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Mittwochsfrage #277: Symboliken

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    Mittwochsfrage #277: Symboliken

    Steht ihr auf Symbole? Baut ihr gerne welche ein? Wenn ja, um welche Symbole handelt es sich?


    Ich glaub, bei mir sind es die Namensbedeutungen von Nebenfiguren und Orten. (Bei Hauptfiguren oder anderen wichtigen POVs fühle ich mich zu schnell ertappt.) Zum Beispiel heißt das Schiff in einer meiner Geschichten Atata Maru. Maru ist die Endung bei japanischen Schiffsnamen, und atatamaru ist ein Verb und heißt "es wird warm".

    #2
    Ooh, das gefällt mir

    Ich gebe meinen Figuren auch gerne bedeutungsvolle Namen. Aber auch andere Symbole, auch wenn ich die oft selber erst nach einer Weile entdecke.

    Scratchs Augenklappe zum Beispiel ist eine Maske aus Coolness, hinter der er gerne seine Schwächen verbirgt. Entsprechend ist er in den Szenen, in denen er sie aus irgendwelchen Gründen nicht trägt, auch besonders verwundbar und ehrlich mit sich selbst (bzw umgekehrt, in diesen Szenen finde ich einen Grund, sie ihm abzunehmen).
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • magico
      magico kommentierte
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      Bei Olaf Scholz scheint es auch zu wirken.
      Zuletzt geändert von magico; 07.09.2023, 12:50.

    #3
    Es kommt auf die Geschichte an, ob, wie ich Symbole einbaue.
    Man kann ja so viel mit machen, sich in eine literarische oder kulturelle Tradition einreihen, langeweilige Beschreibungen Tiefe und Bedeutung geben (es ist nicht nur Atmosphäre), die Sache leicht ironisch brechen (traurige Symbole in einem lustigen Text) oder einen versteckten Hinweis auf den Fortgang der Geschichte geben.

    Ich hätte nicht gewusst, was Atatamaru heißt. Ich hätte unsere Victoria nicht so schnell ertappt.

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      #4
      Steht ihr auf Symbole?
      Ja, viel zu sehr, um ehrlich zu sein. Ich bin ein Symbol-Junkie.
      Vor allem in meinen ersten Versuchen habe ich alles was geht mit Symbolen vollgeballert. Das war dann einen Ticken "in your face", aber ich dachte, dass ich ja ach so schlau und intelligent vorgehe. Mit 15 ist man halt bisschen peinlich oder wie die Jugend von heute sagt: "cringe" 🤣

      Baut ihr gerne welche ein?
      Ich gestehe, dass ich auch heute noch sehr gerne Symbole einbaue. Nicht mehr so offensichtliche (hoffentlich).

      Wenn ja, um welche Symbole handelt es sich?
      Es kommt auf die jeweilige Story ein. In meinem abgeschlossenen Projekt sind es Vögel, bzw. Phoenixe (aber das weiß die Prota nicht) und in meinem momentan laufenden Projekt sind es eher mythologische Symbole, die ich so unterschwellig wie möglich einbaue. Wie gut das funktioniert oder ob es funktioniert, weiß ich allerdings nicht, da das laufende Projekt noch niemand zu Gesicht bekommen hat (außer einer Kampfszene).

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        #5
        Steht ihr auf Symbole?

        Wie man's nimmt. Dort, wo sie hinpassen.


        Baut ihr gerne welche ein?

        Auch hier wieder: Wo sie hinpassen. Es gab Zeiten, da habe ich deutlich symbolträchtiger geschrieben, aber das liegt auch ein Stück weit an den Genres.
        Gerade als ich noch viel experimentiert habe und vor allem in Kurzgeschichten, habe ich doch so einiges an Symbolik reingepackt.


        Wenn ja, um welche Symbole handelt es sich?

        Oft waren sie in Orten oder Gegenständen versteckt, aber mein Favorit waren immer Namen. Die hatten dann etwas mit den Eigenschaften oder dem genauen Gegenteil davon zu tun. Teilweise waren es auch Hinweise auf die Vergangenheit oder Zukunft der Charaktere oder gar der Geschichte.
        Was ich noch nie mochte, waren allzu offensichtliche/klischeehafte Symbole. Es sei denn, sie werden neu/anders interpretiert.
        http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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          #6
          Ich behaupte mal, Symbolik rutscht mir raus und ist wahrscheinlich auch nicht ohne weiteres ersichtlich. Schließlich schreib ich eher Sachen, die eher mal so nebenbei schnabuliert werden könnten (aber nicht müssen). Also wer sucht, könnte etwas finden, vielleicht auch Dinge, die ich gar nicht bewusst so meinte.
          Wo mir ein gewisser Symbolcharakter auffällt, ist meine Auswahl der Berufe der Protagonist*innen. Außer, dass sie (meistens) mit P anfangen, was mir retrospektiv aufgefallen ist und als persönlicher Running Gag fortgeführt wird, bis es sich totläuft, scheint die Berufswahl durch mein Schreib-Hirn schon irgendwie passend zur Figur erfolgen. Mein Pilot zum Beispiel ist eigentlich ein ungezähmtes Etwas, der meint, nur in dem strikt geregeltem Flight Deck überlebensfähig zu sein. Mein Pathologe ist ein fantasievoller Chaot - und was da an Psychologie und somit literarischer Symbolik hintersteckt, würde schon ein Kapitel in dem Reclamheft mit "Materialien zu Dodos Pathologenstory" füllen (es wäre wahrscheinlich auch das einzige Kapitel, denn der Rest ist einfach nur Spaß). Der Paläontologe erfährt Survival of the fittest am eigenen Leib. Der Pädagoge hat selbst eine Menge zu lernen (OK, hier wird's flach), usw.
          Storys, die unter dem Gewicht ihrer Symbole ächzen, finde ich auch anstrengend zu lesen. Ich mag lieber tiefe Bedeutungen in scheinbar simple Geschichten hineindeuten. Konnte ich in der Schule nie, aber so langsam ...

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          • magico
            magico kommentierte
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            Das ist übrigens ein interessanter Aspekt: Wenn Lesende Symbolik in Texte interpretieren, in denen die Schreibenden nie welche (wissentlich) eingebaut haben.

          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            magico Ich glaube, das geschieht bei allen literarischen Texten, dass sich der Autor irgendwann schmunzelnd zurücklehnen könnte, wenn er wüsste, was alles reingelesen wird. Ich mach das ganz gern, weil's Spaß macht. Das Reinlesen, meine ich.

          #7
          Als Jugendliche habe ich Symbole jeglicher Art geliebt. Alles musste irgendeine Bedeutung haben - Namen mussten für irgendetwas stehen oder eine Anspielung auf reale Personen oder Anagramme zu irgendwas sein, Handlungen mussten einen doppelten Boden haben und versteckte Verweise auf die Realität enthalten, und auch sonst habe ich kaum was dem Zufall überlassen und kam mir dabei immer sehr clever vor. Ein Beispiel, das aus heutiger Sicht der Inbegriff von "cringe" ist: Ich hatte mir eine Stadt namens Chenroy ausgedacht und kam dann irgendwann darauf, dass das Autokennzeichen ja einfach CRY sein könnte (damit auch alle wissen, dass an diesem Ort gar traurige Dinge geschehen). Dafür habe ich mir damals sehr auf die Schulter geklopft.

          Heute mache ich das nicht mehr, zumindest nicht mehr so krampfhaft und absichtlich. Manchmal merke ich aber beim erneuten Lesen, dass ich unabsichtliches Foreshadowing eingebaut habe oder man in einige Details auch mehr als ihre oberflächliche Bedeutung hineinlesen könnte, das sind dann immer ganz schöne Momente.

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          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Ich schließ mich Victoria an, ich finde CRY genial.

          • magico
            magico kommentierte
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            Das Kennzeichen gibt es in Polen tatsächlich und es gehört zum Powiat Rypiński. Ob es dort nun zum Heulen ist, kann ich nicht beurteilen.

          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            Wenn ihr Symbole alle so cringe findet muss ich das wohl andersrum machen Statt alles, was Leser so entdecken als gewollt beanspruchen behaupte ich einfach, dass all die bewusst eingestreuten Symbole total zufällig sind

          #8
          Hm ... es gibt einzelne Charakter, die Symbole gerne mögen und entsprechend auch nutzen. Da ist zum Beispiel die Lieblingsblume eines geliebten Menschen auf die Kleidung gestickt.
          Ich bin mir nicht so sicher, ob ich eventuell sehr viele Symbole sehe, die aus unserer Welt stammen (bestimmt!), aber bewusst baue ich nur diejenigen ein, die den Figuren etwas bedeuten. Das ist natürlich auch von der jeweiligen Figur abhängig, ob sie sich an Symbole klammert oder eben nicht.

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