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Mittwochsfrage #102: Work in progress

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    Mittwochsfrage #102: Work in progress

    Der PloMo hat bei mir erreicht, das ich einen Roman noch einmal stilistisch überarbeiten möchte, der erste Teil der Geschichte ist weitestgehend abgeschlossen, daher bietet es sich direkt an. Doch sehe ich oft den Wald vor lauter Bäume nicht.
    Ich denke das jeder von Euch vermutich eine eigene Taktik oder Strategie hat seinen Roman zu überarbeiten und an ihm rumzumeißeln. Genau diese würden mich heute interessieren:

    despaired-2261021_1280.jpg

    1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
    2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?
    3) Was zum Geier macht ihr da alles?
    4) Macht Euch das Spaß? (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)
    5) Schreibt einfach, was Euch dazu in den Sinn kommt.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
    Oft fällt mir beim Schreiben bereits auf, was ich später ausbessern muss. Darüber mache ich mir Notizen. Da ich oft lange Phasen habe, wo ich nicht im Text schreibe, lese ich zwischendrin immer wieder meinen Text und stelle fest, wo was fehlt, wo was zu viel ist, wo was unklar ist und mache mir Notizen. Dann fallen mir während des Schreibens natürlich auch Dinge ein, die die beste Idee ever sind und in die erste Hälfte des Textes mit reinmüssen - Notiz.
    Das heißt, im Kopf überarbeite ich meinen Text ständig. Bereits beim Schreiben überarbeite ich viel, da es immer ziemlich dauert, bis ein Satz steht und ich vorerst zufrieden damit bin.

    Wenn ich dann "Fin" unter den Text gesetzt habe, lasse ich ihn eine Weile liegen. Wenn ich nicht mehr weiß, was ich ursprünglich an der Stelle meinen wollte, erst dann kann ich den Text wie ein fremder Leser lesen und erfahren, was der Text wirklich sagt. Ich muss ja den Text dort abholen, wo er steht und nicht, wo ich ihn meinte zu stehen.

    2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?
    Auf Konsistenz und innere Logik. Und darauf, dass der Text den Leser festhält.
    Rechtschreib-, Grammatik- und Kommafehler fallen mir auch auf und sind wichtig auszumerzen, aber wenn der Text noch nicht richtig zieht und potentiell alles rausfallen könnte, wozu die Mühe?

    3) Was zum Geier macht ihr da alles?
    Meine Notizen abarbeiten, see above. Dabei fallen einem natürlich noch mehr Dinge auf, die zu noch mehr Notizen werden.
    Was genau ich mache? Bei einem Text ist mir auf Hälfte aufgefallen, wie ich eine Figur in eine Metapher umwandeln kann. Also bin ich in die erste Hälfe gestiegen und habe diese Metapher dort eingefügt.
    Ich vereinheitliche die wörtliche Rede jeder Figur zu dem Idiolekt, den ich ihr geben wollte. Manchmal heißt das, "e"s durch Apostrophe zu ersetzen.
    Auf die Anwendung der Zeitformen achten - gerade weil ich viel Präsenz und Präteritum im selben Text mische, muss ich da aufpassen nicht Ausversehen an der falschen Stelle die falsche Zeitform gewählt zu haben. Da schaue ich auch, wie ich Konjunktive schreibe und dass ich die synthetische Form nehmen, wann immer möglich.

    4) Macht Euch das Spaß? (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)
    Manchmal ja, manchmal nein. Kommt auf die konkrete Aufgabe an, die meine Notizen gerade von mir verlangen. Konjunktive zu finden ist nur mäßig spaßig, Metaphern deutlicher herauszuarbeiten ist ganz witzig.
    Ich prokrastiniere immer vor mich hin

    5) Schreibt einfach, was Euch dazu in den Sinn kommt.
    Ich überarbeite meine Texte nicht besonders viel. Ich versuche eigentlich bereits beim Schreiben qualitativ hochwertig zu arbeiten.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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      #3
      1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
      2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?
      3) Was zum Geier macht ihr da alles?


      Jedes Mal, wenn ich schreibe. Bevor ich loslege, lese ich immer die vorausgegangene Szene(n) nochmal gründlich durch, um wieder in das Gefühl für die Geschichte reinzukommen. Dabei überarbeite ich Kleinigkeiten, die mir auffallen, also Rechtschreibfehler, Stilsachen u.s.w. Wenn mir etwas Größeres auffällt, dann mache ich mir eine Notiz - denn nach spätestens 30 min will ich dann zum Weiterschreiben kommen.

      Für die zweite Überarbeitunsrunde muss der Text ein paar Wochen geruht haben. Dann kann ich ihn frisch durchlesen und auf Logik, Struktur, Erzähltempo etc. durchgehen. Dabei geschehen nochmal große Änderungen, und es wird viel zusammengestrichen und gelöscht. Runde drei ist das Gleiche nochmal. Und Runde vier bis hundertfünfzig sind dann wieder Rechtschreib- und Stilkorrekturen.

      4) Macht Euch das Spaß? (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)

      Ja, vor allem die Mini-Überarbeitungsrunde vor dem Schreiben mag ich sehr. Die ist mein Ritual, um mit dem Weiterschreiben loslegen zu können.
      Am meisten schmerzt die zweite Überarbeitungsrunde, weil ich da so viel von dem, was ich geschaffen habe, umschmeiße und streiche. Kill your darlings. Es tut aber auch irgendwie gut.
      Die Runden am Schluss mag ich dann auch wieder sehr, weil ich es total mag, an einem Text zu feilen, bis er wirklich stilistisch super ist.

      5) Schreibt einfach, was Euch dazu in den Sinn kommt.

      Die erste Fassung eines Textes ist immer grottig. Die zweite meist auch noch. Nur durch das Überarbeiten wird ein Text gut.
      Always avoid alliteration.

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        #4
        1) Wann geht Ihr ans Überarbeiten?

        Sobald ich den Entwurf beendet habe. Eigentlich sollte die Geschichte etwas rumliegen und ich Abstand finden, aber dafür bin ich zu ungeduldig.

        2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?

        Im ersten Durchgang verbessere ich die groben Fehler und sehe zu, dass der Spannungsbogen und die Logik stimmt. Das Ergebnis muss eine lesbare Geschichte sein.
        Danach kommen noch mehrere Durchgänge, in denen ich von Szene zu Szene gehe und mir bestimmte Aspekte vornehme.

        Im ersten Detaildurchgang gehe ich chronologisch durch die Geschichte und schaue nach showing, setting und Emotionen.

        Danach kommt eine szenenweise Überarbeitung:

        Ӣ PoV Figur
        Ӣ PoV Ziel
        Ӣ Zweck der Szene
        ”¢ Eröffnungstyp
        Ӣ Opening Hook
        Ӣ Abschlusstyp
        Ӣ Exit Hook
        Ӣ Ort
        Ӣ Spannung
        Ӣ Konflikt
        Ӣ Flashbacks
        Ӣ Backstory
        Ӣ Wetter
        Ӣ Objekte
        Ӣ VAKOG
        Ӣ Zeit / Datum
        Ӣ Spannungsbogen

        3) Was zum Geier macht ihr da alles?

        siehe oben

        4) Macht Euch das Spaß? (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)

        Gibt Angenehmeres. Das Schreiben des Entwurfs (die 10% Inspiration) ist spannender als die Transpirationsphase.
        Ich motiviere mich, indem ich lauthals Deadlines verkünde, Leuten was zum Lesen verspreche und meinen Fortschritt in meine kleine Excel Tabelle eintrage. Die Angst, niemals fertig zu werden oder kleinlaut eingestehen zu müssen, dass es nicht so recht klappt, treibt mich voran.

        5) Schreibt einfach, was Euch dazu in den Sinn kommt.

        Muss zurück zu meinem Text. Mitte April habe ich einen Abgabetermin beim Korrektorat.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

        Kommentar


        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
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          Die Szenenweise Überarbeitung unter diesen Gesichtspunkten finde ich klasse. Was ist VAKOG?

        • Peter
          Peter kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Sorry. Sensorische Informationsaufnahme.

          Visuell
          Auditiv
          Kinesthetisch
          Olfaktorisch
          Gustatorisch

        #5
        1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
        Nachdem ich die Rohversion fertig hatte. Wobei ich teilweise neu schreibe, ich empfinde das als eine Vorstufe der "richtigen" Überarbeitung. Hier schaue ich, dass der Plot einen Sinn ergibt, nicht zu vorhersehbar ist oder zu schwer nachzuvollziehen, keine Fäden ins Leere laufen oder Gedanken wiederholt werden, jede Figur ihre Screentime hat und ihren abgeschlossenen Entwicklungsbogen und die einzelnen Stationen gut verteilt sind und dass die Spannung der Gesamtgeschichte nirgendwo durchhängt.

        2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?
        Auf einzelnen Punkten, die ich mir vornehme.
        Erst einmal muss die inhaltliche Kohärenz stimmen (ein Satz, auf den sich eine Figur bezieht, muss vorher auch gefallen sein, ein Ereignis, woran er sich erinnert, muss auch stattgefunden haben, die Augenfarbe darf sich nicht mittendrin ändern und die Angewohnheiten sollten durchgehend für jede Figur die Gleichen sein. Solches Zeug eben).
        Zweitens (aber das mache ich auch teilweise jetzt schon beim Neuschreiben) gehe ich über den Text stilistisch drüber: Sätze kürzen, Adjektive prüfen, schönere Verben finden ...

        3) Was zum Geier macht ihr da alles?
        Siehe oben. Ich hatte hier auch irgendwo mal einen Thread angefangen, wo wir gesammelt haben, was man alles beachten muss/ kann/ sollte.

        4) Macht Euch das Spaß?
        Uuuuuh. Im Moment gerade: Ja. Zwischendurch kommen aber auch immer wieder diese "alles ist eh Scheiße"-Phasen, wo man die Geschichte so in-und auswendig kennt, dass man sie satt hat und zweifelt, warum die jemals irgendwer interessant finden soll.

        (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)
        hust

        5) Schreibt einfach, was Euch dazu in den Sinn kommt.
        Ja, ungefähr so.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

        Kommentar


          #6
          1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
          Leider frei nach Schnauze, solange ich die Rohfassung schreibe. Danach szenenweise, aber immer nach anderen Gesichtspunkten.

          2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?
          Das wechselt von ÜA-Runde zu ÜA-Runde. Ich kann und mag nicht alles gleichzeitig bedenken.

          3) Was zum Geier macht ihr da alles?
          Alles. Rechtschreibfehler, Logikfehler, Kontinuitätskontrolle, POV-Kontrolle, Adjektivitistherapie, Motivation/Ziel/Konflikt-Kontrolle, ... Leider noch je nach Laune. Das strikt wirkende Protokoll von Peter sieht durchdacht aus. Könnte mir vorstellen, das in ähnlicher Form zu übernehmen

          4) Macht Euch das Spaß? (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)
          Mir macht die Überarbeitung wirklich und richtig Spaß. Ich freue mich, wenn ich eine Rohfassung habe, an der ich mich auslassen kann.

          5) Schreibt einfach, was Euch dazu in den Sinn kommt.
          Ich finde immer etwas, das verbessert werden muss. Immer. *wimmer*

          Kommentar


          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Ich könnte es auch nicht en Detail brav anwenden. Bin in solchen Sachen viel zu chaotisch und schnell abgelenkt.

          • Peter
            Peter kommentierte
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            Dodo

            Ich wende das auch nicht stringent an. Es sind nur einige Merkpunkte, die ich mir anschaue, wenn ich mit einer Szene unzufrieden bin.

          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            ... und genau das ist, was auch ich brauche. *freu*

          #7
          1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
          Das erste Mal setz ich mich ran, sobald ich nicht mehr mit reinem pantsen vorwärts komme. Das ist der Punkt für mich, an dem die Struktur aus welchem Grund auch immer zerfällt und die Charaktere sich genug entwickelt haben, um sich dann an das handwerkliche zu machen ohne dass es sich unkreativ oder gezwungen anfühlt.
          Und dann quasi...ständig. Sobald ich einmal angefangen habe, hört es mit der Überarbeitung auch nicht mehr auf Nur dass ich mir schonmal zwischendurch Pause von dem Projekt nehme, um nochmal einen neuen Blick darauf zu bekommen.

          2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?
          3) Was zum Geier macht ihr da alles?

          Ich gehe meistens von grob zu fein, also erstmal große Plotlücken, dann zuletzt Wortwahl, Stil und co. Aber ich kann mich selten davon abhalten, nicht regelmäßig einfach die Dinge zu verbessern, die mir extrem ins Auge fallen.
          Generell gehe ich dabei geradlinig vor, und springe nur selten zwischen unzusammenhängenden Szenen. Wenn eine Veränderung etwas in anderen Szenen beeinflusst, mache ich mir Notizen im Text.
          Wenn dann endlich der Plot steht und es nur noch um stilistisches geht, werfe ich Papyrus Stilprüfung an und lese mir zudem laut vor.
          Achja, und alles größere was ich streiche oder extrem abändere (also Szenen oder Kapitel) speichere ich in ein anderes Dokument ab mit Kommentar. Das hiflt mir auch, die Angst zu nehmen, dass ich den Text noch schlechter machen könnte - ich kann ja immer wieder zurück.

          4) Macht Euch das Spaß? (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)
          Absolut, es ist (meistens) mein Lieblingsschritt beim Schreiben. Trotzdem geht es nicht immer leicht, und manchmal würd ich einfach gern alles löschen, wenn der Plot einfach nicht will. (So wie gerade...der Anfang liest sich eigentlich richtig gut aber er führt nicht zum eigentlichen Plot, dadurch wird das pacing ab circa der Hälfte seltsam und die Charaktere springen viel zu sehr in der Weltgeschichte rum - aber ich hänge noch immer an ein paar Szenen, die ihren Platz eigentlich nicht verdient haben, aber ich suche noch immer nach einer Chance, sie drin zu lassen....Zuletzt hab ich jetzt die 2 Hausschweine des Hauptcharakters aus dem Plot gestrichen, weil sie die Geschwindigkeit zu oft negativ gedrosselt haben...und solche Dinge.)
          Motivieren tu ich mich...wenig Ich verspreche mir nur selbst, vorher nicht an einem anderen großen Projekt zu arbeiten, also wird hoffentlich der Drang, wieder zu schreiben, mich demnächst wieder richtig zurückholen, spätestens wenn die aktuelle Kurzgeschichte, an der ich auch sitze, fertig ist.

          (nix zu 5.^^)

          Kommentar


            #8
            1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
            Immer wieder. Wenn ich Lust dazu habe, oder, vor allem, wenn mir gerade nichts Neues einfällt.
            (Ich habe immer so ein bisschen eine "neues Kapitel-Schreibblockade")
            Außerdem markiere ich schon beim Schreiben Stellen, die mir (aus welchen Gründen auch immer) nicht gefallen, und notiere mir meine Kommentare dazu.
            Also zB, ob ich noch einen besseren Ausdruck suchen möchte, oder die Zeitleiste nochmal kontrollieren muss, usw...
            2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?/3) Was zum Geier macht ihr da alles?
            Das kommt darauf an ob ich gerade nur an einer bestimmten Textstelle arbeite, eine Szene, ein ganzes Kapitel, oder noch großräumiger überarbeite.
            Manchmal geht es mir besonders um den Stil, oder den Ausdruck. Ein anderes Mal versuche ich Unstimmigkeiten oder Plottlöcher auszubessern.
            4) Macht Euch das Spaß? (Wie motiviert Ihr Euch? Ich prokrastiniere gerade vor mich hin.)
            Ja! Ich liebe es an Textstellen zu feilen und zu tüfteln und sie zu perfektionieren (wobei ich selten mal etwas, das ich selbst verfasst/gemacht habe tatsächlich perfekt finde...)
            Dazu muss ich mich eigentlich nie motivieren, da ich das wirklich sehr gerne mache.
            Ich arbeite dran ...

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              #9
              1) Wann geht Ihr ans überarbeiten?
              Also ich bin momentan dabei, eine Routine zu entwickeln, mit der ich gut arbeiten kann. Letztes Jahr habe ich einfach planlos drauflos geschrieben. Ich habe aber den Tipp bekommen, die Geschichte erst mal auf 20k Wörter runterzubrechen und dann immer weiter auszuschreiben. Die Methode klappt erstaunlich gut. Ich würde also sagen, ich bin ständig am Überarbeiten und ich lasse auch Zeit verstreichen. Sagen wir, 20k Wörter in ca. zwei Wochen sind runtergeschrieben, dann mache ich zwei Wochen etwas Anderes und dann geht's weiter in 20k-Schritten. In dieser Zeit lasse ich die Geschichte wie einen Käse reifen und kann neue Ideen reinpacken, die zu der Geschichte passen, sie abrunden, etc.
              2) Wie bzw. worauf liegt Euer Augenmerk?
              Mir ist wichtig, dass die Geschichte perfekt ist, zumindest strebe ich das an. Hohe Kontinuität und Authentizität ist mir wichtig. Zuerst kommt die 20k-Rohfassung mit Kapitelübersicht und Plot-Struktur. Hier schreibe ich viele Szenen gar nicht aus (was sich schrecklich liest). Danach kommen die Szenen detailliert rein. Nächsten Monat besuche ich ein Seminar über Figuren, da werde ich meine neu erworbenen Kenntnisse mit reinpacken. Ganz am Ende kümmere ich mich um Wetter/Zeit und das erste Kapitel.
              3) Was zum Geier macht ihr da alles?
              Schreiben, Schlafen, Lesen, Lesen, Lesen, Analysieren (Filme und Bücher), Lesen, Lesen, Schlafen, Schreiben, Feedback einholen (Lektorat, Probeleser), ...
              4) Macht Euch das Spaß?
              Manchmal ja, manchmal nein.
              5) Schreibt einfach, was Euch dazu in den Sinn kommt.
              Ich denke, schlafen ist wichtig xD Ich habe das Gefühl, wenn man Abstand findet, dann wird die Geschichte qualitativ hochwertiger. Allerdings muss das Gehirn in dieser Zeit "arbeiten" und nicht nur faul sein. Also man sollte nicht zu der Geschichte zurückkehren und denken: "Was war das denn?", sondern die Geschichte muss, auch wenn man nicht schreibt, irgendwie "leben"... (ich hoffe, man versteht mich xD)

              Kommentar


              • Alys II.
                Alys II. kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Das finde ich eine spannende Methode mit den 20K. Ein bisschen wie die Schneeflocken-Methode, aber halt gleich mit größeren Textmengen. Wie genau machst Du das? Also sind dann in den 20K z.B. einzelne Kapitel erstmal nur als ein Satz angelegt? Interessiert mich sehr.

              • alicia
                alicia kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ja, genau, ich fange mit der Schneeflockenmethode an: Erst mal die Geschichte in einem Satz, dann in fünf Sätzen und dann die 20K. Also bevor ich die 20K schreibe, mache ich mir eine Kapitelübersicht und "reserviere" eine bestimmte Wortzahl für jedes Kapitel (Kapitel am Ende sind z.B. kürzer als die in der Mitte oder am Anfang). Also ich habe beispielsweise bei einem Buch 22 Kapitel. Das sind etwa 900 Wörter pro Kapitel, aber die am Ende mache ich kürzer, um die Geschwindigkeit/Klimax zu erhöhen. Also hier etwas wegnehmen, in der Mitte und Anfang hinzufügen. Bei meinem Buch komme ich da ca. 800-1000 Wörter pro Kapitel am Anfang, dann 1500-1800 Wörter in der Mitte und 500-800 für die Kapitel am Ende.
                Dann fange ich an zu schreiben, wobei ich nicht viel auf schöne Beschreibungen oder so achte, sondern die Handlung umkreise und viele Szenen noch nicht ausarbeite. Wenn die maximale Wortzahl für das Kapitel naht, fange ich an mehr "Tell don't Show" zu schreiben. Also z.B. "Er machte dies und das und dann passierte Folgendes und dann..." Wenn Ideen nicht mehr reinpassen, dann mache ich mir Notizen ganz am Ende des Kapitels. So komme ich dann auf die 20K und bei der nächsten Runde wird alles ausgeschrieben und schön gemacht, wobei ich nach weiteren 20K konsequent aufhöre. Dann nochmal drüber schlafen, Ideen sammeln, weiter drüber nachdenken und die nächste Runde, usw. Also so mache ich das momentan. Das klappt ganz gut bisher, was die Produktivität angeht Aber ich muss auch noch ne Menge lernen xD Das probiere ich jetzt nur aus ... vielleicht gibt es bessere Methoden.

              • Alys II.
                Alys II. kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich glaube nicht, dass es bei Methoden ein "besser" oder "schlechter" gibt. Jeder schreibt für sich so, wie es am besten dem eigenen Arbeitsstil entspricht. Manche haben effiziente Methoden, andere müssen den Text 100x umschreiben und überarbeiten. Auf jeden Fall hört sich Deine Methode für mich sehr interessant an.
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