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Mittwochsfrage #260: Es klemmt!

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    Mittwochsfrage #260: Es klemmt!

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    Was macht ihr, wenn eure wichtigsten Figuren nicht richtig miteinander funktionieren? Was macht ihr, wenn der Plot einfach nicht zum Laufen kommen will? Wo setzt ihr an und warum? Habt ihr ein Beispiel aus euren Werken, bei dem ihr den Knoten lösen bzw. überhaupt erst ein stimmiges Geflecht anlegen konntet?
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Eine schwierige und irgendwie auch unangenehme Frage. Die meisten dieser miesen Plotverknotungen liegen bei mir glücklicherweise schon lange zurück.
    Aktuell habe ich bei einem halbfertigen Kinderbuch so eine Situation. Und was habe ich da gemacht? Einfach aufgehört und an anderen Projekten geschrieben, die mittlerweile auch Vorrang haben. Wahrscheinlich weil sie besser laufen.
    Aber genauso habe ich es meistens gemacht. Erstmal Abstand gewinnen, dann irgendwann wieder einlesen und hoffentlich einen Geistesblitz bekommen. Wenn nicht, gibt es hier im Forum ja auch ganz viele kluge Köpfe, die einem weiterhelfen können.
    Allerdings muss ich zugeben, dass diese Plotschwierigkeiten auch häufig der Grund für das Versanden einiger Projekte waren, die bis heute brach liegen.
    Bei erwähntem Kinderbuch ist das anders. Da ist so viel Potential drin, dass ich nach meinen aktuellen zwei Baustellen auf jeden Fall daran weiterschreiben will. (Und weil meine Kinder es wollen ... nein, möchten.)

    Als nicht funktionierende Figur fällt mir nur der Protagonist eines früheren Kinder-Fantasy-Buches ein, das ich aus diesem Grund bei ca. 2/3 abgebrochen habe. Die Hauptfigur war mir etwas zu flach und schablonenhaft, als dass jemand mit ihr mitfühlen würde.
    Irgendwann habe ich es nochmal gelesen und fand es erstaunlicherweise gar nicht so schlimm, wie es sich beim Schreiben angefühlt hat. Ich sag ja: Abstand!
    Wer weiß, vielleicht wird irgendwann auch noch daraus etwas?
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

    Kommentar


    • Coira
      Coira kommentierte
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      Nach der kurzen Erzählung bin ich schon sehr neugierig, auf das halbfertige Kinderbuch geworden. Ich hoffe der Abstand hilft dir und du hast später den Geisterblitz, um es fertig zu schreiben

    • magico
      magico kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke. Wie erwähnt, werde ich das Kinderbuch zu Ende schreiben.
      Dass es Potential hat, weiß ich, weil ich daraus schon vor Schulklassen lesen durfte.
      Bei meinen Kindern gab es in der Schule einen Vorlesetag. Etwas von der Stange war mir zu langweilig, also schrieb ich extra etwas.
      Was soll ich sagen? Ich musste kurz vor Weihnachten noch einmal kommen, um die Fortsetzung vorzulesen.
      Allein deshalb muss es fertig werden. Es wartet schon eine kleine Leserschaft.

    #3
    Was macht ihr, wenn eure wichtigsten Figuren nicht richtig miteinander funktionieren?
    Zuallererst versuchen, an kleinen Stellschrauben zu drehen. Es gibt immer mehr als eine Option, wie Charakter reagieren können (Charakter, die völlig vorhersehbar sind, wären irgendwie auch langweilig) und teilweise hilft das schon, Gespräche oder Szenen in die gewünschte Richtung zu lenken.
    Wenn das nicht funktioniert, nehme ich erstmal Abstand von den Charakteren und schreibe an einer anderen Stelle weiter.

    Was macht ihr, wenn der Plot einfach nicht zum Laufen kommen will? Wo setzt ihr an und warum? Habt ihr ein Beispiel aus euren Werken, bei dem ihr den Knoten lösen bzw. überhaupt erst ein stimmiges Geflecht anlegen konntet?
    Plot? Welcher Plot?
    Ich neige dazu, sehr viele Szenen zu schreiben, die möglicherweise gar nicht so viel Einfluss auf den Plot haben sondern einfach nur die Charakter etwas besser beschreiben. Vermutlich kann ich am Ende knapp die Hälfte tatsächlich verwenden und die anderen Szenen sind einfach da. Als Schreibübung, als Hintergrundinfo, als alternative Optionen, wenn eine Szene nicht in Richtung des Plots läuft.
    Ein Ansatz, den ich sehr hilfreich finde ist, dass ich neue Charakter ins Spiel bringe und sie mit den Charakteren, bei denen ich nicht weiter komme interagieren lasse.
    Gerade experimentiere ich auch damit, ein paar Jahre in die Vergangenheit zu reisen und eine Protagonistin tatsächlich Begeisterung für ein Thema entwickeln zu lassen. Irgendwie ist sie im aktuellen Plot nicht auf das 'Angebot, das sie nicht ablehnen kann' eingegangen, ohne dass ich den Holzhammer
    "Ich weiß, wo deine Familie ist."
    Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.
    benutzt habe und das ist mir irgendwie zu langweilig. Bisher funktioniert es, aber da ich bisher bis auf Kurzgeschichten nichts abgeschlossen habe, weiß ich nicht, ob ich das schon als Erfolg werten darf.
    Die nächste Stellschraube wäre, dass einfach unvorhergesehene Dinge passieren, aber eigentlich möchte ich einen Charakter auch agieren lassen, nicht nur reagieren.

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    • magico
      magico kommentierte
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      Das mit einer Geschichte in der Vergangenheit ist eine gute Sache. Habe ich bei meinem aktuellen Projekt auch gemacht. Ich wollte quasi eine kleine Weihnachtsepisode schreiben, aber da die eigentliche Geschichte im Sommer spielt, habe ich es ein paar Jahre nach vorne verpflanzt.
      Aber grundsätzlich mag ich es, Figuren außerhalb der Geschichte in andere Settings zu setzen. Daraus habe ich bisher immer etwas mitgenommen.

    #4
    Was macht ihr, wenn eure wichtigsten Figuren nicht richtig miteinander funktionieren?

    Witzig, dass ihr eure Knoten gelöst habt, indem ihr in die Vergangenheit gereist seid denn bei mir hat das erst den Knoten ergeben.

    Ich wusste, wie meine Figuren im Jetzt zusammenpassen und interagieren. Mein Problem war die erste Zeit, in der sie sich kennenlernten. Die Dynamik musste sich erst entwickeln, und ich wusste nicht, wie. Es erschien mir unrealistisch und auch unsympathisch, sie sich sofort wegen irgendeiner Kleinigkeit anzicken zu lassen, aber irgendwie müssen sie ja interagieren, und distanzierte Höflichkeit oder Gleichgültigkeit ist jetzt auch nicht gerade spannend zu lesen.

    Ich habe dann lange herumgeknobelt, in welche Wunden welche Figur warum den Finger legen könnte, um die Dynamiken zu entzünden. Geholfen hat vor allem etwas Druck von außen.


    Was macht ihr, wenn der Plot einfach nicht zum Laufen kommen will?

    Ich lasse eine Bombe hochgehen.
    Nein, echt, jetzt, ich lasse jedesmal etwas explodieren. Das setzt die Dinge bisher zuverlässig in Bewegung.


    Wo setzt ihr an und warum? Habt ihr ein Beispiel aus euren Werken, bei dem ihr den Knoten lösen bzw. überhaupt erst ein stimmiges Geflecht anlegen konntet?

    Ich habe meine Figuren ganz bewusst von Anfang an so entwickelt, dass da Gegensätze aufeinanderprallen. Nicht unvereinbare Gegensätze, aber doch solche, die zu Konflikten führen. Und dann achte ich darauf, dass jede Figur ihre Ansichten auch wirklich rechtfertigen und vertreten kann, damit ich nicht in Versuchung gerate, die Hälfte von ihnen einfach zu bekehren und damit das ganze Konfliktpotential und auch ihren eigentlichen Charakter zu ruinieren. Sie entwickeln sich hin zur Kompromissbereitschaft, nicht zu einem Hivemind.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • magico
      magico kommentierte
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      Unsympathisch kann es sein, wenn jemand (selbst vor Leuten, die er/sie kaum kennt) sofort rumzickt, aber unrealistisch ist das (leider) keinesfalls.

      Die guten alten Explosionen! (Die mochte ich auch immer bei den Simpsons.) In weit abgeschwächter Form mache ich das aber auch. Würde sonst nicht ins Setting passen. Bei mir sind es dann eher Missgeschicke, die die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung lenken. Da reichen schon Kleinigkeiten, wie stolpern, etwas verschütten, eine gerissene Hose o.ä.
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