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Mittwochsfrage #238: Lesungen

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    Mittwochsfrage #238: Lesungen



    Da bald wieder die nächste Messe ansteht, und Leute (Veranstaltende) abwägen, was ihnen wichtiger ist – Sicherheit oder Geld oder Image –, dachte ich in dem Zuge auch an die Lesungen, die ausfallen oder nur online stattfinden werden. Dass Live-Lesungen schöner sind von der Atmosphäre, der Interaktion und dem (überteuerten) Getränk, das einem gebracht wird, ist klar. Deshalb frage ich über eure Erfahrungen mit Lesungen und wie ihr sie generell findet.

    Haltet ihr regelmäßig Lesungen oder habt ihr mal eine gehalten?
    Wie bereitet ihr euch darauf vor?
    Was findet ihr spannend?
    Was findet ihr lästig?

    Oder:
    Wollt ihr mal eine Lesung halten? Wie findet ihr den Gedanken generell?
    Wie würdet ihr euch darauf vorbereiten?
    Was fändet ihr spannend?
    Was fändet ihr lästig?
    Wenn ihr keine Lesungen halten wollt, was wäre wenn der Verlag es aber haben möchte?

    #2
    Ich habe noch nie eine Lesung gehalten und gehe stark davon aus, niemals eine zu halten.

    Mein Hypnose-Ausbilder war freudig beeindruckt von meiner ruhigen und leicht monotonen Stimme, die meine Zuhörer recht flott in eine Trance versetzt hat Ich fürchte, das sagt schon alles. Ich stelle mir dann einen Saal voller schlafender Leute vor. Bestimmt schnarchen einige.

    Persönlich finde ich es wenig reizvoll auf einem harten und ungemütlichen Stuhl zu sitzen und jemandem dabei zuzuhören, wie er aus seinem Buch vorliest. Nach einer Viertelstunde fängt der Rücken an zu schmerzen und ich kämpfe gegen ein Gähnen an.
    Die wenigsten Autor*innen haben es drauf, für den Zuhörer interessant zu lesen oder ein paar auflockernde Geschichten über sich und das Buch zu erzählen.

    Dazu kommt, dass ich nicht gerade eine Rampensau bin (wahrscheinlich würde ich da oben sitzen und kein Wort herausbringen) und ich weder meine Bücher noch den Autor für so außergewöhnlich halte, dass Leute kommen, um sich eine Lesung anzutun. Ich sitze lieber in meinem Schreibkämmerchen und tippe vor mich hin oder bin zur Recherche unterwegs.

    Spannend finde ich, was ein Thriller-Autor aus meinem Stammtisch macht: er liest aus seinen Büchern und der Lukaschewski (Autor von Kriminalistik-Fachbüchern und Leiter der Gruppe Kriminalistik leicht gemacht) referiert über zum Text passende Sachthemen.


    Wenn der Verlag das will?
    Noch ein exzellenter Grund für SP.


    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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      #3
      Oder:
      -Ich wäre nicht abgeneigt. Den Gedanken finde ich nicht schlecht.
      -Puh. Eine geeigneten Abschnitt heraussuchen, vorher ein paar Mal lesen um Textsicherheit zu gewinnen, ein bisschen an der Aussprache arbeiten.
      -Spannend? Wetten abschließen, wie oft ich mich verhaspel.
      -Lästig: Verhaspeln. Unangenehm: Wenn kaum jemand kommt. Aber auch für die wenigen Anwesenden würde alles gegeben.
      -Fällt weg.
      "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
      "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
      "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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        #4
        Ich bin ziemlich sicher, dass ich zumindest noch nie aus meinen eigenen Texten gelesen habe. Glaube ich XD Auf jeden Fall nicht im Rahmen einer Autorenlesung. Das sollte ich wissen.

        Generell mag ich den Gedanken, jetzt weniger, um meine Geschichten vorzulesen, sondern um mit den Lesern darüber ins Gespräch zu kommen. Wobei das vielleicht auch ohne Lesung geht. Vorbereiten würde ich mich mit einer guten Textauswahl, Honigtee und zwei Wochen Panik. Spannend fände ich wie gesagt eher die Reaktion der Zuhörer, meine Geschichten kenne ich ja. Lästig? Wahrscheinlich würde ich mich ohrfeigen, warum meine Figuren Akzente haben und mich fragen, ob ich die nicht lieber gepflegt ignoriere …
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #5
          Wollt ihr mal eine Lesung halten? Wie findet ihr den Gedanken generell?
          Ich will nicht unbedingt, aber fände es nicht schlimm, sofern es nicht allzu oft wäre (1x reicht). Hätte aber keine Lust, es zu organisieren.

          Wie würdet ihr euch darauf vorbereiten?
          Schnell eine Hörspielsprecher- oder Schauspielerausbildung absolvieren (Ironie off). Es gibt nichts Schlimmeres bei Vorlesern als Vorleser, die nicht vorlesen können, und mal ehrlich: Das kann nicht jeder, egal wie schön die Stimme klingt. Ich habe bisher einen Vorlese-Laien (einen Pathologen) erlebt, der spontan eine Kurzgeschichte vorgelesen hat, und die Leute (vorher adrenalingefüllte Studierende) sind freiwillig sitzengeblieben. Ansonsten sind Autorenlesungen meistens der reinste Horror, weil die Leute nicht sprechen gelernt haben. Ein Spracherkennungsprogramm besprechen zu lernen, das sollte minimale Voraussetzung sein, um vor Publikum zu lesen. Ich bezweifle, dass ich mitreißend vorlesen kann.

          Was fändet ihr spannend?
          Das Rampenlicht natürlich.
          Egal, wie viele Leute kämen.

          Was fändet ihr lästig?
          Das Rampenlicht. Obwohl ich kein Lampenfieber habe, zieht es mich jetzt auch nicht auf die Bühne.

          Wenn ihr keine Lesungen halten wollt, was wäre wenn der Verlag es aber haben möchte?
          Dann kann der Verlag gern Christoph Maria Herbst anrufen, der für mich einspringen könnte.

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            #6
            War das nicht erst die 238. Mittwochsfrage?

            Wenn ich für mich gern vorlesen lassen würde? Das kommt auf den Roman an. Auf jeden Fall einen guten Schauspieler.

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            • Victoria
              Victoria kommentierte
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              Öh. Die 3 sieht geschrieben aus wie eine schludrige 9? 😅

            #7
            Horror. Die Vorstellung ist purer Horror für mich. Ich krieg in solchen Situationen Puls bis hin zu extrem zitternden Händen und schwankender Stimme. Ich denke, damit hab ich auch die anderen Fragen beantwortet ... spannend und lästig liegen da sehr nah beieinander.


            Eine interessante Frage ist, ob ich mich überwinden könnte/würde, wenn es entscheidend wäre für den Erfolg meiner Geschichte.
            Und wenn's der Verlag will? Dann kram ich meinen alten Vorschlag vom Lese-Double wieder raus. Damit wäre doch dann allen gedient
            and it's not what we think
            rather the opposite
            it's staring at the end of you.

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              #8
              Ich habe bisher drei Lesungen in zwei verschiedenen Jahren auf dem BuCon gehalten. Regelmäßig kann man das noch nicht nennen, aber ich würde es gerne zu einer Regelmäßigkeit schaffen. Ich finde es schön, die Leute zu unterhalten und anschließend mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich bekam auch das Feedback von anderen Autoren, dass ich mich richtig gut geschlagen hätte. Mein Mann hat die Lesungen mit der Kamera aufgenommen, damit ich mein eigenes Fazit ziehen kann. Na ja, Luft nach oben gibt es wohl immer. Ich merke auch, dass ich enorm nervös war. Aber man kann es wohl als ganz gut bewerten. Nichts, weswegen ich mich schämen und um ein Lesedouble bitten müsste. Liegt vermutlich auch daran, dass ich beim Überarbeiten meine Texte laut vorlese. Dadurch habe ich eine generelle Übung, die ich vor den Lesungen noch vertiefe, indem ich die Passagen mehrmals laut vorlese, die ich bei der Veranstaltung vortragen will. Wasser darf nicht fehlen, damit ich notfalls etwas trinken kann, wenn die Stimme Probleme machen sollte. Diese Möglichkeit und die Nervosität, die erst irgendwann nach der Lesung verfliegt, empfinde ich als lästig. Aber das gehört dazu.

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                #9
                Es geht mir da wie Zwielicht . Da krieg ich schon Horrovorstellungen, wenn ich nur daran denke.
                Nein, ich habe nicht vor jemals eine Lesung zu halten. Dafür bin ich viel zu schüchtern. Da mein Trauma in der Schulzeit mit Vorträgen gedeckt ist (und man kennts vielleicht, dass weder Mitschüler noch Lehrer da hilfreich waren, sondern das Ganze mit ihren dämlichen Kommentaren schlimmer gemacht haben) und ich froh bin, dass ich nicht mehr irgendetwas vor einer Menschenmenge halten muss, lasse ich die Ehre lieber anderen zu Teil werden.

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                  #10
                  Ich war einmal Teil einer Lesung für Kurzgeschichten, das war etwa einen Monat vor Corona^^. Trotz Lampenfieber hatte ich recht viel Spaß daran, und ich glaube, wenn ich mich mal aufraffen würde und ein bisschen an meiner Stimme arbeiten würde, hätte ich noch mehr Spaß daran.

                  Wie bereitet ihr euch darauf vor?
                  Ich habe die Woche davor täglich ein bis zweimal die Kurzgeschichte mir selbst laut vorgelesen, teilweise mich selbst aufgenommen und nochmal angehört um Verhaspler und Co besser zu finden, und einmal meinem Freund vorgelesen, um auch von ihm Feedback zu bekommen.

                  Was findet ihr spannend? Was findet ihr lästig?
                  Ich spiele gerne mit meiner Stimme, und ich finde es macht Spaß, die richtige Tonlage für eine Geschichte zu finden. Ich mach das auch beim Überarbeitung von Geschriebenem. Dabei merke ich aber auch, dass einige meiner Schreibereien (v.a. Kurzgeschichten) sich nicht wirklich zum Vorlesen eigenen. Oder ich zumindest nicht in der Lage bin, den Text nachvollziehbar vorzulesen.
                  Auf der anderen Seite kam ich mit dem Socializen nicht so wirklich klar. Ich bin eher introvertiert, und wenn meine ganze Energie bereits in das Vorlesen fließt hab ich nicht mehr genug übrig, um nicht danach wie verloren rumzustehen. Am liebsten würde ich also aus dem nichts auftauchen, vorlesen, und wieder in einer Wolke verpuffen

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                    #11
                    Haltet ihr regelmäßig Lesungen oder habt ihr mal eine gehalten?

                    Regelmäßig nein, aber ich hatte schon ein paar.

                    Wie bereitet ihr euch darauf vor?

                    Ich überarbeite die Textpassage nochmal, um sie in lese-gerechtes Format zu bringen. Übe sie laut zu lesen, bis ich sie fast auswendig kann und das Buch nur noch als Gedächtnisstütze brauche. Suche geeignete Stellen für Pausen, oder Pausen mit Raum für persönliche Kommentare und Anmerkungen, wo ich dann bewusst etwas anderes erzähle. Schaue, wo ich welche Gestik und Mimik einbaue. Und das Timing muss stimmen, ich muss wissen, wie lange ich für welchen Abschnitt brauche, damit ich im Fall der Fälle spontan anpassen kann.
                    Außerdem mache ich Stimmübungen und sorge für passende Getränke, weil meine Stimme sehr brüchig ist und über längere Passagen gerne mal "wegbricht".

                    Was findet ihr spannend?

                    Die Interaktion mit dem Publikum. Auf spontane Zwischenrufe oder Änderungswünsche zu reagieren. Wenn Nachfragen kommen. Hinterher mit dem Publikum zu reden.

                    Was findet ihr lästig?

                    Nichts. Ich bin eine Rampensau.
                    Always avoid alliteration.

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