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    Aufzählungen

    So.

    Testleser-Feedback und schon habe ich wieder zwei Fragen allgemeiner Handwerksnatur. Ich stelle mal heute die erste und morgen oder übermorgen die zweite.

    Es geht um Aufzählungen. In meinem Dokument steht bisher der meisterlich geniale und unanfechtbare Satz:

    Rotek und Ashon reihten sich hinter ihnen ein, außerdem Gren, Hallet und Torik.
    Der wurde jetzt angemerkt, weil er - offensichtlich - ziemlich bescheuert klingt. Eine Probeleserin riet mir dazu, Tätigkeit reinzubringen, also die Kerle miteinander frotzeln zu lassen etc. Das würde allerdings den Fokus auf etwas lenken, was mir nicht wichtig ist und generell stelle ich mir das in der Praxis dann etwas komisch vor: Perspektivträger Parletton marschiert voraus "und hörte, wie Ashon und Rotek Gren wegen seiner neuen Stiefel aufzogen. "Jetzt lasst ihn doch mal in Ruhe", brummte Hallet, während Torik Gren gackernd gegen den Hinterkopf schlug." Ich weiß nicht. Ich finde das jetzt nicht unbedingt besser als die Aufzählung die ich oben habe, noch dazu habe ich jetzt eine unnötige Handlung + alle Charaktere auch so geschickt genannt, dass man sie nach dem Lesen sofort wieder vergessen hat.

    Ich mag Listen, deswegen lege ich hier mal eine an. Wenn man eine Gruppe von Namen nennen muss, hat man die Möglichkeit
    • sie einfach zu nennen,
    • sie in die Handlung einzubinden (ggf. Fokusverschiebung) oder
    • sie gar nicht zu nennen
    Okay, letzteres klingt jetzt ziemlich doof, aber darauf greife ich (und viele andere Autoren auch) häufig zurück. Einfach sagen, dass ein paar Leutchen hinterherdackeln. Problem hierbei: Wenn später Torik oder Hallet das Wort ergreift, fragt sich der Leser, wo der jetzt auf einmal herkommt, weil die Seiten vorher nur die anderen drei geredet haben. Und persönlich finde ich auch Dialoge immer etwas lächerlich, in denen sich brav alle Beteiligten abwechseln, bis mal jeder etwas gesagt hat.

    Kurzum: Problematisch.

    Wie handhabt ihr also solche Aufzählungen? Umgeht ihr sie? Gibt's da irgendwelche Tricks, die Kelpie noch nicht kennt?
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

    #2
    Ich habe ja nur das bisschen Absatz gelesen, aber es klingt so, als wäre es gar nicht wichtig, wer da genau ist. Nur zu nennen, wirkt langweilig. Sie in eine größere Handlung einzubauen, macht die einzelnen Leute wichtiger.
    Ich würde sie zusammenfassen:
    Parletton dackelt dem Niven hinterher, und auch die Meute/Jung/Männer/Deppen folgen.
    Fertig.

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      #3
      Deppen?

      Etwas später in der Szene kommen aber alle einzelnen vor. Ich weiß nicht, vielleicht denke ich da zu kompliziert, aber wenn ich da sage, dass Parletton + Ashon + Rotek irgendwo reingehen, und Gren + Hallet + Torik draußen bei Saloga sind ... Ich glaube, der Hauptgedanke, als ich das schrieb, war, dass ich diese Sechsergruppe etablieren muss + Torik, der aber irgendwann wegfällt. Aber die anderen sechs sind halt wahnsinnig wichtig ... :/
      Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

      So nah, so fern.

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        #4
        Ist immer die Frage, was du brauchst. Wenn alle diese Personen irgendwann handeln sollen, und dann auch namentlich erwähnt werden (Torik sagt dies, Hallet tut das), dann ist es natürlich sinnvoll, sie gleich als einzelpersonen einzuführen. Wenn irgend möglich, würde ich das aber nicht auf einmal tun. Ideal wäre, wenn der Leser alle fünf schon vorher kennt. Und dann könnten doch erst Rotek und Ashon auftauchen, 1-2 Sätze irgendwie agieren, und dann schließen sich Tick, Trick und Track an und sie ziehen los. Also so ne Mischung "in Handlung einbinden" und "einfach nennen". So in kleineren Schlückchen gehen so viele Figuren auf einmal sicher besser runter
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #5
          Ich würde es so schreiben: Rotek und Ashon reihten sich hinter ihnen ein, später folgten Gren, Hallet und Torik.
          Die Namen sind nicht unbedingt gut zu merken. Kannst du keine normale, meinetwegen skandinavische Namen verwenden?

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            #6
            Die Namen sind dem Leser wahrscheinlich schon bekannt? Daher würde ich sie nicht unbedingt vollständig wiederholen, wenn klar ist, wer zu den "Deppen" gehört.
            Ich würde dann dem Vorschlag Vickies folgen. Selbst wenn einer drei Seiten lang schweigt, darf er später plötzlich das Wort ergreifen. Kann man dann ja sogar auch so schreiben, wenn's in den Stil passt. Hallet brach sein Schweigen o. ä.

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              #7
              So eine ähnliche Szene habe ich gestern in "Das Ende der Koalition" gelesen. Da reihten sich Damon Baird und Augustus Cole irgendwo ein und trafen dort auf "Alonzo und Dunson", beide Charaktere kommen dort zum ersten Mal vor und danach nie wieder dennoch schrieb Traviss "Baird und Cole reihten sich ein. Vor ihnen warteten bereits Alonzo und Dunson, welche ebenfalls auf die Rationierungsoffiziere zu warten schienen." Sollte man sie erwähnen? MUSS man es? Nö. Was muss man schon. Dennoch wurde es gemacht, um ein Gefühl der Kameradschaft unter den Soldaten zu vermitteln. Zu zeigen, dass sie auch Leute kennen, auch wenn der Leser nicht dabei ist. Ganz ehrlich. Dein Satz ist für mich nichts, was ich ankreiden würde. Im schlimmsten falle ist es vielleicht ein Stil, den ich nicht mag, aber selbst dem ist nicht so.

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                #8
                Ich hab das Gefühl, ihr nehmt mich und meine ultrabösen Charaktere nicht ernst! "Deppen", "Tick, Trick und Track"! Pfua! *mir einen weglach*

                Ankh, ich muss sagen, dass ich deinen Vorschlag bisher am besten finde. Also aufteilen. Da könnte man theoretisch auch von alleine draufkommen

                Dodo, man kennt die "Deppen" zwar beim Namen, aber diese Gruppe hat sich als festes Organ noch nicht etabliert; das ist gerade noch in ihren Anfangsphasen. Gerade deswegen ist es mir so wichtig, die Namen zu nennen, damit da beim Leser möglichst schnell Wiedererkennung auftritt und er sich die Namen auch merkt.

                Milch, die Namen gehen schon Allein wegen dieser Aufzählung wollte ich da jetzt keine Namenswechsel machen - die kommen bei mir wirklich nur bei schwerwiegenden Problemen infrage. Und ich glaube, so schwerwiegend können die hier nicht sein, weil das allesamt ein- bis zweisilbige Namen mit jeweils unterschiedlichen Anfangsbuchstaben sind. Da fände ich Haraldur, Thordall, Svippdal usw. schon schwieriger (passt aber eh nicht in das Milieu).

                Davebones, wobei in deinem Beispiel ja zumindest insofern Abwechslung da ist, dass die beiden Gruppen getrennt genannt werden. Also die einen beiden reihen sich ein, die anderen beiden warten. Das funktioniert noch ganz okay.
                Ein Satz wie ich ihn oben habe funktioniert bei einer Rohfassung, aber wenn es zur Stilanalyse geht, finde ich ihn nicht wirklich tragbar ^^'
                Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                So nah, so fern.

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                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
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                  Kommt alles, Davie Übung macht den Meister, wie es so schön heißt.

                • Milch
                  Milch kommentierte
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                  Phantasienamen merke ich mir schlechter. Ich habe sie auch schon benutzt, bei Fantasy tendiere ich eher zu bekannteren Namen, um dem Leser das Merken der Figurennamen zu erleichtern.

                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Bin kein Fan von echten Namen in der Fantasy ^^ Ich finde, das raubt ihr den Zauber. Es sei denn es geht um Völker, die sich stark an ein irdisches anlehnen, daher hab ich irgendwo tatsächlich altnordische und woanders irische Namen. Aber ansonsten vermeide ich das eher.

                #9
                Wenn ich solche Aufzählungen habe, versuche ich nicht zu viele Namen in einem Satz zu nennen, sondern jedem Namen etwas beizugeben, dass sich der Leser vorstellen kann. Am besten natürlich etwas, dass den Wiedererkennungswert der Namen erhöht bzw. dem Charakter eigen ist.

                Ich gebe mal ein Beispiel aus meinem LP-Projekt. Die Szene ist, dass fünf Teenager in einer Bar hocken: Arick mit seiner Freundin Becka und seinen besten Freunden Sam, Evan und Harlam. So aufgereiht gibt mir persönlich das keine Atmosphäre und als Leser überlese ich das sowieso, ohne mir nur irgendwas zu merken.
                Deswegen schreibe ich in meinem Text (Aric ist PoV):
                Das immer gleiche Ritual: Sam leerte die erste Flasche Bier noch bevor sie ihren Tisch erreichten. Evan lauschte der Musik und beobachtete die Menschen auf der Tanzfläche. Harlam schätzte, welche weiblichen Gäste willig waren. Becka versuchte ihn zum Tanzen zu bewegen, aber das verabscheute Aric noch mehr als seine Zeit in Klubs zu verschwenden.
                Ich finde, das liest sich besser und außerdem erfährt man etwas über die Figuren und ihr soziales Gefüge. Letzteres erscheint mir bei dir wichtig, wenn die Figuren im Moment noch quasi Fremde sind und später eine feste Gruppen bilden sollen, kannst du hier schon ein bisschen hinten
                Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                  #10
                  @In-Genius,
                  hast Recht in dem, was du sagst. Ohne jetzt immer Kontra geben zu wollen, glaube ich aber auch, dass sich das in bestimmten Situationen anbietet - wie z.B. der Klub - und in anderen weniger. Irgendwie fällt mir nicht ein, wie ich so eine Charakterisierung beim einfachen Loslatschen reinbekommen sollte. Also für 2-3 würde mir vielleicht noch was einfallen, aber ab da würde es dann glaube ich schon haprig werden :/
                  Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                  So nah, so fern.

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                  • In-Genius
                    In-Genius kommentierte
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                    Zwar gibt es immer Situationen, die sich mehr anbieten als andere, aber auch das "einfache Loslatschen" bzw das "Zusammenkommen zum Loslatschen" ist eine tolle soziale Situation. Es gibt immer einen, der ungeduldig aufs Anfangen wartet, den Zuspätkommer, ein Pedant, der sein Gepäck kontrolliert etc. Erinnere dich, wann du das letzte Mal mit Freunden wohin wolltest? Oder Klassenfahrt in der Schule. Bis man endlich loskommt, passiert genug, dass man für eine auflockernde Aufzählung benutzen kann. Auch in einer soldatischen Situation (wenn Parletton dabei ist, nehme ich sowas mal an).

                    Unabhängig von meinem Beispiel rate ich dir, die fünf Namen über zwei, drei Sätze zu strecken, damit der Leser zwischendrin Luft holen kann.

                  #11
                  Kelpie, wie hier schon vorgeschlagen, würde ich Aktionen reinbringen. Wie gehen die denn los? Haben sie Pferde oder schultern sie Gepäck? Ich würde in einem Satz mindestens zwei Leute nennen, die irgendetwas machen lassen, wie eben z.B. die Waffen zusammensuchen oder so, dann die anderen drei oder wieder zwei und am Ende einer. Was machen die Leute denn, wenn sie aufbrechen? Da gibt es doch immer ein paar Handgriffe, die zu erledigen sind. Und da steht Parletton ja auch noch nebendran und kann mit den anderen lachen oder sprechen, das wäre dann also auch nicht so doof, wie wenn sie hinter ihm latschen und miteinander sprechen ...
                  Das kreative Chaos ist ein Trancezustand angenehmster innerer Verwirrung und seltsam zusammenhangloser Verwunderung. (Tsaphyre Ziegenfuß)

                  Musenselig Sirenenberauscht - Verborgene Gärten der Sehnenden Lust

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                    #12
                    Die machen nur ne Runde durch die Stadt. Einen Kontrollgang. Also nichts, wofür man sich vorbereiten müsste, höchstens ein Schwert zurechtrücken :/
                    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                    So nah, so fern.

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                    • In-Genius
                      In-Genius kommentierte
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                      Ankh Fehlen nur noch die Heugabeln

                      Vielleicht meckert auch einer, dass er schon wieder Wache schieben muss und will gar nicht? Wenn die Stadt leer ist, kann das sich das ja wie vergebene Liebesmüh anfühlen. Vielleicht freut sich einer darauf, wenn endlich mal Action passiert und reißt einen Witz darüber. Vielleicht schallt einer die beiden, dass vortreffliche Männer ihre Aufgaben ordentlich ausführen und nicht solch einen Kindergarten davon machen. Vielleicht hört einer nicht zu und konzentriert sich tatsächlich auf die Aufgabe, indem er sein Schwert überprüft oder die Fackeln verteilt. Vielleicht überlegt einer, was er nach dem Kontrollgang macht: Frau finden oder Essen finden oder jemanden zu einem Trinkgelage herausfordern. Vielleicht fängt einer eine alte Anekdote an zu erzählen, aber wird abgewürgt. Vielleicht erkennt einer, was für eine schöne Szenerie sie hier haben. Vielleicht schweigt einer demonstrativ, weil er die anderen nicht ausstehen kann.

                      Du musst nicht jedem seine eigene Handlung geben, aber wenn zwei etwas tun, können die anderen drei stille Reaktionen zeigen - und wenn es die Reaktion gleiche ist. Ich bleibe dabei, dass sich das besser liest als eine einfache Aneinanderreihung von Namen^^

                    • Kelpie
                      Kelpie kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Definitiv, In-Genius. Beinahe alles liest sich besser als eine Aneinanderreihung XD

                      Du hast da recht nette Vorschläge gemacht ... die ich mir so auch durch den Kopf gehen lassen werde, mal schauen, was zu wem passt und ob mir noch was anderes einfällt. Aber vielleicht schadet es nicht, die Szene in der Hinsicht auszubauen.

                      Ich weiß nicht, egal zu welcher Szene ich komme, es läuft immer darauf hinaus, das auszubauen. Dabei bin ich gerade eh schon bei 300.000 Wörtern und ... oje

                    • Tsaphyre
                      Tsaphyre kommentierte
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                      Ich jedenfalls mag dicke Schmöker. :-3
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