Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Der Kurzgeschichten-Noob-Thread

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Der Kurzgeschichten-Noob-Thread

    Aus, völlig WK-Freien Gründen ( ) Schreibe ich eine Kurzgeschichte. Sie hat etwas mehr als 8.000 Zeichen und passt in das 7-Punkte-Plotgerüst. Nur weiß ich absolut gar nichts über Kurzgeschichten. Was muss eine gute KG bieten? Was unterscheidet sie ovn einem Roman, außer dem Umfang? Was sollte ich allgemein sonst noch beachten?

    #2
    Nicht nur für Noobs:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzgeschichte
    http://wortwuchs.net/kurzgeschichte-merkmale/
    http://ssc-schule.blogspot.de/2010/0...-merkmale.html
    http://www.online-lernen.levrai.de/d...eschichten.htm

    Kommentar


      #3
      Also, ein Merkmal der klassischen Kurzgeschichte (boah, hat grad noch jemand hier so ein Literaturwissenschaftsvorlesungsflashback?!) ist der unmittelbare Einstieg. Du erklärst nicht lange wer, wie, was, wo und warum, da ist einfach eine Person und die tut oder der widerfährt irgendetwas. Alles Wichtige ergibt sich im Laufe der Geschichte aus dem Zusammenhang. Alles Unwichtige bleibt weg.

      Genauso unvermittelt, wie die Geschichte beginnt, endet sie auch. Da reitet keiner lang in den Sonnenuntergang und alle Fäden werden verknüpft. Da gibt es überhaupt nicht irre viele Fäden, sondern normalerweise nur einen. Du hast vielmehr einen Schnipsel aus dem Leben der Figur, vorne abgeschnitten, hinten abgeschnitten, und den betrachtest bzw präsentierst du.

      Am Ende ist nun normalerweise eine Wendung. Etwas für den Leser Unerwartetes. Etwas für den Protagonisten Ungeheuerliches. Die ganze Geschichte baut auf einen bestimmten Punkt hin auf, der Leser ahnt, worauf es hinausläuft - und dann passiert etwas vollkommen anderes.
      Und dann lässt du den Leser damit allein. Erkläre nichts, lass nichts ausklingen, gib keinen Hinweis, wie es weitergeht. Geh einen trinken und lass ihn über die Wendung nachdenken!

      Was sich vielleicht von selbst erklärt: In einer Kurzgeschichte wimmelt es nicht von Protagonisten, Szenen und Schauplätzen. Normalerweise hast du EINE zeitlich zusammenhängende Szene an EINEM Ort die sich um EINE Sache dreht und EINEN Protagonisten, der zwar anderen Figuren begegnen kann, aber die sind nicht besonders ausführlich charakterisiert - was nicht heißen muss, dass sie langweilig sind oder oberflächlich, sie sind nur über ihre Rolle in der Geschichte hinaus nicht weiter beschrieben. Das gilt übrigens auch für den Prota. Und für den Schauplatz

      Hab ich noch was vergessen? Achja, meistens sind die Protagonsiten normale Leute in einer eher alltäglichen Situation.


      Wenn dir das jetzt zu strikt klingt: Das sind klassische Merkmale einer Kurzgeschichte. Du musst dich nicht an alle halten. Aber es ist ein Modell, das ganz gut wirkt, von daher ist es vielleicht für dich hilfreich, dich damit zu beschäftigen.

      Poems are never finished.
      Just abandoned.

      Kommentar


      • Victoria
        Victoria kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Sehr schick zusammengefasst.

        boah, hat grad noch jemand hier so ein Literaturwissenschaftsvorlesungsflashback?!

      • Kelpie
        Kelpie kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Literaturwissenschaftsvorlesungsflashback
        Vor allem Schul-flashback. Jedes Jahr mindestens einmal kam die Zusammenfassung, die du oben hast

      #4
      Wenn ich mich richtig an meinen Deutschunterricht erinnere, beschreibt eine Kurzgeschichte außerdem einen wichtigen Wendepunkt im Leben des Protagonisten.

      Kommentar


        #5
        Ankh hat es gut zusammengefasst.

        Eine Kurzgeschichte kann, gerade weil sie eine Szene oder Figur durchs Mikroskop anschaut und nur das Wichtige erzählt, sehr dicht und einnehmend erzählen. Man nimmt sich ein Thema vor und geht richtig, richtig tief - im Vergleich geht ein Roman mehr in die Breite mit den vielen Figuren und den vielen Handlungssträngen. Eine Kurzgeschichte kondensiert alles auf einen essentiellen Punkt und erzählt diesen. Das kann sehr intensiv werden und das ist das Schöne an einer guten Kurzgeschichte: Sie berührt dich im Innersten und lässt alle Türen dabei offen. (Der Roman schließt seine Interpretationstüren selbst, zumindest die meisten.) Erst der Leser komplettiert die Kurzgeschichte, indem er sein eigenes Verständnis hinzugibt und die offenen Stellen selbst füllt. Das kann man als Autor mitbedenken und nutzen (Andeutungen, Symbole etc pp).
        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

        Kommentar

        Lädt...
        X
        Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung