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Inquit-Formeln – Hauptsatz oder Nebensatz?

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    Inquit-Formeln – Hauptsatz oder Nebensatz?

    Zitat von Milch
    Zu Grinsen und Co, vielleicht sollte man daraus einen Hauptsatz machen, beispielsweise: "Das sag ich dir", sie grinst.
    Ja, das ist eine einfache Möglichkeit, es zu verbessern. Aber meines Wissens funktioniert das dann so;
    "Das sage ich dir." Sie grinste.
    Träumend plant der Geist seine eigene Wirklichkeit.
    - Søren Aabye Kierkegaard -

    #2
    Kann man auch so wie ich machen, dann zieht man eine nähere Verbindung zu dem Gesagten.

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      #3
      Milch Welche Grammtikregel soll das sein? Nach allem, was ich in der Schule, in Liguistik und in DaZ/DaF gelernt habe, ist das falsch, völlig egal, wie nah der Bezug sein soll.
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        #4
        "Das sag ich dir", sie grinst.
        Das funktioniert grammatikalisch nicht. wenn man eine Verbindung der beiden Teile will, dann nimmt die wörtliche Rede die Stelle eines Nebensatzes ein. Nach dem Komma muss aufgrund der Verbzweitstellung im Deutschen direkt das Verb kommen, danach das Subjekt:
        "Das sag ich dir", grinst sie.
        Danach kann man dann noch anhängen, was immer man will.
        Wenn man statt dessen "Sie grinst." schreiben will, dann beginnt an der Stelle ein neuer Satz, und der vorherige (die wörtliche Rede) muss mit einem Punkt, einem Ausrufe- oder Fragezeichen, vielleicht auch mit einem Gedankenstrich o.ä. abgeschlossen sein:
        "Das sag ich dir." Sie grinst.
        Die Konstruktion oben wirkt auf mich eher wie eine schlechte englische Übersetzung von
        "I'll tell you," she grins.
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          #5
          Warum ist die wörtliche Rede ein Nebensatz, man kann auch zwei Hauptsätze miteinander kombinieren, beispielsweise so: "Sie sprang, er sang."
          Ich erkläre es mal über die indirekte Rede: Aus "Was ich wolle, grinste sie" mache ich praktisch ein "Was wolle ich, sie grinste." Und das müsste doch möglich sein.
          Zuletzt geändert von Milch; 28.10.2016, 15:08.

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            #6
            Milch ich versteh dein Beispiel gerade nicht, muss ich gestehen. "Was wolle ich" ist ja kein eigenständiger Hauptsatz.
            Ansonsten müssen wir erstmal klären, ob das zweite Verb ein Inquit sein soll oder eine eigenständige Handlung:
            Ich falle! Sie schreit.
            ist etwas völlig anderes als
            "Ich falle!", schreit sie.
            Im ersten Beispiel hast du zwei getrennte Aktionen, die du genauso auch als Aufzählung aneinanderreihen könntest: Ich falle, sie schreit. Im zweiten Beispiel beschreibt das "Ich falle!" näher, was sie da schreit.
            Jetzt nehmen wir deine Konstruktion:
            "Ich falle!", sie schreit.
            - Wer sagt hier "ich falle"? Wenn es eine simple Aufzählung sein soll, dann könnte das irgendwer sein, und sie reagiert darauf nur mit einem unartikulierten Schrei. Ich könnte mir das sogar als stilistische Entscheidung vorstellen innerhalb einer längeren Aufzählung:
            Er verliert den Halt, "Ich falle!", sie schreit.
            weil dadurch klar ist, dass es eine Reihe von sehr kurzen Aktionen ist, die schnell hintereinander geschehen. Aber hier wird auch klar, dass ihr Schrei gar nichts mit dem Ausruf zu tun hat, sondern eine eigenständige Aktion ist, während der Ausruf offensichtlich eine zweite Aktion von ihm ist und somit ohne eigenes Inquit auskommt. Das ist aber eine Ausnahme, und hat nichts damit zu tun, wie man formal richtig wörtliche Rede in einen Text einbindet. Eintweder du hast einen Begleitsatz, den du mit einem Komma abtrennst, oder du hast keinen, dann beginnt nach der wörtlichen Rede ein neuer Satz, und die wörtliche Rede ist für sich mit einem eigenen Satzzeichen abgeschlossen.
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              #7
              Für mich ist Was will ich? ein vollständiger Hauptsatz, wolle ist ein Konjunktiv, was man ja bei der indirekten Rede braucht.
              Man kann doch auch ein Satz wie "Heutzutage", sie lehnt sich zurück, "ist die Grammatik sehr schwierig zu verstehen." schreiben, warum nicht: "Es ging", sie grinste oder mit indirekter Rede: Es ginge, sie grinste, bei deiner Schreibweise: Es ginge. Sie grinste.

              "Ich falle" kann man ja schreien, aber nicht grinsen: in direkter Rede: Sie schreit, dass sie fiele.

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                #8
                "Was wolle ich, sie grinste."
                Komma als Aufzählung (zweier Hauptsätze): Er fragt: Was will sie? Sie grinst. -- "Ich fluche, sie heult." -- Er flucht, sie heult.
                Edit: Okay, durch den Konjunktiv ist es irgendwie sinnfrei, dass er sich selbst die Frage stellt. Öh. *kopfkratz*. Dann doch: Sie fragt, was er will. Sie grinst. -- Aber da ist das Komma mMn einfach nicht korrekt.
                "Heutzutage", sie lehnt sich zurück, "ist die Grammatik sehr schwierig zu verstehen."
                Das kann man tatsächlich so schreiben (ich glaub, ich hab auch irgendwo solche Sätze stehen). "sie lehnt sich zurück" ist dabei ein Begleitsatz, und Begleitsätze werden mit Kommata abgetrennt: "Heutzutage, und ich meine wirklich heutzutage, ist die Grammatik sehr schwierig zu verstehen."

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                  #9
                  Meiner Ansicht kann man auch zwei Hauptsätze mit einem Komma trennen, man muss dazwischen keinen Punkt machen. Und wir machen ja bei beiden Versionen aus der direkten Rede einen Hauptsatz, einmal trennen wir es mit Punkt und einmal trennen wir es durch Komma.
                  Bei "Was willst du?" Sie grinste- weiß man ja auch nicht hundertprozentig sicher, dass sie fragte. Wir gehen davon aus, weil es alles auf einer Zeile steht. Mit Punkt sieht es etwas abgehakter aus.

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                    #10
                    Die wörtliche Rede ist zwar ein Hauptsatz, aber trotzdem kann man wörtliche Rede und nicht wörtliche Rede nicht beiordnen. Wenn also beides ein Hauptsatz sein soll, muss da ein Punkt. Das Beispiel
                    "Heutzutage", sie lehnt sich zurück, "ist die Grammatik sehr schwierig zu verstehen."
                    geht, weil "Heutzutage" ein unvollendeter Satz ist und die Kommas einen Einschub wie klammern markieren, bevor der Satz "Heutzutage" weiter geht.
                    Wenn "Heutzutage" ein eigenständiger Satz wäre, müsste es so heißen: "Heutzutage." Sie lehnt sich zurück. "..." Zwei solche eigenständige Hauptsätze durch ein Komma zu verbinden geht nicht.
                    oder wenn "lehnen" ein Verb der Kommunikation wäre (ich tu jetzt mal so, um so nah wie möglich an deinem Beispiel zu bleiben): "Heutzutage", lehnte sie sich zurück. "....".
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                      #11
                      Den Satz "Danke", sie lehnte sich zurück, "das war sehr schön." würde ich auch so schreiben, obwohl man Danke als ein Ausrufesatz werten könne. Nach meiner Ansicht kann man zwei Hauptsätze zusammenpacken. Ich bin auf die indirekte Rede ausgewichen, um zu zeigen, was sich da verändern würde, bei der direkten Rede sieht man es ja nicht an, das war ja schon ein Hauptsatz, aber in der indirekten Rede noch keiner. "Es geht", grinste sie- Dass es gehe, grinste sie.- Es gehe, sie grinste- "Es geht", sie grinste.

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                        #12
                        Ich verstehe was du meinst, aber das ist so auf wörtliche Rede nunmal nicht anwendbar. Dein neues Beispiel geht, wenn es ohne Beisatz "Danke, das war sehr schön." heißen würde, wovon ich ausgehe, wenn ich es lese. Wenn du "Danke. Das war sehr schön." meinst, ist es so wie es da steht aber falsch.
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                          #13
                          Tut mir leid, Milch, aber das ist keine Frage der Ansicht. Das sind grammatikalische Regeln. Eine wörtliche Rede ist kein Hauptsatz. Eine wörtliche Rede kann einen Hauptsatz umfassen, sie kann aber auch viele Hauptsätze umfassen oder auch nur ein Satzfragment. Was in der wörtlichen Rede steht, spielt keine Rolle für das, was außerhalb steht. Deswegen gilt:
                          "Wörtliche Rede", sagt sie. - Nicht: "Wörtliche Rede", sie sagt. - Auch nicht: "Wörtliche Rede", sie grinst.
                          Das ist schlicht und ergreifend falsch. Wenn du nach der wörtlichen Rede einen Hauptsatz á la "sie grinst" einfließen lassen und das unbedingt mit Komma trennen willst, dann muss dahinter noch eine weitere wörtliche Rede kommen. "Wörtliche Rede", sie grinst, "zweiter Teil der wörtlichen Rede."
                          Oder aber: "Wörtliche Rede." Sie grinst. - aber hier haben wir einen Punkt.

                          Was du von Beiordnung zweier Hauptsätze sagst, kann für die wörtliche Rede nicht übernommen werden, das ist einfach falsch.
                          Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                          So nah, so fern.

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                            #14
                            Wenn ich schreiben kann: "Es geht gut." Sie grinst und in der indirekten Rede: Es gehe gut. Sie grinst., kann ich auch Es gehe gut, sie grinst und damit auch "Es geht gut", sie grinst. schreiben, nur nicht möglich ist Dass es gehe, sie grinst oder Dass es gehe, sie sagt. Nur wird diese Satzumstellung in der direkten Rede nicht sichtbar, sondern nur in der indirekten Rede.

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                              #15
                              Das ist völlig egal. Direkte Rede hat einen anderen Status. Du kannst es nicht beiordnen, ganz gleich, was in der direkten Rede und drumherum steht. Indirekte Rede hat den gleichen Status wie der Rest, deine Verknüpfungen funktionieren also nicht. Sobald es wieder direkte Rede ist, kannst du es nicht mehr beiordnen.
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