffi geht durch die Wacholdergasse", denn Steffi denkt von sich nicht in der dritten Person Singular. Plötzlich geht also die Ich-Figur durch die Gasse und der Leser fragt sich: "Hä, der war doch eben noch in eine Schießerei verwickelt." Deshalb finde ich's so problematisch

            • Kelpie
              Kelpie kommentierte
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              Unterscheiden wir uns da wirklich so sehr? XD Gerade dieses letzte Beispiel sehe ich zumindest genau gleich, also diese Verwirrung sollte unbedingt vermieden werden. Deswegen appelliere ich halt an die Namen, weil ich glaube, dass das am einfachsten ist. Ästhetisch funktioniert das für mich aber nur, wenn man die Perspektiven einzig bei einem neuen Kapitel wechselt und nicht mittendrin.
              Ich finde das auch gar nicht mal so ungeschickt, weil es mitunter anders einfach nicht möglich ist. Das ist einerseits, wenn man zu viele Perspektiven hat - zum Beispiel wie George Martin -, andererseits wenn man durch die Ich-Perspektive gebunden ist und den Namen nicht nennen kann.
              Allein durch stilistische Veränderungen kann man diese Hürde auch nicht nehmen, denn es gibt Sätze, die man einfach nicht so unterschiedlich und individuell sagen kann. Zweitens fordert man da bereits ein heftiges Mitdenken des Lesers, das ich ihm nie zumuten würde. Und das sorgt am Ende für Verwirrung, wie du selbst sagst.

              Daher ist für mich die einfachste Lösung sowohl für Autor als auch Leser, einfach den Namen darüber zu schreiben.

            #8
            Ich habe schon Bücher mit zwei PoVs gelesen, wobei der eine in der Ich- und der andere in der personellen Perspektive war. Allerdings hat der Autor das nicht einfach so gemacht, sondern es als Stil-Mittel eingesetzt: "Ich" war ein sehr naher, emotionaler Prota mit viel Innenansicht. "Er" war dagegen eher distanziert und man hat wenig von seinem Innenleben mitbekommen. Das hatte super zu beiden Protas gepasst und es war so gut gemacht, dass es nicht gestört hat.

            Allerdings würde ich dieses Stilmittel nicht verwenden, weil ich unbedingt noch Handlungsstränge erzählen möchte, die bei "Ich" nicht mehr reinpassen. Da muss man sich meiner Meinung nach entscheiden: Entweder alles personell oder eben nur "Ich" und die zusätzlichen Handlungsstränge irgendwie reinbringen bzw. streichen.
            »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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              #9
              In meinem LP-Projekt nutze ich selbst verschiedene Perspektiven: Ich, Deep-Personal und einfach Personal für meine sieben Erzählerfiguren.

              Ich denke, was für die Wahl der Perspektive wichtig ist, sind die Anforderungen der Geschichte. Von welcher Perspektive aus sollte die Geschichte erzählt werden, um den optimalen Effekt zu erzielen? Welche Perspektive braucht die erzählende Figur, um sich optimal für den Leser fassbar zu machen? Wie können die Vor- und Nachteile der einzelnen Perspektiven die Erzählweise vorantreiben?

              Wenn dann deine Geschichte und deine Figuren es brauchen, dass du zwischen Ich- und Er-Perspektive wechselst, weil das die beste Art ist zu erzählen, was erzählt werden muss, wird der Leser schon damit zurecht kommen. Wenn du eine Perspektive einfach nur wählst, weil du mal diese Art Schreiben ausprobieren willst, würde ich damit warten, bis die richtige Geschichte über den Schreibtisch läuft. Oder eben für das Experiment einen Text schreiben, der nicht für den Rest der Welt bestimmt ist, sondern nur als Experiment für einen selbst dient.
              Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
              to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
              A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
              You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                #10
                Danke für eure Meinungen.
                Ich habe mir meinen Plot und die Möglichkeiten, wie ich ihn fortführen kann, nochmals genauer angesehen. Vom Bauchgefühl her, habe ich mich gegen die Ich Perspektive entschieden.
                I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

                Douglas Adams

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