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Mittwochsfrage #295: Euphorie

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    Mittwochsfrage #295: Euphorie

    Was macht euch am Autor*innen-Dasein am meisten Spaß? Was sorgt für Glückgefühle?
    Das Schreiben selbst?
    Überarbeiten?
    Der Austausch mit Gleichgesinnten?
    Das Veröffentlichen?

    #2
    Abgesehen davon meine Berufung gefunden zu haben (was an sich schon ein großes Glück ist)? Das Schreiben. Musik hörend Bilder an meinem inneren Auge vorbeirauschen zu lassen und in andere Leben, Wesen und Welten einzutauchen. Zu sehen, ob meine Finger auf der Tastatur mit der Geschwindigkeit des Kopfkinos mithalten können. Mit Wörtern zu jonglieren, Satzharmonien erreichen und die Zufriedenheit, wenn alles passt.

    Ich liebe es, dass der menschliche Verstand dazu fähig ist, sich fiktive Charaktere mit allen Facetten so lebendig vorzustellen, dass sie ein Teil meines Lebens werden. Liebenswerte, schlagfertige, schräge und mutige Charaktere mit Macken, Vorlieben, Abneigungen, zu denen das Leben oft nicht gut war. Charaktere, von denen ich mir manchmal wünsche, sie würden wirklich existieren.

    Oder beim Schreiben aus dem Vollen schöpfen zu können. Keine Aktion ist zu waghalsig, kein Spruch zu blöd, keine Idee unumsetzbar. Alles ist möglich, wenn man es nur klug und richtig macht.

    Aber ich schätze, am meisten ist es die Tatsache eine bessere Welt schaffen zu können. Eine gerechte Welt voll Zusammenhalt und Freundschaft, Liebe und Treue, Mut und Opferbereitschaft, Humor und Verständnis. Das Wort „fiktiv“ wird manchmal abwertend verwendet, aber Fiktion macht das wahre Leben oft erst erträglich.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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      #3
      Was macht euch am Autor*innen-Dasein am meisten Spaß?
      Das Verwandeln meiner Fantasie in nachvollziehbare Sätze, die die Fantasie später wieder abrufbar machen. Die Magie des Einfangens von Gedanken.
      Was sorgt für Glücksgefühle?
      Tatsächlich keine Tätigkeit, die mit dem Schreiben selbst zu tun hat. Glücklich macht mich die Belohnung dafür. Wenn mir jemand sagt: Hier hab ich geheult, hier hab ich mich schiefgelacht, die Figur finde ich toll, mach für die Nebenfigur doch eine eigene Story. Ansonsten … nee, keine Euphorie. Nur Spaß an der Freude. Ich hab auch großen Spaß beim Lesen meiner eigenen Geschichten. Das find ich super.
      Das Schreiben selbst? Nein, das am allerwenigsten, obwohl ich es mag, wenn die Fingerspitzen über die Tastatur flitzen und der Kopf sich mit neuen Dingen füllt, während die "alten" in Buchstaben gebannt werden.
      Überarbeiten? Ja, das mag ich sehr. Hier und da zupfen, zurechtrücken, dekorieren, durcheinanderbringen, werkeln, schrauben, basteln mit vorhandenen Zutaten. Aufräumen und putzen. Was man im wahren Leben nicht so gern macht.
      Der Austausch mit Gleichgesinnten? Auf jeden Fall, wenn einem wieder einmal über eine unüberwindbare Hürde geholfen wurde und man sich denkt: Wär ich nie drauf gekommen (auch wenn die anderen denken: Wo isn das Problem? Mach doch x oder y)..
      Das Veröffentlichen? Wenn ich nicht so faul 🍹wäre ... wahrscheinlich ja. Die veröffentlichten KG find ich toll. Nicht inhaltlich, sondern dass jemand den Buchsatz gemacht hat, das Lektorat, das Cover, das Verkaufen und so.

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        #4
        Was macht euch am Autor*innen-Dasein am meisten Spaß? Was sorgt für Glückgefühle?
        Das Entwickeln der Geschichte ist mein Lieblingspart am Schreiben. Wenn aus einer kruden Idee langsam etwas entsteht, das sich wie ein Plot anfühlt. Wenn die Puzzlestücke zusammenpassen und ich den logischen Übergang finde, vielleicht sogar noch ein paar unerwartete Wendungen. Alles danach ist mehr oder weniger (Routine-) Arbeit.

        Das Schreiben selbst?
        Ich freue mich, wenn mit beim Schreiben etwas Gutes einfällt, vielleicht ein Plottwist oder eine kleine Anspielung, die wahrscheinlich nur ich und ein paar echte Fans verstehen. Ansonsten versuche ich eher in einen netten Flow zu kommen.

        Überarbeiten?
        Hasse ich. Würde ich gerne outsourcen, wenn es möglich wäre.

        Der Austausch mit Gleichgesinnten?
        Mag ich gerne. Welcher Autor schwatzt nicht gerne übers Schreiben, seine Bücher, über andere Autoren, ...

        Das Veröffentlichen?
        Auf keinen Fall. Ich habe inzwischen etwa 20 Bücher veröffentlicht und es ist immer noch nervenaufreibend. Der Gedanke, dass ich die falsche Datei hochgeladen haben könnte, kommt mir immer kurz nach dem finalen Upload und ich prüfe das dann mehrmals täglich. Es kann einfach zu viel schiefgehen, dass sich eine gewisse innere Ruhe erst einige Tage nach der VÖ einstellt.
        Ansonsten sitzt man nach der VÖ vor dem Rechner und schaut auf Ranking, Verkaufszahlen, KU, ACOS, Bewertungen/Rezensionen, etc. Da dauert es noch eine Weile länger, bis sich die innere Ruhe einstellt.


        Eine Kollegin meinte, das Beste am Schreiben wäre der 29. jeden Monats wenn Amazon die Tantiemen überweist und der 15. jeden Monats wenn Amazon den AllStar-Bonus verkündet.
        Ich fand die Bemerkung zuerst überraschend, aber tatsächlich liegt sie nicht falsch. Verkaufszahlen sind eine Bestätigung, dass unsere Leser und Leserinnen unsere Geschichten schätzen und bereit sind ihr hart verdientes Geld dafür auszugeben. Dafür bin ich sehr dankbar.

        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #5
          Das ausgiebige Basteln an einem Absatz, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen, und hinterher sagen die Testis: "Ich kann dieses Gefühl so richtig nachfühlen, vor allem da und da." Da könnte ich regelrecht im Zimmer auf und ab hopsen. 🙂 Hm ... wundert mich gar nicht mehr, dass ich nie von der Stelle komme, selbst wenn ich mal schreibe.

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            #6
            Am meisten elektrisieren mich diese Momente, in denen die Puzzlestückchen meines Plots auf einmal ineinandergreifen All die kleinen Elemente, die ich so aus dem Bauch heraus in die Geschichte gestreut habe, formen sich auf einmal zu einem Bild und bekommen eine ganz neue, gewichtige Bedeutung. Das ist ein unbeschreiblich großartiges Gefühl.

            Und dann, wenn andere die Geschichte lesen, hibble ich in Gedanken mit, wenn sie an diese Stellen kommen, an denen sich alles zusammenfügt, und erlebe die gleiche Euphorie nochmal im Kleinen
            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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            • Dodo
              Dodo kommentierte
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              Stimmt, das Gefühl, wenn etwas aus dem Bauch heraus Geschriebenes auf einmal auch für den Kopf Sinn macht bzw das Thema etc unterstreicht, das ist cool.

            #7
            Ich denke, bei mir ist es der Planungsprozess.
            Er beinhaltet das Entdecken der Geschichte (also das, was viele beim Schreiben der Rohfassung haben) und das Ausfeilen, um die Logik rund zu machen, die kleinen Details, die alles perfektionieren, das Lösen von Plotlöchern usw. (was für viele ja eher zur Überarbeitung gehört).

            (Das klingt gerade so gar nicht euphorisch, aber ich bin gerade nicht in der passenden Verfassung, also durchwühle ich meine Erinnerungen, um etwas zum Antworten zu haben. Wenn das eher distanziert klingt, liegt es daran.)
            Ich komme aus Ironien.
            Das liegt am sarkastischen Meer.

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              #8
              Was macht euch am Autor*innen-Dasein am meisten Spaß? Was sorgt für Glücksgefühle?

              Das Schreiben selbst? Überarbeiten? Der Austausch mit Gleichgesinnten? Das Veröffentlichen?


              Ich liebe auch ganz besonders das vorherige Planen im Kopf. Also wenn ich noch nicht unbedingt alles aufschreibe, sondern die Geschichte grob durchdenke. Dabei erstelle ich auch oft noch ein Moodboard bei Pinterest, um mir da bestimmte Ecksachen zu vergegenwärtigen, wie z.B. die Gegend, in der die Geschichte spielt oder die Personen.
              Manchmal dauert es dann etwas bis ich in die richtige Stimmung komme, aber dann habe ich auf jeden Fall krasse Euphoriemomente, wenn z.B. ein Name perfekt passt.

              Überarbeiten mache ich auch total gern, weil ich mit Sprache spielen mag. Kleine Allegorie oder Metapher so einbauen, dass es nicht bescheuert klingt und zum Thema der Geschichte passt.

              Ich würde mich gerne mehr mit Gleichgesinnten austauschen, aber außer hier gibt es da kaum jemand. Ich freue mich aber total, dass eine Freundin jetzt auch das Schreiben für sich entdeckt. Wir hatten schon 2 Schreibdates.

              Vor dem Veröffentlichen habe ich die meiste Angst, aber umso größer ist dann die Euphorie bei positiven Rückmeldungen.

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