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Ideen sind billig?

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    Ideen sind billig?

    Ich bin mal so frei und benutze dieses Zitat als Einleitung:
    Ideas are cheap. Wenn wir Autoren irgendwas haben, dann sind das Ideen für neue Geschichten.
    Den Satz hört man immer wieder, vor allem von Autoren auf die Frage "Wo nehmen Sie eigentlich Ihre Ideen her?" Offenbar ist es ein unausgesprochenes Gesetz, dass Autoren wo sie gehen und stehen von Ideen überflutet werden wie Sterntaler mit Goldmünzen, und ihre einzige Mühe darin besteht, sich die wertvollsten aus dem Haufen herauszupicken.

    Tja, irgendwie hat mich die Ideenfee bisher übersehen, denn bei mir funktoniert das nicht.

    Deswegen hoffe ich hier auf ernstgemeinte Tipps und Ideen, wie man aktiv Ideen für eine Geschichte entwickeln kann Ich hab nämlich das Gefühl, ich brauch ein bisschen emotionalen Abstand zu meinem momentanen Projekt, und würde deswegen gerne was völlig anderes Schreiben: Anderes Genre, neue Figuren. Nur wo bekomme ich die her? Wie finde ich einen zündenden Plot, einen interessanten Konflikt, ein originelles Setting?
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    #2
    DREI!

    *kreisch*



    Also, was mir ja immer hilft, ist spazierengehen, duschen, fernsehen, Wolken beobachten, mit dem Hund spielen, im Bus aus dem Fenster gucken, lesen, inspirierende Musik hören, ...


    Spaß beiseite.

    Was mir tatsächlich hilft, ist Musik. Es gibt Lieder, die so geballt von Stimmungen sind, dass ich mich ganz bewusst hinsetze und mich frage, was mir die Instrumente vermitteln? Welche Stimmung? Wütend, fröhlich, worum geht es? Welche Landschaft sehe ich? Welche Farbe hat das Lied (das frage ich, weil ich weiß, dass du ja auch Synästhesie hast)? Manche Lieder haben super Texte. Einzelne Zeilen, die dir regelrecht ins Gehirn schlagen. Eines der inspirierendsten Lieder, die ich kenne, sagt z.B.

    I was never a religious man
    So why should I put my faith in you?
    You burned your bridges a long time ago
    I'm a heathen, searching for his soul
    (Primordial, Gallows Hymn)


    Man kann die Zeilen natürlich so hinnehmen. Man kann sich aber auch davor setzen und sich fragen, in was für einer Situation dieser Mann ist. Was fühlt er gerade? Zorn? Hoffnungslosigkeit? Was ist vorher passiert? Welchen Konflikt trägt er in sich?



    Eine weitere Variante ist Lesen. Richtig gute Bücher haben einzelne Sätze, Abschnitte, vielleicht das Ende, das dich einfach nicht loslässt. Da rattert irgendwas weiter in deinem Kopf. Was wäre gewesen, wenn? Und wenn dieses Weiterdenken nicht allzu abhängig von der vorigen Geschichte ist, sondern die evtl. leicht verändert werden kann, dann kann sich auch daraus eine neue Geschichte entwickeln.



    Eine dritte Variante, die mir einfällt, ist die Geschichte. Vielleicht solltest du dich mal an historischen Romanen versuchen? Es gibt so viele spannende Persönlichkeiten, deren Geschichte schon feststeht. Du brauchst nicht krampfhaft nach einer neuen Idee suchen, sondern nimmst eine bereits dagewesene und füllst die mit neuem Leben.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Die darf bei deiner Reproduktion aber rausgestrichen werden

    • Lael
      Lael kommentierte
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      Das mit den Songtexten ist gut. Nutze ich auch gerne.

    • Tsaphyre
      Tsaphyre kommentierte
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      Also, Träume kann ich auch en masse anbieten. Ich kann sie sogar deuten, kostenlos. ;-P Ankh, Deine eigenen Träume sind sicher auch voller Inspiration. Einfach mal hingucken und drüber nachdenken (falls Du Dich an Deine Träume erinnern kannst ...)

    #3
    Ich kann dir leider keine ernstgemeinten Tipps geben, aber dir sagen, dass du damit nicht allein dastehst. Mir fliegen Ideen nun auch nicht zu und ich habe keine tausenden im Petto. Weiß auch nicht, woher dieser Spruch immer entstehen soll und warum andere so viel Glück haben und tausende von Ideen haben, aber keine Zeit die umzusetzen. Könnten ja mal welche abgeben, was?

    Mir fällt dann meistens was ein, wenn ich was lese und etwas total genial oder total bescheuert finde. Hmm, ansonsten kommt die Muse immer mal zufällig vorbei geschnippt oder eben wenn ich mich direkt auf mein Projekt konzentriere oder noch besser, wenn ich im Schreiben bin. Da kann dann schon sein, dass mir etwas spontan einfällt.

    Träume sind ja ganz schwierig bei mir. Bis ich mich dazu bequemt habe Stift und Papier in die Hand zu nehmen, da habe ich die schon lange wieder vergessen, zumal ich mich noch dreimal rumdrehe, um weiter zu träumen und dann wenn ich wirklich aufstehen muss, dann ist es eh weg...

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      #4
      Sofern es dich ein wenig beruhigt: Mir geht es wie dir.
      Ich würde mich von solchen Aussagen einfach nicht verunsichern lassen.
      Es ist ja kein Qualitätsmerkmal, ob man viele oder wenige Ideen hat.

      Das Ideen generieren-"Spiel" von Maggi finde ich nach wie vor eine schöne Idee.

      Ansonsten kann man noch für sich selbst überlegen, was man besonders gerne liest und was nicht. Vielleicht gibt es etwas (ein Klischee z. B.), das dir häufig in einem Genre begegnet, weshalb du die bisherigen Bücher nie ausstehen konntest. Dann könnte ein Anreiz sein, es für deinen eigenen Geschmack besser umsetzen zu wollen.
      Manche Menschen generieren die nicht enden wollenden Ideen auch anhand ihrer (Alltags)Erfahrungen. Beim Waldspaziergang sieht man dann auf einmal einen seltene Blume auf dem Boden und fragt sich, ob es nicht vielleicht doch ein Feenvolk gibt, dem sie als Lebenselixier dienen könnte. Oder an der Ampel schafft es ein kleines Mädchen gerade noch mit dem Fahrrad zu bremsen, bevor ein Auto es angefahren hätte und du fragst dich plötzlich, was wohl passieren würde, wenn ein tragischer Unfall dieses so zarte Leben nun doch ausgelöscht hätte. Was würde das mit der Familie anstellen? Und mit dem Autofahrer? usw.

      Was bei dir zündet, musst du für dich selbst heraus finden. Horche in dich hinein, was die Dinge sind, die dich bewegen.
      Gibt es ein Thema, wo du dich gut auskennst oder was dir total am Herzen liegt? Lohnt es sich damit zu arbeiten?
      Wenn du selbst für etwas brennst, wirst du über kurz oder lang Leute von deiner Geschichte überzeugen können.
      Alles ist Gift. Es kommt nur auf die Dosis an. (Paracelsus)

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        #5
        zickzack und Lael ich bin ja schon irgendwie beruhigt, dass ich nicht der einzige Mensch bin, dem das so geht. Hab schon teilweise an mir gezweifelt, warum ausgerechnet ich Autor werden will, wenn es mir dermaßen an Kreativität mangelt.

        Kleinere Szenen fallen mir durchaus öfter ein, allerdings dann immer bezogen auf "meine" Protagonisten, und ich würde eben gerne mal was anderes machen, und das was ich so an szenen gesammelt habe einfach auf ein anderes Setting (das ich nicht habe) und andere Figuren (die ich ja auch nicht habe) zu übertragen funktioniert bisher auch nicht (naja, selten, meine Kurzgeschichte für den Wettbewerb ist so eine recycelte Idee). Was mir komplett abgeht ist einfach mal eben einen Konflikt erdenken, um den ich dann eine Geschichte herumbasteln kann, obwohl ich denke, dass ich ausgehend vom richtigen Grundproblem ganz gut eine Geschichte weiterspinnen könnte. Aber ich habe schon z.B. die Listen von Grundplots durchgeackert, und da taucht nichts bei mir auf, was ich interessant genug finde, um drüber zu schreiben.

        Was ich bräuchte, wäre eine Art Pitch-Generator mit ausgefallenen Ideen, da kommt das Ideen-Generator-Spiel tatsächlich schon nahe dran, aber ich hab das tatsächlich mal ein gutes Dutzend Mal hintereinander gespielt, ohne dass dabei ein Plot herausgekommen wäre, den ich schreiben will. Vielleicht bin ich auch zu anspruchsvoll und verwerfe grobe Ideen zu schnell, bevor sie sich in eine interessante Richtung weiterentwickeln können?
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        Just abandoned.

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          #6
          " [...] dermaßen an Kreativität mangelt."
          Ich würde mich da wie gesagt nicht unter Druck setzen (lassen).
          Natürlich lässt sich nicht abstreiten, dass man pro Jahr mind. 1 Buch rausbringen sollte, wenn man langfristig(er) Erfolg haben will usw. Das basiert immerhin auf Erfahrungswerten [siehe entsprechende Threads hier im Forum, die sehr interessante Einblicke ermöglichen]. Aber 20 halb gar umgesetzte Ideen bringen dich natürlich auch nicht weiter ...

          Vielleicht bist du eben einfach noch nicht so weit, dich von deinen Jungs zu trennen. (?) Auch kognitiv. (?)
          Vielleicht fällt dir tatsächlich erst eine neue, total coole Idee ein, wenn du unter DocWagon "Fin" gesetzt hast?
          Kann man vorher schlecht abschätzen. Im Kater hast du zwar auch Scratch dabei, aber dort müsst ihr ja ständig auf neue Dinge reagieren - mangelnde Kreativität schließe ich deshalb schon mal kategorisch aus!

          Helfen dir denn Musik/Songtexte weiter? [Kelpies Vorschlag] Oder vielleicht Fotos? Man könnte ja klein anfangen und sich anhand von solchen Hilfsmitteln (abgesehen vom Ideen-Generator) vorsichtig an neue Ideen herantasten. Ich mochte das bei Vickies Challenge letztes Jahr gerne, weil man so sehr schnell einen Blick dafür bekommt, was einen beschäftigt und wie man die Dinge sieht. Daraus etwas Vernünftiges zu ersinnen könnte allerdings tasächlich ein wenig Zeit benötigen. @interessante Richtung
          Alles ist Gift. Es kommt nur auf die Dosis an. (Paracelsus)

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            #7
            Ich habe eine Methode und ich nenne sie Eintopf-Methode.
            Schritt 1: Du schreibst alles auf, was du aus anderen Werken/Quellen (Bücher, Filme, Serien, Spiele, Fan Fiktion, Dokus, Nachrichten, etc.) cool und interessant findest. Figuren, Setting, Plot-Elemente, Dialoge. Erst mal ohne zu sortieren auf eine Liste.

            Schritt 2: Wenn deine Liste lang genug ist, dann nimmst du sie dir vor und fängst an zu kombinieren. Die Figuren aus Downton Abbey, das Setting aus The Walking Dead, der Plot aus Macbeth. Das Setting aus Greys Anatomy, die Figuren aus Game of Thrones, der Plot aus die Schöne und das Biest.

            Schritt 3: Probiere so lange herum, bis du eine interessante Kombination gefunden hast und dann fange an einen Plot um diese Kombination herum aufzubauen.

            Aber ist das nicht stehlen? Es gibt sogar eine Writing Excuses Folge zu dem Thema mit dem schönen Namen "Stealing for fun an profit". Kurz gefasst: Wenn man aus einer Quelle abguckt ist es stehlen, wenn man viele Quellen hat ist es Inspiration. Und keine Sorge: Das ganze verselbstständigt sich total schnell. Keiner wird hinterher auch nur ahnen, woher die ursprüngliche Inspiration kam.

            (Die beliebte, wenn auch kurzlebige Science Fiction Serie "Firefly" ist übrigens entstanden, weil Produzent Joss Whedon Han Solo so cool fand und gerne eine Serie nur mit Han Solo wollte, George Lucas wiederum hat seine Inspiration für Star Wars aus den Pulp-Sci-Fi Comic-Serien der 30er und 40er.)

            Ich glaube die Methode könnte was für dich sein, wenn du sagst du hast schon Ideen, aber die sind nicht interessant genug. Ich verstehe, was du meinst. Ich kenne das. Ich habe haufenweise Ideen, von denen ich weiß, dass man sie in brauchbare Plots verwandeln könnte, aber die mich einfach nicht so interessieren.
            Deshalb nimm einfach Sachen, von denen du schon weißt, dass du Spaß daran hast und kombiniere sie neu. Vielleicht bringt das deine Räder in Bewegung.

            Aber ja, vielleicht verwirfst du grobe Ideen auch wirklich zu schnell. Die meisten Ideen lesen sich ziemlich lahm. Star Wars: Ein Farmjunge rettet eine Prinzessin. Harry Potter. Ein Waisenjunge muss einen bösen Zauberer besiegen. Trotzdem haben Star Wars und Harry Potter Millionen von Menschen in ihren Bann geschlagen. Nicht jede Idee muss "High Concept" a la Inception sein. Wichtiger als die Idee ist die Umsetzung. Figuren, mit denen man Zeit verbringen will und ein Setting in dem man Zeit verbringen will.
            Zuletzt geändert von Maggi; 29.09.2016, 00:18.

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            • Maggi
              Maggi kommentierte
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              Sag ich ja? Beide Punkte in deinem Kommentar entsprechen genau meinen Aussagen? 1. Man braucht keinen super originelle Ideen um coole Bücher zu schreiben 2. Genau das beinhaltet die Eintopf-Methode. Man nimmt eine Grundlage, die man selbst gut findet und verändert sie.

              Bei "cool" geht es übrigens ausschließlich darum, dass man selbst Spaß hat, nicht darum irgendetwas zu nehmen, was woanders funktioniert hat, in der Hoffnung das es sich auch in der eigenen Geschichte gut macht.
              Was nützt mir ein toller Plot für einen Psychothriller im Drogenmilieu, wenn ich Psychothriller langweilig finde und das Drogenmilieu mich als Setting nicht anspricht? Das macht doch keinen Spaß. Also nimmt man die Sachen an denen man selbst Spaß hat und bastelt sich daraus etwas Neues. Du stehst auf Zombies, schwule Detektiv-Duos und die Viktorianische Epoche? Alles in den Topf.

            • Gast-Avatar
              Gast kommentierte
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              Ist ja eigentlich dieses Prinzip hier: http://kaction.com/

            • Milch
              Milch kommentierte
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              Natürlich soll man mit dem Thema warm werden, sonst schreibt man es nicht, aber manches kann man sich auch erarbeiten. Wie müsste das viktorianische Zeitalter aussehen, damit ich es gut finden kann? Ich würde auch bei der "Wo ist die Lücke"? fragen. Warum eigentlich wieder das victorianische Zeitalter?

              Der Wagnis muss nicht unbedingt in der Plotebene liegen, aber dann brauche ich auch eine glänzende Idee für die Umsetzung.

            #8
            Bei mir ist es tatsächlich so. Mir fliegen die Ideen einfach nur so zu. Ich brauche keinen Ideengenerator, keinen Eintopf, kein langes Überlegen, kein gar nichts. Ist auch nicht immer ganz leicht, denn: wann soll ich das alles schreiben? Das hört sich blöd an, aber ich meine das ganz ernst. Wann, um alles in der Welt, soll ich den ganzen Kram (und ich finde jede Idee gut genug, um sie zu schreiben) aufschreiben bei Mann, 2 Kindern, Haushalt, bald kommt der Job wieder dazu. Elternzeit sind halt auch keine Happy-Rumgammeln-Jahre.

            Wie dem auch sei

            Blöd ist halt, wenn ich mir überlege, dass ich bei einer Ausschreibung mitmachen will, fällt mir natürlich nichts ein, d.h. aktiv nach Ideen suchen, funktioniert bei mir gar nicht. Deshalb war ich froh, dass ich für den WK-Wettbewerb auf etwas zurückgreifen konnte, das ich bereits vorher geschrieben hatte. Ich musste es nur noch ein bisschen zurechtbiegen.

            Mir ist aufgefallen, dass ich die meisten Ideen über Personen kriege, konkret über irgendwelche Schauspieler. Ich gucke einen Film oder eine Serie und denke mir: "Ach, ist der hübsch/guckt gerade so traurig/sieht heiß aus/sollte besser die andere küssen/wat weiß ich" *Pling!!* Idee da. Das ist dann natürlich nur so was ganz grobes, und sofort einen Plot aufschreiben kann ich nicht, noch lange nicht. Das gehrt dann bei mir im Kopf erstmal eine ganze Weile rum, teilweise jahrelang. Aber kein Problem! Ich hab ja noch genug andere Ideen in diversen Gehrungsstatien ... Hm ...

            Jetzt finde ich nicht mehr, wer's geschriebeb hat, aber ich stimme da zu Vielleicht verwirfst Du tatsächlich zu schnell. Eine Idee muss nicht von Anfang an total genial oder innovativ sein. Je länger sie sich im Kopf entwickelt, desto individueller wird sie., z.B. meine Idee um Fangirl Lucy und ihre Serie. Da flutscht halt ne Tussi in ihre Serie. Ja ... gab's ja auch oft genug. Individuell wird das ganze durch die Art der Serie (total unlogische Handlung, blöde Sprüche), und die Leute in der Serie (Lucys kurz vor dem Serientod stehender Lieblingscharakter und ein Drogensüchtiger, der Brennesseln raucht, weil die Produzenten glauben, das sieht vor'm Fernseher kein Mensch, was das für'n Kraut ist).

            Äh, ja, und aufschreiben hilft, am besten so wie hier Oder Du suchst Dir jemanden, mit dem Du Deine Ideen besprechen kannst, z.B. über Chat. Ihr quatscht und quatscht und quatscht drüber - "Man könnte doch auch/wie wäre es denn, wenn/der kann doch auch dies-und-das".

            Edit: Jetzt hab ich mich selbst abgewürgt. Ja, also, aufschreiben, drüber diskutieren. Ich stelle mich da gerne zur Verfügung. Quatsch mich voll, wenn Du magst, ich klau Dir nix, ich hab selbst mehr als genug.
            Zuletzt geändert von Amilyn; 29.09.2016, 07:22.

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              #9
              Ich könnte jemanden einstellen, der/die meine Ideen umsetzt. So wie die Maler oder Komponisten alter Zeit.

              So bin ich vor ein paar Jahren von der Kripo Berlin angeschrieben und angerufen worden, um als evtl. Zeuge in einem spektakulären Auftragsmordfall auszusagen. Dazu habe ich ein paar Infos bekommen und eine Ideensammlung aufgemacht. Hier habe ich eine Fülle von Zeitungsberichten zu dem Fall und zum Prozess gehortet. Ich bin sicher, auch weitere Infos, sogar Interna beschaffen zu können.
              Aber zum Plotten des Krimis werde ich wohl nie kommen.Wer will ein Gemeinschaftsprojekt umsetzen?

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                #10
                Bei mir ist es auch nicht so, dass ich tausend Ideen und tausend Romanideen habe. Meistens bin ich auf ein Projekt fixiert und dafür habe ich dann auch Ideen, aber neue Projekte stehen nicht schon in der Warteschlange. Wenn ich mit einem neuen Projekt beginne, ist es meist eine vage Idee, bei Irrlichtfeuer war es z.B. "ich finde fliegende Städte cool" (lustigerweise kommt das übrigens gar nicht mehr vor ). Oder eines meiner Schubladen-Projekte war ein einzelnes Bild von einem Paar, das von Gegnern umgeben in einer zerstörten Stadt steht. Kam einfach so als ich ein Lied gehört hatte.

                Das schwierige ist dann natürlich, aus diesem einen Bild oder einer vagen Idee mehr zu machen. Ich nehm mir dann ein paar Wochen Zeit und sammel dann alles, was irgendwie passen könnte. Das sind spontane Ideen, Inspirationen aus Filmen, Serien oder Büchern, Dinge, die ich im Internet gefunden habe, als ich grob nach der Idee "recherchiert" habe. Ich frag mich, warum mir gerade Buch X oder Prota Y gefallen hat. Oder ich nehm Dinge aus dem echten Leben, die mir gerade so über den Weg laufen.

                Der Prozess ist schwer zu erklären, aber ein bisschen ist es wie Maggis Entopf Und ich bin bis zum Projektende eben nur auf diesen Eintopf fixiert, ohne nebenher noch Brot zu backen oder Pudding zu kochen.

                Es kommt übrigens auch durchaus drauf an, welches Genre du schreibst und wie komplex das Projekt ist. Eine Liebesgeschichte in unserer Welt dürfte wesentlich einfach zu entwerfen sein als ein Fantasy-Epos mit eigener Welt und riesigem Ensemble.
                »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                  #11
                  Ei, so viele Antworten!

                  Lael
                  Im Kater hast du zwar auch Scratch dabei, aber dort müsst ihr ja ständig auf neue Dinge reagieren - mangelnde Kreativität schließe ich deshalb schon mal kategorisch aus!
                  Im Kater bekomme ich von anderen ganz viele Fakten geliefert. Da was draus zu machen fällt mir tatsächlich nicht schwer, auch das, was an Fakten auf dem Tisch liegt irgendwie logisch zu verbinden. Nur die einzelnen Elemente erstmal zu kreieren ... Würde ich das allein schreiben, wäre die Story sicher viel kürzer und langweiliger (oder schon lange i der Schublade).
                  Ich komme aus dem P&P-Rollenspielbereich. Wenn ich einen Charakter habe und der steht vor einem Problem, dann rattert bei mit der Kopf Wenn irgendwelche vagen Fakten im Raum schweben, dann verwebe ich die in Nullkommanix zu einer soliden Theorie, was da im Hintergrund abläuft. Nur, diese Fakten selbst zu erschaffen, daran hapert es gewaltig. Wenn ich ne coole Figur habe, dann fällt mir kein Problem für sie ein. Wenn ich ein interessantes Setting habe, dann fehlt mir der passende Konflikt, der die Dinge ins Rollen bringt. Ich hätte gerne die Fähigkeit, von einer kanz gruben Plot/Konfliktidee zum feinen zu arbeiten. Statt dessen arbeite ich immer vom absolut feinen (Szenenebene) aus und hangel mich da so entlang. Nur brauche ich dafür ganz viele originelle Ideen, welcher Steine als nächstes im Weg meiner Protas liegen, und die habe ich eben nicht. Wenn ich welche bekomme wie im Katerthread, dann hab ich auch Ideen, was ich aus der Situation machen kann. Aber wenn mein Prota sie gemeistert hat, brauche ich ein neues Problem ...

                  Von daher glaube ich nicht, dass Songtexte mir weiterhelfen. Die sind gut für Stimmungen und Bilder, aber selten für Konflikte, die eine ganze Geschichte tragen. Ich werds aber auf jeden Fall versuchen. Welches Genre würdet ihr empfehlen? Vielleicht höre ich ja einfach das Falsche.

                  Maggi Das mit dem Eintopf klingt cool, nur mag ich vor allem derart ausgefallene Sachen, dass es trotzdem geklaut wirken würde, wie z.B. das SpaceWestern Setting von Firefly. Und selbst, wenn ich das nehmen würde, fehlt mir immer noch ein Plot, den ich darin ansiedeln kann, der einerseits zum Setting passt und das einbezieht, andererseits aber auch kein billiger Abklatsch des Originals ist. Wenn ich dort zum Beispiel einen Krimi ansiedle, fragt man sich doch, warum dieser Krimi unbedingt im Spacewesternsetting stattfinden muss, oder? *grübel*

                  Amilyn
                  Wahrscheinlich ist das tatsächlich mein Fehler. Ich verwerfe Ideen sofort, wenn sie mir nicht auf Anhieb genial vorkommen. Andererseits haben andere immer so geniale kleine und große Ideen, da muss doch wenigstens ab und zu auch mal eine für mich dabei sein? Oder sie sind gar nicht so langweilig, sondern kommen mir nur so vor, weil sie mich eben nicht überraschen können, weil sie von mir sind?

                  Ja, ich bräuchte wahrscheinlich tatsächlich jemanden, der mir mutig in den Plot pfuscht und meinen Figuren Probleme in den Weg wirft, ihnen Aufgaben stellt etc, die ich dann bewältigen kann. Jemand Interesse?

                  Yggdrasil das hört sich an sich ganz gut an. Ich weiß nur noch nicht, wie viele Vorgaben am Ende zu viele sind. Müsste ich ausprobieren ...

                  Julestrel Ich weiß ja noch nichtmal, welches Genre mir gefallen könnte. Ursprünglich war ich viel in Fantasy unterwegs. Dann kamen die sexy Sanitäter dazwischen, obwohl Cyberpunk bis dahin gar nicht so mein Ding war, aber inzwischen kann ich mich ganz gut drauf einlassen, auch wenn ich da jetzt nicht vor Ideen sprühe, vielleicht auch, weil ich mich immer noch zuwenig in dem Genre auskenne/bewege. Ich denke, ich brauche vor allem gute Charaktere, dann ist das Genre eher Hintergrund; so lange ich weiß, wie sie drauf sind und mich in sie hineinversetzen kann während sie handeln, passt das schon. Nur sind mir meine momentanen Protas so nah, dass es mir schwerfällt, neue zu entwickeln, denen ich mich ähnlich tief verbunden fühle, und entsprechend schwerer ist es dann auch, sie zu führen.
                  Poems are never finished.
                  Just abandoned.

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                    #12
                    Zitat von Ankh
                    Nur sind mir meine momentanen Protas so nah, dass es mir schwerfällt, neue zu entwickeln, denen ich mich ähnlich tief verbunden fühle, und entsprechend schwerer ist es dann auch, sie zu führen.
                    Kenne ich. Aber genau deswegen schließe ich mit einem Projekt ab, schiebe es im Kopf möglichst weit nach hinten und beginne dann mit dem nächsten. Meine Protas für mein neues Projekt sind bisher nur Schemen, keine tiefgängigen Persönlichkeiten. Aber ich muss mir hier eben klar machen, dass Protas wie Plot am Anfang erstmal oberflächlich und flach erscheine, bis ich tiefer im Projekt bin. Dann kommt auch wieder die Verbundenheit und das Gefühl, dass man beim alten Projekt hatte
                    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                      #13
                      Ich lasse mich von praktisch allem inspirieren, angefangen von dem was draußen vor der Tür passiert, über Filme, Bücher, Spiele und wie Kelpie schon schreibt auch viel Musik. Wenn mich ein Konzept begeistert, die Umsetzung aber (meiner Meinung nach) zu wünschen übrig lässt, dann sind das potenzielle Kandidaten für Eigenverwertung, nach Möglichkeit aber abgewandelt genug, dass sie nichts mehr mit der Vorlage zu tun haben oder besser gesagt in einem "allgemeinen" Rahmen bleiben - also nicht jedes Mal ein neues Rad.

                      Ebenfalls eine Inspirationsquelle ist es, bekannte Themen aufzugreifen und weiter zu denken (die dann nebenher noch meinen eigenen Vorstellungen individualisiert werden). Als Ideenlieferant hat mir früher immer mal "Forschung aktuell" und andere Dokumentationen gedient. Da bekommt man nicht selten aktuelle Forschungsprojekte oder neue Entwicklungen präsentiert, die zum Teil noch nicht ausgelutscht sind und manchmal förmlich danach schreien, ob sie sich für eine fitkionale Geschichte eignen.

                      Ansonsten lasse ich mich einfach von meinem inneren Gefühlskompass leiten. Vorstellungen, die mir persönlich gefallen, schreiben sich leichter und wenn man das Fundament hat, muss man lediglich versuchen, es auch für andere interessant bzw. spannend zu gestalten. Einfach in sich hineinhören, vielleicht gibt es da ein Thema, das einen selbst interessiert oder gefällt und das als Grundlage für ein Geschichte taugt. Manchmal ist es auch einfach nur ein Gefühl, zu dem man die passende Situation suchen muss.

                      Zuletzt habe ich immer mal wieder dazu geneigt, bekannte Konzepte einfach auch mal von "der anderen Seite" zu betrachten. Hier ergeben sich manchmal auch interessante Perspektiven. Manchmal sind es aber tatsächlich nur blöde Ideen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen und an denen man so lange grübelt, bis etwas Verwertbares dabei rauskommt. Mir fehlt dann in der Regel die Zeit, es aufzuschreiben und auszuarbeiten und das Können, damit es auch gut wird.

                      Grundsätzlich ist das aber nur der erste Schritt und nicht selten führt der in eine Sackgasse.
                      Panta rhei.

                      Kommentar


                        #14
                        Wenn ich dort zum Beispiel einen Krimi ansiedle, fragt man sich doch, warum dieser Krimi unbedingt im Spacewesternsetting stattfinden muss, oder? *grübel*
                        Nö, wieso? Krimis können doch in jedem erdenklichen Setting spielen. Das Setting an sich ist jetzt auch nichts, wo alle zwangsläufig sagen "oh, geklaut!" Schau mal wie viele Werke es da gibt: http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/SpaceWestern

                        Ok, dir fehlt jetzt also noch der Plot? Ich kann dir ja mal sagen, wie ich das mache.
                        Mein vorletzter Roman zum Beispiel:
                        Ich hatte Lust auf Space Opera, also Science Fiction mit Raumschiffen und Planeten. Mehr wusste ich zum Setting erst mal nicht. Zu der Zeit lief gerade die 3. Staffel Game of Thrones und ich mochte die Jaime und Brienne Szenen. So etwas wollte ich auch. Außerdem hatte ich gerade eine Kurzgeschichte mit einer coolen Klimaxsszene gelesen, in der Kriegsgefangene gerettet/evakuiert werden. Downton Abbey lief auch gerade, deshalb wollte ich auch eine Liebesgeschichte a la Anna und Mr. Bates.
                        Das waren meine Ausgangspunkte. Ich wusste also: Ich will einen großen Konflikt. Sci-Fi, also keine Dynastien sondern... politische Fraktionen. Worum streiten die? Nun, ich hatte außerdem gerade einen Fantasy-Roman gelesen, da streiten sich Lords darum, ob sie sich auf einen Friedensvertrag einlassen sollen, bei dem sie ein großes Stück Land an den Feind abtreten sollen, oder ob sie lieber weiter Krieg führen. Das habe ich genommen, nur mit einen umkämpften Planeten. So... ich hatte also bereits vier Figuren, einen Hauptkonflikt, einen Liebesubplot und einen Klimax. Der Rest war nur noch Lücken füllen.

                        Vielleicht hilft dir auch, was hier schon ein paar Vorgeschlagen haben. Spiele das "Was wäre wenn" Spiel. Aber eben nicht einfach so ins Blaue (das bringt bei mir auch nichts), sondern mit deinen Lieblingsfilmen und Serien. Was wäre, wenn es Harry Potter in Harry Potter nie gegeben hätte? Und wenn man die Geschichte aus Lupins Perspektive erzählt hätte? Und außerdem spielt es in einem SpaceWestern Setting. Und es sind keine Zauberer sondern genetisch veränderte Super-Soldaten mit Telekinese-Kräften. Und der Antagonist ist nicht Lord Voldemort sondern Sherlock Homles Nemesis Moriaty.
                        Verstehst du was ich meine? Beginne mit einer FanFiction und dann spiel so lange damit rum, bis es was eigenes wird.

                        Ja, ich bräuchte wahrscheinlich tatsächlich jemanden, der mir mutig in den Plot pfuscht und meinen Figuren Probleme in den Weg wirft, ihnen Aufgaben stellt etc, die ich dann bewältigen kann. Jemand Interesse?
                        Ich!

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                          #15
                          Das meiste wurde ja schon gesagt. Wichtig ist nur sich klar zu machen: es fallen keine ganzen Romane vom Himmel.
                          Ideen sind winzige Bruchstücke, die man erst zusammen puzzeln muss. Es gibt ja die Schneeflockenmethode, die das ganz gut Beschreibt. Aus einer Idee muss erst ein Gerüst her, dann kommen die Details. Wenn du also eine Idee hast, muss diese erst noch ein ganzes Stückchen weiterentwickelt werden, bevor die sagen kannst, es ist eine Romanidee. Das funktioniert wirklich am Besten durch ausprobieren. Klappt das? Klappt jenes?
                          Wenn es wirklich gar nicht funktioniert, dann muss vielleicht eine neue Idee her.

                          Ich bin eigentlich auch eher jemand, der mit Ideen um sich wirft, aber meine sind so unkonkret, dass diese auch nicht so hilfreich sind wie es scheint. Zusätzlich bin ich jemand der im Team kreativer ist als alleine. Wenn ich mit anderen Ideen entwerfe geht das immer viel viel schneller, als wenn ich selbst an einem Konzept rumbeiße. Jeder hat da andere vorlieben.

                          Bei dir vermute ich aber auch, dass du dich einfach schwer von deinem aktuellen Porjekt trennen kannst. Vielleicht weil alles andere daneben so unfertig aussieht? Weil neue Charaktere erst einmal sehr statisch sind, bis du sie weiterentwickelst? Neue Ideen sind immer sehr unfertig, sie brauchen ihre Zeit bis sie zünden.

                          Bei meinem aktuellen Projekt wusste ich am Anfang nichts, außer, dass ich eine Romanze im Fantasysetting schreibe. Erst beim ersten Ausarbeiten, wurde klar in welche Richtung das ganze gehen soll.

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