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Wodurch stechen Autoren aus der Masse heraus?

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    Wodurch stechen Autoren aus der Masse heraus?

    Ich eröffne mal ein Beitrag zu VickieLinns Frage: Was verleiht J. K. Rowling, J. R.R. Martin, Walter Moers, Eoin Colfer ihre Größe?

    Meine Mutmaßungen:
    Haltung: Nicht erst seit ihren Tweets gegen Trump fällt auf, dass Rowling eine gewisse Haltung besitzt, auch in Harry Potter spürt man, dass sie gegen Rassismus und Faschismus ist. Sie wollen unterhalten, aber sie wollen nicht nur unterhalten.

    Blick über den Tellerrand: Was mich bei großen Künstlern immer erstaunt, wie breit ihr Interesse ist. Walter Moers bedient sich Keller-Novellen, J.R.R. Martin plündert die Rosenkriege.

    Humor: Manchmal offen, manchmal versteckter. Es kann sich auch darin zeigen, dass sie manchmal absonderliche Ideen haben. Humor und Kreativität sind für mich Schwestern.
    Zuletzt geändert von Milch; 07.03.2019, 20:35.

    #2
    Was meinst du mit "Größe"? Ihre Verkaufszahlen? Ihre Fähigkeiten? Ihren Einfluss?

    Ich halte keinen der genannten Autoren für "groß" und persönlich finde ich auch keinen der genannten Autoren "gut".

    Die von dir genannten Eigenschaften halte ich nicht für selten und sie würden jedem Menschen helfen, egal in welchen Berufszweig. Das sind gemeinhin gute Charaktereigenschaften in eine generell menschlichen Art.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Ich habe den Autor von Percy Stuart durch J.K. Rowling ersetzt, weil ich mit Percy (Ich habe nur den Film gesehen) nicht so viel anfangen konnte. Rowling hat eine große Tiefe im Worldbuilding und auch Humor, ich glaube, das ist typisch für sie.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Ich find Rowlings Welt ehrlich gesagt recht langweilig und einfallslos. Groß gelacht hab ich beim Lesen auch nicht, wenn ich mich zurückerinnere, was auch immer das für "Humor" heißt. Beides finde ich durchaus in Ordnung für ein mittelmäßig unterhaltsames Buch.
      Was mich unterhalten hat war das Schulsetting, weil ich damals selbst noch zur Schule ging und ich mir so das Leben eines Schülers ohne meine Schulprobleme vorstellen konnte. Was die Magie angeht oder die Fabelwesen finde ich die HP-Welt eher banal. Es sind unsere Dinge mit einer Prise Magie, dafür braucht es nicht viel Fantasie im Leser. Auch die Figuren fand ich im Großen und Ganzen eher nervig, nur manchmal hat jemand positiv (wenn auch nicht prominent) herausgestochen.

      Ich mag die Tierwesen-Filme im übrigen viel mehr, weil ich die Figuren viel besser finde.

      Ich denke, da ist viel persönlicher Geschmack drin und wie der eigene Erwartungshorizont ist. Als 12jähriger hab ich nicht viel erwartet und das wurde angemessen ausgefüllt; mit 16 hab ich wesentlich mehr erwartet und das wurde nicht ausgefüllt.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Ich mag Riordans Schreibstil gern – auch in ernsten oder tragischen Action-Szenen ist ein selbstironischer Ton dabei. Vor allem bringt er Diversität ein, ohne dabei (aus Versehen) auszugrenzen, abzuwerten oder sich selbst damit zu brüsten ("Schaut! Ich habe Minderheiten dabei! Ich bin ein Gutmensch!").

    #3
    Da ich Autoren (und auch andere Künstler) hinsichtlich ihrer privaten Aktionen nicht verfolge, kenne ich keinen großen Roman-Autoren.

    Ich halte eine antirassistische, demokratieverbundene, freiheitliche, antisexistische Grundhaltung für selbstverständlich, insbesondere bei Menschen, die einen gewissen Einfluss zu haben scheinen. Das ist aber keine Größe per se. Größe heißt Courage. Größe ist, sich als schwarze Frau allein einer Horde schwer bewaffneter weißer Männer entgegenzustellen, um auf ihre (Frau) Rechte hinzuweisen. Größe heißt, in ein brennendes Haus zu rennen, um ein Kind herauszuholen, weil die Feuerwehr noch nicht da ist. Schriftstellerische Größe hieße, in einer Diktatur kritische Geschichten zu schreiben (vielleicht Bandi?).

    Umgekehrt finde ich es um so erschütternder, wenn sich eine Person mit Einfluss gegen Menschenwürde und Wissenschaft richtet. Leider führt so etwas selten zu einer sofortigen Disqualifikation. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man - im Falle von Künstlern - Person und Werk nicht trennen muss.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Das ist auch extrem schwer. Gerade auch bei großen Projekten wie zB House of Cards, ist ja nicht so, als wäre Spacey allein für alles dort verantwortlich und sonst hätte absolut niemand mitgewirkt. Andere Menschen haben dort auch mitgewirkt und ihre Fähigkeiten in die Serie gesteckt - muss man das jetzt ignorieren, weil einer schreckliche Dinge tut? Da eine Balance zu finden finde ich schwierig

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Die Ursprungsserie kann man noch gut finden, Borgen fand ich besser.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Maus

    #4
    Für mich sind das keine großen Autoren. Und, Menschen würde ich nie als "Groß" (sofern sie es nicht physiognomisch sind) bezeichnen.

    Die aufgezählten Autoren sind sicher erfolgreich, aber ich habe schlicht schon bewegenderes gelesen und auch tiefsinnigeres als die Bücher der Aufgezählten. Ich denke, sie schreiben für die breite Masse zugänglich, das wars und ob diese dann auch den Antirassismus, AntXY erkennen ist fraglich.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Ich auch, ich habe Genregrößen aus dem Fantasybereich genommen. Man sollte sie mit weniger bekannten Größen wie Laura Leander und die Schule der Magier vergleichen. Es kann gern ein anderes Wort anstatt Größe nehmen, aber mir fällt kein Besseres ein, vielleicht Genregrößen. Oder was hebt sie aus der Masse heraus?

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Die Verkaufszahlen. Und das sie vielleicht zufällig den Zeitgeist trafen und teilweise immer noch und immer wieder treffen. D.h. es sind keine Eintagsfliegen, sondern Produzenten.

    #5
    Das mit der Haltung finde ich recht interessant. Ich persönlich habe nämlich durch Rowlings Twitteraktivität oder allgemein ihre öffentlichen Auftritte sämtlichen Respekt vor ihr verloren und finde sie einfach nur noch lächerlich. Sie macht einen auf SJW und versucht krampfhaft jeden irgendwie alles recht zu machen. Harry Potter ist zwar dennoch Teil meiner Kindheit und ich liebe die Bücher, aber sie als Person kann ich überhaupt nicht ab.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      VickieLinn Wenn das nur hülfe … Ich bin auch ein bisschen ausgeufert. Es regt mich eben einfach auf und ich brauch jetzt Videos mit Oktopüsschen.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Das Dumbledore-Outing fand ich auch eher zweifelhaft.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Zuletzt geändert von Victoria; 07.03.2019, 21:10.

    #6
    Falls Du mit Größe meinst, was diese Schriftsteller vermeintlich aus der Masse heraushebt und uns zum Vorbild gereichen sollte ...
    Nun ja, es ist Geschmackssache.

    Walter Moers gefällt mir, weil er witzig und klug schreibt. Natürlich freue ich mich über die hauptsächlich romantischen Referenzen, aber ich hab auch Spaß beim Lesen seiner Bücher, ohne sie zu erkennen.

    Die drei anderen fallen aus meinem Beuteschema heraus, wären für mich keine literarischen Vorbilder. Auch Moers' Stil mit den Abschweifungen ist nicht meiner; ich les es ganz gern, schreibe aber nicht so. Demnach wäre er auch kein Vorbild, mit dem ich mich vergleichen muss.

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Man muss ja die Referenzen als Leser nicht erkennen.

    #7
    Harry Potters Autorin ist gegen Rassismus? Kann sein, dass sie es öffentlich so kommuniziert – sie findet eine schwarze Schauspielerin für Hermoine toll. Aber das kann jeder behaupten; und auch im Nachhinein behaupten, dass die Figuren XY waren. Das ist die Sache mit Show don't tell: Wenn eine Figur überhaupt nicht friedliebend denkt oder handelt, kann der*die Autor*in in Nachhinein so viel behaupten wie er*sie, dass die Figur ein Pazifist sei. Im Roman ist sie es nicht. Das war auch die Kritik mit Dumbledores angeblicher Homosexualität. Was für mich besonders schlimm ist – da kann ich Arynah sehr gut verstehen: Die Autorin gibt sich als offen gegenüber "Randgruppen", und äußert sich auf sozialen Medien z. B. transfeindlich.

    Natürlich gibt es auch Schwarze und Asiaten in dem Roman. Doch wie werden sie dargestellt? Als dickes fettes Klischee. Als Schlag ins Gesicht, wie In-Genius es gesagt hat. Und waren es nicht die Zwerge / Goblins (?) bei Harry Potter, die so geldgeil und hinterhältig waren und denen die Banken gehören? Diese hässlichen Geschöpfe mit diesen großen Nasen? In ihren Banken brannten doch diese Kerzen …


    "Groß" empfinde ich diese Autorin nicht. Wobei ich auch überlegen muss, was "groß" überhaupt ist.
    Vielleicht so wie Dodo es definiert. Autor*innen sind Medienschaffende, Autoritäten, sie haben Einfluss. Die Frage ist, wie sie das nutzen. (Das Negativbeispiel hab ich gestern erlebt und ich bin immer noch baff …) Aberwas ich als "groß" empfinde, kann für andere auch wieder nichtig sein.

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    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Milch, ich bin schon über Deine Aussage "Wir halten uns alle für besser, als wir sind, oder wir sind depressiv" gestolpert, hab das aber dann als "verstehe ich nicht" abgehakt und wollte deshalb nicht weiter darauf eingehen.
      Jetzt muss ich aber doch nachfragen, was Du damit meinst.

      Und zu:
      "Wir überschätzen uns alle, das ist normal. Psychologen fanden heraus, dass Depressive ihre Leistung am besten einschätzen können."
      Die Studie will ich sehen!!! Meine unter Depressionen leidenden Patienten gehören nämlich nicht zu der Sorte, die sich und ihre Leistungen gut einschätzen können. Und ganz sicher nicht "am besten", mit welcher Kontrollgruppe auch immer das hier verglichen sein soll.
      Sorry, aber das klingt mir nach so einer typischen, vollkommen aus dem Kontext gerissenen Aussage, wie sie gerne im Internet herumgeistert.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Vielleicht irrten die Psychologen und geben es nicht zu?

      Zumindest in meiner Sparte der Medizin lebt eine Fehlerkultur, bei der potenziell katastrophale Fehler offensiv von allen, allen voran vom Fehlermachenden, angegangen werden.
      Nein, Fehler zugeben und sich zu entschuldigen, ist verdammt einfach. Tut nur weh. Jedesmal weniger.

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Fehler sind leichter einzugestehen, wenn man versteht, das das Wort nur viel zu negativ behaftet ist und dieser negative Umgang mit Fehlern kommt meines Erachtens spätestens in der Schule - Bewertung. Fehler werden hier teilweise mit persönlichen/menschlichen Mängeln gleichgesetzt.
      Im Grunde sind Fehler Lernmöglichkeiten (auch wenn man, in einigen Bereichen, lieber keine Fehler machen sollte, da dass sonst der letzt war). Als Chef erkennt man, wo können Mitarbeiter besser gefördert werden und andersrum möchte ich bitte auch auf meine Schwachstellen hingewiesen werden, da ich sonst im eigenen Sumpf bleibe und keine Entwicklung möglich ist. Aus dem Grund schaue ich mir ganz gern (nicht jubelnd) meine Fehler an.
      Blabla - für mich haben Fehler einfach was positives und das Erkennen umsomehr.

      Ich habe noch nie erlebt, das Depressive Ihre Fähigkeiten am realistischsten einschätzen können. Von meiner eigenen Wahrnehmung her unterschätzen sie sich meist.

    #8
    Ich habe das Thematitel leicht verändert.

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      #9
      Ich sehe es wie Dodo : eine anti-rassistische (u.a.) Haltung halte ich für selbstverständlich. Und ein Tweet gegen Trump ist schnell geschrieben, das kann jeder (ohne den von J.K. Rowling zu kennen). Man denke nur daran, wie schnell Trump seine zweifelhaften Tweets runterschreibt. Für so was brauche ich weder Mut noch Rückgrad, es sei denn, ich würde mit einer öffentlichen Aussage mein Leben riskieren.

      Ich finde es tatsächlich (aus schriftstellischer Sicht) von J.K. Rowling z.B. wesentlich mutiger, nach diesem unfassbaren Erfolg mit Harry Potter unter ihrem eigenen Namen einen Normalo-Roman wie "Ein plötzlicher Todesfall" zu schreiben. Klar, Harry Potter hat immer noch zwanzigtausend Ableger, Kochbücher, Tierwesen, keine Ahnung, und da steht dann immer schön ihr Name drauf, und für ihre Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym ausgesucht, von dem eigentlich nicht öffentlich werden sollte, dass sie das ist (und das liegt sicherlich daran, dass die Potter-Fans mit "Ein plötzlicher Todesfall" nicht so viel anfangen konnten), aber dass sie dieses eine, schlichte Buch herausgebracht hat, das absolut nichts mit Harry Potter zu tun hat und nicht mal ansatzweise daran ähnelt, lässt sie für mich aus der Masse herausstechen.

      Übrigens habe ich es, obwohl ich es zweimal versucht habe, nicht geschafft, Harry Potter zu lesen. Mir war es schon am Anfang zu langatmig, und es interessiert mich einfach nicht. Diesen 0815-Roman "Ein plötzlicher Todesfall" finde ich großartig. Aber ich bin ja eh ein Freund von Normalo-Kram

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        #10
        Zum geänderten Titel:
        Die Autoren sind erfolgreich, weil sie massenkompatibel schreiben. Was ich an den Beispielen für mich nur bei Moers nachvollziehen kann, weil nur er meinen Lesegeschmack trifft.
        (Offenbar ist die Masse, in die ich mich einrechnen lassen muss, nicht homogen, weil ich nicht alle Geschmacksfacetten teile).

        Dass diese Autoren besondere menschliche Wesen mit außergewöhnlichen Eigenschaften wären, könnte ich nicht erkennen. Auch nicht bei meinen persönlichen Lieblingsautoren.

        Warum begeistern sie viele Leser?
        Überbordender Witz in überbordernder Fantasie und Underdogsstories laufen immer ganz gut. Bei HP kam das magische Jugendinternatssetting dazu, gut kombiniert. Moers hatte schon die Blaubärplattform (zumindest war sie mir bekannt, obwohl ich noch keine Kinder hatte )
        Jeder wird einen individuellen, launischen Vorteil gehabt haben: Glück. Dem kann man nachzuhelfen versuchen, aber taktisch erzwingen kann man es nicht.





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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Ich muss meinen eigenen Post kommentieren, weil ich mit "Glück" nicht die holde Lottofee meine, sondern günstige Umstände: zur rechten Zeit am rechten Ort mit der richtigen Schreibe und dem richtigen Auftritt. Einiges davon kann man steuern, anderes nur bedingt.

        #11
        Zitat von Milch Beitrag anzeigen
        Ich eröffne mal ein Beitrag zu VickieLinns Frage: Was verleiht J. K. Rowling, J. R.R. Martin, Walter Moers, Eoin Colfer ihre Größe?
        Diese Autoren sind groß, weil sie sich dazu entschieden haben, groß zu sein. Es ist eine Entscheidung, erfolgreich zu sein. Aber es heißt auch, einen Weg zu bestreiten und hartnäckig an sich zu arbeiten. So hat Rowling beispielsweise jahrelang daran gearbeitet, ihre Geschichte zu perfektionieren und so zu machen, dass sie groß werden kann. Dazu hat sie sich an Klassikern orientiert ("Der Zauberer von Oz", "Alice im Wunderland", "Anne of Green Gables" muss sie auch gelesen haben, irgendwie kam mir vieles dort bekannt vor, was bei Harry Potter vorgekommen ist ). Sie hat sich also damit beschäftigt, was eine gute Geschichte ausmacht und sie hat auch erzählt, dass sie sich über die Jahre in "Harry" reinversetzt hat: Wie ist es, wenn man plötzlich berühmt ist? Wenn man plötzlich im Mittelpunkt steht? Und sie hat im Bauch gespürt, dass die Geschichte explodieren wird.

        Erfolg hat viel mit Selbstbewusstsein und einer bewussten Entscheidung zu tun. Jemand, der wenig Selbstbewusstsein hat, wird sich hier schwerer tun, vielleicht wird es ein paar Jahre länger dauern bis er es schafft, und seine eigenen "Dämonen" besiegt hat (Was denken die anderen über mich? Werde ich damit klarkommen? Was ist, wenn das völliger Mist ist, den ich verzapft habe?). Eine Übung kann sein: Sieh dir einen Harry Potter-Film an, stell dir vor, das Werk stammt aus deiner Feder und 100.000.000 Menschen haben ihn gerade gesehen. Wie geht es dir? Verkrampft sich dein Magen? Fühlst du dich stolz? Ist es dir "peinlich"? Unangenehm? Oder fühlst du dich nach dem Motto: "Endlich"?

        Abgesehen davon, glaube ich, dass viele Ausnahme-Autoren und -Musiker sehr intelligent sind. Und man darf nicht vergessen, warum Menschen Geschichten lesen und Filme sehen und Musik hören: Sie wollen Emotionen, sie wollen: Angst, Freude, Trauer, was zum Nachdenken (man denke an Fabeln beispielsweise), usw. Man tut gut, wenn man auch seinen Gefühlen freien Lauf lässt und die Welt mit all seiner Hässlichkeit aber auch Schönheit in seinen Werken widerspiegelt.

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          #12
          Ich stimme In-Genius zu. Ich kenne unbekanntere Autoren, die in meinen Augen mindestens ebenso tiefsinnig und gesellschaftskritisch denken bzw. schreiben - nur haben sie halt nicht das Vermarktungs-Glück oder wollen gar nicht im Rampenlicht stehen. Schade.

          Generell fällt es mir schwer, zu sagen, welcher Autor für mich eine "Größe" ist. (Edit: Holocaust-Teil gelöscht, weil vielleicht ein bisschen Themenverfehlung. Sorry.)

          Ich freue mich ganz einfach immer über jeden Autor, der mutig schreibt - ob stilistisch oder inhaltlich, Emotionen erzeugt, ästhetische Spannung beherrscht und das bestenfalls nicht schwarz-weiß. Ein Autor, der sich selbst treu bleibt und seinen Weg geht. Vielleicht wäre auch das für mich "Größe".
          Zuletzt geändert von Mona; 11.04.2019, 20:00.

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