Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ebenen von Szenen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Ebenen von Szenen

    Huhu,

    im Zuge meiner Überarbeitungen (*gähn*) bin ich dazu übergegangen, die einzelnen Kapitel nochmal genauer aufzulisten. Und während ich für eines eine kurze Zusammenfassung schrieb, ist mir aufgefallen, dass da zwei wichtige Dinge auf zwei Ebenen stattfinden:
    1. Die Handlungsebene
    2. Die Ebene der Charakterentwicklung
    So.
    Und da ich zurzeit ungewöhnlich strukturiert arbeite, dachte ich mir, dass es nicht schlecht wäre, sämtliche Kapitel auf die unterschiedlichen Ebenen zu beleuchten. Und da mir als dritte Ebene nur noch die Informationsebene einfällt (Infodump oder auch Infos á la: Prota erfährt, dass seine Schwester gestorben ist), dachte ich mir, ich könnte hier mal nachhaken, was ihr sonst noch für Ebenen kennt. Und benutzt ihr sie bewusst oder fließt das unbewusst sein? Sollte jedes Kapitel ein Mindestmaß an Ebenen (und welche?) erfüllen, um eine gewisse Dichte und Daseinsberechtigung zu bekommen?

    Also - ganz allgemein: Was fällt euch zu dem Thema ein?
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

    #2
    Die Beziehungsebene zwischen den Protas finde ich noch wichtig. Diese emotionale Ebene würde ich von der Handlungsebene trennen.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


      #3
      Ganz wichtig, eine Ebene, die zeigt, wie aktuell oder zeitlos dieses Problem ist.

      Eine Ebene zu anderen literarischen Werken

      Kommentar


      • Milch
        Milch kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Oder dass Goethe den Faust nicht erfunden hat, sondern eine ältere Figur. Was trennt den Fauer von Goethe zum Faust von dem Faust des Engländers?
        Oder wie setzt Autor XY etwas um, kapselt er sich von seinen Vorgängern ab oder bringt er eine neue Facette herein. Ist es nur eine Wiederholung des Herr der Ringe-Gefährtenthema oder macht er etwas Neues? Lässt der Autor durchschimmern, dass er ähnliche Romane kennt, die sich mit dem Motiv beschäftigt haben ohne Kopie oder mit neue Akzentsetzung.
        Weiß der Autor, welche Sprache er bedient. Wendet er andere Stilmittel an, um eine Szene zu schreiben? Erschafft der Autor mit seinen Stilmitteln Verbindungen zu einem anderen Werk, die durch den Inhalt allein nicht gegeben sind?

      • Kelpie
        Kelpie kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Jetzt glaube ich zu verstehen, was du meinst. Hättest du diese Ebene aber schon als Autor im Kopf oder erst als Leser/Literaturkritiker/-wissenschaftler?

      • Milch
        Milch kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Beim ersten Entwurf habe ich diese Ebene meistens nicht im Kopf, später schaut man sich schon mal so um, wie das Thema von anderen bearbeitet worden ist.

      #4
      Sprach, Rhythmus- und Klangebene?
      Sprachebene kann bedeuten, dass viele Wettermetaphern benutzt werden? Oder auch eine Figur benutzt viele Wettermetaphern und wird dadurch charakterisiert. Und eine andere Figur benutzt viele Begriffe aus der Botanik und wird dadurch charakterisiert.

      Kommentar


        #5
        Emotionen! So arbeite ich seit kurzem. Ich notiere den emotionalen Zustand am Anfang und am Ende der Szene, um sicherzustellen, dass in jeder Szene emotional etwas passiert. Von positiv zu negativ oder andersherum. Ich habe nämlich festgestellt, dass meine flachen Szenen genau daran krankten. Auf der Handlungsebene passierte zwar was, aber emotional blieben die Figuren unberührt.

        Kommentar


        • Kelpie
          Kelpie kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Also geht es um die Entwicklung der Emotion, richtig? Nicht einen Status?

          Geht es da eher um die Grundstimmung oder um die Gefühlslage des PoV?

        • Maggi
          Maggi kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Es geht um die Gefühlslage der POV-Figur und genau, sie soll in jeder Szene einen Wechsel durchmachen. Die Technik stammt aus einen Lehrbuch für Drehbuchautoren. Mir hat das total geholfen.

          Nur um das mal zu illustrieren:
          In der ersten Version einer bestimmten Szene, sollte meine POV-Figur mitbekommen, wie ihr Schwarm von einer arroganten Mobberin angeflirtet wird und wie der Junge darauf eingeht. In der Szene gibt es noch keinen Wechsel. Die Protagonistin startet negativ und endet negativ.
          In der zweiten Version (Nachdem ich von der Technik erfahren habe), habe ich die Szene etwas abgewandelt. Am Anfang sitzt die POV-Figur mit ihrem Schwarm zusammen und die beiden reden locker und scherzen und es scheint so, als hätte der Junge interesse. Erst dann taucht die Mobberin auf und wickelt den Jungen um den Finger und die Protagonistin ist abgeschrieben. Hier gibt es jetzt einen Wechsel: Erst positiv, dann negativ.
          Ich finde in der zweiten Version liest sich die Szene durch den Kontrast Hoffnung-Enttäuschung viel eingängiger.

        • Kelpie
          Kelpie kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Ah, ich erinnere mich, dass du darüber mal in einem anderen Thread geschrieben hattest.
          Auch Wechsel von Negativ in Sehr negativ ist möglich, oder? (Irgendwas war doch da mit den ganz extremen Emotionen ...)

        #6
        In einem Plot, an dem ich arbeite, geht es um die Steigerung von Gewaltbereitschaft, daher habe ich dafür eine eigene Ebene.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

        Kommentar


          #7
          Sehr interessante Fragestellung.
          Ich denke, es wurde schon alles bekannt, oder fällt euch noch etwas ein?
          1. Handlung
            • Subplot
            • Plot
          2. Charakterliche Entwicklung
            • In der Szene
            • Im Plot
          3. Emotionale Entwicklung
            • In der Szene
            • Im Plot
          4. Beziehung zwischen den Figuren
            1. In der Szene
            2. Im Plot
          5. Beschreibungen
            1. Szenerie/Welt
            2. Charaktereigenschaften


          Milch spricht noch Bereiche an, die über die inhaltliche Ebene hinausgehen. Literaturwissenschaftliche Hypertextualität und Intertextualität und sprachwissenschaftliche Phonetik.
          Zuletzt geändert von Victoria; 29.09.2016, 10:16.

          Kommentar


          • Peter
            Peter kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Das kommt darauf an, wie du den geschichtlichen Hintergrund in die Geschichte einbindest.
            Für den Plot eines Fantasyromans, der auf meinem SUR (Stapel ungeschriebener Romane) liegt, ist es ein Meilenstein, dass Immio von Leiningen kurz vor Ostern 1096 mit seinem Kreuzfahrermob vor den Mauern von Mainz auftaucht, nachdem sie vorher in Trier und Worms gewütet haben. (Armenkreuzzug 1096)
            Das ist das zeitliche Korsett in dem die Geschichte sich abspielen muss. Der Zeitpunkt des Klimax ist gegeben, aber noch nicht das wie und wo.
            Ich gebe den realen geschichtlichen Abläufen im Zeitstrahl einen eigenen Ereignisbogen. Aber als eigenständige, erzählerische Ebene sehe ich es nicht.

          • Ankh
            Ankh kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Peter ich denke, das ist einerseits persönliche Sichtweise, andererseits natürlich davon abhängig, wie viel da im Hintergrund abgeht und wie wichtig das für den eigentlichen Plot ist. Je nachdem, wie sehr sich der Hintergrund und der Hauptplot beeinflussen, kann der Hintergrund schon eine sehr detaillierte Ebene bilden, die ab und zu auf interessante Weise durchblitzt. Richtig lustig wird das z.B. bei Zeitreiseplots, wo der Protagonist verhindern muss, sich selbst zu begegnen. Zurück in die Zukunft II hatte ja teilweise Zurück in die Zuklunft I als Hintergrund, auch wenn der Plot gerade darin bestand, sich nicht gegenseitig zu beeinflussen. Da hast du dann eine ganz eigenständige Handlungsebene, die im neuen Plot lediglich als Background/ Hindernis dient.

          • Kelpie
            Kelpie kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Den geschichtlichen Hintergrund finde ich ziemlich interessant. Als ich allerdings überlegt habe, wie ich das bei mir anwenden würde, ist mir aufgefallen, dass man (bzw. ich) auf einem externen Zeitstrahl darstellen müsste, da ich nicht sagen könnte, dass XY in Kapitel 4 passiert, sondern nur, dass es z.B. am 16. Februar 1423 passiert.

          #8
          Ankh Möglicherweise habe ich bei dem Begriff der Ebene etwas anderes im Sinn gehabt.
          In diesem Plot stellen die geschichtlichen Abläufe einen eigenen Handlungsstrang dar, der die gesamte Geschichte prägt. Der Strang kreuzt, interagiert mit und treibt den Haupthandlungsstrang voran. Das ist deutlich mehr als nur ein Durchblitzen. Das ist so wie ein Sturm der durchzieht, ich muss damit umgehen, aber verhindern kann ich ihn nicht.
          Ich habe bisher einen Handlungsstrang nicht als Ebene eingeordnet, sondern mehr wie ein Behälter in dem sich für Entwicklungen (Charakter, Beziehung, ...) abspielen.
          Kann man aber auch sicher als eigene Handlungsebene ansehen. Da habe ich keinerlei Einwände.
          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

          Kommentar

          Lädt...
          X
          Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung