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Mittwochsfrage #269: Ultrakurzgeschichten

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    Mittwochsfrage #269: Ultrakurzgeschichten

    Die meisten Wortkompass-Mitglieder schreiben sicherlich Romane und insgesamt längere Sachen. Aber wie sieht es mit Kurz- und vor allem Ultrakurzgeschichten aus?

    Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?
    Wenn ja, was macht euch daran Spaß? Oder war es eine negative Erfahrung?
    Wenn nein, warum habt ihr das bisher nicht ausprobiert? Möchtet ihr das gern mal versuchen?
    Wo sehr ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?


    *Drabbles sind kleine Geschichten oder Szenen mit genau 100 Wörtern. Es gibt auch Sonderformen wie Double-Drabbles (200 Wörter), Triple-Drabbles (300 Wörter) oder Schnapszahl-Drabbles (111, 222, … Wörter). Aber die sind nicht so weitläufig akzeptiert „in der Szene“.
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?
    Ja, im Rahmen irgendeines vergangenen Adventskalenders.
    Und ich hab in meiner Pilotenstory eine Figur, die aufgeregt losschnattert, was die POV-Figur als „twittern“ bezeichnet, und daher hat die Schnatterfigur von mir zum Schnattern damals auch nur 140 Zeichen zur Verfügung bekommen.
    Wenn ja, was macht euch daran Spaß?
    Die Beschränkung eröffnet ganz neue Freiheiten.
    Oder war es eine negative Erfahrung?
    Nö.
    Wo sehr ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?
    Wer es kann, kann mich durchaus mit solchen Texten begeistern, aber eben für hundert Wörter Worte. Ich treib mich daher nicht in der Drabbleszene herum, es ist nicht meine erzählerische Welt. Inhaltlich zu klug - oder zu doof, wenn es ein Drabbler nicht kann.
    Die straffe Form zwingt einen natürlich, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und eine gelungene Pointe zu ersinnen und umzusetzen (nicht nur im Sinne eines Witzes mit begrenzter Wortanzahl, sondern eben twistig oder lakonisch). Bei meiner Schnatterfigur wog dann eben auch jeder Buchstabe. Mal macht mir sowas Spaß, aber als tatsächliches schriftstellerisches Treiben kann ich es mir für mich nicht vorstellen.
    Aber cool wäre ein Fantasy-Epos-Drabble - mit Prolog. Das würde ich lesen und auch bis zum Ende durchhalten.

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      #3
      Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?

      Ja, sind schon einige bei mir zusammengekommen.


      Wenn ja, was macht euch daran Spaß?

      Die Herausforderung, sich nicht nur kurz zu fassen, sondern auf eine exakte Anzahl an Wörtern zu kommen.
      Um das Ganze auf die Spitze zu treiben, habe ich auch schon Gedichte geschrieben, die exakt 100 Wörter haben.


      Wo seht ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?

      Die Stärken liegen, wenn richtig gemacht, in der Pointiertheit (gibt's das Wort überhaupt?) und die Schwächen ganz klar in der Einschränkung. Vielleicht ist es noch ein Vorteil, dass Ultrakurzgeschichten, wie der Name schon ausdrückt, schnell zu lesen sind. Für Lesende mit wenig Zeit oder Durchhaltevermögen also ideal. (Für Schreibende dieser Gattung natürlich auch.)
      Zuletzt geändert von magico; 05.07.2023, 13:57.
      http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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        #4
        Noch nie. Ehrlicherweise zieht es mich auch nicht in die Richtung.

        Selbst die Struktur von Kurzgeschichten entspricht nicht meiner Schreibweise, daher erleide ich auch regelmäßig Schiffbruch, wenn ich es versuche.
        Als Cookie für meine NL Abonnenten wollte ich eine Kurzgeschichte schreiben. Bei 15K Worten musste ich mich zum Abschluss zwingen.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #5
          Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?
          Ich glaube, ein paarmal bei den Adventskalendern

          Wenn ja, was macht euch daran Spaß? Oder war es eine negative Erfahrung?
          Negativ bestimmt nicht. Es ist einfach mal ne nette Herausforderung, etwas nach bestimmten Vorgaben zu schreiben.

          Wo sehr ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?
          Ich würde es jetzt nicht Schwäche nennen, das ist einfach eine Frage der Vorlieben. Es ist halt einfach nicht meins. Ich mag es, mich mit meinen Figuren und Konflikten gründlich auseinanderzusetzen, und das ist in einem so kurzen Rahmen nicht möglich bzw. kann ich die Ergebnisse meiner Auseinandersetzung da nicht unterbringen. Ich habe auch gerade wieder festgestellt, dass mit kurze knackige Aussagen nicht liegen ich muss Stimmungen langsam aufbauen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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          • Coira
            Coira kommentierte
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            Ist es Absicht, dass deine Antworten (Smileys mitgerechnet) ein Drabble ergeben?

          • Ankh
            Ankh kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Coira *hust* Natürlich! (Quatsch, ich hatte keine Ahnung )

          #6
          Drabbles nicht, aber es gibt ja auch andere Formen von Kürzestgeschichten, die mache ich auch. Sie haben den Vorteil, dass man auf den Punkt kommen muss und man hat schneller ein Ergebnis.

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            #7
            Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?
            Gerade nochmal nachgeschaut und festgestellt: Ja, letztes Jahr gab es eine Freitagsinfusion mit wilden Drabbles, bei der ich das das erste Mal probiert habe.

            Wenn ja, was macht euch daran Spaß? Oder war es eine negative Erfahrung?
            Es war auf jeden Fall eine Herausforderung, in der Zeit, in der ich Lesende sonst gerade erst neugierig mache eine komplette Geschichte zu Ende zu bringen (oder eben nicht, offene Enden sind ja auch schön und wenn es schon keine Zeit gibt, während der Geschichte nachzudenken, soll zumindest das Ende dazu anregen).

            Wo seht ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?
            Eine Stärke ist ganz klar, dass es schnell geht und auch schnell ein vorzeigbares Ergebnis zu sehen ist. Der Nachteil ist, dass die begrenzten Worte dazu zwingen, viele Details auszulassen.

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              #8
              Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?
              Nicht gezielt, nein.
              Aber ich habe auch schon sehr kurze Geschichten geschrieben mit zwischen 240 und 420 Wörtern pro Geschichte. Das war ein Projekt zu Songs und jede Geschichte bezog sich auf etwas des jeweiligen Songs, sei es das grobe Thema, eine Textzeile und und und.
              Und ansonsten nur eine Kurzgeschichte, bei der ich versucht habe, die typischen Kriterien einer KG zu beachten und nicht nur eine kurze Geschichte zu schreiben.

              Wenn ja, was macht euch daran Spaß? Oder war es eine negative Erfahrung?
              In dem Fall lag der Spaß im Bezug zur Musik.
              Ansonsten ist das nicht wirklich etwas für mich, weil ich gern mehr Raum für Entwicklung habe.

              Wenn nein, warum habt ihr das bisher nicht ausprobiert? Möchtet ihr das gern mal versuchen?
              Direkt Drabbles und so, nein. Nichts, wo ich eine solch exakte Zahl einhalten muss.

              Wo sehr ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?
              Verallgemeinert kann ich natürlich die Antworten aufgreifen, die hier bereits genannt worden sind.
              Rein subjektiv gibt es für mich nicht viele Stärken, weil es einfach nicht meins ist, ich lese so kurze Geschichten auch nicht gern. Wenn doch, sind es Ausnahmen. Ich bevorzuge mehr Raum für Entwicklung, für überhaupt etwas, das erzählt wird, anstatt nur eine kurzen Sequenz.
              Ich komme aus Ironien.
              Das liegt am sarkastischen Meer.

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              • magico
                magico kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Der Bezug zur Musik ist interessant. Gewissermaßen wird bei vielen Songtexten ja auch versucht eine Geschichte mit wenigen Worten zu verfassen. Natürlich mit Unterstützung einer anderen, der musikalischen, Ebene.

              • Kuro
                Kuro kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Das stimmt. Aber zum einen gibt es je nach Musik Sprachbarrieren, zum anderen aber vor allem ist die im Song erzählte Geschichte für jede Person nicht immer gleich klar und eindeutig. Oder die Wahl einer einzelnen Textzeile durch die jeweilige Person beabsichtigt, und bekommt damit den Effekt ähnlich eines Prompts.

              #9
              Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?
              Kurzgeschichten schon oft, Ultrakurzgeschichten noch nicht.

              Wenn nein, warum habt ihr das bisher nicht ausprobiert? Möchtet ihr das gern mal versuchen?
              Es hat sich einfach nicht ergeben. Und ja, würde ich.

              Wo sehr ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?
              Da ich bisher keine geschrieben habe, kann ich es nicht wirklich beurteilen. Aber ich schätze, es ist eine ganz gute Übung zu lernen wie man sich kurzfasst.
              "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
              "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
              "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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                #10
                Habt ihr schon mal ausprobiert, Ultrakurzgeschichten wie Drabbles* zu schreiben?
                Ja! Ich bin generell ein Fan von kurzen Formen und persönlich der Meinung, dass man manchmal mit wenigen gut gewählten Worten bei Lesenden mehr auslösen kann als mit langen Ausführungen. Im Fanfiction-Bereich habe ich das schon öfters ausprobiert, einmal sogar die Origin Story einer Figur in 34 Double-Drabbles (also 34 Kapitel á 200 Wörter) geschrieben, das war eine sehr interessante Schreib-Erfahrung.

                Wenn ja, was macht euch daran Spaß? Oder war es eine negative Erfahrung?
                Es ist definitiv eine tolle Herausforderung - sowohl die konzentrierte Wortwahl, um in kürzester Zeit einen Effekt zu erzielen, als auch auf die exakte Wortzahl zu kommen. Beim oben genannten Fanfiction-Projekt hat mich das irgendwann in der Mitte sehr frustriert (nicht unbedingt die Kürze, sondern die exakte Wortzahl), aber ich habe es trotzdem durchgezogen und bin einmal sogar beim ersten Versuch instinktiv exakt auf 200 Wörter gekommen (normalerweise habe ich erst nach Gefühl ein Kapitel runtergeschrieben und dann so lange Wörter gelöscht bzw. eingefügt, bis es passt).

                Wo sehr ihr die Stärken und Schwächen einer solchen Erzählform?
                Durch die Kürze kann man solche Geschichten auch gut "zwischendurch" lesen, ohne viel Zeit investieren zu müssen, was gerade bei einem stressigen Alltag, Konzentrationsschwierigkeiten o.ä. sehr praktisch sein kann. Und, wie schon gesagt, ich bin ein Fan von verdichteten Geschichten und kann mir vorstellen, dass einige andere Menschen das auch mögen und sich freuen, etwas in dieser Nische zu finden - gerade weil diese Textform im traditionellen Publishing ja quasi nicht vorhanden ist. Nachteil ist, wie hier schon mehrfach gesagt wurde, natürlich die Einschränkung, aber ich sehe das lieber als Herausforderung 😁

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                • Ankh
                  Ankh kommentierte
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                  Oh, ein ganzer Drabble-Roman klingt ja wirklich interessant

                • Witness
                  Witness kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ankh Wäre vielleicht wirklich mal eine Überlegung für eine eigene Geschichte (keine Fanfiction) wert - wobei, einen ganzen Roman lang würde ich das ganz sicher nicht durchhalten

                • Ankh
                  Ankh kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Das wird dann wohl schon ein eher kurzer Roman, ich stelle mir das so vor wie deine Fanfiction; eine normale Zahl sehr kurzer Kapitel. Die Entwicklung innerhalb der Kapitel dürfte dann ja auch entsprechend schnell gehen? Keine Ahnung, keine Erfahrung, aber klingt nach etwas, das ich lesen würde
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